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Verfahren und Vorrichtungen zum Binden von Kabelbäumen od. dgl. mit
einem herumgelegten Band, dessen Enden von einem Schloß gehalten werden Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Binden von Kabelbäumen od.
dgl. mit einem herumgelegten, am Kabelbaum fest anliegenden Band, dessen Enden nach
dem Spannen von einem Schloß gehalten werden.
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Es ist eine Vielzahl von derartigen Vorrichtungen bekanntgeworden.
Sie sollen eine sichere und doch einfache Befestigung der Enden des um den zu bindenden
Kabelbaum herumgelegten Bandes in dem Schloß gewährleisten. Beispielsweise verdrillt
man die Enden des Bandes miteinander oder verklemmt sie mittels einer Schraube in
dem Schloß oder verformt sie zusammen mit dem Schloß plastisch (Kistenbänder) oder
wickelt sie in dem Schloß auf einen Dorn auf (Schlauchbänder) oder versieht die
Bänder in gewissen Abständen mit Löchern oder anderen durchgehenden oder nur in
der Oberfläche enthaltenen Ausnehmungen, in die mit dem Schloß in Verbindung stehende
Verriegelungsglieder eingreifen oder durchbohrt die Enden eines umgelegten Flachbandes
zur Aufnahme einer Befestigungschraube oder verschweißt die Enden des umgelegten
Kunststoffbandes.
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Wenn ein Band benutzt wird, das über seine ganze LÄnge den gleichen
Querschnitt aufweist, also keine Halteausnehmungen hat, wird das Schloß meist verhältnismäßig
kompliziert, weil die Haltekräfte dann durch Reibungskraft oder Verformung oder
Stoffschluß aufgebracht werden müssen. Demgegenüber haben diejenigen Vorrichtungen,
bei denen das Band mit Halteausnehmungen versehen ist, den Nachteil, daß das Band
verhältnismäßig teuer wird, während das Schloß einfach gestaltet werden kann.
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Je nach dem Verwendungszweck haben sich vor allem die folgenden Vorrichtungen
in der Praxis durchgesetzt.
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Bei einer Kabelbindevorrichtung befindet sich an einem Ende des Bandstückes
ein Schloß, durch das das andere Bandende hindurchgeführt wird und nach dem Spannen
durch Verdrehen darin gesichert wird.
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Zur Vermeidung größerer Materialverluste ist es bei diesem Band stets
erforderlich, verschiedene Größen vorrätig zu haben, wodurch Produktion und Lagerhaltung
verteuert werden.
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Bei einer anderen Kabelbindevorrichtung wird von Kabellochband Gebrauch
gemacht. Das Lochband, meist aus Weichpolyvinylchlorid hergestellt, ist auf der
gesamten Länge und in bestimmten Abständen mit Löchern versehen, durch die kragenknopfförmige
Knöpfe gedrückt werden. Infolge der Weichheit - die erforderlich ist, um die Knöpfe
hindurchdrücken zu können - kommt es häufig vor, daß das
Band einer zu großen Dehnung
unterworfen wird, und die ursprünglich runden Löcher sich zu Langlöchern verfonnen.
In diesem Fall können bei Erschütterungen und Vibrationen die Knöpfe herausspringen,
so daß diese Bindungen für manche Anwendungsgebiete zu unsicher sind. Weiterhin
wird die Einsatzmöglichkeit dadurch eingeschränkt, daß die Bänder wegen der erforderlichen
Weichheit praktisch nur aus Polyvinylchlorid bestehen können, das aber für Betriebstemperaturen
über 700 C ungeeignet ist.
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Zur Flachbundverdrahtung benutzt man auch ein Band, dessen zunächst
undurchbrochene Bandenden durchbohrt und mittels einer Schraube an der Unterlage
befestigt werden. Ferner ist es bekannt, Bänder zum Abbinden von Kabelbäumen mit
ihren undurchbrochenen Enden zu verschweißen. Beide Verfahren erfordern einen vergleichsweise
hohen Arbeitsaufwand.
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Für die Durchführung der bekannten Verfahren werden u. a. auch zangenartige
Werkzeuge benutzt.
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Bei einem solchen bekannten Werkzeug, mit dem die Enden eines um den
Kabelbaum herumgelegten Kunststoffbandes miteinander verschweißt werden, sind außer
der Schweißvorrichtung auch Einrichtungen zum Spannen des Bandes und zum Abtrennen
überstehender Bandenden vorgesehen. Das Band selbst wird dabei von einer am Werkzeug
gehalterten Bandrolle über einen Bandkanal der Schweißvorrichtung zugeführt.
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Durch die vorliegende Erfindung soll ein Verfahren zum Binden von
Kabelbäumen mit einem herumgelegten Band geschaffen werden, dessen
Enden
von einem Schloß gehalten werden, das sich durch seine besondere Einfachheit auszeichnet.
