DE1291169C2 - Verwendung eines beizbades zur reinigung von gusstuecken aus aluminiumlegierungen - Google Patents
Verwendung eines beizbades zur reinigung von gusstuecken aus aluminiumlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Beizbades,
enthaltend 30 bis 99 Gew.% Salpetersäure, I bis 45 Gew.-% Fluorwasserstoffsäure, 0,05 bis 10 Gew.-%
sechswertige Chromionen (berechnet als Cr) und weniger als 50 Gew.-% Wasser sowie gegebenenfalls
zusätzlich bis zu 10 Vol.-%, bezogen auf die Salpetersäurekomponente,
Schwefelsäure zur Reinigung von in stark alkalischen Lösungen angeätzten Gußstücken aus
Aluminiumlegierungen, welche in Alkalien unlösliche Legierungsbestandteile, wie Silicium, Eisen. Mangan
od. dgl. aufweisen.
Bei der Herstellung von Gegenständen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen werden die Aluminium-Oberflächen
im allgemeinen durch Oxydation unansehnlich oder brüchig. Dies ist eine Folge der Herstellungsverfahren,
der Wärmebehandlung oder auch schon des Gießens. Zur Erzielung einer blanken Oberfläche der
Aluminiumgecenstände ist es üblich, diese mit einer heißen alkalischen Ätzlösung zu behandeln, worauf
anschließend die abgebeizten Gegenstände zur Erzielung einer blanken Oberfläche einer chemischen
Behandlung unterzogen werden.
Gußstücke aus Aluminiumlegierungen werden im allgemeinen ener Zwischenbehandlung zur Beseitigung
eines zähen schwarzen oder bräunlichen Films, der sich bei der alkalischen Ätzung infolge der Anwesenheit ss
unlöslicher Legierungselemente, wie beispielsweise Silicium oder Eisen, welche nach dem Wegätzen des
Aluminiums auf der Oberfläche bis zu einer geringen Tiefe zurückbleiben, entwickelt hat, unterzogen. In
üblicher Weise wird ein konzentrisches Säurebad, das Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure enthält, für
diesen Zweck verwendet. Ein typisches, für die Behandlung von Gußstücken aus Aluminiumlegierungen
verwendetes Bad besteht aus 11,41 Salpetersäure
(42° Baume) und 331 Fluorwasserstoffsäure (48%ig).
Eine Eintauchdauer von ungefähr 15 bis 30 Sekunden wird im allgemeinen zum Eintauchen von Kokillengußstacken
und eine Eintauchdauer von 1 bis 2 Minuten zum Eintauchen von Sandgußstücken eingehalten.
Obwohl das Bad während der Behandlung nicht erhitzt wird, steigt die Temperatur als Folge der relativ stark
exothermen Reaktion schnell an und muß durch Verwendung eines Kühlbehälters an der Außenseite des
Behandlungstanks oder mittels einer anderen geeigneten Einrichtung herabgesetzt werden. Je höher die
Temperatur während des Eintauchens ansteigt, desto schneller verläuft die exotherme Reaktion.
Derart konzentrierte, aus Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure
bestehende Bäder haben sich als sehr zufriedenstellend erwiesen und werden in breitem
Umfang in der Industrie verwendet Dennoch haften ihnen gewisse Nachteile an. Die durch das Bad erzeugte
stark exotherme Reaktion wirft Probleme hinsichtlich der Betriebssicherheit sowie des Kühlens auf. Die
Zeitspanne, während welcher die Gußstücke in dem Bad eingetaucht werden, muß zur Erzielung eines weißen
Aussehens scharf kontrolliert werden, da ein zu langes Eintauchen die Bildung eines matten grauen Films zur
Folge hat. Ferner werden beträchtliche Mengen an Stickstoffoxyddämpfen sowohl während der Behandlung
des Gegenstandes in dem Bad als auch nach der Entfernung des Gegenstandes aus dem Bad entwickelt
Ferner steigt der Prozentsatz des Wassers in dem Bad infolge einer Verdünnung durch Wasser, welches durch
eine vorgeschaltete Spülung der Gegenstände durch diese eingeschleppt wird.
