-
Die Erfindung bezieht sich auf einen endlosen, mit gleichmäßig verteilten
Mitnehmerfächern versehenen Kettenförderer zur Förderung von keramischen Gegenständen
durch einen Trockenturm und hat zur Aufgabe, auch bei verhältnismäßig schneller
Bewegung der Mitnehmerfächer störende Einwirkungen auf die keramischen Gegenstände,
insbesondere beim Gang über die Endräder des Förderers, zu sichern und den im Trockenturm
zur Verfügung stehenden Raum zur Trocknung möglichst gut auszunutzen.
-
Es ist (durch die französische Patentschrift 1 236 278) ein Trockenturm
für Hölzer bekannt, bei dem zwei benachbarte Mitnehmerfächer beim Übergang üóer
die obere Rolle des Kettenförderers erhebliche Winkel zueinander bilden, so daß
die zu trocknenden Hölzer beim Übergang von dem bisherigen Mitnehmerfach zu dem
vorausgehenden schief aufdieses nun das Tragen übernehmende Fach auftreffen. Dies
mag für Holz hingehen, für keramische Gegenstände wäre es gefährlich.
-
Daher wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß an jedem zweiten
Kettenglied des Kettenförderers je ein Tragstück mit mehreren Mitnehmerfächer bildenden
Haltern angebracht ist, daß die Mitnehmerfächer bzw. Halter jedes zweiten Tragstückes
schmaler sind als die Mitnehmerfächer bzw. Halter der übrigen Tragstücke, und daß
jeweils der in Förderrichtung letzte Halter eines Tragstückes bei lotrechter Förderbewegung
in der Seitenansicht mit dem ersten Halter des nachfolgenden Tragstückes zusammenfällt.
-
Infolge der Anordnung von mehreren Mitnehmerí'fächern an je einem
Tragstück kommt der zu trocknende keramische Gegenstand beim Übergang von dem einen
Halter zum anderen auf eine neue Auflagefläche zu liegen, die zu der bisherigen
parallel liegt. Auf diese Weise wird jedes gefährliche einseitige verkantete Auftreffen
mit der Gefahr des Verformens oder gar Zerbrechens vermieden.
-
Es mag hier noch erwähnt werden, daß es (durch die deutsche Patentschrift
932418) bekannt ist, an einer Förderkette unter Überspringen einiger Kettenglieder
Tragstücke anzuordnen, die je mit mehreren Fördergut-Tragelementen versehen sind.
Es handelt sich hierbei jedoch um eine horizontale Förderkette, bei der die Tragelemente
keine Mitnehmerfächer bilden, sondern zum Aufhängen von Pappfolien od. dgl. dienen.
Das für die vorliegende Erfindung wichtige Problem des Überganges des Fördergutes
von einem Tragelement zum anderen stellt sich hier also überhaupt nicht. Dementsprechend
wurde die Anordnung von mehreren Tragelementen an einem Tragstück auch aus ganz
anderen Gründen (geringe Sperrigkeit der Anlage bei Kurven in der Linienführung)
gewählt.
-
Das zweite wesentliche Teilmerkmal der vorliegenden Erfindung besteht
in einer solchen Ausbildung der Mitnehmerfläche, daß der jeweils in Förderrichtung
letzte Halter eines Tragstückes bei lotrechter Förderbewegung in der Seitenansicht
mit dem ersten Halter des nachfolgenden Tragstückes zusammenfällt. Dieses Zusammenfallen
der beiden Mitnehmerfächer bewirkt, daß in den geraden Teilen der Umlaufstrecke
bezüglich der Raumausnutzung durch das Trockengut an den Nahtstellen zwischen zwei
Gruppen von jeweils einem Tragstück zugeordneten Mitnehmerfächern kein Verlust an
zum Trocknen zur Verfügung stehendem Raum entsteht. Vielmehr ergibt sich auf
der
gesamten geraden Strecke eine kontinuierliche Reihe von Trockengutstücken mit durchweg
gleichem Abstand voneinander.