Es soll weiterhin so beschaffen sein, daß es ohne weiteres mit Materialien ausführbar
ist, die eine hohe Temperaturbeständigkeit besitzen - sowohl Kunststoffe wie auch
Metalle - und daß Band und Schloß einzeln hergestellt und kombiniert werden können,
so daß das Band wirtschaftlich von der Rolle genommen werden kann. Weiterhin soll
das Band über seine Länge konstanten Querschnitt haben, so daß es billig herzustellen
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die
vorher undurchbrochenen Bandenden von einem Stift durchstoßen werden und dieser
in dem Schloß gesichert wird. Es wird also eine formschlüssige Verriegelung der
Bandenden in dem Schloß erzielt, und zwar auf eine ganz besonders einfache Weise,
indem nämlich der Verriegelungsstift gleichzeitig dazu dient, die zur formschlüssigen
Verbindung geeignete Gegenformation in dem Band selbst erst zu schaffen. Im Gegensatz
zu der Verwendung von Lochbändern kann gemäß dem vorliegenden Verfahren das Band
im beliebigen Grad gespannt werden, ohne daß man sich bei dem Verschluß nach dem
Lochabstand richten müßte, es wird auch keine bestimmte Mindestweichheit des Bandmaterials
gefordert, die dann nötig ist, wenn Knöpfe durch Löcher eines Lochbandes hindurchgeknöpft
werden sollen. Es ist kein besonderer Arbeitsgang für das Anbringen des Loches im
Band notwendig, und die Schließvorrichtung wird einfacher als etwa beim Verschweißen
von Kunststoffbändern.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei so verlaufen, daß das Durchgangsloch
für den Sicherungsstift in den Bandenden von diesem im Zusammenwirken mit einer
als Matrize wirkenden Bohrung in dem Schloß gestanzt wird; jedoch ist eine solche
Ausführungsform besonders vorteilhaft, bei der die Bildung des Durchgangsloches
in den Bandenden mit plastischer Verformung verbunden ist. Dadurch werden nämlich
die Lochränder ausgerundet, so daß sie nicht so leicht ausreißen können. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn nicht eigentlich ein Durchgangsloch entsteht, sondern
der Stift im Zusammenwirken mit einer entsprechend größeren Bohrung in dem Schloß
das Band an seiner Durchgangsstelle lediglich topfförmig verformt, so daß überhaupt
keine Durchbohrung des Bandes und nur eine geringe Querschnittsverminderung des
Bandes eintritt. Zu diesem Zweck besteht das Band zweckmäßig aus tiefziehfähigem
Werkstoff, insbesondere aus Polyamid.
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Sein Querschnitt ist vorteilhaft trapezförmig. Die Kanten können auch
abgerundet sein.
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Das Schloß besteht aus zwei einen Schlitz zur Aufnahme der Bandenden
zwischen sich einschließenden Materialbrücken, die miteinander fest verbunden sind
und ein oder mehrere Paare von quer zum Schlitz verlaufenden Bohrungen aufweisen,
die je gemeinsam einen Stift aufnehmen. Die Halterung des Stiftes in dem Schloß
kann durch Reibung in einer engen Bohrung, häufig aber vorteilhafter durch formschlüssige
Verbindung erzielt werden. Diese formschlüssige Verbindung kann durch plastische
Verformung der Enden des Stiftes im Schloß während des Schließvorganges hergestellt
werden. Dies geschieht vorteilhaft dadurch, daß die Schloßbohrungen an ihren äußeren
Enden mit vergrößertem Durchmesser ausgeführt werden und das Material des kalt
verformbaren
Stiftes durch axiale Zusammendrükkung während des Schließvorganges in diese Erweiterungen
verriegelnd eingepreßt wird.
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Eine besonders vorteilhafte Form des Bandschlosses zeichnet sich
dadurch aus, daß der Verriegelungsstift in dem ursprünglichen Zustand des Schlosses
mit diesem aus einem Stück besteht, und dabei eine Lage einnimmt, die seiner Ausgangslage
beim Schließvorgang entspricht, und daß er durch leicht zerbrechliche Materialbrücken
mit dem übrigen Schloßkörper verbunden ist. Dies ist verhältnismäßig leicht durch
Spritzgießen der Schlösser aus Kunststoff zu erreichen.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient weiterhin
ein Werkzeug, mit dem das Schloß verschlossen werden kann. Dieses Werkzeug zeichnet
sich aus durch eine Halteeinrichtung für ein Schloß, durch eine Spanneinrichtung
für das mit den Enden durch das Schloß geführte Band, durch eine Druckeinrichtung
für den Stift sowie gegebenenfalls durch eine Schneideinrichtung zum Abtrennen der
nach dem Verschließen über das Schloß hinausstehenden Bandenden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Werkzeug auch eine Rolle für
das Band enthält, von der dieses zu der Schloßhalterung geführt wird, sowie eine
Haltezange für das lose, zurückgeführte Bandende.
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Dabei kann das Spannen des Bandes durch Zurückdrehen der Bandrolle
erfolgen, während das lose Ende von der Haltezange gehalten wird.
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Die Druckeinrichtung für den Stift besteht vorteilhaft aus einem
Druckstempel, der quer zu einem Widerlager, an welchem das Schloß anliegt, bewegbar
ist.
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Das Werkzeug kann mit einem Magazin für die Schlösser kombiniert
werden, aus welchem nach jedem Schließvorgang automatisch oder halbautomatisch ein
neues Schloß in die Halteeinrichtung des Werkzeuges übergeführt wird. Wenn Schlösser
verwendet werden, die nicht gleichzeitig mit einem Stift kombiniert sind, kann auch
ein Magazin für Stifte vorgesehen sein.
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Das neue Verfahren erlaubt insbesondere im Zusammenhang mit dem beschriebenen
Werkzeug die schnelle Herstellung von festen Kabelbäumen auch durch ungeübte Kräfte.
Die Arbeiten können auch an schwer zugänglichen Stellen ohne Schwierigkeiten durchgeführt
werden. Die so hergestellten Abbindungen sind allen vorkommenden mechansichen und
thermischen Beanspruchungen gewachsen, wie sie beispielsweise im Flugzeugbau, Fahrzeugbau
oder im Elektroapparatebau vorkommen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtungen zu seiner Durchführung
werden im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die in der Zeichnung
dargestellt sind. Darin ist F i g. 1 eine perspektivische Schemadarstellung eines
Kabelbinders, F i g. 2 bis 4 perspektivische Schemadarstellungen verschiedener Schlösser,
teilweise geschnitten, Fig. 5 und 6 eine perspektivische Ansicht und ein Schnitt
einer besonders vorgezogenen Schloßausführung, F i g. 7 bis 9 Schnittdarstellungen
dieses Schlosses in verschiedenen Verfahrensstufen, Fig. 10 die perspektivische
Ansicht eines dem Schloß nach F i g. 5 entsprechenden Schlosses mit zwei Verriegelungsstiften
und -bohrungen,
Fig. 11 die Darstellung einer Zahl zusammenhängender
Schlösser, Fig. 12 ein Schnitt durch ein dem Schloß nach F i g. 6 entsprechendes
Schloß das mit einem Band aus einem Stück besteht, F i g. 13 eine wieder andere
Schloßausführung, F i g. 14 die perspektivische Darstellung eines Werkzeuges zur
Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens, F i g. 15 und 16 Längsschnitte durch
das gesamte Werkzeug und F i g. 17 bis 22 Teilschnitte durch das Werkzeug.
