DE1521888A1 - Verfahren,Loesung und Konzentrat zum Reinigen von metallischen Oberflaechen und zur Bildung eines Phosphatueberzuges - Google Patents
Verfahren,Loesung und Konzentrat zum Reinigen von metallischen Oberflaechen und zur Bildung eines PhosphatueberzugesInfo
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Description
MEOJAIiLGESELLSCHAi1T Frankfurt (Main), 26. Okt. 1966
AKT IMGESELLSCHAi1T DrBr/BWi
!•rankfurt (Main)
prov. Ur. 5065
Verfaliren, Lösung und Konzentrat zum Reinigen von metallischen
zur
Oberflächen und Bildung eines PhosphatÜberzuges
Oberflächen und Bildung eines PhosphatÜberzuges
Die Erfindung befaßt sich mit Verbesserungen in Bezug auf Verfahren,
Lösungen und Konzentrate für die Reinigung von Metalloberflächen, insbesondere solchen aus Eisen und Stahl, und das
Aufbringen eines Phosphatüberzuges auf diesen Oberflächen unter Verwendung von wäßrigen sauren Alkaliphosphatlösungen.
•Es ist bekannt, zum Reinigen von metallischen Oberflächen
unter gleichzeitiger Bildung eines Phosphatüberzuges auf diesen Oberflächen wäßrige saure Alkaliphosphatlösungen, die schaumarme
Netzmittel enthalten, anzuwenden. Die bekannten Lösungen enthalten häufig weitere Zusätze, z. B. Oxydationsmittel.
Die bekannten Alkaliphosphatverfahren weisen jedoch den Nachteil auf, daß häufig und insbesondere nach einem gewissen Durchsatz
von Material durch die Behandlungslösung Überzüge erhalten werden, die eine Schlamm- oder Staubablagaung aufweisen und die
auch vom visuellen Standpunkt aus nicht befriedigen, weil das Aussehen der Oberflächen unansehnlich ist.
Es wurde nun gefunden, daß erhebliche Verbesserungen erzielt
werden, indem zum Reinigen von metallischen Oberflächen, ins-
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besondere Eisen und Stahl, und zur gleichzeitigen Bildung eines Phosphatüberzuges diese Oberflächen mit einer wäßrigen, sauren
Lösung in Berührung gebracht werden, die ein Alkaliphosphat, Zucker, iluoridionen, Molybdationen, Oxalationen, Ferriionen und
ein schaumarmes Netzmittel enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß es von Anfang an gut aussehende, staubfreie Überzüge liefert und
daß die Qualität und das Aussehen der Überzüge auch nach größerem Durchsatz von Material durch die Lösung nicht gemindert werden.
Das Verfahren ist einfach zu überwachen und kann über einen relativ weiten pH-Bereich gefahren werden. Das Verfahren ist wirksam zur
Reinigung der Metalloberflächen, um Schmutz, Öl und andere leichte Verschmutzungen von ihnen zu entfernen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Lösungen werden zweckmäßig durch Auflösen eines Konzentrates, das die erforderlichen
Komponenten in den gewünschten Mengen enthält, in Wasser hergestellt.
Als Alkaliphosphate können Mono-, Di- und !Erdalkaliphosphate
in dem Konzentrat verwendet werden. Von den Alkalimetallen wird das Natrium bevorzugt. Das bevorzugte Alkaliphosphat ist
das Mononatriumphosphat.
Das Konzentrat enthält zweckmäßig 50-96 Gew.56 und vorzugsweise
65 - 92 Gew.# Alkaliphosphat.
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Geeignete Zucker sind Disaccharide, ζ. Β. Sucrose, Maltose,
Lactose. In manchen Fällen können auch Monosaccharide, ζ. Β.
Glucose, Mannose, Fructose, verwendet werden. Es können die normalen,
handelsüblichen Qualitäten benutzt werden. Zucker ist zweckmäßig in dem Konzentrat in einer Menge im Bereich von etwa
1 bis etwa 10 Gew.ji des Konzentrates anwesend, vorzugsweise
in einer Menge im Bereich von etwa 2 bis 8 Gew.^.
