DE849634C - Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Aluminium und seinen Legierungen - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Aluminium und seinen Legierungen

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DE849634C
DE849634C DEV3112A DEV0003112A DE849634C DE 849634 C DE849634 C DE 849634C DE V3112 A DEV3112 A DE V3112A DE V0003112 A DEV0003112 A DE V0003112A DE 849634 C DE849634 C DE 849634C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D11/00Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
    • C25D11/02Anodisation
    • C25D11/04Anodisation of aluminium or alloys based thereon
    • C25D11/06Anodisation of aluminium or alloys based thereon characterised by the electrolytes used

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Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Aluminium und seinen Legierungen Es sind bereits Verfahren zur Oxydation von Aluminium und seinen Legierungen bekannt, die darin bestehen, daß man das Metall einer elektrolytischen Behandlung in einem Bad unterwirft, welches eine Säure, wie z. B. Phosphorsäure oder Oxalsäure oder Schwefelsäure, enthält. Dieses letztere Verfahren wird am häufigsten angewendet.
  • Die obenerwähnten Verfahren weisen den Nachteil auf, schon auf der Oberfläche bestehende Fehler, die z. B. von der Bearbeitung des Metalls beim Walzen und Strecken herrühren, stärker hervortreten zu lassen. Das gleiche gilt, wenn die Werkstücke eine Schweißnaht aufweisen: Die Schweißnaht wird dadurch besonders augenfällig hervorgehoben, daß sie nach Oxydation ein anderes Aussehen bekommt als der Rest des Werkstücks.
  • Im übrigen hat die Erfahrung gezeigt, daß es außerordentlich schwer und manchmal sogar unmöglich war, zufriedenstellende Resultate dann zu erzielen, wenn die Werkstücke gerollte Ränder oder irgendwie andere Falze aufweisen, die den Elektrolyt durch Kapillarwirkung zurückhalten können. In der Tat verbleiben sehr oft trotz aller Sorgfalt, mit welcher man die Spül- und Neutralisationsarbeitsgänge durchführt, sehr oft Säurespuren, z. B. Schwefelsäure, in den gerollten Rändern zurück, und wenn man diese Werkstücke dann färben will, nehmen die Teile, an denen die Säure verblieben ist, die Farbe nicht oder nur schlecht an.
  • Man hat nun gefunden, daB man die erwähnten Nachteile vermeiden kann, wenn man als Elektrolyt eine Lösung verwendet, die Chromsäure enthält, welcher man aber noch eine kleine Menge Oxalsaure oder einer anderen organischen Dicarbonsüure, z. B. Weinsäure, zugesetzt hat.
  • Die Oxydation in einem reinen Chromsäuremilieu ist schon bekannt, aber die so erhaltenen Schichten besitzen nicht dieselbe Gleichförmigkeit wie die nach dem vorliegenden Verfahren erhalterien Schichten, und ihre nachfolgende Färbung bringt Schwierigkeiten mit sich, besonders wenn es sich darum handelt, eine große Anzahl Werkstücke des genau gleichen Farbtons zu erhalten; fliese Schwierigkeiten werden durch das den Gegenstand vorliegenden Patents bildende Verfahren umgangen.
  • Im schweizerischen Patent 137 219 ist bereits ein Elektrolyt beschrieben worden, welcher hauptsächlich Oxalsäure in bedeutend größeren Mengen als beim vorliegenden Verfahren verwendet sowie eine kleine Menge eines oxydierenden Salzes oder einer oxydierenden Säure enthält; aber dieses Bad ist vollkommen verschieden von dem den Gegenstand vorliegenden Patents bildenden Verfahren verwendeten Bade, welches hauptsächlich aus Chromsäure mit einem geringen Zusatz an Oxalsäure besteht. Das Bad des schweizerischen Patents 137 219 ergibt eine durchsichtige Schicht, während (las Bad des den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Verfahrens immer undurchsichtige Schichten ergibt.
  • Der Chromsäure kann noch ein wenig Phosphorsäure zugesetzt werden, und man hat anderseits festgestellt, daß die Zugabe von Borsäure oder von Perborat die vollkommene Gleichförmigkeit der Oxydschicht noch verbessert.
  • Die erhaltenen Sclychten, welche immer undurchsichtig sind, bedecken alle Fehlerstellen des Metalls vollständig, was besonders wichtig ist.
  • Anderseits sind für die gerollten Werkstücke nicht mehr die gleichen Unannehmlichkeiten zu befürchten, da die Azidität des Bades viel weniger stark ist als bei einem aus Schwefelsäure zusammengesetzten Elektrolyt. Infolge dieser geringen Azidität ist es nicht mehr notwendig, daß die zu behandelnden Werkstücke ausschließlich aus Aluminium bestehen müssen; sie können nun auch Teile aus anderem Material,umfassen, wie z. B. Bolzen, Muttern usw., welche mit dem Hauptstück aus der Gießerei kommen oder an dieses angefügt werden und aus Stahl, Nickel oder anderen Metallen bestehen. Diese Hilfsteile werden durch das Bad nicht angegriffen, und es besteht keine Gefahr, (laß dieses vergiftet wird.
