DE934859C - Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflaechen rostfreier Staehle - Google Patents

Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflaechen rostfreier Staehle

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DE934859C
DE934859C DE1951P0006278 DEP0006278A DE934859C DE 934859 C DE934859 C DE 934859C DE 1951P0006278 DE1951P0006278 DE 1951P0006278 DE P0006278 A DEP0006278 A DE P0006278A DE 934859 C DE934859 C DE 934859C
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DE1951P0006278
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Edwin W Goodspeed
James F Leland
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    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C22/00Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C22/78Pretreatment of the material to be coated

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Description

  • Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflächen rostfreier Stähle Die Erfindung betrifft die Anwendung eines an sich bekannten Beizverfahrens zur Vorbereitung von rostfreiem Stahl für das Aufbringen von chemischen Überzügen, insbesondere zur Vorbereitung von rostfreiem Stahl für Oxalatüberzüge, die geeignet sind, das Material während erheblicher Verformungsvorgänge zu schützen.
  • Die Bildung von chemischen Überzügen auf rostfreiem Stahl, beispielsweise von Oxalatüberzügen, hat seither Schwierigkeiten insofern bereitet, als rostfreier Stahl gegenüber dem chemischen Angriff der Oxalsäure widerstandsfähig ist. Es ist vorgeschlagen worden, Oxalatüberzüge auf rostfreiem Stahl durch die Anwendung geeigneter Konzentrationen von Beschleunigungsmitteln zusammen mit Oxalsäure enthaltenden oder bildenden Bädern zu erhalten. Diese Überzüge sollen sich sowohl als Haftgrund für Anstriche als auch als Schutz des Metalls während der Verformung bewährt haben. Bei besonders starker Verformung haben sich jedoch die bekannten Oxalatüberzüge entweder als ungenügend haftend oder als zu dünn erwiesen, um die Metalloberfläche befriedigend zu schützen. Außerdem haben bei bestimmten Arten von rostfreien Stählen Oxalsäurebäder mit Beschleunigerzusätzen keine befriedigenden Überzüge für Ziehvorgänge geliefert.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung der Oberflächen von rostfreiem Stahl für das Aufbringen, von Oxalatüberzügen größerer Dicke und besserer Haftfestigkeit.
  • Gegenstand der Erfindung ist die Anwendung eines an sich bekannten Beizverfahrens für rostfreie Stähle zur Vorbehandlung von Oberflächen für das Aufbringen von chemischen Überzügen, da festgestellt wurde, daß es die Oberflächen aufnahmefähig macht für verbesserte Oxalatüberzüge, die die Metalloberfläche während starker Ziehvorgänge schützen.
  • Gewöhnlich bestand die Vorbereitung der Metalloberflächen vor dem Aufbringen chemischer Überzüge aus mehreren Verfahrensschritten, und zwar in der Einwirkung von starken Mineralsäuren in wechselnder Reihenfolge, die von-dem Zustand der Metalloberfläche und dem Zweck, für den sie vorbereitet werden soll, abhingen. Mineralsäuren, wie Salpetersäure-Salzsäure, Schwefelsäure-Salzsäure, Salpetersäure-Flußsäure, Salpetersäure-Flußsäure-Salzsäure oder diese Säuren einzeln sind angewandt worden. Außerdem ist es bekannt, daß Glühzunder in Mineralsäuren löslich gemacht werden kann, wenn man ihn zunächst mit geschmolzenem Alkali;, beispielsweise geschmolzenem Natri@umhy&oxyd, Kalium-hydtroxyd; usw., behandelt.
