DE1796165B2 - Verfahren und beizloesung zum entfernen von oxiden von werkstueckoberflaechen - Google Patents
Verfahren und beizloesung zum entfernen von oxiden von werkstueckoberflaechenInfo
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- DE1796165B2 DE1796165B2 DE19681796165 DE1796165A DE1796165B2 DE 1796165 B2 DE1796165 B2 DE 1796165B2 DE 19681796165 DE19681796165 DE 19681796165 DE 1796165 A DE1796165 A DE 1796165A DE 1796165 B2 DE1796165 B2 DE 1796165B2
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Beizlösung zum Entfernen von Oxiden von Werk-Stücksoberflächen
aus Aluminium, Kupfer, Kupferlegierungen und mit Kupfer plattiertem Metall uno
betrifft insbesondere das Entfernen von Kupferoxiden auf Werkstücksoberflächen.
Man unterscheidet zwei verschiedene Kupferoxide, welche auf den Oberflächen von warmverformten
Kupferwerkstücken auftreten können, das sogenannte schwar/e oder Kupfer(II)-oxid (CuO) und das rote
oder Kupfer(])-oxid (Cu2O).
Kupfer(l)-oxid bildet sich hauptsächlich bei niedrigen
Temperaturen und stellt eine Zwischenstufe in der Oxidbildung dar, während der z. B. bei Warmwalztemperaturen
auftretende schwarze dichte Zunder aus Kupfer(II)-oxid besteht.
Es war deshalb bis jetzt üblich, den schwarzen Kupferoxidzunder vor der Weiterverarbeitung des
Blechs oder des Bandes zu entfernen, indem man es in eine Beizlösung eintauchte, die etwa 10 bis 30 Volumorozent
Schwefelsäure enthielt und bei einer Temperatur von etwa 50 bis 80C gehalten wurde. Das
«chwarze CuO löst sich vollständig in diesel Beiz-Sung
während Cu,O fast unlöslich ist. Um auch
Cu2O »,entfernen ™^ ei" »"^^"^J^
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um die Kupferoberfläche des behandelten glänzend zu machen. Die zu behandelnden Gegenstände
werden 7 bis 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 23 und 30"C in die Beizlösung eingetaucht.
Untersuchungen haben erwiesen, daß diese bekannte Beiz.'ösung in hohem Maße instabil ist, wobei sich
nach relativ kurzem Gebrauch eines solchen Beizbades hohe Verluste an Wasserstoffperoxid einstellen.
Neben diesem Zerfall des Wasserstoffperoxids geht darüber hinaus die Wirksamkeit der bekannten Beizlösung
sehr schnell dann verloren, wenn entsprechend den üblichen betrieblichen Anwendungsbedingungen
ein gelöster Eisengehalt von 1 bis 2 g/l vorliegt und wenn, gleichfalls entsprechend aen üblichen Betriebsbedingungen,
eine allmähliche Anreicherung an Kupfersulfat eintritt, wobei diese Anreicherung an Kupfer
bis zur Sättigungsgrenze der Löslichkeit (67,5 g/l) eintreten kann.
Nach einem weiteren Verfahren gemäß der FR-PS 14 68 442 wird zum Beizen und Reinigen von Werkstücksoberflächen
aus Kupfer eine Lösung eingesetzt, die Schwefelsäure, H2O2 und Propionsäure als Zersetzungsinhibitor
für das H2O2 enthält. Ein Gehalt der
Beizlösung an Propionsäure führt bei Durchführung des Beizvorgangs zu kontinuierlichen Verlusten an
flüchtiger Säure und damit verbundenem unangenehmem Geruch. Die überlegene stabilisierende Wirkung
der im erfindungsgemäßen Beizmittel enthaltenen Stabilisierungsmittel gegenüber der bisher verwendeten
Propionsäure ist aus den nachfolgend wiedergegebenen Vergleichswcrten klar zu entnehmen. Auch
hai man bereits Wasserstoffpcroxidlösungen durch Zugabe von Polyalkylenoxiden stabilisiert. Bei dom
erfindungsgemäßen Beizverfahren liegen jedoch im Gegensatz zur bloßen Stabilisierung einer H2Oo-Losung
vollkommen andere Verhältnisse \or, da bei einem Beizverfahren insbesondere die Anwesenheit
von gelöstem Eisen und Kupfer sowie die Verfahrens-
bedingungen unter erhöhten Temperaturen zu berücksichtigen sind. Andere Stabilisierungsmethoden für
