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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stapeln oder
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Entstapeln von Langmaterial, vorzugsweise von Rundprofil, z.Bo von
Rohren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung bezieht sich auch auf
eine Stapel- und eine Entstapelvorrichtung. nach diesem Verfahren.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Langmaterial, dessen Gegenstände
in erheblichem Maße Luftschall erzeugen, wenn sie aufeinanderprallen.
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Das gilt vor allem für Metallrohre. Nach dem erz in dungsgemäßen Verfahren
gestapeltes Langmaterial kann in Bündeln mit einem Kran manipuliert bzw. nach solchen
Manipulationen auch wieder entstapelt werden, läßt sich aber auch mit fahrb-aren
Mulden, insbesondere Muldenrungen transportieren.
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Die Erfindung geht aus von einer vorbekannten Stapeleinrichtung, welche
eine geräuscharme Manipulation von Walzgut bezweckt (DE-GM 19 85 584). Hierbei werden
mehrere Stäbe gleichzeitig über einen-Zufuhrrollgang herangeführt und parallel zu
einer Mulde ausgerichtet, welche von mehreren parallelen Ketten gebildet wird, die
über schrittweise geschaltete Antriebe verlängert oder verkürzt werden können. Da
die Obergabe der Stäbe mit Hilfe von Schwenkhebeln geschieht, von denen die Stäbe
aus einer vorgegebenen und im wesentlichen konstanten Höhe in die Mulde abrutschen,
läßt sich die Erzeugung des Luftschalles durch Verlängern der Ketten entsprechend
der zunehmenden Muldenfüllung in einer bestimmten Größenordnung und dadurch die
Fallstrecke im wesentlichen
konstant halten.
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Nachteilig ist hierbei jedoch. daß sich mit einem entsprechenden Verfahren
die Gegenstände nicht entstapeln lassen, so daß hierfür ein vergleichsweise großer
Aufwand erforderlich wird. Bei Gegenständen, die wie die erwähnten Rohre aufgrund
ihrer Größe und ihrer Form einen verqleichsweise hohen Luftschallpeqel unter sonst
gleichen Bedingungen ergeben.
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reicht die mit derartigen Vorrichtungen erzielbare Lärmverminderung
nicht aus, insbesondere wenn derartige Vorrichtungen in Hallen aufgestellt werden.
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die von Personen betreten und begangen werden.
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Der ErEindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem Bekannten
die mit dem Stapeln und Entstapeln verbundene Lärmentwicklung zu vermindern und
dabei auf einfache Weise zu erreichen, daß das Stapeln und Entstapeln nach demselben
bzw. nach einem nur wenig verschiedenen Verfahren durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches
1. Zweckmäßiqe Aus£ührlmgsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zu seiner
Durchführung dienenden Stapel- oder EntstaDelvorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsqemäß wird beim Stapeln der Gegenstände im Stapel eine Ordnung
vorgegeben, die bei horizontalem Stapel in den dann senkrecht oder schräg geneigt
verlaufenden Lagen und im Stapel aus den sich aufeinander abstützenden Lagen besteht.
Dadurch
läßt sich das Entstapeln mit einer bloßen Bewegungsumkehr
des Stapelns vornehmen. Hierbei werden in allen Phasen die einzelnen ein- bzw. aussortierten
Gegenstände, aber auch die hierbei in den Lagen befindlichen Gegenstände geführt
und Freifallbewegungen ausgeschlossen. Darauf beruht die auf einen geringen Rest
zurückgehende Lärmentwicklung, die mit der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verbunden ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie den Eingriff einer Bedienungsperson
bei ordnungsgemäßer Durchführung des Stapelns bzw. Entstapelns normalerweise nicht
voraussetzt, weil jedem Gegenstand im Stapel ein fester Platz zugewiesen ist, an
dem er abgelegt und von dem aus er beim Entstapeln auch entnommen wird. Das neue
Verfahren ermöglicht außerdem weitgehend übereinstimmende Vorrichtungen für das
Stapeln und Entstapeln, so daß der Maschinenaufwand sinkt und die Steuerung und
Automatisierung dieser Vorgänge erleichtert wird.