  • Anderseits haben Versuche gezeigt, daß die bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gebildete Oxydschicht eine bemerkenswerte Elastizität und Geschmeidigkeit ausweist. Man kann die Werkstücke nach der Behandlung verhältnismäßig starken Deformationen unterwerfen, ohne dabei Risse in der Oxydschicht hervorzurufen, was besonders interessant ist für Werkstücke, die dazu bestimmt sind, starken Temperaturschwankungen unterworfen zu werden, die bis in die Nachbarschaft des Schmelzpunkts des Aluminiums gehen können. Auf diese Weise lassen sich Heiz- und Küchenapparate aus oxydiertem Aluminium herstellen, also ein Anwendungsgebiet, das dem Aluminium bisher versagt war.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Leichtigkeit so geführt werden, daß man Oxydschichten von außerordentlich charakteristischem Aussehen zwischen halbundurchsichtigen bis vollständig undurchsichtig erhalten kann. lki Abwesenheit einer Farbe kann die Schicht das Aussehen von Porzellan haben; gefärbte Schichten können Farbeffekte zeigen, die ohne weiteres vergleichbar sind mit Email oder Lack, also ganz verschieden vom metallischen Aussehen, welches die nach dein oben angegebenen Verfahren behandelten Werkstücke bisher immer behalten haben, und dies ohne Zusatz von Metallsalzen zum Elektrolyt.
  • Infolge ihrer Struktur und ihrer Gleichförmigkeit stellt die nach der Erfindung erhaltene Oxydschicht einen Schutz von absoluter Wirksamkeit gegen Korrosionen, welche sowohl von elektrischen Wirkungen infolge der Berührung mit einem anderen Metall herrühren als auch auf Wirkungen chemischer Agenzien zurückgehen, vorausgesetzt, daß der PH der chemischen Agenzien zwischen 4,3 und i i liegt.
  • Die thermischen Bedingungen (Badtemperatur) gewährleisten einen breiteren Anwendungsbereich als dies für bekannte Verfahren der Fall ist, und die elektrischen Bedingungen (Spannung, Dichte und Art des Stroms) sowie die Behandlungsdauer hängen von den Eigenschaften ab, die man zu erhalten wünscht. Dem Bad kann noch irgendeine Verbindung zugesetzt werden, die fähig ist, in der Chromsäurelösung beim Durchgang des Stroms und in Berührung mit dem Aluminium, die Menge Chromationen (Cr 04") zu bilden, von denen die Orientierung der Tonerdekristalle abhängt, welche Orientierung anderseits die Undurchsichtigkeit der A1203-Schicht bewirkt. Unter diesen Verbindungen sind insbesondere Borsäure und Natriumperborat zu erwähnen. Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen einige Ausführungsformen des Verfahrens. Beispiel i Man verwendet ein Bad folgender Zusammensetzung: Chromsäure io °/o, Oxalsäure 2 %, Wasser 88 %.
  • Man kann eventuell noch 5010 Phosphorsäure zugeben. Dieses Bad muß frei sein von Chloriden. Die Temperatur wird zwischen 30 und 50°C gehalten. Die Spannung des verwendeten Gleichstroms schwankt zwischen 20 und 30 Volt, um eine Stromdichte von o,5 bis o,8 Amp. pro Quadratdezimeter behandelte Oberfläche zu erhalten. Unter diesen Bedingungen ist die erhaltene Oxydschicht undurchsichtig, und ihre Dicke erreicht 15 ß in 35 Minuten und 20 u in 6o Minuten. Bei den dielektrischen Versuchen beträgt die Durchschlagsspannung im ersten Fall 300 bis 350 Volt und im zweiten Fall ungefähr 5oo Volt. Die Oxalsäure kann auch durch Weinsäure ersetzt werden.
  • Beispiel e Zusammensetzung des Bades: Chromsäure 50/0, Oxalsäure o,50/0, Borsäure 0,2 bis o,50/0 oder Natriumperborat 2°/0, Wasser Rest.
  • VerNvendeter Strom: Gleichstrom von 25 bis 4o Volt, o,8 bis i Amp./dm2.
  • Beispiel 3 Zusammensetzung des Bades: Chromsäure 5%, Oxalsäure i %, Phosphorsäure i %, Wasser 930/0.
  • Verwendeter Strom: Wechselstrom von 4o bis 50 Volt, 2 bis 4 Amp./dm2.
  • Beispiel 4 Zusammensetzung des Bades: Chromsäure 3%, Oxalsäure 20/0, Borsäure i0/0, Wasser 94%.
  • Verwendeter Strom: Gewellter Gleichstrom. Wenn man einen gewellten Gleichstrom verwendet, der aus der Überlagerung einer Wechselspannung und einer Gleichspannung entsteht, erhält man je nach der Stromdichte und Temperatur eine geschmeidige Schicht, welche die Farbe gut annimmt und deren Farbton weiß oder graugell) ist.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer Oxydschicht auf der Oberfläche von Gegenständen aus Aluminium oder aus Aluminiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elektrolyt eine Lösung verwendet, welche Chromsäure und in geringerer Menge eine organische Dicarbonsäure enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Dicarbonsäure Oxalsäure oder Weinsäure ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad noch Phosphorsäure enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad noch Borsäure oder Natriumperborat enthält.
DEV3112A 1951-02-08 1951-02-08 Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Aluminium und seinen Legierungen Expired DE849634C (de)

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