-
Zweckmäßig bestehen die die Mitnehmerfächer bildenden Halter aus
Stäben oder Bügeln, die - von den Kettengliedern des Kettenförderers getragen -in
Ebenen liegen, die bei lotrechter Förderbewegung waagerecht sind, wobei die Zwischenräume
zwischen den aufeinanderfolgenden Bügeln eine Höhe aufweisen, die etwas größer ist
als die Dicke des keramischen Gegenstandes. Hierdurch wird der zur Verfügung stehende
Trockenraum infolge Unterbringung von sehr viel keramischen Gegenständen pro Längeneinheit
des Kettenförderers denkbar gut ausgenutzt, und die keramischen Gegenstände werden
geschont, da sie beim Übergang von dem einen Halter an den nächsten im Gebiet der
oberen Rolle des Kettenförderers nur einen äußerst kleinen Weg durchfallen müssen.
-
Es liegt auf der Hand, daß die Erfindung für flache keramische Gegenstände
in Form von Platten od. dgl. besonders bedeutungsvoll ist.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert
werden.
-
F i g. 1 ist eine teilweise senkrecht geschnittene Seitenansicht
der Trockenanlage mit Mitnehmerketten gemäß der obengenannten Ausführungsform der
Erfindung; F i g. 2 ist eine gegenüber Fig. 1 um 900 verdreht dargestellte Seitenansicht
der gleichen Anlage, ebenfalls teilweise senkrecht geschnitten; F i g. 3 zeigt in
größerem Maßstab als F i g. 1 den oberen rechten Endteil des Kettenförderers mit
Mitnehmerfächern; Fig. 4 ist ein Fig. 3 entsprechender horizontaler Schnitt nach
Linie IV-IV in F i g. 3, d. h. durch die Mittelachse des oberen Kettenrades in Fig.
1; Fig. 5 zeigt einen Abschnitt der Förderkette mit zwei von den die Mitnehmerfächer
tragenden Tragstücken, von der rechten Seite in F i g. 3 gesehen; F i g. 6 und 7
sind Querschnitte durch zwei Tragstücke mit verschieden breiten Haltern, die die
Mitnehmerfächer bilden.
-
In Fig. 1 bezeichnet 1 ein Grundgestell, 2 einen darauf angebrachten
Turm, 3 die Zwischenwand im Turm, 4 und 5 die beiden durch diese Zwischenwand im
Turm gebildeten Schächte, 6 die endlose Förderkette, 7 die auf der Kette sitzenden
Mitnehmerfächer bzw. die diese Fächer bildenden Halter, die für flache keramische
Gegenstände in der Form von Platten vorgesehen sind, 8 und 9 die beiden Endräder
(Kettenräder) der Förderkette, 10 einen dem Zuführen der keramischen Platten P dienenden
Bandförderer, 11 eine Presse für die keramischen laffen, 12 die Anhebevorrichtung
derselben, 13 die Ausstoßvorrichtung, 14 den Fülltrichter für das Ausgangsmaterial
und 15 einen Bandförderer, der die getrockneten Platten aufnimmt und sie zu - einer
nicht gezeigten Stapelvorrichtung fördert. - Diese Stapelvorrichtung kann z. B.
die in der deutschen Patentschrift 1 079 522 beschriebene Bauart haben, von der
die Plattenstapel auf einen Brennwagen abgelegt und von dort zu einem Tunnelofen
bzw. zum Brennen der Platten durch diesen Ofen hindurch gefördert werden. Die Bewegungsrichtung
des Kettenförderers 6 ist derart, daß er sich aufwärts durch den Schacht 4 und abwärts
durch den Schacht 5 bewegt. Gegebenenfalls können mehrere parallele Förderketten
nebeneinander vorgesehen sein, wie das in F i g. 2 gezeigt ist.
-
Der Kettenförderer hat an seinem einen Ende, beispielsweise dem oberen
Ende, einen Antrieb für intermittierenden Betrieb. Dieser Antrieb ist als Schrittschaltvorrichtung
ausgeführt, die mit dem Kettenrand zusammengebaut ist und deren Schrittschalthebel
30 durch einen pneumatischen oder hydraulischen Servomotor 31 angetrieben ist, dessen
Steuerventil (nicht gezeigt) auf elektrischem Wege in Abhängigkeit einer Fotozelle
33 betätigt wird, die ihrerseits in Abhängigkeit von den einzelnen Platten P beeinflußt
wird, und zwar je nachdem diese in die Mitnehmerfächer hineinbewegt werden. Die
Anordnung ist derart, daß der Kettenförderer sich so lange aufwärts bewegt, wie
der durch die Lampe34 erzeugte Lichtstrahl von derjenigen Platte P unterbrochen
ist, die jeweils in das unterste Mitnehmerfach hingeführt wird, das gerade in eine
Lage gegenüber dem Förderer 10 nach oben gelangt ist.