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Vorzugsweise wird die den Gegenständen vorgegebene Ordnung durch eine
bestimmte Form des Stapels genauer festgelegt. Das geschieht mit den Merkmalen des
Anspruches 2, die den Vorteil ergeben, daß jeder Stapel mit viereckigem Querschnitt
aus parallel zu den Querschnittsseiten verlaufenden Reihen und Lagen aufgebaut werden
kann.
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Die Erfindung ermöglicht ferner das geordnete Einnehmen der Gegenstände
aus derartigen Stapeln mit den Merkmalen des Anspruches 3.
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Zweckmäßig wird die Erfindung ferner so durchaeffihrt, daß mindestens
beim Stapeln das Gewicht der Gegenstände zur Erzeugung der Beweguncrseneraie für
die lagenweise Verschiebunq des Stapels ausgenutzt werden kann. Das ermöglichen.
die Merkmale des Anspruches 4.
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Die Einzelheiten und Vorteile von Stapel- bzw. Entstapelvorrichtungen
gemäß der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibunq von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 eine Stapelvorrichtunq gemäß
der Erfindung in Seitenrnsichtund die zu stapelnden Gegenstände in einer Stirnansicht,
wobei ein fertiger Stapel und Teile der Vorrichtung strichpunktiert wiedergeqeben
sind.
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Fiq. 2 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung eine andere Ausführunssform
der erfindungsgemäßen Statelvorrichtung und Fig. 3 in den Fig. 1 und 2 entsprechender
Darstellung eine Entstapelvorrichtuna gemäß der Erfindung.
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Auf dem Boden 1 einer Halle ist ein Zulaufrost 2, der auch durch einen
Einlaufrollqanq ersetzt werden kann.
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aufgestellt und einem Zulaufrost 3 vorqeschaltet. Zu diesem Zweck
sind die Roststäbe 4 des Einlaufrostes mit den Roststäben 5 des Zulaufrostes ausaefluchtet.
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wodurch Großrohre 6 bzw. kleinere Rohre 7 den Stoß 8 leicht überrollen
können. Auf dem Zulaufrost werden
die Rohre 6 oder 7 mit beweglichen
Anschläaen 9 vereinzelt, die -auf einer gemeinsamen Achse 10 qelaqert sind und mit
Hilfe von Antriebshebln 11 svnchron betätigt werden. Die Roststäbe 5 des Zulaufrostes
lassen sich ihrerseits um eine Achse 12 mit Hilfe von Schubkolbenqetrieben 14 aus
ihrer in ausgezogenen Linien in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung, in der sie mit
den Roststäben 4 ausgefluchtet sind. in eine bei 15 strichpunktiert wiedergegebene
Stellung hochschwenken.
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Unter den abgeschwenkten Roststäben 5 des Zulaufrostes ist eine Querverschiebeeinrichtung
16 verlegt, auf der eine Muldenrunge 17 aus der links in Fiq. 1 wiedergegebenen
Ausgangsstellung in die in strichPunktierter Linienführung rechts wiederqegebene
Endstellunq schrittweise bewegt werden kann. Dazu dient ein Antrieb 18 mit einem
Kettentrieb 19, der um eine Umlenk-rolle 20 im Bereich der Ständer 21 des Zulaufrostes
geführt ist.
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Ebenso wie die Schienenführung 22 der Querverschiebeeinrichtung ist
ein StaPler 23 stationär auf dem Ha1.lenboden 1 verlegt. Er weist einen zentralen
Antrieb 24 auf, von dem ein Kettentrieb 25 mit einer Kettenspannvorrichtung 26 abgeleitet
ist. Der Kettentrieb 25 dient zur schrittweisen Bewegung eines Auf lagerarmes 27.
