DE2701409A1 - Verfahren zur oberflaechenbehandlung von kupfer und seinen legierungen - Google Patents
Verfahren zur oberflaechenbehandlung von kupfer und seinen legierungenInfo
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Description
270U09
u.Z.: M 036 (Vo/Ra/kä)
Case: FMC 1700
Case: FMC 1700
TOKAI DENKA KOGYO KABUSHIKI KAISHA
Tokyo, Japan
Tokyo, Japan
" Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Kupfer und seinen
Legierungen ··
Verfahren zur chemischen Oberflächenbehandlung werden in der Metallindustrie häufig verwendet. Beim Beizen wird die Oxidschicht
auf der Oberfläche des Metalls gelöst und entfernt, beim Ätzen wird ein Teil des Metalls gelöst und beim chemischen
Polieren wird die Metalloberfläche geglättet.
Es ist bekannt, daß eine saure, wäßrige Lösung von Wasserstoffperoxid
hervorragende Lösungseigenschaften bei der Verwendung
als Mittel zur chemischen Oberflächenbehandlung von Kupfer und Kupferlegierungen besitzt. Wenn diese Behandlungslösungen jedoch mehr als 1 T.p.M. Chloridionen enthalten,
dann wird ihre Wirksamkeit zur Auflösung von Metall oder Oxidschicht stark vermindert. Das Beizen, Ätzen oder chemische
Polieren bringt dann unbefriedigende Ergebnisse. Zur Verringerung der Wirkungsminderung ist ein Verfahren bekannt,
bei dem der Behandlungslösung eine Silberverbindung, wie Silbernitrat
oder Silbersulfat, zugesetzt wird, um die enthaltenen Chloridionen als inaktives Silberchlorid
zu fällen. Bei diesem Verfahren ist es jedoch schwierig, die
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- * - 270H09
Silberionen in den Chloridionen genau äquivalenter Menge zuzusetzen.
Falls überschüssige Silberionen in der Lösung vorhanden sind, wird Silber auf der Oberfläche des Kupfers oder
seiner Legierungen abgeschieden, wodurch ebenfalls das Ablösen von Metall oder der Oxidschicht in unerwünschter Weise
gehemmt wird.
Im allgemeinen enthalten die wäßrigen Wasserstoffperoxidlösungen
zur chemischen Oberflächenbehandlung von Kupfer und seinen Legierungen 10 bis 150 g/Liter Wasserstoffperoxid,
10 bis 200 g/Liter Schwefelsäure und zusätzlich einen Stabilisator für das Wasserstoffperoxid und ein oberflächenaktives
Mittel. Eine solche Lösung ist bei Abwesenheit von Chloridionen sehr wirksam zur Oberflächenbehandlung, ihre Wirksamkeit
zum Auflösen von Metallen und Oxidschichten sowie zum chemischen Polieren wird jedoch sehr stark vermindert, wenn
aus dem zum Verdünnen verwendeten Wasser oder aus anderen Quellen Chloridionen in die Lösung gelangen.
Der schädigende Einfluß der Chloridionen kann durch die Verwendung
von vollentsalztem Wasser zum Verdünnen der Bearbeitungslösung ausgeschlossen werden. Dies ist jedoch teuer
und deshalb im industriellen Maßstab nicht durchführbar. Andererseits enthält jedoch das in der Industrie verwendete
gewöhnliche Wasser, das normalerweise zur Oberflächenbehandlung, von Kupfer und seinen Legierungen benutzt wird, im allgemeinen
mindestens 10 T.p.M. Chloridionen.