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Fig. 1 zeigt schematisch ein Bündel 1 von elektrischen Leitern, die
mittels des Bandes 2, dessen Enden von dem Schloß 3 gehalten sind, umfaßt und als
Kabelbaum gehalten werden. Dieses Band kann außerdem mit einem Befestigungssockel
für den Kabelbaum verbunden sein, mittels dessen der Kabelbaum beispielsweise an
irgendwelchen Bauteilen befestigt wird. Derartige Befestigungsvorrichtungen in Verbindung
mit Kabelbindern sind bekannt.
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Das Band besteht im Fall der Anwendung bei Kabelbäumen vorteilhaft
aus einem isolierenden und nachgiebigen Kunststoff. Damit die Isolierungen der Leiter
nicht beschädigt werden, kann es trapezförmigen Querschnitt und abgerundete Ecken
haben.
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Bei Schlauchbindern und ähnlichen Anwendungsfällen kann das Band auch
aus Metall bestehen.
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Die in den F i g. 2 bis 4 gezeigten Querschnitte durch verschiedene
Schlösser veranschaulichen verschiedene Ausführungsformen des Befestigungsverfahrens
gemäß der Erfindung für die Bandenden.
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Die Schlösser bestehen in allen Fällen aus einem Schloßkörper 4, der
aus zwei Materialbrücken besteht, die zwischen sich einen Schlitz 8 einschließen,
der zur Aufnahme der Bandenden 5 und 6 dient.
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Quer durch den Schlitz 8 verläuft eine Bohrung zur Aufnahme eines
die Bandenden durchstoßenden Stiftes.
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In F i g. 2 ist dieser Stift 7 spitz ausgeführt. Er wird mit Kraft
durch den Schloßkörper 4 gestoßen, der bei genügender Nachgiebigkeit gar keine Vorbohrung
aufzuweisen braucht. Es ist jedoch vorteilhafter, wenn wenigstens enge Bohrungen
schon vorhanden sind. Der Stift wird dann auf Grund der Reibung an den seinem Durchmesser
gegenüber ein Untermaß aufweisenden Bohrungen gehalten. Das Schloß kann dabei aus
nachgiebigem Kunststoff oder Metall, der Stift aus Stahl bestehen.
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Bei der Ausführung nach Fig.3 ist die Durchgangsbohrung bereits vorher
in dem Schloß enthalten. Die Seite der Bohrung, die als zweite von dem Stift 9 zu
durchstoßen ist, weist eine scharfe Innenkante 10 auf, die im Zusammenhang mit der
Stirnkante des Stiftes 9 als Stanzkante wirkt. Es wird ein scharfes Durchgangsloch
durch die Bandenden hergestellt. Mit 11 sind ausgestanzte Bandstücke angedeutet.
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Um die Bandschwächung zu vermeiden und eine harmonische Übertragung
der Kräfte zwischen Band und Schloß zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn die Lochränder
bis zu einem gewissen Grade becherartig verformt werden. Eine derartige Ausführungsform
ist in F i g. 4 dargestellt. Der Stift 12 liegt dabei in einem Paar von koaxialen
Bohrungen 13 und 14. Während der Durchmesser der Bohrung 13 seinem Durchmesser etwa
angepaßt sein kann, hat die Bohrung 14 einen Durchmesser, der verhältnismäßig groß
ist, so
daß das Band beim Durchstoßen des Stifte 12 in diese weitere Bohrung hineingezogen
und in der bei 15 angedeuteten Weise topfförmig tiefgezogen wird.
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Es ist offensichtlich, daß diese Art der Verformung die geringste
Schwächung des Bandquerschnitts mit sich bringt, da praktisch keine wesentliche
Verletzung des Bandes auftritt.
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Im weiteren Verlauf des in F i g. 4 in einem Zwischenstadium dargestellten
Schließverfahrens wird der in F i g. 9 dargestellte, weiter unten zu erläuternde
Endzustand erreicht.
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Der mit der Ausführung nach F i g. 4 verfolgte Zweck kann teilweise
- in vielen Fällen wird das genügen - auch dadurch erreicht werden, daß nur die
Lochkanten zunächst in der in F i g. 4 gezeigten Weise verformt werden und nach
dieser Verformung später ein völliges Durchstoßen des Bandes stattfindet. Jedoch
wird die ausschließliche plastische Verformung des Bandes gemäß Fig. 4 vorgezogen,
und es wird im folgenden im wesentlichen auf das dazuführende Verfahren Bezug genommen.
Die nachfolgenden Erläuterungen weiterer Einzelheiten lassen sich jedoch weitgehend
auch auf andere Ausführungsarten übertragen, ohne daß es dazu erfinderischer Überlegung
bedarf.
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In F i g. 13 ist die Ausführungsform eines Schlosses dargestellt,
bei dem der Stift 16 mit dem Schloßkörper 4 aus einem Stück besteht. Zum Schließen
des Schlosses werden die obere und die untere Brücke 17 und 18 des Schlosses in
Achsrichtung des Stiftes 16 und der Bohrung 19 zusammengedrückt. Der Stift 16 durchstößt
das zwischen den Brücken 17 und 18 liegende Band, dringt in die Bohrung 19 ein und
wird hier entweder durch die erfolgte plastische Verformung des Schlosses oder in
anderer Weise gehalten, beispielsweise so wie der Stift 12 in F i g. 9.