Peroxidlösung unter Zusatz von Äthylenglykol sind in der Literatur als mehr oder weniger wirksam beschrieben,
wobei darauf hingewiesen wird, daß der ideale Stabilisator noch nicht gefunden sei und bestimmte
Sauerstoffverluste, optimale Lagerungsverhälinisse vorausgesetzt, in Kauf zu nehmen seien. Die
im ernndungsgemäßen Verfahren eingesetzte Beizlösung ist, wie oben aufgeführt, auf Grund des Metallgehaltes
und der zu berücksichtigenden Verfahrensbedingungen nicht mit reinen H2O2-Lösungen zu vergleichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Beizlösung zur Beseitigung von
Oxiden von Werkstücksoberflächen aus Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium urd kupferhaltigen
Aluminiumiegierungen anzugeben, bei dem eine vollständige
Reinigung der Werkstücksoberfiächen durch Anwendung des Beizbades erzielt wird, die Neigung
zur Bildung von Cu2O während des Reinigungsvorganges verhindert wird, eine wirtschaftliche Anwendung
von Wasserstoffperoxid unter Herabsetzung seiner Zersetzung erreicht wird, und zwar unter Beibehaltung
der Wirksamkeit des Beizbades auch in Gegenwart üblicherweise gelöster Eisenmengen sowie Kupfersulfat
bis zu dessen Löslichkeitsgrenze, wobei der gelöste Kupfergehalt zurückgewonnen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von Oxiden von Werkstücksoberflächen aus
Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium und kupferhaltigen Aluminiumlegierungen, bei dem das Werkstück
in eine wäßrige, eine saure schwefelhaltige Verbindung, die gegebenenfalls aus Schwefelsäure besteht, und
Wasserstoffperoxid sowie ein Stabilisierungsmittel enthaltende Beizlösung gebracht wird, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine wäßrige Beizlösung, welche in Kombination Schwefelsäure, deren äquivalente
gelöste saure Salze oder SuIfaminsäure in einer
Menge von 18 bis 550 g/l, Wasserstoffperoxid in einer Menge von etwa 0,1 bis 50 g/l sowie als Stabilisierungsverbindung
Äthylenglykol, Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Glykolsäure oder Glycerin enthält,
bei einer Temperatur von 26 bis 660C verwendet wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Beizlösung zur Verwendung im vorstehend beschriebenen
Verfahren, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie in Kombination Schwefelsäure, deren äquivalente
gelöste saure Salze oder Sulfaminsäurs in einer Menge
von 1,8 bis 55 Gewichtsprozent, Wasserstoffperoxid in einer Menge von 0,1 bis 50 g/l sowie als Stabilisierungsverbindung
1 bis 150 g/l Äthylenglykol, Polyäthyienglykol, Propylenglykol, Glykolsäure oder Glycerin
enthält.
Es ist besonders vorteilhaft, eine Beizlösung zu verwenden, die mindestens 0,1 Volumprozent, vorzugsweise
0,1 bis 15 Volumprozent Stabilisierungsverbindung enthält.
Zweckmäßig enthält die verwendete Beizlosung H2O2 in einer Menge von 1 bis 50 g/l.
Nac'.i einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Werkstücke mit einer vorstehend
definierten Beizlosung behandelt, die zusätzlich ein Chelatisierungsmittel in einer Menge von 0,75 bis
44 g/l enthält.
Auf Grund der Erfindung werden einerseits erhebliche Kosteneinsparungen erzielt und andererseits die
Schwefelsäurelösung erstmalig zur Beseitigung sämtlicher
Kupferoxide einer korrodierten Oberfläche voli wirksam gemacht, ohne daß auf der Werkstückoberfläche
Cu2O verbleibt oder erneut gebildet wird. Ferner läßt sich zu diesem Zweck gemäß der Erfindung
eine nur geringfügige Menge von Wasserstoffperoxid wirksam einsetzen, und die Stabilität der Beizlosung
wird durch die Zugabe der erfindungsgemäß genannten Glykol-Stabilisierungsmittci in überraschender Weise
erhöht. Der gelöste Kupfergehalt in der Beizlosung
ίο läßt sich in wirtschaftlicher Weise zurückgewinnen.