  • Unter einer großen Anzahl von Beizen und Beizverfahren für rostfreie Stähle ist auch ein zweistufiges Beizverfahren bekannt, bei dem in der ersten Stufe mit einer Schwefelsäure-Salzsäure-Beize und in der zweiten Stufe mit einer Salpetersäure-Flußsäure-Beize gearbeitet wird. Die Kombination einer Vorbeize aus Schwefelsäure-Salzsäuremit einer Beizung in Salpetersäure-Flußsäure soll angewendet werden, wenn starker Zunder von Tost- und säurebeständigen Stählen zu entfernen ist. Es wurde nun gefunden, daß sich gerade die Kombination dieser zwei Beizen besonders eignet als Vorbehandlung für das Aufbringen von Überzügen, insbesondere Oxalatüberzügen, auf rostfreien Stählen. Die verschiedenen bekannten Verfahren zum Beizen von Edelstählen haben üblicherweise nicht den Zweck einer Vorbehandlung, sondern einer üblichen Reinigung. Dementsprechend wird auch die Wahl der Beizen und die eventuelle Kombination der Anwendung verschiedener Beizen nacheinander abgestellt auf die Dicke der zu entfernenden Zunderschicht. Gemäß der Erfindung dagegen wird, unabhängig von der Dicke der, Zunderschich:t, eine Kombination zweier Beizen in bestimmter Reihenfolge und mit zwischengeschalteter Spülung verlangt, um eine für das Aufbringen chemischer Überzüge, insbesondere von Oxalatüberzügen, besonders geeignete Oberfläche zu - schaffen. Eine solche Wirkung einer solchen Kombination von Beizlösungen war nicht bekannt. Sie war auch nicht daraus zu erwarten, daß man dickeren Zunder durch eine solche Kombination entfernen .kann. Diese Kombination war j a neben einer- ganzen Reihe anderer Edelstahlbeizen bekannt, die als Vorbehandlung für das Aufbringen von chemischenÜberzügen, insbesondere von Oxalatüberzügen, wesentlich weniger oder ungeeignet sind. Behandelt man dagegen die Oberflächen mit einem Bad, das im ,wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure und Chloridionen besteht, spült danach die Oberfläche und behandelt sie dann mit einem Bad, das im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Salpetersäure-Flüßsäure besteht, und spült dann die Oberfläche mit Wasser ab, dann zeigt sich eine überraschend vorteilhafte Wirkung auf die Beschaffenheit und Haftung der Oxalatüberzüge, die auf den Oberflächen srosbfreier Stähle, insbesondere austenitischer rostfreier Stähle, aufgebracht werden. Der Ausdruck »rostfreier Stahl« ist im folgenden in dem allgemein gebräuchlichen Sinn gebraucht, und bezüglich der Bezeichnung »austenitische rostfreie Stähle« sei auf die Seiten 553 bis 556 des Metals Handbook, Ausgabe 1948, veröffentlicht von der American Society for Metals, herausgegebene Eirvteilunig verwiesen.
  • Die Reihenfolge der Behandlungsschritte gemäß Erfindung kann folgende sein: i. Eintauchen in geschmolzenes Alkali, 2. Abschrecken mit Wasser, 3. Beizen mit Schwefelsäure, 4. Spülen mit Wasser, 5. Beizen mit Salpetersäure-Flußsäure, 6. Beizen mit Salpetersäure, 7. Wasserspülung.
  • Die Verfahrensstufe 6 kann ausgelassen werden, wenn dies erwiinlschlt iet, ohne daß die günstige Wirkung der Behandlungsstufen 3 bis 5 gestört wird. Es wurde indessen festgestellt, daß die besten und am festesten haftenden Oxalatüberzüge erhalten werden, wenn auch die Behandlungsstufe 6 durchgeführt und, wie im folgenden erläutert, überwacht wird. Deshalb ist es vorzuziehen, die Behandlungsstufe 6 anzuwenden. Nachdem die Oberfläche des rostfreien Stahls dieser Reihe von sorgfältig überwachten Behandlungsstufen unterworfen worden ist, ist sie für die Aufbringung von Oxalatüberzügen nach einem der gebräuchlichen Verfahren zur Aufbringung solcher Überzüge in geeigneter Weise vorbereitet. Die Erfindung besteht insbesondere in den Verfahrensstufen 3 bis 7.