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Die Verbindung von Stift und Schloßkörper kann insbesondere auch
durch formschlüssiges Ineinanderfassen entsprechender Formationen am Stift und am
Umfang der ihn aufnehmenden Bohrungen geschehen. So könnte z. B. der Stift mit Umfangserhöhungen
versehen sein, die in entsprechende Umfangsnuten der Bohrung einfassen, nachdem
bei der Einführung des Stiftes Schloßkörper oder Stift elastisch verformt wurden.
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Die formschlüssige Verbindung kann aber auch dadurch hergestellt
werden, daß Schloßkörper oder Stift während des Schließvorganges plastisch verformt
werden. Zu diesem Zweck können die Bohrungen mit Umfangserweiterungen versehen sein,
in die das kaltverformbare Stiftmaterial auf Grund des beim Schließvorgang auftretenden
axialen Druckes hineingepreßt wird. Eine solche Umfangserweiterung ist beispielsweise
das kegelige Bohrungsteil 20 in Fig. 4.
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Eine besonders vorgezogene Form des erfindungsgemäßen Schlosses ist
in den F i g. 5 bis 9 dargestellt.
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Das Schloß besteht dabei aus einem Schloßkörper 4, der eine untere
Bohrung 13 und eine obere Bohrung 14 besitzt, die koaxial zueinander liegen. Der
Stift 12 ist mit dem Schloßkörper 4 aus einem Stück gepreßt.
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Er sitzt in der zum Schließvorgang erforderlichen Ausgangslage in
der Bohrung 13 mit deren Wandung durch dünne Materialbrücken 21 verbunden. Diese
Materialbrücken können im Umfang durchlaufen oder auch aus einzelnen radialen Stegen
bestehen.
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Die Durchmesser der Bohrungen 13 und 14 sind größer als der Außendurchmesser
des Stiftes 12. Die
Bohrung 14 weist oben eine kegelige Erweiterung
20 auf. Zu dem Schlitz 8, der der Aufnahme der Band enden 5 und 6 dient, führen
auf der Seite, auf der sich später der Kabelbaum 1 umwunden von dem Band 2 befinden
soll, Schrägungen 22 hin. Diese Schrägungen erlauben erstens ein besseres Anliegen
des Bandes 2 an dem runden Querschnitt des Kabel baumes in diesem Bereich und erleichtern
weiterhin das Einführen des Bandes in den Schlitz 8.
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Das Schloß besteht vorzugsweise aus einer Polyamidart und ist im
Spritzgußverfahren hergestellt.
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Ebenso kann das zusammen damit verwendete Band aus Polyamid bestehen.
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An den F i g. 7 bis 9 werde nun das Schließverfahren erläutert: Um
den Kabelbaum 1 wird das Band 2 gelegt. Die Bandenden 5 und 6 werden durch den Schlitz
8 des Schloßkörpers 4 geführt. Das Band wird oben gespannt, wobei das Schloß gegen
den Kabelbaum gedrückt wird. Dieses Ausgangsstadium zeigt Fig. 7.
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Danach wird auf den Stift 12 gemäß Fig. 11 ein Druck ausgeübt, so
daß die Materialbrücken21 in der in Fig. 10 bereits angedeuteten Weise brechen und
der Stift 12 unter tiefziehender Verformung 15 der Bandenden 5 und 6 in die Bohrung
14 eindringt.
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F i g. 9 stellt den Endzustand des Vorganges dar.
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Der Stift 12 wurde von dem Stempel 23 weiter nach oben gedrückt, bis
er unter Zwischenlage der tiefgezogenen Bandteile 15 gegen das Widerlager 24 stieß.
Der Stempel 23 setzte danach seinen axialen Druck fort. Diesem weiteren Vorschub
gab der Stift 12 durch Ausweichen an den Stellen 25 und 26 in die Bereiche größeren
Durchmessers der Bohrungen 13 und 14 nach. Es ist ersichtlich, daß auf diese Weise
eine sichere formschlüssige Verbindung des Stiftes 12 mit dem Schloßkörper4 bewirkt
wurde. Eine zerstörungsfreie Lösung des Stiftes aus dem Schloß ist ausgeschlossen.
Die Bandenden 4 und 5 sind zu verlässig in dem Schloß gehalten. Durch ihre Verformung
an den Lochkanten ist ein Ausreißen sehr erschwert.
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Wenn größere Haltekräfte verlangt werden, können auch zwei Schloßstifte
vorgesehen werden, wie es bei dem Schloß gemäß F i g. 10 vorgesehen ist.
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Gemäß Fig. 11 kann eine größere Zahl von Schlössern in einem Spritzvorgang
hergestellt werw den. Die einzelnen Schlösser sind - wie es von anderen entsprechenden
Massengütern, die im Spritzgußverfahren hergestellt werden, bekannt ist durch leicht
zerbrechliche Materialbrücken mitein ander verbunden. Sie lassen sich auf diese
Weise sehr leicht manipulieren. Sie können in dieser Form auch magaziniert werden.
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Selbstverständlich können sie auch so miteinander verbunden werden,
daß sie mit ihren Seitenflächen aneinandersitzen. Diese Form von »Schloßldsten«
wird dann gewählt werden, wenn ein sie aufnehmen des Magazin von der Seite her in
ein entsprechendes Werkzeug münden soll.
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Während bei den obigen Ausführungen stets davon ausgegangen wurde,
daß Band und Schloß getrennt hergestellt werden, zeigt F i g. 12 eine in manchen
Fällen gewünschte Form, bei der das Band 27 von angemessener Länge mit dem Schloßkörper
4 verbunden ist. Dieses kombinierte Band kann z. B. durch einen einzelnen Spritzgießvorgang
hergestellt werden.