Es ist ferner ein Reinigungsbad für Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen bekannt (US-PS 28 83 311).
durch das den behandelten Oberflächen für eine gewisse Zeitspanne ein niedriger elektrischer Widerstandswert
gegeben werden soll. Die derart desoxydierten Metallgegenstände sollen für die Punktschweißung geeignet
sein. Daraus folgt jedoch, daß es sich bei den zu behandelnden Gegenständen um solche aus geknetetem
Aluminium bzw. Aluminiumblech handelt. Vor Anwendung der desoxydierenden Lösung kann eine Behandlung
mittels eines schwach alkalischen Bades durchgeführt werden, wobei in dieser Druckschrift ausdrücklich
darauf hingewiesen wird, daß kein Ätzen erfolgt. Wenn auch gemäß dieser Druckschrift ein Bad, welches
Salpetersäure, Natriumfluorid und Chromsäure enthält, zur Befreiung der Oberfläche gekneteter Aluminiumteile
von Oxydschichten zwecks Ermöglichung der Punktschweißung bekannt ist, so konnte der Fachmann
aber daraus keine Anregung zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe entnehmen. Gemäß der Erfindung
wird nämlich ein dieselben Komponenten aufweisendes Beizbad verwendet, um in alkalischen Lösungen
angeätzte Gußstücke aus Aluminiumlegierungen, welche in Alkalien unlösliche Legiuningsbestandteile, wie
Silicium, Eisen, Mangan od. dgl. aufweisen, zu reinigen.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung des Beizbades werden die eingangs geschilderten Nachteile
der für denselben Zweck bekannten Bäder vermieden.
In der USA.-Patentschrift 25 93 447 wird ein Glänzbad
für Aluminium und Aluminiumlegierungen beschrieben, das im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen
Beizbad ein sehr verdünntes Säurebad ist und etwa 0,5 bis 5% Salpetersäure, etwa 0,01 bis 0,5% Fluorwasserstoffsäure,
etwa 0,01 bis 0,5% Ammoniak und etwa 0,01 bis 1% Chromsäure (berechnet als CrO3) enthält. Das in
dieser USA.-Patentschrift beschriebene verdünnte Säurebad weist, ganz im Gegensat;: zu dem erfindungsgemäß
verwendeten Säurebad weit mehr als 50 Gewichtsprozent Wasser auf. Außerdem ist die Anwesenheit von
Ammoniak im Glänzbad der ernannten USA.-Patent-
schrift eine unerläßliche Bedingung, während das erfindungsgemäß verwendete Reinigungsbad diese
Komponente überhaupt nicht enthält
Während durch die erfindungsgemäße Verwendung
des Beizbades in stark alkalischen Lösungen vorgeätzte s Gußstücke aus Aluminiumlegierungen gereinigt werden
sollen, beschreibt die genannte USA.-Patentschrift ein
Bad für einen ganz anderen Zweck, nämlich zum Glänzen und Polieren von Aluminium und Aluminiumlegierungen,
welche keiner Vorbehandlung irgendeiner Art unterworfen worden sind. Zwar wird in der
genannten Literaturstelle angegeben, daß es vorteilhaft sei, die Metallgegenstände durch Anwendung eines
milden, inhibierten alkalischen Reinigungsmittels zu säubern bzw. zu entfetten, doch hat diese nach der
USA.-Patentschrift nur wahlweise anzuwendende Behandlung nichts mit der Ätzbehandlung von Gußstükken
aus Aluminiurnlegierungen in stark alkalischen Lösungen zu tun. Außerdem sollen in dem erfindungsgemäß
zu verwendenden Beizbad speziell alkalisch vorgeätzte Gußstücke aus solchen Aluminiumlegierungen
gereinigt werden, welche in Alkalien unlösliche Legierungsbestandteile aufweisen, während nach der
genannten USA.-Patentschrift vor allem gewalzte Aluminiurnlegierungen, welche in der Regel wenig
Silicium und andere in Alkalien unlösliche Legierungsbestandteile enthalten, geglänzt bzw. poliert werden
sollen.
