DE2206468C2 - Elektrische Zündung - Google Patents
Elektrische ZündungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/10—Initiators therefor
- F42B3/12—Bridge initiators
- F42B3/13—Bridge initiators with semiconductive bridge
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- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
- F42B5/18—Caseless ammunition; Cartridges having combustible cases
-
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/085—Primers for caseless ammunition
Description
Patronenhülsen sind ein verhältnismäßig schwerer
Bestandteil der Munition, die außerdem den Nachteil haben, daß sie ziemlich kostspielig sind. Es hat daher
nicht an Versuchen gefehlt, hülsenlose Patronen herzustellen.
Die bisher erfolgreichsten Konstruktionen sind hülsenlose
Patronen mit festem Treibsatz und Perkussionszünder sowie hülsenlose Patronen mit Treibsätzen aus
gepreßter Schießbaumwolle, die mittels in der Waffe komprimierter Luft gezündet wurden.
In Sprengkapseln und auch In elektrischen Zündhütchen
werden schon seit geraumer Zelt elektrische Spaltzünder verwendet, die aus Gemischen von leitenden
Materialien und Explosivstoffen, wie Bleistyphanat, Kupferacetylid oder Bleiazid, bestehen. Diese Systeme sind
an fest mit dem Zündmaterial verbundene Elektroden gebunden, die nach dem Abschuß entweder zerstört sind,
wie Im Fall der Sprengkapsel, oder die nach dem Schuß
zusammen mit der Patronenhülse aus der Waffe entfernt werden. In beiden Fällen Ist es ohne Belang, ob die verwendeten
leitenden Materlallen, wie auch die Explosivstoffe, zu Ablagerungen an den Elektroden führen oder
nicht.
Es ist auch mehrfach versucht worden, für hülsenlose Patronen elektrische Zündung vorzusehen. Dazu wurde
vorgeschlagen, eine dünne Metallfolie an die Bodenseite eines Treibsatzes zu kleben und diese Folie mittels
zweier Elektroden, durch die ein Stromstoß geschickt wird, durchzubrennen und so den Treibsatz zu zünden.
Derartige Zünder sind beispielsweise In der DE-OS 2101 418 und in der DE-OS 15 78 234 beschrieben. Auch
Drahtbrücken werden für diesen Zweck eingesetzt. Diese Zünder haben jedoch die Nachtelle des extrem hohen
Strombedarfs für die Folie und der unzureichenden Kontaktsicherheit
der Drahtbrücke und vor allem hinterlassen sie metallische Ablagerungen an den Elektroden, die
die Funktion der Waffe beeinträchtigen und letztlich unmöglich machen.
Hülsenlose Patronen für elektrische Zündung und insbesondere
deren Zündmittel müssen beim Abfeuern jeden Schusses rückstandsfrei verbrennen und dürfen
keinerlei Ablagerungen in der Waffe und insbesondere an deren Zündelektrode hinterlassen, wenn diese ein
Bestandteil der Waffe ist und für viele Tausende von Schüssen funktionsfähig bleiben muß. Eine weitere Forderung
für eine derartige hülsenlose Patrone ist unempfindlich gegenüber Stoß und Reibung sowie gegen
Feuchtigkeit.
Hieraus ergab sich die Aufgabe, eine elektrische Zündung zu entwickeln, die bei geringem Strombedarf eine
sichere Einleitung des Zündvorgangs gewährleistet und rückstandsfrei abbrennt, ohne Ablagerungen in der
Waffe und Insbesondere an deren Zündelektroden zu hinterlassen und die gegenüber Stoß und Reibung
unempfindlich 1st.
Es wurde eine elektrische Zündung für hülsenlose Patrone,
bestehend aus einem Geschoß und einem über eine spezielle Ausformung aus Geschoßboden damit
mechanisch fest verbundenen Treibsatz, der ein an seinem Boden und/oder seiner Außenfläche angeordnetes
elektrodenloses Zündplättchen mit einer Halblelter-Kontaktschicht
aufweist, gefunden. Erfindungsgemäß besteht dieses Zündplättchen aus der Halbleiter-Kontaktschicht
und einer Zündschicht, wobei die Halbleiter-Kontaktschlcht
aus Metallsulfiden, insbesondere Elsensulfide, Phosphlden, Siliciden oder Bonden oder aber aus Nitrocellulose,
amorphem Antimon und/oder feinkristallinem Antimon besteht.
