DE1278288B - Kartusche fuer gewerbliche Zwecke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

F42b

Deutsche Kl.: 72d-2

Nummer: 1278 288

Aktenzeichen: P 12 78 288.6-15 (D 42441)

Anmeldetag: 10. September 1963

Auslegetag: 19. September 1968

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartusche für gewerbliche Zwecke, die durch Wärme, insbesondere mit Hilfe eines Zündkopfes hohen Wärmeinhalts, gezündet werden soll.

Die Zündung von Kartuschen erfolgte bisher in der Regel unter Anwendung von mechanischer oder elektrischer Energie. Diese Vorgänge benötigen jedoch sehr empfindliche Zündmechanismen und sind daher auch störanfällig.

Es ist ferner bekannt, die Zündung einer Treibladung durch Wärmeleitung eines metallischen Elementes herbeizuführen. Bei der bekannten Zündvorrichtung wird durch einen Zünder zunächst eine Ladung gezündet, welche die von ihr entwickelte Wärme an ein Drahtstück abgibt. Die weitergeleitete Wärme zündet eine andere Ladung, die ihrerseits die Treibladung zündet. Diese bekannte Zündvorrichtung hat den Nachteil, daß entweder eine sehr hohe Erhitzung des Drahtstückes notwendig ist, um eine ausreichende Wärmemenge zur Zündung der Ladung zu übertragen, oder erhebliche Zeit verlorengeht, bis eine hinreichende Wärmemenge über das Drahtstück in Richtung auf die zu zündende Ladung hin abgeflossen ist.

Es ist bei Gewehren, insbesondere Luftgewehren, auch bekanntgeworden, die Ladung mit Hilfe heißer komprimierter Luft zu zünden, die einem Kompressionszylinder entstammt. Die Zuleitung der erhitzten Luft zu der zu zündenden Ladung erfolgt im bekannten Fall durch einen besonders hierfür vorgesehenen Kanal. Das Heck des Geschosses ist zu diesem Zweck offen ausgebildet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bestehenden Nachteile zu beseitigen und einen Zündmechanismus zu schaffen, der einfach, empfindlich und zuverlässig ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Kartusche für gewerbliche Zwecke mit Wärmezündung, insbesondere mittels eines Zündkopfes hohen Wärmeinhalts, die Kartusche aus einem metallischen Kopfstück von guter Wärmeleitfähigkeit besteht, in dem sich der wärmeempfindliche Zündsatz befindet, und aus einer in das Patronenlager einsetzbaren Hülle aus schlecht wärmeleitfähigem Material, die das Treibmittel enthält und einen Hals des Kopfstückes von außen umfaßt.

Im Sinn der Erfindung liegt es, die Hülle aus schlecht wärmeleitfähigem Material in einer rillenförmigen Ausnehmung des Kopfstückes einzulassen und durch Einziehen des äußeren Randes des Kopfstückes zu halten.

Der Außenrand des Kopfstückes kann erfindungs-

Kartusche für gewerbliche Zwecke

Anmelder:

Dynamit Nobel Aktiengesellschaft,

5210 Troisdorf

Als Erfinder benannt:

Dr. Hans Stadler, 8500 Nürnberg;

Dr. Heinz Gawlick, 8510 Fürth

gemäß auch völlig von dem schlecht wärmeleitfähigen Material der Hülle umgeben sein.

Schließlich liegt es im Sinn der Erfindung, die schlecht wärmeleitfähige Hülle für das Treibmittel

ao aus einem leicht zerstörbaren Kunststoff herzustellen. Die F i g. 1 bis 3 zeigen erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele. Es zeigt im Querschnitt

F i g. 1 eine Kartusche, bei der die Hülle über eine Verjüngung des Bodens geschoben ist,

F i g. 2 eine Kartusche, bei der die Hülle in eine Nut im Boden eingelassen ist und

F i g. 3 eine Kartusche, bei der der Boden in die Hülle eingelassen ist.

In den F i g. 1 bis 3 sind übereinstimmende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das Kopfstück 1 der Kartusche besteht aus einem Material großer Wärmeleitfähigkeit, wie z.B. Kupfer, Aluminium usw. In einer Ausnehmung 2 a des Kopfstückes 1 befindet sich der wärmeempfindliche Zündsatz 2. Dieser ist durch eine Abdeckung 11 vom Treibmittel 3, der eigentlichen Ladung der Kartusche, getrennt. Das Treibmittel 3 der Kartusche befindet sich in einer Hülle 4, die aus einem schlecht wärmeleitenden Material, z. B. Eisen oder auch Kunststoff, insbesondere einem leicht zerstörbaren Kunststoff, besteht.

Für gewisse Anwendungsfälle kann es zweckmäßig sein, die Hülle 4 aus einer brennbaren Masse, beispielsweise NC-Pulver herzustellen, die mit der Treib-

ladung zusammen verbrennt und deren Energie noch vermehrt.

Das Treibmittel 3 selbst besteht z. B. aus einem rauchlosen einbasigen oder zweibasigen Pulver. Die Kartusche ist in ein Patronenlager 7 eingesetzt.

Die Fig. 1,2 und 3 zeigen drei mögliche Ausbildungsformen der Verbindung von Kopfstück 1 und Hülle 4.

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In F i g. 1 geht das Kopfstück 1 in einen verjüngten Hals 8 über; die Hülle 4 ist über diese Verjüngung übergezogen. Die Halterung der Hülle 4 am Kopfstück 1 erfolgt durch den Wulst 5.

In Fi g. 2 weist das Kopfstück 1 außer dem Hals 8 eine rillenförmige Ausnehmung 9 auf, in die die Hülle 4 hineingesteckt wird. In diesem Fall erfolgt die Halterung dadurch, daß der Außenrand des Kopfstückes eingezogen wird und sich dadurch ein Grat 6 bildet, der die Hülle 4 festhält.

F i g. 3 zeigt schließlich eine Verbindung von Kopfstück 1 und Hülle 4, bei der der Hals 8 des Kopfstückes 1 in die Hülle 4 versenkt ist und an seinem Außenrand 10 vollständig von dieser umschlossen wird. In diesem Fall ist die Wärmeableitung von dem Kopfstück 1 auf das Kartuschenlager 7 am geringsten.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Kartusche für gewerbliche Zwecke mit Wärmezündung, insbesondere mittels eines Zündkopfes hohen Wärmeinhalts, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche aus einem metallischen Kopfstück (1) von guter Wärmeleitfähigkeit besteht, in dem sich der wärmeempfindliche Zündsatz (2) befindet, und aus einer in das Patronenlager einsetzbaren Hülle (4) aus schlecht wärmeleitfähigem Material, die das Treibmittel (3) enthält und einen Hals (8) des Kopfstückes (1) von außen umfaßt.

2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (4) in einer rillenförmigen Ausnehmung (9) des Kopfstückes (1) eingelassen und durch Einziehen des äußeren Randes (6) gehalten ist.

3. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenrand (10) des Kopfstückes (1) völlig von dem schlecht wärmeleitf ähigen Material der Hülle (4) umgeben ist.

4. Kartusche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die schlecht wärmeleitfähige Hülle (4) für das Treibmittel (3) aus einem leicht zerstörbaren Kunststoff hergestellt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1 321476,
259 031, 861159;
österreichische Patentschrift Nr. 1436.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

809 617/157 9.68 © Bundesdruckerei Berlin