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-4- 270U09
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Kupfer und seinen Legierungen mit
einer sauren, wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zu schaffen, bei dem die hemmende Wirkung von Chloridionen auf die Auflösung
von Metall- und Oxidschichten vermieden wird und das sich in wirtschaftlich vertretbarer Weise durchführen läßt,
d.h. das die Verwendung von chloridionenhaltigern Wasser gestattet.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst, daß ein Zusatz von Methylcyclohexanol und/oder Cyclohexanol
zu den sauren, wäßrigen Wasserstoffperoxidlösungen die vorstehend beschriebenen schädlichen Auswirkungen von Chloridionen
verhindert.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Nach dem vorliegenden Verfahren bewirkt ein Zusatz von mindestens 0,1 g/Liter Methylcyclohexanol oder Cyclohexanol
oder deren Gemisch die erwartete Hemmung des wirkungsmindernden Einflusses von Chloridionen. Zusätze unter 0,1 g/Liter
bringen dagegen nur unbefriedigende Ergebnisse. Die Wirksamkeit des Zusatzes steigert sich mit der zugesetzten Menge
und erreicht bei einem Zusatz von etwa 5 g/Liter einen nahezu konstanten Wert. Ein höherer Zusatz als 5 g/Liter verursacht
keinerlei Probleme, ist jedoch unwirtschaftlich.
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- 5 - 270H09
Zur Verwendung in den Behandlungslösungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eignen sich Mineralsäuren mit Ausnahme von Salzsäure, also z.B. Schwefelsäure, Salpetersäure und
Phosphorsäure.
Die Methylcyclohexanol , Cyclohexanol oder deren Gemisch enthaltenden sauren, wäßrigen Wasserstoffperoxidlösungen
können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Bedarf ein die Zersetzung des Wasserstoffperoxids inhibierendes Mittel,
wie GlykoläVther, beispielsweise Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonoäthyläther und Äthylenglykolmonobutyläther,
gesättigte aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol und Butanol, Carbonsäuren, Aminocarbonsäuren oder Phosphonsäuren
enthalten. Auch der Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels zur Verminderung der Oberflächenspannung und zur Verbesserung
des Kontaktes zwischen dem Metall und der Behandlungslösung beeinflußt das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
in keiner Weise.
Zur Oberflächenbehandlung der Metalle sind Temperaturen von 20 bis 50°C geeignet. Bei niedrigeren Temperaturen wird das
erwartete Ergebnis nicht in befriedigender Weise erreicht, während höhere Temperaturen infolge der beschleunigten Zersetzung
des Wasserstoffperoxids und der damit verbundenen geringeren Lebensdauer der Behandlungslösung unerwünscht
sind.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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-6- 270Η09Π
Beispiel 1
Eine mit einer Oxidschicht bedeckte Messingplatte (60 So Kupfer,
40 % Zink) wird 1 Minute bei 4o°C in eine wäßrige Behandlungslösung mit einem Gehalt von 20 g/
Liter V/asserstoffperoxid, 70 g/Liter Salpetersäure, 10 ml/Liter
Äthylenglykolmonoäthyläther, 1 g/Liter eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels,.5 T.p.M. Chlcridionen und 0,5
g/Liter Cyclohexanol eingetaucht. Nach dieser Behandlung ist die
Oxidschicht vollständig verschwunden.
Zum Vergleich wird eine mit einer Oxidschicht bedeckte Messingplatte in eine Behandlungslösung mit der vorstehend angegebenen
Zusammensetzung eingetaucht, die Jedoch kein Cyclohexanol enthält. Dabei ist die Entfernung der Oxidschicht nicht befriedigend.
Eine Platte aus einer Beryllium-Kupfer-Legierung wird bei einer Temperatur von 25°C etwa 2 Minuten in eine wäßrige Behandlungslösung
mit einem Gehalt von 50 g/Liter Wasserstoffperoxid, 40 g/Liter Schwefelsäure, 20 g/Liter Salpetersäure,
50 ml/Liter Methanol, 2 ml/liter eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels, 5 T.p.M. Chloridionen sowie 1 g/Litcr
Methylcyclohexanol eingetaucht. Nach der Behandlung besitzt
die Platte eine polierte Oberfläche.
Zum Vergleich wird eine Platte aus einer Beryllium-Kupfer-Legierung
in eine Behandlungslösung der vorstehenden Zusam-
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- 7 - 270U09
mensetzung eingetaucht, die jedoch kein Methylcyclohexanol
enthält. Nach der Behandlung weist die Platte schwarze Strei fen auf ihrer Oberfläche auf.