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Die unter Bezugnahme auf die F i g. 5 bis 12 beschriebenen Schloßformen
sind vor allem im Zusammenhang mit einem bestimmten Werkzeug zur Herstellung der
entsprechenden Bindungen vorteilhaft, das ausgerüstet ist mit einer Halteeinrichtung
für das Schloß, einer Spanneinrichtung für das Band, einer Druckeinrichtung für
den Stift sowie gegebenenfalls einer Schneideeinrichtung zum Abtrennen überstehender
Bandenden. Dadurch, daß der Verschluß des Schlosses ganz besonders schnell geht
(es brauchen keine Schrauben angezogen zu werden und keine Bandenden auf Dorne gewickelt
zu werden), wird das Binden von Kabelbäumen mit diesem Werkzeug sehr zeitsparend
und einfach. Wenn das Werkzeug auch noch mit Magazinen für das Band und die Schlösser
versehen ist, erschöpft sich die Ausrüstung des Arbeiters in diesem einen Werkzeug.
Dadurch wird die Arbeitsweise stark vereinfacht und die Gefahr von Fehlern vermindert.
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In Fig. 14 ist ein Werkzeug perspektivisch dargestellt, das alle
auszuführenden Funktionen in sich vereint und mit Band- und Schloßmagazinen ausgerüstet
ist. Bei einfacheren Ausführungen des Werkzeuges ist es ohne weiteres möglich, einzelne
Merkmale fortzulassen, da sie weitgehend voneinander unabhängig sind, wenn sie auch
im folgenden unter Bezugnahme auf dieses Werkzeug zusammenhängend beschrieben werden.
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Das Werkzeug hat die Form einer Handzange mit einem Werkzeugkörper
27, der mit dem Handhebel 28 fest verbunden ist. Ein zweiter Handhebel 29 ist beweglich
in dem Werkzeugkörper 27 gelagert. Durch geeignete Transmissionseinrichtungen in
dem Werkzeugkörper kann der Handhebel 29 mit den Einrichtungen zum Schließen des
Schlosses und zum Abschneiden der überstehenden Bandenden sowie mit der Einrichtung
zum Festhalten des jeweils in Arbeit befindlichen Schlosses verbunden werden.
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Im hinteren Teil des Werkzeuges ist die Bandrolle 30 gelagert. Diese
Bandrolle ist mit einem Rändelrad 31 verbunden. Das ablaufende Band 32 wird durch
einen Kanal im Rücken des Werkzeugkörpers 27 zur Stirnseite 33 geführt, und zwar
dort in das Haltefenster 34 für ein Schloß.
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Das Bandende kann durch Drehen der Rolle 30 mittels des Rändelrades31
gespannt werden. Die Bandrolle ist mit einer Ratsche 35 verbunden, die ein Zurückdrehen
der Bandrolle aus dem gespannten Zustand verhindert.
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Mit dem Werkzeug ist ein Magazin 36 verbunden.
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Bei der gezeigten Ausführungsform wird die Verbindung durch ein Scharnier
37 bewirkt. Um dieses Scharnier kann das Magazin 36 mit seiner Öffnung 38 vor das
Fenster 34 geschwenkt werden, um dort ein Schloß abzuheben.
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Die näheren konstruktiven Einzelheiten des Werkzeuges werden nunmehr
an Hand der Schnittzeich nungen 15 bis 22 beschrieben: Der Werkzeugkörper 27 ist
ein hohles Preß- oder Spritzgußteil. Das Haltefenster für die Schlösser wird oben
und auf den Seiten von festen Gehäuseteilen 42> 43 gebildet bzw. von Teilen,
die unmittelbar damit verbunden sind. Die Seitenteile 42 bilden eine Führung für
eine Kulisse 40, die die Unterseite des Fensters 34 bildet und in diesen Führungen
innerhalb der Stirnfläche des Werkzeugs um ein gewisses Maß auf-und abbeweglich
ist. Die Kulisse weist eine Mittelbohrung 41 auf. Durch diese Mittelbohrung faßt
von
unten ein Stempel 44, der ebenfalls auf- und abbeweglich ist.
Dieser Stempel hat vorzugsweise eine konkavgebogene Stirnfläche 45. Er übt die Funktion
des Druckwerkzeuges 23 gemäß F i g. 9 aus, während das Oberteil 43 des Fensters
das Widerlager gemäß Bezugsziffer 24 der F i g. 9 bildet.
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In dem Fenster mündet ein Kanal 46, der im Rücken des Werkzeugkörpers
27 von dem Bereich der Bandrolle 30 bis zu dem Fenster 34 auf der Stirnseite des
Werkzeugs läuft. Dieser Kanal dient zur Aufnahme des von der Rolle dem Fenster zuzuführenden
Bandes 32.
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Die Rolle ist in einer Halterung 47 im hinteren Teil des Werkzeuges
gelagert. Sie ist auf einen Rollenträger in nicht gezeigter aber bei entsprechenden
Vorrichtungen bekannter Weise auswechselbar aufgesetzt und zu gemeinsamer Drehung
mit der Achse verbunden, auf der ebenfalls undrehbar das Sperrad 48 und das Rändelrad
31 sitzen.
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Mit dem Sperrad 48 wirkt eine Sperrklinke 49 zusammen, die von einer
Feder 50 im Eingriff gehalten wird, sofern nicht eine später zu erläuternde Stange
51 sie durch Druck auf ihr hinteres Teil 52 außer Funktion setzt. Der Lagerzapfen
53 der Sperrklinke ist gehäusefest gehalten.
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Im vorderen Bereich des Kanals 46 befindet sich ein sich nach oben
öffnendes Fenster 54, durch das das in dem Kanal verlaufende Band zugänglich ist.