Wie bereits erwähnt, wird durch die Verwendung des Beizbades mit 0,05 bis 10 Gew.-% sechswertiger
Chromionen in Verbindung mit einem Gehalt von weniger als 50 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 35
Gew.-% Wasser für den erfindungsgemäßen Zweck erreicht, daß im Gegensatz zu den bisher für denselben
Zweck bekannten Bädern nicht nur die Verweilzeit der Gußstücke im Reinigungsbad unkritisch ist, sondern vor
allem auch das Ausmaß der Entwicklung an nitrosen Gasen auf ein Minimum herabgesetzt wird. Hier liegt
der überraschende erhebliche technische Fortschritt, der durch die erfindungsgemäße Verwendung erzielt
wird.
Ein weiterer technischer Vorteil, der sich aus der Verwendung des Beizbades zur Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe ergibt besteht darin, daß eine saubere weiße Oberfläche bei nur sehr geringem Gewichtsverlust
des Gußstückes erzielt wird.
Bei erfindungsgemäßer Verwendung des vorstehend beschriebenen Beizbades taucht man die Gußstücke in
das auf einer Temperatur von 15,6 bis 54,4"C, insbesondere 15,6 bis 35° C gehaltene Bad während
einer Zeitspanne von 20 Sekunden bis zu IV2 Minuten
ein.
Vorzugsweise wird ein Bad verwendet, welches 45 bis 97 Gew.-%, insbesondere 50 bis 97 Gew.-% Salpetersäure
enthält. Der bevorzugte Gehalt an Fluorwasserstoffsäure liegt zwischen 3 und 15 Gew.-%.
Ferner enthält das Bad vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 2,5 Gew.-% sechswenige
Chromionen. Diese sechswertigen Chromionen können in Form säurelöslicher Verbindungen, die Chrom in
sechswertigem Zustand enthalten, zugeführt werden, beispielsweise in Form von Chrom(HI)-oxyd, Chromat
oder Dichromat.
Da ein Teil der sechswertigen Chromionen durch in dem Bad enthaltene Elemente reduziert werden kann
oder mit diesen Elementen Verbindungen eingehen kann, muß der Gehalt der sechswertigen Chromionen in
Rad kontrolliert werden. Dies erfolgt in einfacher Weise auf visuellem Wege, indem man die Färbung^des
Bades, die orangerot bis bräunlichrot sein soll, beobachtet, wobei bei einem Umschlagen dieser Farbe
in blaßblau oder blaugrün (bedingt durch dreiwertige Chromionen) entsprechende Mengen an sechswertigen
Chromverbindungen nachgefüllt werden müssen.
In manchen Fällen hat sich der Zusatz von Schwefelsäure zur Erhöhung des Glanzes und der
weißen Färbung der Oberfläche der Gußstücke als vorteilhaft erwiesen. Wenn erwünscht, kann also dem
Bad Schwefelsäure in Mengen von bis zu 10 Volumprozent der Salpetersäurekomponente zugesetzt
werden, wenn dies auch für die erfindungsgemäße Verwendung nicht unbedingt erforderlich ist
Ein besonderes Beispiel der Zusammensetzung eines Bades, das sich für die erfindungsgemäße Verwendung
als höchst vorteilhaft erwiesen hat, ist folgendes: Je 3,8 1 der konzentrierten Salpetersäure (42C Baume) werden
445 bis 890 g eines trockenen Gemisches beigegeben, das 82 Gew.-% Ammoniumbifluorid (NH4F · HF) und
13 Gewichtsteile Chromsäureanhydrid (CrOj) enthält
Die zu reinigenden Teile werden etwa 20 Sekunden bis IV2 Minuten lang in das erfindungsgemäß zu
verwendende Säurebad eingetaucht. Es können jedoch auch längere Eintauchdauern ohne nachteiligt Wirkung
auf die Blankheit der Oberfläche verwendet werden. Die Bäder werden vorzugsweise auf Raumtemperaturen
von zwischen 15,6 und 35°C und im allgemeinen im Bereich von 183 bis 54,4° C gehalten. Da sich die
verwendeten Bäder durch ein regelbares Maß des Angriffs auszeichnen, ist die exotherme Reaktion
weitgehend vermindert und dies ermöglicht es, das Bad ohne große Schwierigkeit auf Raumtemperatur oder auf
nur wenig erhöhter Temperatur zu halten. Die Temperaturzunahme des Badts infolge der Reaktion
hängt weitgehend von dem Verhältnis der Volumina zwischen dem Bad und dem Gußstück ab, da ein
größeres Volumen Wärme schneller absorbiert und streut Kühleinrichtungen können jedoch, wenn erwünscht
ebenfalls verwendet werden, da niedrigere Temperaturen vorzuziehen sind.