  • Der Zweck der dritten Behandlungsstufe ist, die Oxydschicht zu entfernen, die gegebenenfalls, insbesondere wenn es sich um Verzunderung handelt, durch ein vorhergehendes Eintauchen in geschmolzenes Alkalli, gemäß Be)handlurngsistufe i in lösliche Form übergeführt worden sein kann. Es wurde gefunden, daß sich für diesen Zweck ein Bad eignet, das beispielsweise etwa 2o bis 30 0/0 Schwefelsäure und etwa o,6 bis 2,5. 1/o Chloridionen, Rest Wasser enthält. Eine solche' Lösung kann wie folgt aufgebaut sein: 296 kg Schwefelsäure von 6o° Be, 13 kg Natriumchlorid, aufgefüllt mit Wasser auf i_öoo 1.
  • Analyse der Lösung: 2o 1% Schwefelsäure, 0;7 0/0 Chlorid; i ccm der Lösung verbraucht 46 ccm u/io-Natriumhydroxyd bei Titration gegen Phenolphthalein.
  • Die Gegenwart von Chloridionen erhöht die Aktivität oder den Angriffsgrad des Bades, und sie erscheint erforderlich, um Oxydschichten wirksam zu entfernen. Eine befriedigende Entfernung der Oxydschichten wird durch Eintauchen der Gegenstände aus rostfreiem Stahl in ein solches Bad etwa 5 bis: 2o Minuten bei einer Temperatur von 82 bis 93° erreicht.
  • Wenn das Bad wiederholt benutzt wird, dann wird die freie Säure des Bades verbraucht, -und die Metallionen aus dem behandelten rostfreien Stahl reichern sich im Bad an. Es wurde festgestellt, daß es unerwünscht ist, das Bad weiter zu gebrauchen, wenn die Metallionenkonzentration auf etwa 3 0/0 angestiegen ist. Vorzugsweise wird dann das Bad verworfen und ein frisches Bad zum weiteren Gebrauch angesetzt. Sobald die Metallionenkonzentration auf etwa 3 0/0 .angesibiegen 4,st, ist die für die Entfernung der löslichen Oxydschicht erforderliche Zeit wesentlich größer. In den Fällen, in denen die Beizzeit keine Rolle spielt, kann eine befriedigende Beizung in etwa 2o Minuten erhalten werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß eine Überheizung, die die Eigenschaften der später aufgebrachten Oxalatschicht schädlich beeinflußt, eintritt, wenn man den Gegenstand länger als etwa 2o Minuten im Beizbad beläßt. Wenn eine Überheizung eingetreten ist, dann erhält man als Oxalatüberzug entweder nur einen dünnen grauen Überzug, der von überzugsfreien Stellen unterbrochen ist, oder eine Anfres,sung an Stelle einer Überzugsibildlumg oder überhaupt keine Überzugsbildung. Es ist festgestellt worden, daß die Oxalatschichtbildung in ähnlicher Weise gestört wird von einer Überheizung in einem frischen Bad oder in einem Bad, das über etwa 3 0/0 Metallionen enthält.
  • In den Fällen, in denen die Lebensdauer des Bades durch Erhöhung der Chloridionenkonzentration verlängert wird, wird das Bad aktiver; aber statt die Oxydschicht anzugreifen, frißt es die Oberflächen aus rostfreiem Stahl in unerwünschter Weise an. Es wurde festgestellt, daß eine Chloridkonzentration von über etwa 2,5 % die Unterlage anfrißt und daß diese Anfressungen in steigendem Maße unerwünscht werden, wenn die freie Säure des Bades abfällt.
  • In ähnlicher Weise wird auch die Lebensdauer des Bades nicht wesentlich verlängert, wenn man die Azidität später erhöht. Wenn die ursprüngliche Badzusammensetzung einen Schwefelsäuregehalt besaß, der nahe der unteren Grenze lag oder etwa 20% betrug, diarn'n eist es in gewisser Hinsicht günstig, die Azidität bis auf 3o % zu erhöhen. Aus praktischen Gründen wird jedoch vorzugsweise die Azidität oder die Chloridkonzentration des Bades nicht geändert gegenüber dem ursprünglichen Ansatz, sondern eher das Bad verworfen und ein frisches angesetzt, wenn die Metallionenkonzentration etwa 3 0/a überschreitet.