Die Beizlosung kann regeneriert werden und besitzt eine im Verhältnis zum Stand der Technik wesentlich
größere Lebensdauer.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der
is Zeichnung näher beschrieben, die im Schnitt ein mit
Kupferoxid bedeckies Werkstück wiedergibt. Von dem erfindungsgemäß zu behandelnden Werkstück 10 sollen
die anhaftenden CuO-Plättchen 11 und Cu2O-Pulver
entfernt werden. Das CuO 11 neigt dazu, das Cu2O 12
so zwischen dem Werkstück 10 und der CuO-Schicht 11
einzuschließen.
Es wurde festgestellt, daß trotz einer zunächst kleinen Menge Kupfer(I)-oxid im Zunder in der Beizlösung
eine elektrochemische Reduktion des schwarzen Kupfer(ll)-oxids stattfindet, so daß die Menge des auf
der behandelten Oberfläche zurückbleibenden Kupfer lj-oxiastaubs erheblich zunimmt. Dieser Staub
verbleibt als filmförmiger Überzug auf der in einer Schwefelsäure gebeizten Werkstückoberfläche.
Obgleich es an sieh unerheblich erscheint, ob das auf der behandelten Metalloberfläche zurückbleibende
Kupfer(l)-oxid ganz oder teilweise während der Warmbehandlung oder während der Beizbehandlung entsteht,
hat für die Erfindung die Erkenntnis Bedeutung, daß sich der größere Anteil des Kupfer(I)-oxids während
der Beizbehandlung bildet, so daß die Anwendung eines Oxydationsmittels in größerer Konzentration
überflüssig und unzweckmäßig ist, wenn bereits ein geringerer Gehalt an Oxydationsmittel die Reduktion
des Kupferoxids durch die Metalloberfläche verhindert.
Eine absolut saubere und blanke Kupferoberfläche läßt sich entweder dadurch erreichen, daß man das
Werkstück direkt in die erfindungsgemäße Beizlosung eintaucht oder dieser Behandlung noch ein Schwefelsäurebad
voransetzt, indem der größere Anteil des schwarzen Kupfer(ll)-oxids beseitigt wird.
Bei der Durchführung eines kombinierten zweistufigen Verfahrens gemäß der Erfindung behandelt
man in der ersten Stufe das Werkstück mit einer wässerigen Beizlosung, die Schwefelsäure, äquivalente
gelöste Salze (wie z. B. NaHSO4) oder Sulfaminsäure in einer Menge von etwa 1 bis 40 Volumprozent oder
1,84 bis 55 Gewichtsprozent Säure (beispielsweise konz. Schwefelsäure mit einer Dichte von 1,64) und
vorzugsweise etwa 10 bis 20 Volumprozent oder 17 bis 31,6 Gewichtsprozent Säure in Wasser enthält und
wird bei einer Arbeitstemperalur von 25 bis 8O0C gehalten.
Für die zweite erfindungsgemäße Behandlungsstufe wird in einem zweiten Behälter eine wässerige
Lösung mit dem gleichen Schwefelsäuregehalt, SuIfaminsäuregehalt oder sauren Salzgehalt wie für die
erste Lösung hergestellt, man gibt etwa 0,1 bis zu 50 g/l H2O2hinzu und hält die Lösung auf einer Temperatur
von 25 bis 65°C. Indem Luft (als Sauerstoff enthaltendes Gas) durch die Lösung durchperlt, kann
im einstufigen wie im zweistufigen Verfahren der Wasserstoffperoxidgehalt der Lösung klein sein; die
unterste Grenze ohne Luftzufuhr beträgt etwa 1 g/I wird angewendet, wenn die Beiztemperatur etwa
oder 0,1 Gewichtsprozent. 32'C und die Reaktionszeit nur 30 Sekunden beträet.
Der Gehalt an Wasserstoffperoxid in der Beiz- Andererseits genügt ein Gehall von 0,1% oder lg/1
lösung ist so gering, daß sein Oxidationspotential das H2O2. um bei einer Temperatur von 50 C innerhalb
Elektrodenpotential der schwefelsauren Beizlösung 5 von 4 bis 5 Minuten eine vollständig saubere Werknicht
merklich erhöht, die beispielsweise zwischen 15 stücksoberflächc zu erzielen. Die vorgenannten Bedin-
und 22 g/l gelöstes Kupfersulfat enthält. Die Wirksam- gungen liegen bei einer Bcizlösung mit S bis 10 Volumkeit
der Beizlösung bleibt jedoch unabhängig davon prozenl oder 13,6 bis 17 Gewichtsprozent Schwefelerhalten,
wieviel Kupfer darin gelöst ist. Nach Ge- säure und einem Kupfcrgchalt von 15 bis 40 α 1 (gebrauch
der Beizlösung enthält sie Kupfersulfat. und io Iöstes Kupfersulfat) bet einem Temperaturbereich
zwar mindestens 7,5 g/l bis zu einer an die Löslich- zwischen 32 und 500C vor.