Die erfindungsgemäße Zündung wird im folgenden in
seiner Anwendung für hülsenlose Patronenmunition im einzelnen beschrieben. Die hülsenlose Patrone für elektrische
Zündung besteht, wie In Flg. 1 dargestellt, aus dem Geschoß 1, dem Treibsatz 2 und dem elektrodenlosen
Zündplättchen 3 der Erfindung. Das Zündplättchen 3 kann In anderen Ausführungsformen auch als Ummantele
lung des Treibsatzes oder, wie In F1 g. 2 dargestellt, als
vollständige Umhüllung des Treibsatzes ausgeführt sein. Das Geschoß 1 weist im Gegensatz zu dem sonst üblichen
flachen oder als Hohlkehle ausgebildeten Geschoßboden vorteilhaft eine zapfenförmlge Verlängerung des
Geschoßbodens auf. Dieser leicht konische Zapfen hält den aufgepreßten Treibsatz 2 fest. Nach einer anderen
Ausführungsform kann der Treibsatz 2 einen Teil des Geschosses 1 umhüllen und wird außerdem zur Erzielung
einer festeren Verbindung voü Treibsatz und Geschoß mittels eines ringförmigen Innenwulstes 10 Im
Treibsatz 2, der In eine Rille Im Geschoß eingreift, sowie
durch einen kurzen konischen Zapfen 8 des Treibsatzes 2, der von dem über den Boden des Geschosses 1 hinausragenden
Geschoßmantel umschlossen wird, am Geschoß festgehalten, wie In Flg. 3 dargestellt. Diese
Patronentype trägt die Ausziehrille 9 nicht zwischen Treibsatz und Geschoß, wie In Flgl 1 und 2 ersichtlich,
sondern welter rückwärts, nahe dem Patronenboden.
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen den schichtweisen Aufbau
verschiedener Ausführungsformen der Zündung der Erfindung.
Die In Flg. 4 dargestellte Zündung besteht aus der
Zündschicht 4 und der Halblelter-Kontaktschlcht 5. Die
Zündschicht 4 besteht vorteilhaft aus Nitrocellulose und Kallumplkrat. Um die Sauerstoffbilanz zu verbessern,
kann den beiden Komponenten noch ein Sauerstoffträger, wie Bariumnitrat, zugesetzt werden. Die Komponenten
werden zusammen mit einem Lösungsmittel für Ni-
trocellulose, wie Aceton oder Äther-Alkohol, gründlich
durchgeknetet und anschließend zu einem Band ausgewalzt. Die Dicke des Bandes beträgt etwa 0,3 mm. Nach
teilweiser oder vollständiger Trocknung des Bandes wird dasselbe mit der Kontaktschicht 5 verr.eh.en. Dies
geschieht mit Hilfe einer Beschichtungsmaschlne, um eine gleichmäßige Schichtstärke zu erzielen.
Die Kontaktschicht 5 kann auch vorteilhaft aus Nitrocellulose bestehen, die als Bindemittel dient, und aus mit
amorphem Antimon durchsetztem kristallinem Antimon. Das amorphe Antimon erteilt der so zusammengesetzten
Schicht Halbleitereigenschaften, die bewirken, daß unter Stromfluß ausgebildete Stromhahnen mit
höherer Elektronendichte durch thermische Elektronenbeschleunigung eine weitaus rapidere Aufheizung erfahren
als daneben befindliche Strombahnen mit geringerer Elektronendichte. Dieser Effekt bewirkt, daß zur Einleitung
der Zündung nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Koi.taktschichtfläche zwischen den Elektroden durch
elektrische Energie aufgeheizt werden muß und nicht die gesamte Fläche.
Dies 1st der Grund für den geringen Strombedarf dieser Ausführungsform der Erfindung. Zur Erhöhung der
Brenntemperatur und der Zündfreudigkeit kann die Halbleiter-Kontaktschlcht 5 noch einen Sprengstoff, Insbesondere
Kallumplkrat, enthalten.
Die Herstellung dieser Halbleiter-Kontaktschicht geschieht so, daß die Nitrocellulose zuerst in einem
Lösungsmittel, wie Aceton, aufgelöst wird und dann die anderen Komponenten der Lösung zugesetzt werden.
Nach gründlichem Durchmischen wird das erhaltene Gemisch In pastöser oder flüssiger Form auf die bandförmige
Zündschicht 4 aufgetragen. Die Dicke der Halbleiter-Kontaktschlcht
Ist etwa 0,01 mm.
Fl g. 5 zeigt den Aufbau einer Zündung mit der Zündschicht 4, der Halbleiter-Kontaktschicht 5 und einer
Oberschicht 6, die aus Halbleiterkörpern, vorzugsweise Antimon-Halbleiterkörpern, und einem Isolierenden Bindemittel,
wie Nitrocellulose oder anderen isolierenden Füllstoffen besteht.