  • Nach der Schwefelsäurebeizung wird die Metalloberfläche gründlich mit Wasser gespült, um alle anhaftende Säurelösung zu entfernen. Für diesen Zweck ist kaltes Wasser besser geeignet als warmes Wasser. Diese Spülung ist erforderlich, um zu verhüten, daß Chloridionen in die folgende Beizstufe üibergeschleppib werden. Wenn man .die Cbloridionenkonzentration in dem folgenden Salpetersäure-Flußsäure-Bad ansteigen läßt, dann erhält das behandelte Metall ein glänzendes oder plattiertes Aussehen, und der anschließend aufgebrachte Oxalatüberzug wird leicht dünn, nichthaftend und von blanken Metallstellen unterbrochen.
  • Um den Schlamm, der durch eine Schwefelsäurebeizung auf dem Metall zurückgeblieben ist, zu entfernen und um die Aufnahmefähigkeit der Oberflache für einen schweren, festhaftenden Oxalatüberzug zu erhöhen, wird die Metalloberfläche dann mit einer Salpetersäure-Flußsäure-Beize in Berührung gebracht. Es wurde festgestellt, daß sich als Salpetersäure-Flußsäure-Beize für diesen Zweck eine Beize folgender Zusammensetzung eignet: etwa 5 bis 15 % Salpetersäure und etwa i bis 2 % Flußsäure in wäßriger Lösung.
  • Als Beizbad dieser Art sei das folgende genannt: 176 kg Salpetersäure von q.2° Be; 25 kg 6o%iger Flußsäure mit Wasser aufgefüllt auf iooo 1.
  • Analyse der Lösung: ii °/o Salpetersäure, i,q.% Flußsäure; i ccm der Lösung erfordert 25 ccm n/io-Natriumhydroxyd bei Titration gegen Phenolphthalein.
  • Ohne damit auf eine Theorie festgelegt zu werden, wird angenommen, daß die Schwefelsäurebeize an sich verhindert, daß das Kornwachstum der Kristalle des Oxalatüberzuges ansteigt und daß hierdurch ein dünner, nichthaftender Oxalatüberzug gebildet wird. Die Behandlung der rostfreien S tahloberflächen mit S alpetersäure-Fluß s äure nach der Schwefelsäurebeizung hat die Wirkung, den schädlichen Einfluß der Schwefelsäurebeize auszuschalten und die Oberfläche für die Aufbringung eines kräftigen, festhaftenden Oxalatüberzuges be- reitzumachen.
  • Bei dem fortgesetzten Gebrauch der Salpetersäure-Flußsäure-Beize reichert sich das Metallion iah Bad ä'hrvlich an, wie dies bei der Schwefelsäurebeize vorstehend ausgeführt ist. Es wurde gefunden, daß die erwünschte Beschaffenheit des anschließend aufgebrachten Überzuges erhalten wird, wenn die Metallionenkonzentration nicht auf mehr als etwa 2 0/a in der Lösung ansteigen gelassen wird, die etwa i bis 2% F,lußsäure- enfibällt. Es wurde gefunden, daß die unerwünschte Wirkung der Gegenwart von Metallionen im Bad ausgeschaltet werden kann .durch Erbübung der Konzentration, entweder der Salpetersäure oder der Flußsäure oder durch Erhöhung der Konzenitration beider. Beispielsweise werden bei: einer Konzentration von 1,3 % Flußeäure und 3,6% Metallionenkräftiige, festhaftende Oxalatübarzuge nachfolgend erlla;lten, wenn die Salpetersäurekonzentrati-on über etwa 5 %. und unter etwa 20 % liegt. In den Fällen, in denen die Lösung 3:9 % Flußsäure und 3,6 % Metallionen enthält, ist eine Salpetersäurekonzentration von 18% erforderlich, um die Wirkung der anwesenden Metallionen aufzuheben. Entsprechend wird bei 5,2 % Flußs.äure 2q.°/o Salpebe;rs@äure erforderl'ic'h, um die Wirkung von 3,6 % Metallionen im Bad aufzuheben. Aus praktischen Gründen ist es vorzuziehen, ein Bad zu verwenden, das niedrige Konzentrationen sowohl an Salpetersäure als auch an Flußsäure enthält, und das Bad zu verwerfen, wenn die Metallionenkonzentration etwa 2 "/o überschreitet. Ein Bad, das im wesentlichen 2 % Flußsäure und io 0/0 Salpetersäure, Rest Wasser enthält, hat sich als erfolgreich erwiesen.