keitsgrenze steigenden Konzentration von 67,5 g/I. Bei der Versuchsdurchführung wurde jedoch eine
keitsgrenze steigenden Konzentration von 67,5 g/I. Bei der Versuchsdurchführung wurde jedoch eine
Bei einem Ausführungsbeispiel enthielt die Beiz- ungenügende Beständigkeil des" Wasserstoffperoxidlösung
5 Volumprozent Schwefelsäure und 17,4 g/l gehaltes festgestellt. Beim Ansetzen einer oben anKupfer
in Form von Kupfersulfat. Diese Lösung hat 15 gegebenen Beizlösuna aus reinen Chemikalien trat
ein Elektrodenpotential von -240 mV, gemessen an bei Zugabe von H2O2" bis zu einem Gehalt von 10 2 1
Gold- und Glaselektroden bei 50°C. Durch Zugabe eine Arbeitsteinperatur von 50" C in der stehenden
von H2O2 bis zu einem Gehalt von 0,34% stieg das Lösung ohne Verwendung zu Beizzwecken ein Verlust
Elektrodenpotential auf —116 mV, was nicht mehr von 1 g/l H2O2 pro Stunde auf. Diese Werte verschlechim
Oxidationsbereich liegt. Durch Zugabc von 0,64%, 20 terten sich, sobald die Lösune durch Eisen verunreinigt
H2O2 (6,4 g/l) wurde unter gleichen Bedingungen wurde. Solche Verunreinigungen bilden aber den
ein Elektrodenpotential von -60 mV erhalten. Eine Regelfall, da die meisten Beizbehältcr sowie die beim
Zugabe von 1% H2O2 (10 g/l) ergab ein Elck- Arbeiten verwendeten Ketten, Haken und Staneen
trodenpotential von -4 mV. Das Potential wurde aus Stahl bestehen, ebenso wie die an den Behälter
positiv bei einer H2O2-Konzentration von etwa 12 g/l 25 angeschlossenen Rohrleitungen, Heizrohre usw Bei
und betrug +12 mV bei einer Konzentration von einem Eisengehalt der Beizlösüng von 1 e/I beträet
13,2 g/l. Obwohl bis zu 1,5 Gewichtsprozent H2O2 mit der H2O2-Verlust bei 50"C 10 g/l pro Stunde
Erfolg angewendet wurden, liegt der bevorzugte Durch die in der erfindunesgemäßen Beizlösüne entArbeitsbereich bei einem Gehalt von 1,2%. Auf jeden haltenen Stabilisieningsverbindun^en Äthylenglykol Fall vermeidet man damit ein zu stark positives 30 Polyäthylenglykol, Propylcnelykof Glykol'säure'oder Elektrodenpotential. Zur Reinigung von Aluminium Glycerin wird der Zerfall von Wasserstoffperoxid in oder wenn höhere Reaktionsgeschwindigkeiten er- der Beizlösung verhindert oder wesentlich herabeewünscht sind, soll der Wasserstoffperoxidgehalt bis setzt,
etwa 50 g/l betragen. Es wurde gefunden, daß ein Stabilisieruncsmittel
Erfolg angewendet wurden, liegt der bevorzugte Durch die in der erfindunesgemäßen Beizlösüne entArbeitsbereich bei einem Gehalt von 1,2%. Auf jeden haltenen Stabilisieningsverbindun^en Äthylenglykol Fall vermeidet man damit ein zu stark positives 30 Polyäthylenglykol, Propylcnelykof Glykol'säure'oder Elektrodenpotential. Zur Reinigung von Aluminium Glycerin wird der Zerfall von Wasserstoffperoxid in oder wenn höhere Reaktionsgeschwindigkeiten er- der Beizlösung verhindert oder wesentlich herabeewünscht sind, soll der Wasserstoffperoxidgehalt bis setzt,
etwa 50 g/l betragen. Es wurde gefunden, daß ein Stabilisieruncsmittel
Es ist festzustellen, daß durch die Zugabe von 35 der angegebenen Art sogar eine bessere Stabilisie-
Wasserstoffperoxid im Bereich von etwa 0,01 bis rungswirkung als die zur Stabilisierung von H,Oo ent-