Die Fluoridionen werden zweckmäßig in Form von wasserdispergierbaren
oder löslichen Fluoriden oder Bifluoriden eingebracht. Geeignete Verbindungen sind Fluorwasserstoffsäure sowie Alkalifluoride und -bifluoride und andere wasserlösliche Fluoride
oder Bifluoride. Bevorzugt wird Hatriumbifluorid verwendet. Die Fluoridionen sind zweckmäßig in dem erfindungsgemäßen Konzentrat
in einem Bereich von 1- 10 Gew.^ und vorzugsweise von 2 bis 8 Gew.^, berechnet als Hatriumbifluorid, anwesend.
Die Molybdationen werden zweckmäßig zugefügt in Form eines wasserdispergierbaren oder wasserlöslichen Molybdatee. Geeignete
Verbindungen sind beispielsweise Molybdänsäure, die Alkalimolybdate, Ammoniummolybdat und dgl. Von diesen wird
meistens das Ammoniummolybdat bevorzugt. Die Molybdationen, berechnet als Ammoniummolybdat, sind zweckmäßig in- dem Konzentrat
in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.^ der Mischung anwesend, vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.^.
Die Oxalationen werden zweckmäßig als Oxalsäure zugefügt. Andere wasserdispergierbare oder wasserlösliche Oxalate,
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wie beispielsweise Alkali- oder Ammoniumoxalate können jedoch
auch verwendet werden. Die Oxalationen können günstig auch als Ferrioxalat zugesetzt werden, so daß durch den Zusatz einer
einzigen Verbindung sowohl Oxalationen als auch Ferriionen zugegeben werden, Die Oxalationen sind üblicherweise in einer
Menge von 0,5 bis 10 Gew.# des Konzentrates anwesend, vorzugsweise
von 1 bis 5 Gew.# des Gemisches, berechnet als Oxalsäure.
Die Ferriionen können in Form von Ferrioxalat oder anderen Ferriverbindungen,
die in Wasser dispergierbar und/oder löslich sind, zugesetzt werden, z. B. als Ferrinitrat, Ferrichlorid,
Ferrisulfat, Ferrihydroxyd und dgl.. Der Gehalt an Ferriionen,
berechnet ala Ferrioxalat, in der Mischung beträgt zweckmäßig 0,1 bis etwa 3 Gew.#, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.^.
Der Gehalt des Konzentrats an schaumarmem Netzmittel beträgt
zweckmäßig 1 bis 12 Gew.#, vorzugsweise 2 bis etwa 9 Gew.96.
Die Netzmittel können anionaktiv, kationenaktiv oder nichtionogen
sein, wobei jedoch die nichtionogenen Produkte bevorzugt werden. Sie können den verschiedensten Gruppen angehören, z. B.
aliphatische Polyäther; Polyoxyäthylenester von Fetten und ölen;
organische Polyphosphatester; Aminsalze von Alkylarylphosphatenj
Polyglykolfett säureester j Alley lpheny lpolyglykoläther; modifizierte
Amide; Alkylarylsulfonate; Aminpolyglykolkondeneate;
Alkylpolyäthylenoxydalkohole.
Zur Herstellung der Gebrauchslösung zur Behandlung von Eisen-
und Stahloberflächen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
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wird das Konzentrat in Wasser aufgelöst oder dispergiert. Die lösung enthält zweckmäßig 1,2 - 12 g Konzentrat pro liter,
vorzugsweise 3,6 - 9,6 g Konzentrat pro liter. Die "behandelten Metalloberflächen werden mit wäßriger Behandlungslösung genügend
lange in Berührung gebracht, um eine Reinigung der Oberfläche und die Bildung des gewünschten Phosphatüberzuges zu bewirken.
Es ist vorteilhaft, die Behandlungslösung auf die Metalloberfläche aufzuspritzen, obwohl andere Behandlungsmethoden, wie beispielsweise
das Tauchen oder andere Arbeitsweisen, auch angewendet werden können. Übliche Berührungszeiten bei Verwendung von Spritzverfahren
sind von etwa 5 Sekunden bis zu etwa 5 Minuten. Berührungszeiten
im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 2 Minuten werden bevorzugt. Es wurde als vorteilhaft gefunden, wenn die Behandlungslösung eine erhöhte Temperatur aufweist, beispielsweise oberhalb
etwa 55 0. Vorzugsweise weist die Behandlungslösung eine Temperatur im Bereich von etwa 60 bis etwa 750O auf. In manchen Fällen
können auch höhere Temperaturen, z. B. 95°C, angewendet werden.
