DE708303C - Verfahren zum Beizen von Eisen und Eisenlegierungen - Google Patents
Verfahren zum Beizen von Eisen und EisenlegierungenInfo
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- DE708303C DE708303C DEL93525D DEL0093525D DE708303C DE 708303 C DE708303 C DE 708303C DE L93525 D DEL93525 D DE L93525D DE L0093525 D DEL0093525 D DE L0093525D DE 708303 C DE708303 C DE 708303C
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- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
- C23G1/02—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
- C23G1/08—Iron or steel
- C23G1/081—Iron or steel solutions containing H2SO4
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft das Beizen von Eisen
und Eisenlegierungen mit anschließender Aufarbeitungdear Abfallbeize.
Als Beizmittel wird üblicherweise eine Chlorwasserstofflösung gebraucht. Dieses bekannte
Verfahren hat zwar die Vorteile, bei niedriger Temperatur (etwa 20 bis 40 ° C)
durchgeführt werden zu können und eine reine metallische Oberfläche zu erzeugen, erfordert
aber eine lange Beizdauer und gestattet keine wirtschaftliche Aufarbeitung der
Bieizablaugen.
Die Beizdauer kann abgekürzt werden, indem als Beizbad 'eine bis 65 bis 75° C erhitzte
Schwefelsäurelösung gebraucht wird. Ein solches Beizverfahren hat aber den Nachteil, daß
das gebeizte Metall mit einem schwarzen Niederschlag aus dem Beizbade kommt, und
daß das Beizbad unbrauchbar wird, sobald sein Gehalt an dem sich ständig bildenden ao
Eisensulfat eine gewisse Höhe erreicht.
Es ist auch bekannt, als Beizbad ein Gemisch von Salzsäure und Schwefelsäure zu gebrauchen.
Die Salzsäure greift dabei das zu beizende Metall an und bildet Eisenchlorür, welches seinerseits von der Schwefelsäure
unter Bildung von Sulfat und Salzsäure aufgebraucht wird. Sobald diese Reaktion ihren
Gleichgewichtszustand erreicht, wird das Beizbad unwirksam und muß entfernt werden.
Um ein derartiges Verfahren wirtschaftlich im Kreislauf durchzuführen, ist vorgeschlagen
worden, dem salzsauren Beizbade Schwefelsäure zuzugeben, um fortlaufend Salzsäure
und Eisensulfat zu bilden. Nachdem das Eisensulfat im Beizbade eine geeignete Konzentration erreicht hat, wird es durch
Kristallisation ausgeschieden, während die
Mutterlauge verdünnt und wieder dem Beizbade zugeführt wird. Dieses Verfahren hat
aber den Nachteil, daß durch den Zusatz von konzentrierter Schwefelsäure ein wesentlicher
Teil der gebildeten Salzsäure in Form von HCl-Dämpfen entweicht, wodurch erhebliche Verluste entstehen und das Verfahren*
gesundheitsschädlich wird; außerdem verlangsamt sich das Beizen infolge des an
wachsenden Genaltes des Bades an Eisen sulfat.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung kommt zwar auch ein Beizbad aus Schwefelsäure
und Salzsäure zur Verwendung, im Ge-
1S geneatz aber zu den letztgenannten bekannten
Verfahren bildet die Schwefelsäure das wirksame Beizmittel, wobei im Beizbade dauernd
Eisenchlorür auf Kosten des im Beizvorgang entstehenden Eisensulfats erzeugt wird. Er-
ao fmdungsgemäß wird zu diesem Zweck ein
Beizbad aus einer Mischung von bis zu 2fach normaler Schwefelsäure und etwa i- bis 2fach
normaler Salzsäure verwendet, und diese Konzentration des Beizbades wird während des
a5 Beizens durch Zugabe von Schwefelsäure und
Salzsäure annähernd aufrechterhalten.