Die Zündschicht 4 setzt sich entsprechend den diesbezüglichen
Angaben zu Fig. 4 zusammen. Die Halbleiter-Kontaktschicht 1st vorteilhaft durch Veränderung des
Mengenverhältnisses von amorphem Antimon und kristallinem Antimon In der elektrischen Leitfähigkeit
erhöht. Der Oberschicht 6 fehlt jedoch das elektrische Leitvermögen parallel zur Schichtebene. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Antlmon-Halblelterkörper von Isolierkörpern odei Isolierendem Füllmaterial, wie beispielsweise
Nitrocellulose, umgeben sind. Dadurch erfolgt der Stromfluß von der Elektrode über die Antimon-Halblelterkörper
der Oberschicht axial zur darunterliegenden Halblelter-Kontaktschicht 5. Dabei wird an
einigen Berührungsstellen zwischen den Antlmon-Halbleiterkörpern
der Oberschicht 6 und der Halbleiter-Kontaktschlcht 5 eine Aufheizzone von sehr kleinem Ausmaß
u.id hoher Temperatur erzielt, was zu einer weiteren Senkung des Strombedarfs der Zündeinrichtung führt.
Fig. 6 zeigt den Aufbau einer Zündung mit einer
Fig. 6 zeigt den Aufbau einer Zündung mit einer
ίο Easlsfolle 7, die aus nicht-poröser oder poröser Nitrocellulose
besteht und lediglich als Trägermaterial für eine wesentlich dünnere Zündschicht 4 dient, die bereits bei
einer Dicke von 0,1 mm genügend Zündenergie entwikkelt, um klelnkallbrige Patronen zu zünden.
Anstelle von Halbleiter-Materialien auf der Basis der genannten Antimon-Modifikationen können auch andere
Halbieiter-Systeme, wie Metallsulfide, Silicide und Boride, verwendet werden. Von den Sulfiden hat sich
Eisensulfid als Halblelterkomponente besonders bewährt.
Der Treibsatz besteht in der Hauptsache aus Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von etwa 11%. Um eine
ausreichende Brenngeschwindigkeit zu erhalten, muß der Treibsatz porös sein. Die Porosität des Treibsatzes darf
jedoch eine gewisse Größe nicht überschreiten, weil sonst eine zu starke Verminderung der mechanischen
Festigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Feuchtigkeitsaufnahme eintritt. Zur Erhöhung und Regelung der
Brenngeschwindigkeit des Treibsatzes werden daher in die Poren oder Kavernen des Nltrocellulose-Körpers Sauerstoffträger,
wie Barium- oder Kaliumnitrat, oder schnellbrennende Sprengstoffe, wie Ammonium- oder
Kallumpikrat, eingelagert. Da die Porosität des Treibsatzes
durch Herauslösen eines Porenbildungsmittels aus dem bereits vorgeformten Nltrocellulose-Körper In der
Siedehitze erfolgt, muß das meist wasserlösliche Beschleunigungsmittel nach dem Kochprozeß in den
Treibsatz eingebracht werden. Dies geschieht In der Welse, daß vorgeformte und poröse Treibsätze z. B. In
eine heiße, l%lge Kaliumpikratlösung gebracht werden
und durch Wechsel von Vakuum und Druck mit der Lösung getränkt werden. Anschließend werden die
Treibsätze von der Kallumplkratlösung getrennt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch das Abkühlen kristallisiert
In den Poren der Treibsätze Kaliumpikrat aus. Die nunmehr eine geringe Menge Kallumplkrat enthaltende
restliche Lösung wird anschließend durch Abschleudern aus den Treibsätzen entfernt.
Die Zündung der Erfindung erfordert nur einen geringen
Strombedarf zur Auflösung des Zündvorgangs und
so brennt danach vollkommen rückstandsfrei ab.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Elektrische Zündung für hülsenlose Patrone, bestehend aus einem Geschoß und einem über eine
spezielle Ausformung am Geschoßboden damit mechanisch fest verbundenen Treibsatz, der ein an
seinem Boden und/oder seiner Außenfläche angeordnetes elektrodenloses Zündplättchen mit einer HaIbleiter-Kontaktschlcht
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündplättchen (3) aus der HaIblelter-Kontaktschicht
(5) und einer Zündschicht (4) besteht und daß die Halbleiter-Kontaktschicht (5) aus
Metallsulfiden, Insbesondere Eisensulfid, Phosphiden,
Siliciden oder Bonden oder aber aus Nitrocellulose, amorphem Antimon und/oder feinkristallinem Antimon
besteht.
2. Elektrische Zündung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halblel'er-Kontaktschlcht (5)
einen Sprengstoff, Insbesondere Kaliumpikrat, enthält.
3. Elektrische Zündung nach den Ansprüchen 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündschicht (4) aus Nitrocellulose und Kallumplkrat besteht.
4. Elektrische Zündung nach den Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündplättchen (3) mit einer aus Halbleiter-Körpern und einem silierenden
Bindemittel, wie Nitrocellulose oder andere isolierende Füllstoffe, bestehenden Oberschicht (6) versehen
1st.
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