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Ferner weist der Stasler 23 mehrere Schubkolbengetriebe 28 auf, die
zum Antrieb von Anschlagschwingen 29 dienen.
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welche in Gabeln 30 auf Achsen 31 gelagert sind. Demgegenüber sind
die Auf lagerarme 27 mit Rollen 32. 33 in dem Gestell 34 des Staplers 23 geführt.
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Ein nicht dargestellter Hallenkran hat ein Geschirr 35.
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dessen Stränge in Schäkel 36 an den Enden von Rungen 37
bzw.
38 der Mulden angeschlossen werden. Diese Mulden haben einen Prismenbalken 39 mit
Aussparungen 40, welche die hierauf abgelegten Rohre 7 formschlüssig halten.
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Gemäß der Darstellung der Fig. 1 sind in der Mulde die Rohre 7 zu
einem Stapel zusammengefaßt. in dem die Rohre zu mehreren in Reihen 41-44 angeordnet
und übereinandergeschichtet sind. Unter einem Winkel von ca. 600 durchsetzen den
allgemein mit 45 bezeichneten Stapel Lagen 46-51, in denen eine unterschiedliche
Zahl von Rohren 7 aufeinanderliegen, welche jeweils einer der Schichten 41-44 angehören.
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Im Betrieb werden mit Hilfe der den Roststäben 4 zugeordneten beweglichen
Anschläge 9 die angelieferten Rohre bzw. Gegenstände 7 vereinzelt und von den Anschlagplatten
52 der abgeschwenkten Anschlagarme 29 zunächst angehalten. Gemäß der Darstellung
der Fig. 1 hat der Stapler 34 bereits übereinander angeordnete Gegenstände einer
Lage 50 gesammelt, der auf die Lage 51 folgt.
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Der Arm 27 befindet sich in einer oberen Zwischenstellung, in der
sich das unterste, d.h. auf dem Prismenbalken- 39 abzulegende Rohr 54 der abzustapelnden
Lage 50 auf dem ihn benachbarten oberen Rohr 55 der Lage 51 abstützt.
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Durch Zurückschwenken der Anschlagarm>29 wird das in der Lage 50
auf das Rohr 54 folgende Rohr 56 freigegeben und legt sich gemäß der strichpunktierten
Stellung auf das ihm vorausgehende Rohr 54.
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Dann werden die Auf lagerarme 27 gemeinsam um eine Weastrecke nach
unten bewegt, die dem Abstand der Schichten 41-44 im Stapel 45 entspricht. Dadurch
gelangt
das Rohr 56 in die Stellung, die vorher das Rohr 54 eingenommen
hat, und das Rohr 54 wird auf den Rohren der benachbarten Lage 51 geführt und abgestützt.
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Durch abwechselndes Betätigen der Anschlagschwingen 29 und der Auflagerarme
27 werden die vereinzelten Rohre der Lage 50 nacheinander auf den ihnen jeweils
vorausgehenden Rohren abgelegt. wobei die Lage 50 an der ihr benachbarten Lage 51
entlangbewegt wird.
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bis die Rohre vollzählig sind.
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Da sich die Lase 51 auf der Runge 37 abstützt, kann nach Vollendung
der Lage 50 die Querverschiebeeinrichtunq 16 die Muldenrunqe 17 in der Darstellung
der Fig. 1. rechts in die Querabmessung einer Lage 46-51 verschieben und dadurch
Raum für die folgende Lage 49 schaffen. Danach können mit Hilfe der Triebe 25 die
Auf lagerarme 27 wieder in ihre obere Stellung zurückverstellt werden, um mit dem
Abstapeln der Lage 49 zu beginnen.
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Der Stapel wird durch Ablesen eines Einzelrohres 59 in den Zwickel
zwischen der Runse 38 und der letzten Lage 46 vollendet. Die Muldenrunae steht dann
in ihrer äußersten rechten Stellung unter den Roststäben 5. Die Roststähe werden
mit Hilfe ihrer Schubkolbengetriebe 14 in die Stellung 15 hochgeschwenkt, in der
die gefüllte Muldenrunge mit dem Kran ausgehoben und durch eine leere Muldenrunge
ersetzt wird.