  • Eine befriedigende Oberflächenbehandlung wird dann erhalten, wenn man den Gegenstand aus rostfreiem Stahl mit dem Salpetersäure-Flußsäure-Bad etwa 3 bis io Minuten, bei etwa 27 bis 49° behandelt.
  • Die Gegenwart des Chloridions bei dem Salpetersäure-Flußsäure-Bad ist für die Güte des erhaltenen Überzuges schMlich und muß diaher vermieden werden. Wenn die Chloridionenkonzentration ansteigen gelassen wird, dann wird der in der Folgezeit aufgebrachte Oxalatüberzug dünn, schlechthaftend und im allgemeinen ungeeignet als Schutz der Metalloberfläche während starker Ziehvorgänge.
  • Der Metallgegenstand kann dann in einer wäßrigen Lösung von Salpetersäure gebeizt werden. Diese Lösung hat die-Wirkung, die Metalloberfläche aufzuhellen und ihre Aufnahmefähigkeit für kräftige, _ festhaftende Oxalatüberzüge weiter zu verbessern. Als Lösung für diesen Zweck eignet sich beispielsweise eine Lösung von 2o bis 30 % Salpetersäure in Wasser. Beispielsweise kann ein Salpetersäurebad wie folgt aufgebaut werden: 36o kg Salpetersäure von 42 Be, aufgefüllt mit Wasser auf iooo 1.
  • Analyse der Lösung: 22 °/o Salpetersäure; i ccm der Lösung erfordert 40 ccm n/io-Natriumhydroxyd bei Titration gegen Phenolphthalein.
  • Eine befiriedigende Aufhellung wird erreicht, wenn man den Gegenstand aus rostfreiem Stahl etwa 2 bis 5 Minuten bei. etwa 27 biss q.3° duridh Eintauchen behandelt. Wenn die Metallionenkonzentration ansteigt, sinkt die Wirksamkeit des Bades, und vorzugsweise wird das Bad nur so lange benutzt, bis die Metallionenkonzentration etwa 2 % erreicht hat. Wie im Falle der Salpetersäure-Flußsäure-Beize ist die Gegenwart von Chloridionen in diesem Bad schädlich bezüglich der Güte des Oxalatüberzuges. Wie bereits gesagt, verbessert die Salpetersäurebeize die Güte des Oxalatüberzuges, und vorzugsweise wendet man sie daher an. Es ist jedoch auch möglich, Überzüge von befriedigender Güte und Haftfestigkeit, die starker Verformung standhalten, ohne den Gebrauch der Salpetersäurebeize zu erhalten.
  • Nach der Beizung mit Salpetersäure werden die Gegenstände aus rostfreiem Stahl einer heftigen Wasserspülung unterworfen, um alle Spuren restlicher Säure auf den Gegenständen zu entfzrnen. Vorzugsweise verwendet man kaltes Wasser aus dem Grunde, weil die Aufbringung eines Oxalatüberzuges auf die Oberfläche von rostfreiem Stahl, die trocknen gelassen wurde, zu einem schlechteren Überzug führt als bei Anwendung der Oxalatüberzugs.lösung auf eine feuchte Oberfläche von rostfreiem Stahl. Sowohl das Trocknen als auch das Auslagern nach dem Beizen sind zu vermeiden, weil sie die Bildung grauer, leichter Oxalatüberzüge fördern, die nur einen schlechteren Schutz der Metalloberfläche während des Ziehvorganges bieten.