Mit anderen Worten, die Konzentration der beiden Säuren wird so gewählt und aufrechterhalten,
daß die umkehrbare Reaktion FeSO4 + 2 HCl ^=± FeCl2 + H2 SO4
von links nach rechts vor sich geht.
Dadurch werden mehrere bisher unerreichte Vorteile erzielt. Die Anreicherung des
Beizbades an FeSO4 hat weder eine Verlangsamung des Beizens noch die Bildung
eines Niederschlages von FeSO4 auf den gebeizten Flächen zur Folge, wie dies bei den
bisherigen Beizverfahren mit Schwefelsäure «ο der Fall ist. Die Beizgeschwindigkeit ist so
hoch, daß man trotz der Verwendung von Sparbeizen bei der mäßigen Temperatur von
50 bis 550C verfahren kann, ohne auf eine
wesentliche Abkürzung der Beizdauer verziehten zu müssen. Insbesondere aber ist die
fortwährende Bildung von Eisenchlorür vorteilhaft, da dieses Salz den Gehalt an Eisensulfat
entsprechend herabsetzt, das spätere Ausfällen des Eisensulfats durch Kristalliso
sation befördert und die Verwendung des Beizbades bis zu einem ungewöhnlich hohen
Gesamteisengehalt ermöglicht. Erfindungsgemäß wird nämlich das Eisensulfat aus der
Beizlösung herauskristallisiert, wenn der Gesamtgehalt an Eisen 140 bis 145 g pro Liter
übersteigt. Die zurückbleibende, im kaltem Zustande an FeSO4 gesättigte Mutterlauge
eignet sich besonders gut zur Wiederverwendung durch Wiederherstellung der ursprüngliehen
Konzentrationen an Schwefel- und Salzsäure, da dann gerade infolge der Sättigung '
an FeSO4 die obenerwähnte Reaktion im gewünschten Sinne verlaufen muß.
Die Erfindung soll nun an Hand eines Aueführungsbeispiels erläutert werden.
j!~ Zur Zubereitung des Beizbades wird von feiner wäßrigen Schwefelsäurelösung mit bei-
:· spielsweise 98 g H2SO4 pro Liter ausgegangen;
es wird genügend Salzsäure hinzugesetzt, um eine 1 - bis 2fache normale H Cl-Lösung
zu bereiten.
In dieses bis 500 C erwärmte Gemisch wird als Sparbeize eine Lösung von peptonisierter
Gelatine in Salzsäure eingeleitet, und zwar in einem Verhältnis von 12 kg Lösung pro
100 kg im Bade anwesender Schwefelsäure von 600Be.
Die erforderliche Menge der Sparbeize wird zubereitet, indem man 0,4 kg gewöhnlicher
Gelatine in 1,4 kg Wasser bei 500 C löst. Darauf
werden 0,2 kg handelsüblicher Salzsäure von 20 bis 22° Βέ hinzugefügt; man erwärmt
bis 80 bis 900 C während 10 Minuten, läßt
die Lösung abkühlen und gießt sie in 10 kg Salzsäure von 200 Βέ. Wenn für das Beizbad
Schwefelsäure von 66° Be verwendet wird, so wird zweckmäßig die Menge der Sparbeize
von 12 auf 15,4 kg pro 100 kg Schwefelsäure
im Bad erhöht.
Das so zubereitete Bad besorgt ein sehr schnelles Abbeizen des Eisens und seiner Legierungen
bei der mäßigen Temperatur von 50 bis 550C und ohne nennenswertes Anfressen
des eigentlichen Metalls.
Muß das Beizbad an Schwefelsäure angereichert werden, so setzt man auch 12 bis
15,4 kg der Sparbeize mit je 100 kg Schwefelsäure
hinzu.