5 Gewichtsprozent (0.1 bis 50 g/l H2O2) die Schwefel- haltenden Lösungen bekannte Propionsäure " hat
säure in der Beizlösung auf zwei Arten unterstützt speziell für eisenhaltige Lösungen Das Eisen nei-t
wird. Erstens wirkt das Wasserstoffperoxid der redu- normalerweise dazu "das Wasserstoffperoxid durch
zierenden Tendenz des Kupiers entgegen und verhin- 40 dessen katalytische Zersetzunc aus der Lösun° heraus-
dert eine Umwandlung von CuO in Cu2O. Zweitens, zutreiben. Propionsäure und" andere flüchtige orga-
da Cu2O im Zunder vorliegt oder "ach einer Vor- nische Säuren haben einen crößeren Dampfdruck,
behandlung des Werkstucks mit einer Schwefelsäure- wenn die Temperatur der Beizlösung erhöht wird oder
Beizlösung auf der Werkstückoberfläche zurück- wenn die Hitze des Beizvorganges" nicht quantitativ
bleibt, unterstutzt das Wasserstoffperoxid die Schwc- 45 abgeführt wird. Im Gegensatz "zu dem kontinuier-
felsaure in ihrer Wirkung als Losungsmittel auf das liehen Verlust an flüchtiger Säure ist ein Glykoi-Sta-
Kupfer(l)-oxid. Der Oxidationsvorgang von Kupfer(I)- bilisierungsmittel. das nur durch Au,tra" vcrloren-
oxid durch Wasserstoffperoxid und die Lösungs- geht, von Vorteil. Weiterhin ermöglichen die iuf-
wirkung durch die Schwefelsäure kann wie folgt geführten Glykole, zusätzlich zu der Möglichkeit" bei
wiedergegeben werden: 50 erhöhter Temperatur u. B. zwischen 50 und 60;C) zu
arbeiten und ohne unangenehmen Geruch, eine
Λ. Cu, O + II,(X 2CuO · II, O -2 1 2 größere Beizgeschwindigkeit" mit niedrigeren Wasser-
.. ,. " ,, "." ,. ..„ ~ ,, Stoffperoxidkonzentrationen oder eine "größere Beiz-
B. C ii() + 11,SO4 .C uSO, + H,O geschwindigkeit im Bereich von 1 bis 2 Sekunden mit
„. r . , . . , , . , . _, . 55 2 bis 5% Wasserstoffperoxid, falls eine hohe Beiz-
Die Erfindung unterscheidet sich somit grundsatz- geschwindigkeit erwünscht ist. Erhöhte Temperaturen
hch von bekannten Verfahren, bei denen allgemein fördern die spontane Zersetzung des Wasserstoff-
Oxidationsbedingungen erwünscht waren und diese peroxids und erhöben den Dampfdruck der flüchtigen
durch Anwendung von Chromsaure, unterchloriger Säuren, was natürlich zu einem Verlust führt. Dieser
Saure Perboraten, Pcrsulfaten oder Wasserstoff- 60 Nachteil wird im wesentlichen durch die Verwendung
peroxid in erhöhten Konzentrationen zwischen etwa der Glykole praktisch ausgeschaltet
50 und 60 g/I beibehalten wurden. Die günstigste Beispielsweise besitzt da"s erfindunesgemäß einsatz-
relativ geringe Konzentration gemäß der Erfindung bare Athylcnelykol
hängt von der verfügbaren Zeitdauer und der Temperatur ab Beispielsweise bildet eine Konzentration 65
hängt von der verfügbaren Zeitdauer und der Temperatur ab Beispielsweise bildet eine Konzentration 65
von 10 g/l H2O-. cm Optimum, wenn der Beizvorgang ()H OH
bei 500C erfolgt und die verfügbare Zeit nur 30 Sekunden beträgt. Der Maximalwert von 5OgI H.,O- "_,(' CII
bei 500C erfolgt und die verfügbare Zeit nur 30 Sekunden beträgt. Der Maximalwert von 5OgI H.,O- "_,(' CII
mit sterisch nicht behinderten, polare Wasserstoffatome
aufweisenden fuiiktienellcn (iruppen suite
Stabilisierungseigenschaflen. Andererseits ist /. H. Chloralhydrat ungeeignet, da es sterisch behinderte
Gruppen aufweist.
