DE891171C - Verfahren zur Aufbringung von UEberzuegen auf Chrom und Legierungen des Chroms - Google Patents
Verfahren zur Aufbringung von UEberzuegen auf Chrom und Legierungen des ChromsInfo
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Description
P 6157 Via
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf Chrom und bestimmten Chromlegierungen,
durch die die Metalle während mechanischer Verarbeitungsverfahren, die mit ausgedehnter
plastischer Verformung des Metalls verbunden sind, geschützt werden sollen und auch die auf diese Weise
überzogenen Gegenstände.
Es ist gefunden worden, daß Oxalsäure enthaltende Lösungen bestimmte Metalloberflächen angreifen und
auf ihnen einen, Überzug aufbringen. Oxalatmittel sind als Haftgrund für Anstriche vorgeschlagen, um
die Korrosionsbeständigkeit des zu überziehenden Metalls zu erhöhen, und andere Oxalatmittel sind als
Ziehmittel vorgeschlagen worden. In letzterem Fall wurde festgestellt, daß dann, wenn die Metalle gezogen
oder auf andere Weise verformt werden sollen, ein Oxalatüberzug auf der Oberfläche wesentlich dazu
beiträgt, die Oberfläche vor Beschädigung zu schützen. Nicht alle Metalle und Metallegierungen eignen sich
für die Einwirkung der vorgeschlagenen Oxalatmittel. Als allgemeine Regel kann gelten, daß Metalle, die
korrosionsbeständig sind, dem Angriff der oxalatschichtbildenden Mittel widerstehen. Es wurde festgestellt,
daß die Gegenwart von Eisen, beispielsweise Ferrioxalat, das Maß des Angriffs auf bestimmte widerstandsfähige
Metalle beschleunigt. So wurde beispielsweise festgestellt, daß bestimmte ferrioxalatenthaltende
Lösungen benutzt werden können, um auf Nickel und bestimmten Nickellegierungen, die kein
Chrom enthalten, Überzüge aufzubringen. Chrom und
Legierungen des Chroms, in denen entweder Nickel oder Chrom der Hauptbestandteil ist, können mit
Mitteln, die nur Oxalsäure und Ferrioxalat enthalten, nicht mit einem Überzug versehen werden.
Es wurde nun gefunden, daß das Chloridion eine aktivierende Wirkung gegenüber diesen letztgenannten Metallen besitzt, die sich von der beschleunigenden Wirkung des Ferriions unterscheidet, und daß bessere Ziehüberzüge auf Chrom und Chromlegierungen, in denen entweder Nickel oder Chrom der Hauptbestandteil ist, erhalten werden, wenn Chloridionen zu einem Eisenoxalatbad zugegeben werden, vorausgesetzt, daß ein bestimmter Minimalgehalt von Chlorid und Eisen vorhanden ist.
Es wurde nun gefunden, daß das Chloridion eine aktivierende Wirkung gegenüber diesen letztgenannten Metallen besitzt, die sich von der beschleunigenden Wirkung des Ferriions unterscheidet, und daß bessere Ziehüberzüge auf Chrom und Chromlegierungen, in denen entweder Nickel oder Chrom der Hauptbestandteil ist, erhalten werden, wenn Chloridionen zu einem Eisenoxalatbad zugegeben werden, vorausgesetzt, daß ein bestimmter Minimalgehalt von Chlorid und Eisen vorhanden ist.
Es wurde gefunden, daß befriedigende Überzüge erhalten werden, wenn das Bad mindestens etwa 0,5 °/0
Gesamteisen enthält und davon mindestens ein Teil als Ferrieisen vorliegt. Das gesamte Eisen kann in
Ferriform vorliegen. Es darf aber nicht alles Eisen in Ferrof orm vorliegen. Der Eisengehalt beträgt zwischen
0,5 °/0 und der Sättigung, vorzugsweise beträgt der Gesamteisengehalt 1 bis 6 °/0. Der vorzugsweise Gehalt
an Ferroeisen beträgt etwa 0 bis 0,8%.
Üblicherweise wird das Eisenoxalat als Ferrooxalat zugegeben, das durch Oxydationsmittel im Bad zu
Ferrioxalat oxydiert wird. Als Oxydationsmittel wird vorzugsweise Chlorat verwendet. Es können jedoch
auch andere Oxydationsmittel benutzt werden. Natriumchlorat und Wasserstoffsuperoxyd sind als Oxydationsmittel
vorzuziehen aus dem praktischen Grund, daß sie keine unerwünschten Rückstände bei der
Reduktion liefern. Vorzugsweise wählt man den Chloratgehalt oder den Gehalt an einem anderen Oxydationsmittel
so, daß er nicht genügt, alles Ferroeisen zu oxydieren, sondern daß noch bis zu 0,8 °/0 Ferroeisen
im Bad verbleibt.
Befriedigende Überzüge mit Lösungen gemäß Erfindung können insbesondere bei Temperaturen zwischen
30 und 90° bei einer Behandlungszeit von 2 bis 15 Minuten erhalten werden.