Die aufeinanderfolgenden Zusätze von Schwefelsäure und von die gewünschte Menge '«<
> peptonisierter Gelatine enthaltender Salzsäure werden so lange fortgesetzt, bis der gesamte
Eisengehalt des Bades das zulässige Höchstmaß erreicht, welches auf etwa 140 bis 145 g
pro Liter festgelegt werden kann. Es wurde «05
festgestellt, daß dieses Höchstmaß die anschließende Metallisierung, z. B. das Galvanisieren
des abgebeizten Metalls, nicht hindert. Ein einfaches Abwaschen des Metalls genügt,
um der aufgebrachten Metallschicht die no gewünschte Gleichmäßigkeit und Glanz zu
verleihen.
Wenn der höchste zulässige Eisengehalt im Bade erreicht ist, kann das Abwasser
durch an sich bekannte fraktionierte Kristallisierung des Eisensulfats wie oben erwähnt
aufgearbeitet werden.
Wie bereits erwähnt, kann bei der Zubereitung der Sparbeize die Gelatine durch eine
entsprechende Menge des Chlorhydrats einer iao tertiären heterocyclischen Base ersetzt werden:
Chinolin, Naphthochinolin oder homo-
löge Chlorhydrate, in eimern Überschuß von
konzentrierter Salzsäure gelöst. Es können auch andere geeignete Substanzen verwendet
werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist natürlich nicht auf die angegebenen Mengenverhältnisse
oder sonstige im Beispiel angedeutete Einzelheiten beschränkt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Beizen von Eisen und Eisenlegierungen ttnter Verwendung eines Gemisches von Schwefelsäure und Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß ein Beizbad aus 'einer Mischung von bis zu 2fach normaler Schwefelsäure und etwa i- bis 2fach n'ormaler Salzsäure verwendet wird und daß diese Konzentration des Beizbades während des Beizens durch Zugabe von Schwefelsäure und Salzsäure an- ao nähernd aufrechterhalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Beizlösung Eiseinsulfat durch Kristallisation entfernt wird, sobald der Gesamtgehalt an Eisen 140 bis 145 g pro Liter übersteigt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE517998X | 1937-08-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE708303C true DE708303C (de) | 1941-07-17 |
Family
ID=3871263
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL93525D Expired DE708303C (de) | 1937-08-21 | 1937-10-27 | Verfahren zum Beizen von Eisen und Eisenlegierungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (2) | BE423246A (de) |
DE (1) | DE708303C (de) |
GB (1) | GB517998A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE934859C (de) * | 1951-06-02 | 1955-11-03 | Metallgesellschaft Ag | Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflaechen rostfreier Staehle |
DE1012138B (de) * | 1953-02-16 | 1957-07-11 | Ruthner Othmar | Verfahren und Vorrichtung zum Beizen von Metallen, insbesondere Eisen und Stahl, unter gleichzeitiger Rueckgewinnung der Beizsaeure |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2683832B1 (fr) * | 1991-11-20 | 1994-03-04 | Sollac | Procede de decapage de materiau en acier doux et notamment de toles, bain et installation de decapage. |
ES2291576T5 (es) | 2003-10-06 | 2012-05-17 | Kerr-Mcgee Pigments Gmbh | Procedimiento para la regeneración de ácido sulfúrico usado contaminado con hierro |
-
0
- BE BE429590D patent/BE429590A/xx unknown
- BE BE423246D patent/BE423246A/xx unknown
-
1937
- 1937-10-27 DE DEL93525D patent/DE708303C/de not_active Expired
-
1938
- 1938-08-20 GB GB24581/38A patent/GB517998A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE934859C (de) * | 1951-06-02 | 1955-11-03 | Metallgesellschaft Ag | Beizverfahren zur Vorbehandlung von Oberflaechen rostfreier Staehle |
DE1012138B (de) * | 1953-02-16 | 1957-07-11 | Ruthner Othmar | Verfahren und Vorrichtung zum Beizen von Metallen, insbesondere Eisen und Stahl, unter gleichzeitiger Rueckgewinnung der Beizsaeure |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE423246A (de) | |
GB517998A (en) | 1940-02-14 |
BE429590A (de) |
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