In Anbetracht der Fähigkeit der Behandlungslösungen, Fett, Öl und andere leichte Verschmutzungen von der zu behandelnden
Metalloberfläche zu entfernen, ist normalerweise eine gesonderte Reinigungsstufe vor der Anwendung der erfindungsgemäßen Behandlungslösung
nicht erforderlich. Wenn jedoch die zu behandelnden Oberflächen Oxydüberzüge, kohlehaltigen Schmutz oder ähnliche
schwierig zu entfernenden Materialien aufweisen, kann eine alkalische oder saure Vorreinigung angewendet werden. Im allgemeinen
wurden jedoch solche zusätzliche Reinigungsstufen nicht
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— O —
als notwendig gefunden. Im Anschluß an die Berührung der Metalloberfläche
mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung wird die mit einem Überzug versehene Oberfläche normalerweise mit Wasser
gespült, vorzugsweise mit warmem Wasser mit einer Temperatur von über 5O0C. Spülzeiten von etwa 10 Sekunden bis 2 Minuten
sind üblich. Vorzugsweise beträgt die Spülzeit etwa 0,5 bis 1 Minute. Danach kann die mit Wasser gespülte Oberfläche, wenn
dies erwünscht ist, einer weiteren Spülung unterzogen werden, vorzugsweise mit einer verdünnten Lösung, die sechswertiges
Chrom enthält. Eine derartige Lösung enthält beispielsweise 0,03 bis etwa 0,8 $>
sechswertiges Chrom, berechnet als CrO,, und kann z. B. eine verdünnte Chromsäurelösung sein. Als Verbindungen
des sechswertigen Chroms können jedoch auch z. B. Alkali- und Ammoniumchromate und -dichromate sowie Dichromate
von Schwermetallen, wie beispielsweise die von Zink, Calcium, Chrom, dreiwertigem Eisen, Magnesium, Aluminium und dgl.,
benutzt werden. Diese Spüllösungen können bei Eaumtemperatur oder besser bei erhöhter Temperatur angewendet werden. Üblicherweise
werden Temperaturen von über 55°C und Behandlungszeiten von 10 Sek. bis 2 Minuten angewendet. Temperaturen im Bereich von
etwa 60 bis 750C und Behandlungszeiten von 0,5 bis 1 Minute
werden bevorzugt. Nach der Trocknung, entweder bei Raumtemperatur oder bei einer genügend hohen Temperatur, um Oberflächenfeuchtigkeit
auszutreiben, beispielsweise 100 bis 2000C, kann die so gespülte Oberfläche mit einem geeigneten Schutzüberzug,
wie z. B. einem Lack oder dgl., versehen werden.
— 7 — 909844/U06
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine einfache und
wirtschaftliche Behandlung für Eisen und Stahl geschaffen, welche einen gleichmäßigen, staubfreien Eisenphosphatüberzug
erzeugt, welcher ein ansehnliches dunkelblaues Aussehen aufweist und der eine ausgezeichnete Grundlage für Lacke und
andere schützende Überzüge darstellt. Die Schlammbildung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist äußerst gering.
Es wurde ein Konzentrat hergestellt, das folgende Bestandteile
in den angegebenen Mengen enthielt:
Beatandteile
Gewichtsteile
Handelezucker (Sucrose) 5,0
Oxalsäure 3,0
Schaumarmes Netzmittel (durch Athozylierung 6,0 von Oxyalkohol gebildeter aliphatischer
Polyäther)
Durch Zugabe von Waeser wurde eine Lösung hergestellt, die 7,2
g Eonsentrat pro Liter Behandlungelösung enthielt. Die Lösung wurde auf eine Temperatur τοη etwa 700C gebracht und 1 Hinute
auf Bleche aus kaltgewalztem Stahl, die einen leichten Ölübersug aufwiesen, aufgespritzt. Danach wurden die Bleche 30 Sek.