  • Es ist oft erwünscht, einen chemischen Überzug auf einer Oberfläche von rostfreiem Stahl aufzu-. bringen, der im wesentlichen rein, d. h. frei von Oxyden, Fett u. dgl. ist und die Anwendung der Behandlungsstufen i bis 4 nicht erforderlich macht. Beispielsweise macht ein abgedrehter rostfreier Stahl es nicht notwendig, die Behandlungsstufen i bis 4 anzuwenden, aber auch bei ihm wird die Aufbringung eines. Oxälatfiberzuges günstig vorbeireitet durch Anwendung der Behandlungsstufen 5, 6 und 7. Wie bereits vorstehend angegeben, ist die Behandlungsstufe 6 vorzugsweise einzuschalten und führt zu den besten Überzügen. Befriedigende Oxalatüberzüge wurden jedoch auch erhalten, wenn nur die Stufen 5 und 7 auf mechanisch bearbeiteter oder entsprechend beschaffener Oberfläche von rostfreiem Stahl angewandt werden.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anwendung eines kombinierten Beizverfahrens unter Verwendung einer Schwefelsäure und Chloridionen enthaltenden Beize und einer Salpeter,säure-Fluß,siäure-Beize zur Vorbehandlu!ng von Oberflächen rostfreier Stähle, insbesondere von austenitischem Stahl, für das Aufbringen von chemischen Überzügen, insbesondere Oxadatüberzügen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mit einem Bad. behandelt wird, das im weseuthchen aus einer wäßrigen Lösung von Sehwefelsäure und- Chlioridionen bestecht, da@ß danach die Oberfläche gespült und mit einem Biad bdham(delt wird, das .im wesentlsichen aus armer wäßmigen Lösung von Salpetersäure-Flußsäune besteht, und: daß die ObeT-fläohe danach mit Wasser gespült wird.
  2. 2: Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Behandlung mit Salpetersäure-Flußsäure eine Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Salpetersäure erfolgt, an die sich die Spülung mit Wasser anschließt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die erste Behandlung eine Lösung verwendet wird, die 2o bis 3o % Schwefelsäure und o,6 bis 2,5 % Chlorid und weniger als etwa 3 % Metallionen enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Behandlung mit Salpetersäure-Flußsäure eine Lösung verwendet wird, die 5 bis 15 °/o Salpetersäure und i bis 2 0/a Flußsäure enthält und die im wesentlichen frei von Chltorid, isst und weniger als etwa 2% Metallionen enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Salpetersäurelösung 2o bis 3o% Salpetersäure und weniger als 2% Metallionen enthält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in der Schwefelsäurelösung 5 bis 20 Minuten bei Temperaturen von etwa 82 bis 93° durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in der Salpetersäure-Flußsäure-Lösung während 3 bis io Minuten bei-etwa 27 bis 49° durchgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Salpetersäurebehandlung 2 bis 5 Minuten bei Temperaturen von 27 bis 49° durchgeführt wird und die Lösung frei von Chloridionen gehalten wird. g. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß, insbesondere bei etwa vorhandener Zunderhaut oder Oxydschichten, vor der Beizung mit Schwefelsäure in geschmolzenes Alkali getaucht und mit Wasser abgeschreckt wird. io. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei austenitischen, rostfreien Stählen mit im wesentlichen reiner Oberfläche zunächst mit einer Lösung mit 5 bis 15 % Salpetersäure und i bis 2 % Flußsäure behandelt wird, die im wesentlichen frei von Chloridionen ist und nicht mehr als 2 °/o Metallionen enthält, und daß die Oberfläche dann in einer wäßrigen Lösung behandelt wird, die 2o bis 30 % Salpetersäure und weniger als 2 °/o Metallionen enthält, und daß anschließend mit Wasser gespült wird. ii. Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Behandlung austenitischer, rostfreier Stähle mit einer im wesentlichen reinen Oberfläche mit einer Lösung mit 5 bis 15 % Salpetersäure und i bis 2 % Flußsäure, die im wesentlichen frei von Chlorid ist und weniger als 2 % Metallionen enthält, behandelt und dann die Oberfläche mit Wasser gespült wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 7o8303, 71476o; USA.-Patentschriften Nr. 1 974 570, 2 115 005; Metalloberfläche, 1952, S. A 145 ff; Vogel, »Handbuch der Metallbeizerei«, Bd. II, 1951, S. 355, 413, 416.
DE1951P0006278 1951-06-02 1951-10-05 Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflaechen rostfreier Staehle Expired DE934859C (de)

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