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F i g. 18 zeigt einen Querschnitt durch den Kanal 46 an der Stelle
dieses Fensters 54. Der Boden des Kanals ist mit in Längsrichtung verlaufenden Erhöhungen
und Vertiefungen 55 versehen, die die Reibung des Bandes im Kanal allgemein oder
auch speziell an dieser Stelle vermindern sollen.
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Der Kanal 46 hat in seinem vorderen Bereich eine Höhe, die die Aufnahme
von zwei Banddicken übereinander gestattet. In diesem Bereich des Kanals greift
durch das Fenster 54 eine am Werkzeugkörper 27 mittels des Bolzens 56 fest gelagerte
Zahnsperrklinke 57 ein, deren Zähne 58 nach hinten gerichtet sind. Diese Klinke
ist so geformt, daß sie in ihrer nach vorn geklinkten Lage mit ihrer Zahnfläche
mit dem oberen von zwei im Kanal liegenden Bändern derart in Verbindung tritt, daß
sie seine Verschiebung nach vorn verhindert.
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In einer Bohrung 59 (F i g. 19) der Klinke 57 ist das Ende der Stange
51 schwenkbar gelagert. Eine Schwenkbewegung der Klinke 57 hat daher eine Vor-bzw.
Rückbewegung der Stange 51 zur Folge. Die Stange 91 wird durch eine Feder 60 (F
i g. 16) nach vorn belastet. Dadurch wird auch die Klinke 57 normalerweise in ihrer
aktiven Lage gehalten. Gleichzeitig befindet sich damit die Stange 51 in der Stellung,
in der sie der Sperrklinke 49 das Eingreifen in das Sperrad 48 erlaubt.
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Hinter der Klinke 57 ragt eine Klinke 61 (F i g. 19, 22), die um
einen gehäusefesten Bolzen 62 drehbar ist, in das Fenster 54 ein. Diese Klinke 61
liegt mit ihrem Ende in dem oberen Bereich des Fensters 54, in dem ein von vorn
in den Kanal zurückgeschobenes Bandende 63 liegen muß. Eine nicht in allen Figuren
angedeutete Feder 64 (F i g. 22) zieht das in das Fenster hineinragende Teil der
Klinke nach vorn.
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Die Klinke 61 hat in ihrem oberen Bereich eine nach hinten ragende
Sperrnase 65 (Fig. 19, 22).
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Diese Sperrnase wirkt mit einer Stufe 39 an der Stange 51 zusammen.
In ihrer aktiven Lage verhindert sie ein Vorrücken der Stange 51 unter der Wir-
kung
der Feder 60 und damit das Aktivwerden der Klinke 57.
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Die Kulisse 40 ist mit einem Schieber 66 (F i g. 19) verbunden, der
praktisch über die ganze Höhe der Frontfläche des Werkzeugs reicht und darin geführt
ist. Er weist eine Zahl von Ausnehmungen 67, 68, 69 und 70 (Fig. 19) auf.
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In die Ausnehmung 67 greift das vordere Ende 71 des Hebels 72 ein.
Heben und Senken des Hebelendes 71 bewirkt Heben und Senken des Schiebers 66 mit
der Kulisse 40.
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Durch das Fenster 68 ragt das vordere Ende 73 des Hebels 74. Bewegt
sich das Hebelende 73 nach oben, so wird der Stempel 44 ebenfalls nach oben bewegt.
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Die Ausnehmung 69 des Schiebers 66 dient - wie die F i g. 20 bis
22 zeigen - zum Durchlaß des Bandes 32. Die Oberkante 75 (F i g. 19) der Ausnehmung
69 ist als Schneide ausgebildet, die mit der Vorderkante der unteren Wand des Kanals
46 zusammenwirkt.
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Die Ausnehmung 70 des Schiebers 66 nimmt eine Nase 76 (Fig. 19 bis
22) der Klinke 57 auf. Wird der Schieber 66 nach unten bewegt, so wird die Klinke
57 durch Zusammenwirken der Oberkante der Ausnehmung70 mit der Nase76 nach hinten
geklappt, also inaktiv. Die Ausnehmung 70 ist groß genug, daß beim Heraufgehen des
Schiebers 66 die Unterkante der Ausnehmung 70 nicht mit der Nase 76 der in der inaktiven
Lage gehaltenen Klinke kollidiert.
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Die Hebel 72 und 74 sind in dem Gehäuse 27 auf dem Bolzen 77 gelagert
und ragen mit ihren hinteren Enden 78 und 79 in den Bereich von Bolzen 80 und 81,
die in den Kopf des um den gehäusefesten Bolzen 82 gelagerten Handhebels 29 ragen.
Dieser Handhebel wird durch die Zugfeder 83 nach vorn gezogen.
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Die Hebel 72 und 74 werden von Federn 72 a und 74 a in ihrer Ruhelage
gehalten, in der das Vorderteil des Hebels 74 nach unten und das Vorderteil des
Hebels 72 nach oben gezogen ist.
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Die Bolzen 80 und 81 (F i g. 17) ragen durch das Gehäuse 27 nach
außen und tragen hier Bedienungsknöpfe 84 und 85. Sie sind in Bohrungen 86 und 87
in dem Kopf 88 des Handhebels 29 verschieblich gelagert. Federn 89 bzw. 90 halten
sie in einer Lage, in der sie sich nicht im Wege der hinteren Enden 78 und 79 der
Hebel 72 und 74 befinden. Durch Druck auf den Knopf 84 bzw. 85 kann der Handhebel
29 wahlweise über die Bolzen 80 bzw. 81 mit den Kipphebeln 72 bzw. 74 in Verbindung
gebracht werden.
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Der Handhebel 29 ist mit einer an sich bekannten Sicherheitsvorrichtung
ausgerüstet, die aus einer Klinke 91 und einer Rastung 92 besteht. Die Klinke 91
ist um einen gehäusefesten Bolzen 93 schwenkbar und wird durch die Feder 94 in die
Rastung gedrückt.