Im allgemeinen wird die Salpetersäurekomponente im gleichen Maß reduziert werden wie der Verbrauch
am Fluoridion und bzw. oder sechswertigem Chrom eintritt Da jedoch die Wirksamkeit aes Bades im
Verlauf des Gebrauchs vermindert wird, kann dieses in manchen Fällen durch Zusatz von Fluorid und
sechswertigem Chrom in Mengen von etwa einem Viertel ihrer Anteile im ursprünglichen Bad weiterhin
aktiviert werden.
Selbstverständlich sollen die Behälter für das Bad gegenüber der hochkonzentrierten Fluorwasserstoffsäure-Salpetersäure-Lösung
indifferent sein und vorzugsweise entweder aus Kunststoff oder Graphit hergestellt oder mit einem indifferenten organischen
Material überzogen oder mit Graphit verkleidet sein.
Die Brauchbarkeit der Erfindung wird nun an Hand von Beispielen erläutert, bei denen Gußstücke aus
einem mit Silicium hochlegiertem Aluminium in Bädern von der angegebenen Zusammensetzung behandelt
werden.
Es wurde ein Bad hergestellt, indem der konzentrierten Salpetersäure (42° Baume) eine Menge von 445 g
trockenem Pulver je 3,81 Salpetersäure zugesetzt wurde. Das zugesetzte Pulver bestand aus 87 Gewichtsteilen saurem Ammoniumfluorid (NH4HF2) und 13
Gewichtsteilen Chromsäureanhydrid (CrO3). Dieses
Bad wurde in einem Behälter aus Polyvinylchlorid auf Raumtemperatur gehalten.
In das Bad wurden Gußstücke aus einer Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt 45 Sekunden lang
eingetaucht Weder während des Eintauchens, noch beim Herausnehmen der Gußstücke aus diesem und
deren Weiterbeförderung wurden Dämpfe entwickelt Die behandelten Gußstücke hatten eine helle, weiße,
matte Oberfläche.
Es wurde ein für den genannten Zweck übliches Beizbad hergestellt, indem 11,41 Salpetersäure (42°
Baume) und 3,81 Fluorwasserstoffsäure (48%ig) gemischt wurden.