FIs wurde festgestellt, daß eine Stabilisicrungsvcrhindung
gemäß der Erfindung in der Löst'::1 in einen"1
Konzeniralion.sbcreich von 1 bis 15Og1! otter 0.1 H--15
Volumprozent verwendet werden kann, wobei Heibeste Bereich zwischen 10 und 20» I oder 1 bis
2 Volumprozent liegt. Die nachstehende Tabelle zeigt den Verlust oder die Zersetzung von Wasserstoffperoxid
unter verschiedenen Bedingungen, in denen solche Bedingungen einbegriffen sind, wo die Lösung
gelöstes Eisen oder kein gelöstes Eisen enthält und wo die Lösung bis zu einer Temperatur \on etwa
66°C erhitzt wird. Zur Erzielung bester Ergebnisse soll die Behandlungstemperatur im Bereich zwischen
50 und unter 66 C liegen, da bei 66 C und darüber der Verlust stark ansteigt (s. Punkt 10 der Tabelle).
Neben erfindungsgemäßen Stabilisierungsmitteln sind zum Vergleich Propionsäure (gemäß der FR-PS
14 68 442) sowie Benzoesäure hinsichtlich ihrer stabilisierenden Wirkung der Beizlösung in der Tabelle
wiedergegeben.
Stnbil'sierungsvcrbindung | Eisen | Tempe | H2O2- |
ratur | Verlusle | ||
(g/D | CC) | (g/l/h) | |
1. | 50 | 1,02 | |
2 | 1 | 50 | 9.8 |
3. Propylenglykol | 1 | 50 | 0.11 |
(1 Volumprozent) | |||
4. Glykolsäure | 1 | 50 | 0,19 |
(1 Volumprozent) | |||
5. Glycerin | 1 | 50 | 0,13 |
(1 Volumprozent) | |||
6. Benzoesäure | 1 | 50 | 0,38 |
(1 Volumprozent) | |||
7. Propionsäure | 1 | 50 | 0,28 |
(1 Volumprozent) | |||
8. Äthylenglykol | — | 50 | 0,02 |
(1 Volumprozent) | |||
9. Äthylenglykol | 1 | 50 | 0.09 |
(1 Volumprozent) | |||
i0. Äthylenglykol | 1 | 66 | 1,09 |
(1 Volumprozent) |
Besonders gute Oberflächen werden erzielt mit einer Beizlösung aus 1 bis 40 Volumprozent (1,84 bis
55 Gewichtsprozent) Schwefelsäure und bei Kupferpehallcn
bis zu 67,5 g/I (als Kupfcrsulfat) bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 50cC und bei
Zugabe von Wasserstoffperoxid zwischen 1 und 15 g/l mit Beizzeiten zwischen einigen Sekunden und
5 bis 10 Minuten und sogar 30 Minuten, wobei diesem Beizbad gegebenenfalls eine Beizung in einer schwefelsauren
Lösung vorgeschaltet sein kann.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß man das in der Beize gelöste
Kupfer kontinuierlich elektrolytisch zurückgewinnen kann. Auf Grund der geringen Konzentration des
Wasserstoffperoxids läßt sich das von der Werkstückoberfläche gelöste Kupfer nahezu 100%ig wiedergewinnen.
Bei einer r-LO^-Konzentration von OA",
(4 g I) und einer Beiztemperatur von etwa 38 C lieg der Wirkungsgrad der Kupferabseheidung bei 50"
Wird die Kupferrückgewinnung kontinuierlich be trieben und ständig ein kleiner Strom aus dem Beiz
bad entnommen, um die gleiche Kupfermenge aus zuschcidcn. die andererseits in der Säure gelöst wird
so kann dieser Strom kontinuierlich durch eine elektro
lytische Ri'ickgewinnungszclle geführt und auf 32 C
ίο riickgckülil« werden. Bei dieser Temperatur und mi
einem H.,O2-Gehalt von 0.4",, liegt der Rückgewin
nungsgrad bei etwa 86",,.
Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich die Beizlösung kontinuierlich zu verwenden, ohne daC
verbrauchte Lösung zum Abfallprodukt wird odei Kosten für die Neulralisierung und die Abfallbehandlung
aufgewendet werden müssen. Gleichzeitig erfolgi die Rückgewinnung von Kupfermaterial auf wirtschaftliche
Weise, z. B. durch übliche elektrolytisch
2n Abscheidung.