-
Gemäß F i g. 3 bis 7 ist die Förderkette aus Gliedern 40, 41 zusammengesetzt,
die rahmenförmig gestaltet und an ihrem einen Ende mit Haken 40', 41' versehen sind.
In die rahmenförmigen Glieder 40, 41 greifen die Zähne der Kettenräder (nicht gezeigt)
hinein. An allen zweiten Kettengliedern 41 sind Tragstücke angebracht, während die
übrigen Glieder40 reine Kupplungsglieder sind. Die Glieder41 haben Seitenvorsprünge
42, die in Seitenführungen 44 gleiten und an denen die Tragleisten 43 fest angeschweißt
sind. Die Mitnehmerfächer werden durch breite und schmale Bügel 45 bzw. 46 gebildet,
deren Enden in den Tragleisten 47 bzw. 48 befestigt sind. Die Tragleisten 43 sind
den Innenseiten der Tragleisten 47 für die breiten Bügel und den Außenseiten der
Tragleisten 48 für die schmalen Bügel angepaßt und mit den betreffenden Tragleisten
zusammengeschweißt.
-
Jedes Tragstück besteht also aus den Leisten 43, 47 bzw. 43, 48. An
jdem Paar der zusammengehörigen Tragleisten 43 sitzen mehrere Bügel, beispielsweise
sechs Bügel, und zwar in regelmäßigen gegenseitigen Abständen, die der gewünschten
Höhe jedes Mitnehmerfaches entsprechen. Die Bügel liegen in Ebenen, die waagerecht
sind, wenn die Bügel sich lotrecht durch die Schächte im Turm bewegen. Die Zwischenräume
zwischen den aufeinanderfolgenden Bügeln sind zweckmäßig etwa doppelt so hoch wie
die keramischen Platten (vgl. F i g. 3).
-
In den lotrechten Bahnteilen der Schächte fällt der in der Förderrichtung
letzte Bügel 46 eines vorangehenden Tragstückes 43, 48 (unten in F i g. 5) jeweils
mit dem ersten Bügel 45 des nachfolgenden Tragstückes 43, 47 (darüber in F i g.
5) zusammen.
-
Das sieht man auch aus F i g. 4 und dem unteren Abschnitt von F i
g. 3, auf dem die Förderkette sich abwärts bewegt. Beim Umlauf über die Kettenräder
werden
die einen Teile 47, 45 bzw. 48, 46 auseinandergespreizt, wie aus dem oberen Abschnitt
in F i g. 3 ersichtlich ist. Der untere schmale Bügel 46 der in F i g. 3 gezeigten
geneigten Einheit 48, 46 wird sich beim Übergang nach unten zu dem geraden Bahnteil
in den oberen breiten Bügel 45 der unteren Einheit 47, 45 hineinbewegen, worauf
die Teile die in F i g. 4 und 5 ersichtliche Lage einnehmen. Wenn der untere Bügel
46 sich aus seiner geneigten Stellung in den Bügel 45, der inzwischen schon im senkrechten
Bahnabschnitt angekommen ist, hineinbewegt, kommt die auf dem Bügel 46 liegende
keramische Platte P zugleich auf den Bügel 45 zu liegen, so daß die gleichmäßige
Folge von keramischen Platten P auch an den Übergangsstellen von den Bügeln 45 zu
46 keine Unterbrechung erleidet und der zum Trocknen zur Verfügung stehende Raum
bestmöglich ausgenutzt ist.
-
Die Mitnehmerfächer werden wirksam von dem Trockenmittel bzw. dem
Kühlmittel umspült. Hierbei ist die offene Ausführung der Mitnehmerfächer, d. h.
ihre Ausbildung als Bügel, von wesentlicher Bedeutung. Indessen kann aber jeder
Bügel durch ein Paar Stäbe ersetzt werden, die den Bügelschenkeln entsprechen.