Es wurden kleine Gußkörper aus hochsiliciumlegiertem Aluminium in einer Ätzlösung aus 168 g Ätznatron
je 3,8 I bei einer Temperatur von 933° C 1 Minute lang vorgebeizt. Anschließend wurden die Gußstücke gewäsehen und getrocknet
Ein Gußstück wurde in ein Gefäß mit 320 cm3 der genannten Beizlösung 1 Minute lang eingetaucht wobei
das Gußstück das Gefäß im wesentlichen vollständig füllte. Während der Eintauchdauer stieg die Temperatur
von 32,2 bis 413° C. Es trat während der Eintauchdauer
eine mäßige Rauchentwicklung auf. Beim Herausnehmen des Gußstückes aus dem Gefäß trat eine
übermäßige Rauchentwicklung auf. Es wurde gefunden, daß das Gußstück während der Beizbehandlung 1%
seines Gewichts verloren hatte. Unmittelbar anschließend wurden 10 g Chromsäure in dem Beizbad
aufgelöst, und ein zweites Gußstück wurde 1 Minute lang eingetaucht. Die Temperatur stieg während dieser
Zeit von 40 auf 43,9°C. Während der Dauer des Eintauchens in das Gefäß trat keine Rauchentwicklung
auf, und die beim Herausnehmen und Oberführen des Gußstückes aus dem Gefäß auftretende Rauchentwicklung war vernachlässigbar gering. Der Gewichtsverlust
während der Beizbehandlung wurde mit nur 0,055 Gew.-% ermittelt
Es ist bezeichnend, daß die Temperaturerhöhung nach dem Zusatz von Chromsäure nur einen Bruchteil
von jener bei der verwendeten herkömmlichen Lösung betrug, obwohl das Eintauchen des Gußstückes in die
erfindungsgemäß verwendete Lösung bei einer höheren Temperatur stattfand, was im allgemeinen zu einer
Erhöhung des Maßes der Beizwirkung führt Wie aus dem Obigen ersichtlich, wurde durch die erfindungsgemäße Verwendung des Beizbades die Entwicklung von
Dämpfen im wesentlichen ausgeschaltet
Da das Problem der Bildung von Dämpfen dadurch erschwert wird, daß das Bad durch Wasser verdünnt
wird, das von einem auf das Vorbeizbad folgenden Waschvorgang mit dem Werkstück in das Bad
eingebracht wird, wurde in zweiter Versuch durchgeführt, bei dem das Bad folgende Zusammensetzung
hatte: 192 cm3 Salpetersäure (42° Baume), 64 cm3
Fluorwasserstoffsäure (48%ig) und 64 cm3 Wasser. Ein Gußstück aus Aluminiumlegierung, das wie im vorangegangenen Beispiel vorgeätzt war, wurde in dieses Bad
eingetaucht. Der Versuch wurde bereits nach 40 Sekunden abgebrochen, da die Flüssigkeit des Bades
über den Behälter überfloß und die Entwicklung von Dämpfen äußerst heftig war. Während dieser kurzen
Eintauchung stieg die Temperatur von 42,2 auf 67,2°C,
und das Gußstück hatte 2,2 Gew.-% verloren.
Es wurden 10 g Chromsäure einer Menge von 320 cm3 einer Badflüssigkeit von der obengenannten
Zusammensetzung zugesetzt und ein Gußstück in diese Flüssigkeit 1 Minute iang eingetaucht. Während der
Eintauchdauer stieg die Temperatur von 43,9 auf 63,9° C. und während dieser Beizbehandlung wurde keine
Dampfentwicklung festgestellt Beim Herausnehmen des Gußstückes aus dem Bad wurde eine nur
geringfügige Neigung zur Dampfentwicklung beobachtet Die Gewichtsabnahme des Gußstückes während der
Beizbehandlung wurde mit nur 1,1 Gew.-% festgestellt
Dieser Versuch ist insofern von Bedeutung, als das Gußstück in dem üblicherweise verwendeten Bad, das
zugesetztes Wasser enthielt nicht einmal zu Ende behandelt werden konnte und als der Temperaturanstieg und der Verlust des in dem erfindungsgemäß
verwendeten Bad behandelten Gußstücks an Metallgewicht wesentlich geringer war als der bei der
unvollständigen Behandlung des Gußstückes in dem für die Reinigung von angeätzten Gußstücken aus Aluminiumlegierungen üblichen Bad aufgetretene Verlust.