Die erfindungsgemäß benutzte niedrige H2O2-Kon-7entration
dient zur Verhinderung der Umwandlung \on Kupfer(ll)-oxid in Kupfer)I)-oxid und auch z.ui
Verhinderung der erneuten Bildung von Kupfer(I)-oxid auf der Werkstücksoberfläche.
Die H2O2-Konzentration ist wichtig, da einerseits
sämtliches bereits vorhandenes Cu2O gelöst werder
soll, ohne aber zu einer wirksamen Oxidation auszureichen und andererseits zu verhindern, daß die anorganische
Säure unter Bildung von zusätzlichem Cu2C
reagiert. Die Stabilisierungsverbindung der Erfindung wirkt dem natürlichen Zerfall von H2O2 entgegen und
hemmt die Zerfallsreaktion, um so das Wasserstoffperoxid in der Lösung auf wirksamste Weise einzusetzen.
Eine Zugabe zwischen 0,1 bis 15 Volumprozeni
der angegebenen Glykol-Stabilisicrungsverbindung zur Ätz- oder Beizlösung mit einer H2O2-Konzentration
zwischen 1 und 6 Gewichtsprozent hat sich als besonders günstig erwiesen, besonders wenn der Gehalt an
Schwefelsäure, an äquivalentem saurem Salz, insbesondere Natriumsulfatsalze oder an Sulfaminsäure.
bei 1 bis 40 Volumprozent (1.8 bis 55 Gewichtsprozent) liegt und ein größerer Gehalt an gelöstem Kupfersulfat
oder anderen zu entfernenden Legierungsbestandteilen vorhanden ist.
Bei der Durchführung der Erfindung verwendet man eine wäßrige Beiz- oder Reinigungslösung mit dem
angegebenen wirksamen Gehalt an Schwefelsäure, äquivalenten sauren Natriumsulfat oder Sulfaminsäure
bei einer zweckmäßigen Temperatur im angegebenen Bereich, so daß die Lösung mit dem CuO der Oberfläche
des Werkstückes reagiert und das CuO löst und entfernt. H2O2 wird der Lösung in den aufgeführten
kleinen aber wirksamen Mengen zugesetzt, damit die anorganische Säure das Cu2O ebenfalls entfernen und
dies in der wäßrigen Lösung lösen kann, ohne aber zusätzliches Cu2O zu bilden, und sowohl das CuO als
auch das Cu2O von der Metallstückoberfläche entfernen kann, ohne zusätzliches Cu2O auf der Ober-So
fläche zu bilden. Ein wirksamer, aber geringer Gehalt der angegebenen Glykol-Stabilisierungsverbindungen
wird in der wässerigen Lösung gelöst und dient dazu, den natürlichen Zerfall des Wasserstoffperoxids einzuschränken
oder zu verzögern. Von den angegebenen
Glykolcn wurden mit Äthylenglykol die besten Ergebnisse erzielt.
Die Beiz- oder Reinigungslösung gemäß der Erfindung, unabhängig davon, ob sie in einem einstufigen
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oder zweistufigen Verfahren angewendet wird, enthält
etwa 1,8 Gewichtsprozent bis etwa 55 Gewichtsprozent Schwefelsäure, eines äquivalenten gelösten
sauren Salzes (saure Nalriumsulfatlösung) oder SuIfaminsäure. Ein Konzentrationsbereich von etwa 1 bis
20 Gewichtsprozent ergibt gute Arbeitsbedingungen. Das Wasserstoffperoxid liegt in der Lösung in einem
Konzentrationsbereich von etwa 0,1 bis 50 gl oder bis zu 5 Gewichtsprozent vor. Die Betriebstemperatur
der Lösung wird zwischen etwa 26 und 66 C gehalten. Bei Werkstücken mit größerem Kupfergehall erzieli
man die besten Ergebnisse mit einem H.,O.,-Gehalt im
Bereich von 1 bis 15 g/l, und bei Werkstücken mit niedrigerem Kupfergehalt und für eine schnelle
Reaktion mit Kupfer oder Kupferlegierungen und Aluminium, wo der Kupfergehalt der Lösung kleiner ist,
erzielt man die besten Ergebnisse mit einem H2O2-Gehalt
bis zu 50 g/l. Eine günstige Betriebstemperatur liegt zwischen 32 und 50cC. In der Lösung sind minimal
etwa 0,1 Volumprozent des Glykol-Stabilisierungsmittels gelöst. Allgemein liegt die Menge der
Stabilisierungsverbindungen bei 0,1 bis 15 Volumprozent, vorteilhaft bei etwa 0,1 bis 10 Volumprozent.