Die Oxalationen des Überzugsbades werden vorzugsweise
entweder als Ferrooxalat, als Ferrioxalat oder als Oxalsäure eingeführt. Es ist natürlich auch möglich,
andere Oxalate zu verwenden zusammen mit einem Eisensalz oder einer Säure, die ein Äquivalent
einer Eisenoxalatlösung oder einer Lösung, die Eisenoxalat und Oxalsäure enthält, liefern. In jedem
Fall enthält die Überzugslösung Oxalationen, Ferriionen und vorzugsweise geringe Mengen Ferroionen.
Oxalsäure kann zur Erhöhung der Acidität unbegrenzt zugesetzt werden, weil besonders saure Lösungen
mit pH-Werten, die für die übliche Messung zu niedrig liegen, mit Erfolg angewandt werden können.
Da der pn-Wert der vorzugsweisen Lösungen sehr niedrig liegt, wird die Säurekonzentration vorzugsweise
durch Angabe des Gehalts an freier Säure bezeichnet. Hierunter wird die Anzahl Kubikmeter
—-Alkali verstanden, die erforderlich ist, um 1 cm3 der
Überzugslösung, zu. der 10 cm3 25°/0ige Kalium-■fluoridlösung
(KF · 2H2O) zugegeben sind, gegenüber
PhenolphÜialein zu neutralisieren. Ein Gehalt an
freier Säure von 10 bedeutet beispielsweise, daß 1 cm3
der Überzugslösung nach Zusatz von 10 cm8 einer 25 °/oigen Kaliumfhioridlösung 10 "cm3 —-Natronlauge
erfordert zur Neutralisation gegenüber Phenolphthalein
als Indikator. Vorzugsweise wird eine Lösung benutzt, in der der Gehalt an freier Säure zwischen
etwa 4 und 20 liegt, und insbesondere eignen sich Lösungen mit einem Gehalt an freier Säure nahe der
oberen Grenze des vorzugsweisen Gebietes, d. h. von etwa 20.
Es wurde gefunden, daß eine bestimmte untere Grenze für den Chloridgehalt eingehalten werden
muß, um eine wirksame Überzugsbildung zu sichern und daß diese untere kritische Grenze dem Chromgehalt
der Legierung etwa proportional ist. So erfordern Legierungen mit einem Chromgehalt von
etwa 15 °/0, Rest im wesentlichen Nickel, weniger
Chlorid als reines Chrom oder Chromlegierungen, die einen höheren Chromgehalt als 15 % besitzen.
Obgleich die untere Grenze des Chloridgehalts für jede Legierungsart festgelegt werden kann, so hängt
doch die untere Grenze auch von der Art des Metallbearbeitungsverfahrens ab, dem das behandelte Metall
unterworfen werden soll. Es kann beispielsweise eine Legierung mit einem niedrigen Eisengehalt, wie
beispielsweise Inconell, die 14% Chrom enthält, mit einem Überzug des erfindungsgemäßen Mittels versehen
werden, das etwa 0,5 °/0 Chloridion enthält,
wenn das Inconell eine Anlaßbehandlung erfahren hat. Dagegen wenn das Inconell kalt gewalzt und nicht
warm behandelt ist, dann sind mindestens etwa 1,5 % Chloridionen erforderlich. Daher variiert die untere
Grenze für den Chloridionengehalt bei Inconell zwischen 0,5 und 1,5 % hi Abhängigkeit von der Natur
der Metalloberfläche. Man kann daher eine untere Grenze von etwa 1 °/0 für Inconell angeben, wobei
zu beachten ist, daß diese untere Grenze um ± etwa 0,5 % variieren kann in Abhängigkeit von der Vorbehandlung
des Metalls.
Die erfindungsgemäß zu behandelnden Chromlegierungen, die verhältnismäßig hohe Gehalte an
Eisen besitzen, haben eine etwas höhere untere Grenze für das Chloridion, aber auch hier ist die untere
Grenze für das Chlorid im wesentlichen proportional dem Chromgehalt der Legierung. Legierung C (60 %
Nickel, 15 °/0 Chrom, 25 % Eisen) hat eine untere
Grenze für den Chloridgehalt bei etwa 4%. Diese kann als Anhaltspunkt genommen werden. Eine
Plattierung mit· reinem Chrom erfordert eine untere
Grenze für das Chloridion bei etwa 11%, und diese kann als weiterer Anhaltspunkt für die Ableitung
der unteren Grenze des Chloridgehalts für andere Chromlegierungen gelten. Für alle erfindungsgemäß
zu behandelnden Metalle kann die Chloridionenkonzentrationubis
zur Sättigung steigen. Wenn von einem niedrigen Eisengehalt gesprochen ist, so ist darunter
ein Gehalt von weniger als 10 °/0 Eisen verstanden und
wenn von einem hohen Eisengehalt, gesprochen ist, ein Gehalt von mehr als etwa io°/0.