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Die Ausführuncrsform nach Fig .2 unterscheidet sich von der Allsffihrllngsform
nach Fig. l-durch eine abgeänderte Ausführungsart der Querverschiebeeinrichtung
16. Deren Führungsschienen 22 sind auf einer schiefen Ebene 60 des
Hallenbodens
1 aelagert, wobei der Antrieb 18 mit einem Trieb 62 auf die stationäre Muldenrunge
65 wirkt, welche an ihrer Talseite eine Runge 64 aufweist und an ihrer Werkseite
offen ist. Der Rungenboden wird bei dieser Ausführungsform von einem glatten Balken
65 gebildet. Im Stapel verlaufen die Lagen 66-69 senkrecht zu den Reihen 41-44,
jedoch hat der Stapel einen rautenförmigen Umriß, wenn er von einem entsprechenden
Gehänge 70 aus der Muldenrunge entnommen wird.
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Beim Stapeln folgt die Bewegung des Stapels 63 der schiefen Ebene
60 in Richtung des Schwerkraftvektors, so daß sich insgesamt eine Bewegungsrichtung
einstellt, die der Pfeil 71 in Fig. 2 angibt, während der Pfeil 72 die Entnahme
des Stapels 63 kennzeichnet.
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Hierdurch wird Bewegungsenergie freiqesetzt und aussérdem werden die
Lagen 66-69 stärker geneigt, um derart ein Verrutschen der Geaenstände zu vermeiden.
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Die Entstanelvorrichtung nach Fig.3 verwendet im wesentlichen die
Baugrupsenfl welche in der Darstellung der Fig. 1 wiedergegeben und bereits beschrieben
worden sind. Der Entstapler 75 entspricht demnach dem Stapler 23. jedoch mit der
Ausnahme, daß die Anschlagschwingen 29 entfallen. Stattdessen ist ein Führungsholm
76 vorgesehen, dernit dem Tragarm 27 und einer Führungsleiste 77 zusammenwirkt,
welche an dem freien Ende des Roststabes 78 angebracht ist. Die Führungsleiste 77
und der Führungsholm begrenzen einen Spalt 79 für die Rohre der Lage 47, die von
dem Tragarm 27 von unten nach oben bewegt, d.h. schrittweise angehoben wird, wobei
das jeweils oberste Rohr 80 eine nach oben qerichtete Nase 81 der Lauffläche 82
des
Ablaufrostes überrollen muß. Dadurch tritt eine Vereinzeluna
ein, die nach dem Entstaeln die Lärmentwicklung vermeidet. Der nachgeschzltete Ablaufrost
83 hat die aus dem Sammelrost 2 nach Fig. 1 bereits bekannten schwenkbaren Anschläge
84, deren Anschlagplatten 85 schallgedämpft sein können.
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Im'Betrieb wird eine Muldenrunge 53 mit einem Stapel 45 auf die Querverschiebeeinrichtuna
16 verbracht und mit Hilfe des Triebes 19 entsprechend den Lagen 46-51 schrittweise
verschoben. bis die zu stapelnde Lage dem Holm 76 anliegt, was am Beispiel der Lage
47 in Fig. 3 dargestellt ist. Beim Entstapeln wird die gesamte Lage 47 von den Auf
lagerarmen 27 untergriffen und schichtweise angehoben, wobei sie sich an der benachbarten
Lage 48 entlangbewegt und führt. Nach dem Entstapeln der Lage 47 rückt der Trieb
19 die Muldenrunge in Richtung des Pfeiles 87 um eine Lagenbreite vor, sobald die
Auf lagerarme 27 ihre untere Endstellung eingenommen haben.
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Beim Entstapeln der Lage 51 dienen die zugeordneten Runqen 37 zur
Abstützung und Führung.