Um die Anwendung des H2O2 zu unterstützen, kann
•jurch die Lösung ein Sauerstoff enthaltendes Gas geleitet werden.
Zur Erzielung verbesserter und besonders blanker Oberflächen und zum Reinigen von Aluminium oder
aluminiumenthallenden Kupferwerkstücken verwendet man in der Lösung ein Chelatbildungsmittel in einer
Mindestmenge von etwa 0,75 g/'l, wobei der günstigste
Wert bei etwa 7.55 g 1 liegt. (Ein guter Arbeitsbereich liegt zwischen etwa 0.75 g/l und 40 g/l.) Das Chelaiisierungsmittel
oder die Verbindung kann üblicher Art sein, wie z. B. Äthylcndiamintetracssigsäure
ίο ιEDTA), Nitrilotriessigsäure N(CH2COOH)3" und
Äthylenglykol bis-(/f-aminoäthyläther)-N,N-leirac.ssigsäure
(HOOCCHO)2N-CH2CH2OCHoCH2OCH2CH2N
(CH2COOH)2. Chelatbildungsmittel, die sich besonders
für kupferhaltige Lösungen eignen, sind Amine, beispielsweise Monoamine, Diamine oder Polyamine,
wie z. B. EDTA oder deren Salze sowie Mono-, Di- und Telranatriumsalze oder modifizierte Säuren, wie
z. B. N-Hydroxyälhylendiamin-triacetat. Ein besonders
günstiges Mittel ist das Dinatriumäthylendiamintetraacetat. Durch die zusätzliche Anwendung von
Chelatbildungsmittcin in der Beizlösung wird bei der
Reinigung von Oberflächen aus Kupfer oder Kupierlegierungen der Glanz der Oberflächen vergrößert,
und es werden saubere und blanke Oberflächen von Aluminium und Kupfer enthaltenden Aluminiumlegierungen
gewährleistet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Entfernen von Oxiden von Werkstücksoberflächen aus Kupfer, Kupferlegierungen
Aluminium und kupferha.tige„ Alumm.umleg.erungen,
be. dem das Werkstuck in eine wäßrige eine saure schwefehalt.ge Verb.ndung,
die gegebenenfalls aus Schwefelsaure besteht,
und Wasserstoffperoxid sowie ein Stabilisierung*- mittel enthaltende Beizlösung gebracht wird,
dadurchgekenn ζ ei chnet daß eine wäßrige Beizlösung, welche in Kombination
Schwefelsäure deren äquivalente gelöste saure
Salze oder Sulfaminsäure ir einer Menge von 18 bis 550 g/l, Wasserstoffperoxid in einer Menge von
etwa 0,1 bis 50 g/l sowie als Stabilisierungsverbindung Äthyienglvkol, Polyithylenglykol. Propylenglykol.
Glykolsäure oder Glycerin enthält, be,
ener Temperatur von 26 bis 66"C verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß eine Be.zlosung verwendet wird, die
mindestens 0,1 Volumprozent, vorzugsweise 0,1 bis 15 Volumprozent Äthylenglvkol, Polyäthylenglykol.
Propylenglykol, Glyko.säure oder GIycerin
als Stabil.sierungsverbindung enthalt.
3. Verfahren nach Anspruch oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beizlosung verwendet
Η^^ i i M
VV rvendun. im Verfahren "
gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurcrTgekennzeichnet,
daß sie in Kombination Schwefelsäure, deren äquivalente gelöste saure Salze oder Sulfaminsäure
in einer Menge von 1,8 bis 55 Gewichtsprozent, Wasserstoffperoxid in einer Menge von 0,1 bis
50 g/l sowie als Stabilisierungsmittel 1 bis 150 g/1
Äthylenglykol, Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Glykolsäure oder Glycerin enthält.
5 Beizlösung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich 0,75 bis 44 g/l eines Chelatisierungsmittels enthält.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1968-09-16 AT AT903968A patent/AT288818B/de not_active IP Right Cessation
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GB1157038A (en) | 1969-07-02 |
NL6813430A (de) | 1969-03-21 |
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