Es wurde ein üblicherweise verwendetes Beizbad folgender Zusammensetzung verwendet: 250 cm3 Salpetersäure (42° Baume), 50 cm3 Wasser und 75 g
Ammoniumbifluorid. Ein wie im Beispiel 2 beschrieben vorher geätztes Gußstück wurde 1 Minute lang in das
Bad eingetaucht Die Temperatur stieg während dieser Zeitspanne von 26,7 auf 33,3°C. Sowohl während des
Eintauchens als auch beim Herausnehmen und Transportieren des Gußstückes nach dem Eintauchen trat
eine wesentliche Entwicklung von Dämpfen auf. Die erzielte Oberfläche des Gußstückes war grau, und eine
Prüfung ergab, daß das Gußstück 0,58% seines Gewichts verloren hatte.
Dem oben beschriebenen Beizbad wurden 10 g Chromsäure zugesetzt, und ein zweites geätztes
Gußstück wurde 1 Minute lang in dieses Bad eingetaucht Die Temperatur stieg während dieser Zeit
von 31,1 auf 36,7°C. Während der Dauer des Eintauchens des Gußstückes in das Bad trat keine
Entwicklung von Dämpfen auf, und die Neigung zur Entwicklung von Dämpfen beim Herausnehmen des
Gußstuckes aus dem Bad war nur äußerst gering. Die erzielte Oberfläche des Gußstückes war hellweiß und
matt, und die Prüfung des Gewichtsverlustes des Gußstückes ergab 0,06%.
Aus der obigen Beschreibung und den gegebenen Beispielen ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäß
verwendeten Beizbäder es ermöglichen, Gußstücke weit über die normale Behandlungsdauer einzutauchen,
ohne daß ein Verlust in der Helligkeit der behandelten Oberfläche auftritt Die Gußstücke nehmen vielmehr,
wenn sie der Wirkung des Bades längere Zeit ausgesetzt sind, eine hellere Weißfärbung an, obwohl eine weiter
dauernde Einwirkung auf das Metall des Gußstückrumpfes Ober das zur Beseitigung einer Oberflächenschicht bis zur gewünschten geringen Tiefe erforderliche Maß, wenn sie überhaupt auftritt, nicht nennenswert
ist Die erfindungsgemäß verwendeten Lösungen zeichnen sich dadurch aus, daß die Entwicklung von
Stickoxyddämpfen nicht nur während der Beizbehandlung selbst, bei der die Gußstücke in das Bad eingetaucht
sind, sondern auch beim Herausnehmen der Gußstücke aus dem Bad im wesentlichen oder zur Gänze
ausgeschaltet ist Die unter Kontrolle gehaltene
Reaktion ist bedeutend weniger exotherm, und es entfallen die Schwierigkeiten des Kühlens des Bades,
wenn auch ein Kühlbad verwendet werden kann, sofern dies erwünscht ist. Die sich ergebenden Vorteile sowohl
im Hinblick auf die Qualität des Erzeugnisses als auch auf die Anforderungen der Hygiene sind offensichtlich
und bedeutend.
Claims (5)
1. Verwendung eines äeizbades, enthaltend 30 bis 99 Gew.-% Salpetersäure, 1 bis 45 Gew.-%
Fluorwasserstoffsäure, 0,05 bis 10 Gew.-% sechswertige Chromionen (berechnet als Cr) und weniger
als 50 Gew.-% Wasser sowie gegebenenfalls zusätzlich bis zu 10 VoL-% bezogen auf die
Salpetersäurekomponente, Schwefelsäure zur Reinigung von in stark alkalischen Lösungen angeätzten
Gußstücken aus Aluminiunilegierungen, welche in Alkalien unlösliche Legierungsbestandteile, wie
Silicium, Eisen, Mangan od. dgl. aufweisen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Bad 45 bis 97 Gew.-%, insbesondere 50 bis 97 Gew.-%
Salpetersäure enthält
3. Verwendung nach Anspruch t oder 2, wobei das
Bad 3 bis 15 Gew.-% Fluorwasserstoffsäure enthält
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das 13ad 0,5 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere 0,5
bis 2,5 Gew.-% sechswertige Chromionen enthält
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Bad weniger als 35 Gew.-0/·), insbesondere
weniger als 25 Gew.-% Wasser enthält *s
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