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Das hat die Wirkung, daß der Handhebel aus einer angezogenen Lage
nur dann in die Ruhelage zurückkehren kann, wenn die Rastung 92 ganz an der Klinke
vorbeigegangen ist, der Hebel also ganz durchgezogen wurde.
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Das Magazin 36 (F i g. 14) ist in dem Scharnier 37 um den gehäusefesten
Bolzen 56 (F i g. 15) schwenkbar. Das Magazin besteht im wesentlichen aus einem
Gehäuse, das eine prismatische Führung 95 für eine Reihe von Schlössern 3 darstellt.
Diese Schloßreihe wird durch die Feder 96 zur Magazinmündung 38 hingedrückt, wo
jeweils das erste Schloß in seiner
Stellung durch eine besondere
Vorrichtung verriegelt ist. Der Arm 97, an dem das Magazin sitzt, hat solche Abmessungen,
daß die Öffnung 38 genau vor das Fenster 34 in der Stirnfläche des Werkzeugs geklappt
werden kann.
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Die Verriegelung für das erste im Magazin enthaltene Schloß ist aus
den F i g. 19 und 20 ersichtlich.
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Ein Sperriegel 98 greift unter der Kraft einer Feder 99 in die Bohrung
14 des ersten Schlosses 100 ein, sofern er nicht durch den Hebel 101 angehoben ist.
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Der Hebel 101 ragt in der in Fig. 15 gezeigten Ruhelage, in der das
Magazin verriegelt ist, über die Frontfläche des Magazins 36 hinaus, und zwar an
einer Stelle, an der sich entsprechend auf der Stirnfläche 33 des Werkzeugs die
Kulisse 40 dann befindet, wenn sie durch den Hebel 72 nach unten gezogen ist.
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Das Werkzeug funktioniert folgendermaßen: 1. Einsetzen eines Schlosses
in das Werkzeug Da der Abstand zwischen dem Oberteil 43 des Fensters 34 und der
Kulisse 40 in der Ruhelage der Kulisse nur der Größe des Schloßkörpers 4 ohne den
Stift 12 entspricht, muß die Kulisse zum Einsetzen eines Schlosses herabgezogen
werden. Dies geschieht dadurch, daß der Handhebel 29 durch Drücken des Knopfes 81/85
mit dem Hebel 74 in Verbindung gebracht wird und sodann gezogen wird. Dadurch ergibt
sich die Stellung der Kulisse gemäß F i g. 19.
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Es wird nunmehr das Magazin 36 vor das Fenster 34 geklappt. Das vorragende
Ende des Hebels 101 wird von der Kulisse 40 zurückgedrückt, so daß das erste Schloß
100 in dem Magazin entriegelt wird und in das offene Fenster durch den Druck der
Feder 96 eingeschoben wird (Fig. 19).
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Wenn der Handhebel 29 losgelassen wird, hebt sich die Kulisse 40,
so daß sie mit ihrer Bohrung 41 den Stift 12 umfaßt und so das Schloß fängt und
hält.
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Fig. 20 macht deutlich, daß die Fangkulisse 40 sich damit aus dem
Bereich des Hebels 101 entfernt hat. Dieser schnappt unter der Wirkung der Feder
99 nach vorn, so daß das Schloß 100, das nunmehr als erstes in dem Magazin enthalten
ist, verriegelt wird.
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Die gleiche Verriegelung ereignet sich dann, wenn das Magazin 36 vorzeitig
wieder hochgeklappt wird.
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2. Vorbereitung des Bandes Durch das Senken des mit der Kulisse 40
verbundenen Schiebers 66 wurde die Klinke 57 durch das Zusammenwirken der Ausnehmung
70 mit der Nase 76 zurückgeschoben. Dieses Zurückschieben hatte zur Folge, daß die
Nase 65 der Klinke 61 hinter die Stufe 39 der Stange 51 schnappte und nach dem Heben
des Schiebers 66 eine Rückkehr der Klinke 57 in die aktive Lage verhindert. Gleichzeitig
wurde durch die Stange 51 die Klinke 49 außer Eingriff mit dem Sperrad 48 gebracht,
so daß die Bandrolle 30 frei in Abrollrichtung gedreht werden kann.
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Es wird nun das Band 32 von der Rolle kommend von hinten in den Kanal
46 eingeführt. Wenn es von einem vorhergehenden Arbeitsgang noch in dem Kanal liegt,
kann es durch manuelles Eingreifen in das Fenster 54 vorgeschoben werden. Es schiebt
sich durch das im Haltefenster 34 gehaltene Schloß hindurch und kann nun zu einer
genügenden Länge herausgezogen und um einen vor dem Werkzeug befindlichen Kabelbaum
herumgelegt werden. Das lose
Ende wird alsdann von vorn durch das Schloß 4 hindurch
(F i g. 21) wieder in den Kanal zurückgeschoben. Es stößt dabei gegen die Klinke
61 und schiebt diese entgegen der Kraft der Feder 64 zurück, so daß die Sperre gelöst
wird und die Stange 51 mit der Klinke 57 zurückklappen kann. Damit ist das freie
Ende des Bandes gegen Herausziehen aus dem Werkzeug gesichert. Gleichzeitig klappt
die Klinke 49 wieder in die aktive Stellung zurück, d. h., die Rolle 30 kann nicht
weiter abgewickelt werden.
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3. Spannen des Bandes Zum Spannen wird jetzt das Rändelrad 31, das
mit der Bandspule 30 verbunden ist, in Richtung des Pfeiles 102 gedreht. Dadurch
wird das in den Zeichnungen unten liegende Bandtrum zurückgezogen, und es kann nach
Belieben gespannt werden. Wenn man das Rändelrad 31 losläßt, kann das Band aber
nicht unter seiner federnden Wirkung zurückschnellen, weil die Sperreinrichtung
48, 49 das Rad am Zurückdrehen hindert. Die einmal erreichte Spannung bleibt also
aufrechterhalten.