10 Sekunden bei, einer Temperatur von 45°C
viral ir
10 Sekunden bei ei .._
Eine Platte aus reinem Kupfer viral xn eine wäßrige Behandlungslösung
mit einem Gehalt von 100 g/Liter Wasserstoffperoxid, 100 g/Liter Schwefelsäure, 20 ml/Liter Äthylenglykolmonomethyläther,
1 g/Liter eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels, 50 T.p.M. Chloridionen und 5 g/Liter Cyclo-
ein.
hexanol /getaucht. Nach dieser Behandlung besitzt die Platte
hexanol /getaucht. Nach dieser Behandlung besitzt die Platte
eine polierte Oberfläche.
Eine mit einer Oxidschicht bedeckte Platte aus reinem Kupfer
wird bei einer Temperatur von 40 C etwa 1 Minute in eine wäßrige Behandlungslösung mit einem Gehalt von 40 g/Liter Wasserstoffperoxid,
150 g/Liter Schwefelsäure, 50 ml/Liter Äthanol, 0»5 g/Liter eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels,
5 bis 50 T.p.M. Chloridionen und 0,1 bis 5 g/Liter Methylein.
cyclohexanol/getaucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Zum Vergleich sind auch die Ergebnisse angegeben, die mit Behandlungslösungen ohne den erfindungsgemäßen Zusatz
und bei Chlordionengehalten von 0 und 5 T.p.M. erhalten v/erden.
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Tabelle I | |
Zusatz | |
Art |
Menge,
«Λ |
Methylcyclo- hexanol |
0,1 , |
η | η |
η | 0,5 |
η | 1,0 |
η | 5,0 |
Chloridionen- Entfernung der gehalt. T.D.M. Oxidschicht
5 gut
10 "
20 w
30 "
50 "
5 unbefriedigend,
Beispiel 5 schwarze Streifen
Eine Behandlungslösung mit einem Gehalt von 70 g/Liter Wasserstoffperoxid,
100 g/Liter Schwefelsäure, 100 g/Liter Phosphorsäure, 20 ml/Liter Äthylenglykolmonoäthyläther und
10 bis 30 T.p.M. Chloridionen wird mit Cyclohexanol .oder Methylcyclohexanol versetzt. Eine Platte aus reinem Kupfer
wird bei einer Temperatur von 400C in die kräftig gerührte
Behandlungslösung/getaucht. Die gemessenen Werte der Lösungsgeschwindigkeit sind in Tabelle II zusammengefaßt. Zum Vergleich
sind auch die Werte der Lösungsgeschwindigkeit angegeben, die mit Behandlungslösungen ohne den erfindungsgemäßen
Zusatz und bei Chloridionengehalten von 0 und 5 T.p.M. gemessen werden.
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Tabelle II | Chlorid- ionen- gehfclt, T.p.M. |
Lösungsge schwindig keit * /V%in |
|
Zusatz | Menge, | 10 | 18,6 |
Cyclohexanol | 0,5 | 20 | 18,3 |
Cyclohexanol | 1,0 | 30 | 20,7 |
Cyclohexanol | 5,0 | 10 | 20,1 |
Methylcyclohexanol | 0,5 | 20 | 19,8 |
Methylcyclohexanol | 1,0 | 30 | 20,3 |
Methylcyclohexanol | 5,0 | 0 | 21,1 |
- | 5 | 1,6 | |
• | |||
70·β30Μ023
Claims (2)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Kupfer und
seinen Legierungen mit einer sauren, wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung einen Zusatz von Methylcyclohexanol oder
Cyclohexanol oder deren Gemisch enthalt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung Methylcyclohexanol oder Cyclohexanol oder deren
Gemisch in einer Menge von 0,1 bis 5 g/Liter enthält.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbehandlung bei einer Temperatur von 20 bis
500C durchgeführt wird.
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