in heißem Wasser gespült und 30 Sek. in eine verdünnte wäßrige
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Lösung von Chromsäure, die 0,1 Grew.# sechswertigee Chrom, berechnet
als CrO, enthielt, bei etwa 2O0C eingetaucht. Anschließend wurden
die Bleche in einem Ofen bei etwa 19O0C getrocknet. Das
Schichtgewicht betrug 187 bis 251 mg/m . Der Oberzug wies sowohl
bei den ersten behandelten Blechen als auch nach längerem Durchsatz von Material ein attraktives staubfreies, dunkelblaues
Aussehen auf. Auf die Bleche wurden handelsübliche Alkyd- und Epoxylacke aufgebracht. Die lackierten Bleche wurden dann dem
Feuchtigkeitstest, verschiedenen Biegeproben und dem Messerhaftfestigkeitetest
unterworfen. Nach 168 Stunden im 100-#igen Feuchtigkeitstest wurden die Bleche mit 9 bis 10 bewertet. Bei
den Biege- und Haftfestigkeitsproben wurde bei sämtlichen Blechen eine Benotung von 10 erzielt. Die Benotung erfolgte aufgrund
einer Skala von 0 bis 10, wobei 0 die schlechtesten und 10 die besten Werte bedeuten.
- Patentansprüche - - 9 -
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Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen von metallischen Oberflächen, insbesondere
Eisen una Stahl, unter gleichzeitiger Bildung eines Phosphatüberzuges auf diesen Oberflächen unter Verwendung
einer wäßrigen, sauren, Alkaliphosphat und schaumarmes Netzmittel
enthaltenden Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht werden,
die Zucker, Pluoridionen, Molybdationen, Oxalationen und Perriionen
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht werden,
die pro Liter 1,2 - 12, vorzugsweise 3,6 - 9£ g» eines Konzentrates
folgender Zusammensetzung enthält: 50 - 96 Gew,# Alkaliphosphat,
1-10 Gew.$ Zucker, 1-10 Gew.$ Fluoridionen,
berechnet als Hatriumbifluorid, 0,1-5 Gew.# Molybdationen,
berechnet als Ammoniummolybdat, 0,5 - 10 Gew.5^ Oxalationen,
berechnet als Oxalsäure, 0,1 - 3 Gew.# Perriionen, berechnet
als Perrioxalat, 1-12 Gew.$ schaumarmes Netzmittel.
3. Konzentrat zur Herstellung von Lösungen zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es Alkaliphosphat, vorzugsweise Mononatriumphosphat, Zucker
sowie Pluoridionen, Molybdationen, Oxalationen und Ferriionen
liefernde Verbindungen und schaumarmes Netzmittel enthält»
- 10 -
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4. Konzentrat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
50 - 96 Gew.# Alkaliphosphat, 1-10 Gew.# Zucker, 1-10 Gew.#
Iluoridionen, berechnet als Natriumbifluorid, 0,1-5 Gew.i» Molybdationen,
berechnet als Ammoniummolybdat, 0,5 - 10 Gew.56 Oxalationen,
berechnet als Oxalsäure, 0,1-3 Gew.# Ferriionen, berechnet
als Ferrioxalat, und 1-12 Gew.# schaumarmes Netzmittel
enthält.
5. Konzentrat nach Anspruch 3 und 4» dadurch gekennzeichnet, daß es 65 - 92 Gew.# Alkaliphosphat, 2-8 Gew.^ Zucker, 2-8 Gew.#
Fluoridionen, berechnet als Natriumbifluorid, 0,5-3 Gew.$
Molybdationen, berechnet als Ammoniummolybdat, 1-5 Gew.#
Oxalationen, berechnet als Oxalsäure, 0,1 - 3 Gew.jS Perriionen,
berechnet als Ferrioxalat, und 2-9 Gew.# schaumarmes Netzmittel
enthält.
6. lösung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Wasser und einem Konzentrat
nach Anspruch 3 und 5 besteht.
7. lösung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1,2 12g,
vorzugsweise 3,6 - 9,6 g, Konzentrat pro Liter enthält.
9098AA/U06
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