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Gegebenenfalls kann zwischen das Rändelrad und die Spule eine Rutschkupplung
eingesetzt werden, die auf eine bestimmte Reibungskraft eingestellt ist. Auf diese
Weise kann eine bestimmte, stets gleichbleibende Spannkraft erreicht werden.
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4. Schließen des Bandschlosses Wenn die gewünschte Bandspannung erreicht
ist und dadurch das Band 2 stramm um den Kabelbaum 1 herumgelegt ist, kann die Verriegelung
des Schlosses erfolgen. Dies wird dadurch bewirkt, daß durch Hereindrücken des Bolzens
81 (Fig. 16) der Kopf des Hebels 29 mit dem Kipphebel 74 verbunden wird und dann
der Hebel 29 zurückgezogen und dadurch der Stempel 44 (F i g. 15 bis 22) hochgedrückt
wird.
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Die Fig. 15 zeigt den Handgriff 29, nachdem er bereits einen gewissen
Weg zurückgelegt hat. Er kann jetzt nicht mehr bei versehentlichem Loslassen zurückgehen,
weil die Sicherungsvorrichtung 91 bis 94 dies nicht gestattet. Vielmehr muß der
Handhebel 29 erst bis in die in F i g. 16 (in anderem funktionellen Zusammenhang)
gezeigte Endstellung gebracht werden, ehe die Sicherungsvorrichtung 91 bis 94 ihm
das Zurückkehren gestattet.
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In dieser Endstellung des Handhebels 29 befindet sich der Druckstempel
44 in der in F i g. 22 gezeigten Lage. Die Schloßverriegelung ist dabei bis in das
in F i g. 9 vergrößert dargestellte Stadium fortgeschritten, d. h. vollendet.
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5. Abschneiden der fertigen Bindung Der Handhebel 29 ist in seine
Ruhelage zurückgekehrt, die in F i g. 15 strichpunktiert angedeutet ist.
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Es wird jetzt der Bolzen 80 mittels des Handknopfes 84 eingedrückt
und dadurch der Hebel 29 mit dem Kipphebel 72 verbunden.
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Wird der Handhebel zurückgezogen, so wird das vordere Ende 71 des
Hebels 72 und damit der Schieher 66 mit der Schneide 75 nach unten bewegt. Die in
F i g. 22 noch unversehrt erscheinenden Bandenden werden also abgetrennt, und das
Werkzeug kann von der fertigen Bindung gelöst werden. Dabei kann die Anordnung so
getroffen sein, daß vor dem Durchtrennen der Bandenden die Sperrklinke 49 gelöst
wird, so daß das im Kanal 46 liegende Band nach
dem Durchtrennen
nicht auf Grund seiner Spannung zurückschnellt.
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Dabei wird die Fangkulisse 40 in ihre untere Lage übergeführt, so
daß das Werkzeug jetzt wieder bereit ist zur Aufnahme eines neuen Schlosses gemäß
1. der Funktionsbeschreibung.
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Das Werkzeug kann in verschiedenster Weise gegenüber dem hier speziell
beschriebenen Ausführungsbeispiel abgeändert werden. So könnte z. B. ein verhältnismäßig
einfaches Werkzeug einfach aus einer Zange bestehen, mit der aus einem Schloß herausragende
Enden eines vorgeschnittenen Bandes angegriffen werden, aus einer Gegendruckvorrichtung,
die beim Spannen mit dieser Zange gegen das Schloß abgestützt werden kann, und einer
Spannvorrichtung, die die gegenseitige Entfernung der Abstützvorrichtung von der
Zange bewirkt, sowie schließlich aus einem Druckwerkzeug zum Durchstoßen des Stiftes
durch das Schloß. Dieses Druckwerkzeug braucht nicht einmal mit der Spanneinrichtung
eine konstruktive Einheit zu bilden.
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Bei der oben speziell beschriebenen Zange könnte die Spannung auch
in anderer Weise als über die Bandrolle 30 erfolgen. Es wäre z. B. eine einfache
Klemmvorrichtung für die zwei nach hinten aus dem Schloß herausragenden Bandenden
denkbar, die wie die Kipphebel 72 und 74 wahlweise mit dem Handhebel 29 zum Zweck
des Spannens verbindbar ist. Es können natürlich auch verschiedene Handhebel für
die einzelnen Funktionen vorgesehen werden.
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Eine weitere mögliche Modifikation liegt darin, daß das Magazin anstatt
frontal vor das Fenster 34 gesetzt zu werden, von der Seite in dieses einmündet
und die darin enthaltenen Schlösser ohne jede Verriegelungsvorrichtung ständig unter
Federdruck in Richtung des Fensters stehen, so daß automatisch dann, wenn ein Schloß
aus dem Fenster entfernt worden ist, das nächste von der Seite her nachfolgt.
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Wenn Schlösser verwendet werden, die nicht von vornherein mit Stiften
aus einem Stück bestehen, kann ein weiteres Magazin für die Stifte vorgesehen werden.
Es wäre dabei auch denkbar, die Stifte nicht vereinzelt zu magazinieren, sondern
in Form eines Drahtes vorrätig zu halten, von dem jeweils ein Stück entsprechender
Länge abgeschnitten und in das Schloß eingeführt wird.
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Es ist in vielen Fällen möglich, die Kabelbäume nicht erst an Ort
und Stelle herzustellen, sondern an eigenen Montagetischen vorzufertigen. In diesen
Fällen bedient man sich zweckmäßig stationärer Werkzeuge, bei denen die oben bei
dem Handgerät beschriebenen Funktionen unter mechanischem Antrieb vonstatten gehen
können.