Wenn gemäß Erfindung ein Überzug auf einem Metall aufgebracht werden soll mit Hilfe eines Mittels,
das einen Chloridgehalt nahe der unteren zulässigen Grenze besitzt, dann ist die Feststellung dieses Minimal-
gehalts durch einige einfache Versuche möglich. In diesem Fall kann man als Kennzeichen für einen
brauchbaren Überzug ansehen, daß die Lösung chemisch mit der Metalloberfläche reagiert, und es ist
daher nur erforderlich, den Chloridgehalt so weit zu erhöhen, bis die chemische Reaktion einsetzt.
Die untere Grenze für die Chloridionenkonzentration kann also gekennzeichnet werden als der Gehalt, bei
dem die Lösung mit der Metalloberfläche chemisch
ίο zu reagieren beginnt.
Im folgenden sind die Prozentgehalte angegeben in Gewicht—Volumen, d. h. die Lösung wird in jedem
Fall so eingesetzt, als ob sie das spezifische Gewicht ι hätte. Die Erfindung sei an den folgenden Beispielen
näher erläutert.
Es wurde eine Reihe von Lösungen hergestellt, die 94 g Ferrooxalat 2 aq, 54 g Oxalsäure 2 aq und 9,4 g
Natriumchlorat enthielten unter Auffüllung mit Wasser auf 21. Der Chloridgehalt der Bäder wurde
zwischen 0,15 % und der Sättigungsgrenze variiert. Jedes Gemisch wurde auf etwa 700 erhitzt, damit das
Natriumchlorat das Ferrooxalat zu Ferrioxalat oxydieren kann. Die Menge Natriumchlorat wurde so
gewählt, daß sie gerade genügte, um alles Ferrooxalat zu oxydieren, ohne daß ein Chloratrückstand
im Bad verbleibt. Reine chromplattierte Bleche wurden in jedes der Bäder bei etwa 70° 5 Minuten
eingetaucht. In den Bädern, in denen die Chloridionenkonzentration niedriger als 11 % war, entstand kein
Überzug. In allen Bädern, deren Chloridionenkonzentration über etwa 11 °/0 lag, wurde, ein dünner grauer
festhaftender Überzug erhalten, der den Verschleißwiderstand der chromplattierten Oberfläche erhöhte.
Das Beispiel wurde wiederholt mit der vierfachen Menge an Ferrooxalat und Chloridionenkonzentrationen
zwischen 12 und 15 °/0. Einige der reinen chromplattierten
Bleche wurden in diese Bäder bei 540 15 Minuten eingetaucht, andere bei 66° 5 Minuten.
In allen Fällen wurde ein sehr guter schwerer Überzug erhalten.
Die Versuche des Beispiels 1 wurden wiederholt mit einer Legierung C, enthaltend 60 % Nickel,
15 % Chrom, 25 % Eisen als Behandlungsmetall. Bei Legierung C wurden keine Überzüge bei Chloridionenkonzentrationen
unterhalb 5% erhalten, während über etwa 5 % bis zur Sättigung an Chloridionen gute Überzüge erhalten wurden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufbringung von Überzügen auf Chrom und Legierungen des Chroms, deren
Hauptbestandteile Nickel oder Chrom sind und die Eisen enthalten können, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metalloberfläche, insbesondere bei Temperaturen von 30 bis 900, mit einer Ferrioxalat
und Chloridionen enthaltenden Lösung in Berührung gebracht wird, die bei einem Gesamteisengehalt
von mindestens 0,5 % etwa, ο bis 0,8 % Ferrooxalat enthält und mindestens so
sauer ist wie die wäßrige Lösung von Ferrioxalat allein und einen Chlorionengehalt aufweist, der
mindestens so groß ist, daß eine chemische Reaktion der Lösung mit der Metalloberfläche eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung Oxalsäure, Eisenoxalat und Chloridionen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamteisengehalt 1 bis
6% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an freier Säure
4 bis 20 beträgt, d. h. 1 cm3 der Überzugslösung, zu dem 10 cm3 einer 25°/0igen Kaliumfluoridlösung
zugegeben sind, verbraucht gegen Phenolphthalein titriert zur Neutralisation 4 bis 20 cm3
—-Alkali.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei niedrigem Eisengehalt
im Metall unter etwa 10% die Chloridionenkonzentration in Abhängigkeit vom Chromgehalt
des Metalls gewählt wird, wobei folgende Anhaltspunkte gelten: 1% Chlorid bei 15% Chrom,
11% Chlorid bei 100% Chrom.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei hohem Eisengehalt im
Metall über etwa 10% die Chloridionenkonzentration in Abhängigkeit vom Chromgehalt des
Metalls gewählt wird, wobei folgende Anhaltspunkte gelten: 4% Chlorid bei 15% Chrom,
11 % Chlorid bei 100 % Chrom.
1 5427 9.53
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- 1951-09-05 DE DEP6157A patent/DE891171C/de not_active Expired
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