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Nachrichtenübermittlungssystem, insbesondere Funknetz mit ortsbeweglichen
und ortsfesten Teilnehmerstellen Die Erfindung betrifft ein Nachrichtenübermittlungssystem
mit einerseits, insbesondere ortsbeweglichen, über Funk-, andererseits ortsfesten
über Drahtverbindungen erreichbaren Teilnehmerstellen, bei dem jeweils eine bestimmte
oder eine bestimmte Gruppe von über Funk erreichbaren Teilnehmerstellen seitens
einer zugeordneten ortsfesten Teilnehmerstelle und umgekehrt eine ortsfeste Teilnehmerstelle
seitens der oder den dieser zugeordneten, über Funk erreichbaren Teilnehmerstellen
rufbar ist, und zur überleitung des drahtlosen in den drahtgebundenen Nachrichtenverkehr
und umgekehrt eine zentrale Stelle mit Anschlüssen zu den ortsfesten Teilnehmerstellen
und mit einer Funksende- und -empfangseinrichtung zur Durchführung von Gegensprechfunkverkehr
auf einem Funkkanal in der Weise vorgesehen ist, daß ein Abheben des Sprechhörers
od. dgl. in einer ortsfesten Teilnehmerstelle entweder als Gesprächseinleitung oder
als Antwort auf ein eintreffendes Rufsignal die Abstrahlung des Trägers bewirkt,
und ferner die über Funk erreichbaren Teilnehmerstellen derart ausgebildete Funksende-
und -empfangseinrichtungen aufweisen, daß diese den Empfang des von der zentralen
Stelle abgestrahlten Trägers zur Sperrung des Lautsprechers od. dgl. und der Sendeeinrichtung
und den Empfang eines ihnen zugeordneten Selektivrufsignals zur Aufhebung dieser
Sperrung auswerten.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1012 342 ist ein Verkehrsfunksystem
bekannt, welches aus einer zentralen Stelle und mehreren über Funk ansprechbaren
Teilnehmerstellen besteht. Teilnehmer, die über Draht mit der zentralen Stelle verbunden
werden können, sind hier nicht vorgesehen.
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Aus der schweizerischen Patentschrift 271533 sind Sprechstellen bekannt,
die über Hochfrequenzkanäle mit einer Telefonanlage in Verbindung stehen. über den
Aufbau der zentralen Stelle sowie über die Probleme, welche durch den Anschluß der
Telefonstationen entstehen, ist nichts ausgesagt, weil nur die über Funkverbindungen
erreichbaren Teilnehmerstellen näher beschrieben sind.
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In zunehmendem Maß werden Nachrichtenverbindungen, d. h. Funkverbindungen
zwischen einer ortsfesten Teilnehmerstelle und einer oder mehreren ortsbeweglichen
Teilnehmerstellen benötigt. So tritt z. B. bei Transport- und Taxiunternehmungen,
Reparaturservices usw. das Problem auf, daß sich unterwegs befindliche Kraftfahrzeuge
einerseits von einer sogenannten Dispositionsstelle aus laufend mit Anweisungen
versorgt werden müssen, andererseits diese Kraftfahrzeuge der Dispositionsstelle
Nachrichten übermitteln müssen, die wiederum für die Dispositionsstelle wichtig
sind. Insbesondere in Bevölkerungsschwerpunkten ist der Bedarf an solchen Funknetzen
groß. Infolge der zu diesem Zweck nur beschränkt zur Verfügung stehenden Frequenzbänder
führen jedoch gegenseitige Störungen von auf gleichen oder annähernd gleichen Funkkanälen
betriebenen und nahe benachbarten Funknetzen zu nicht mehr zu kontrollierenden bzw.
zu verhindernden Störungen.
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Ein weiteres Problem, das in derartigen Funknetzen auftritt, ist die
Geheimhaltung der zwischen einer ortsfesten Stelle und ihren zugehörigen Fahrzeugpartnern
geführten Gespräche gegenüber fremden Teilnehmerstellen. Es ist zwar bekannt, einen
freien Funkkanal durch die dauernde Abstrahlung eines Sendeträgers zu charakterisieren,
der mit einer Freizeichenfrequenz moduliert ist, und im Belegungsfall die Modulation
abzuschalten, was in den nicht gerufenen Teilnehmerstellen die Sperrung der Sende-und
Empfangseinrichtungen bewirkt, jedoch ist die Anwendung dieses Verfahrens z. B.
in der Bundesrepublik der Postverwaltung vorbehalten, so daß es für private Funknetze
nicht verwendet werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Nachrichtenübermittlungssystem
der obengenannten Art zu schaffen, das eine ausreichende Geheimhaltung der zwischen
einer ortsfesten Stelle und z. B. einer Fahrzeugfunkstelle geführten Gespräche gewährleistet
und das ermöglicht, eine große Anzahl von ortsfesten Teilnehmerstellen mit ihren
zugehörigen ortsbeweglichen Teilnehmerstellen und ohne Inanspruchnahme breiter Frequenzbänder
zu verbinden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Nachrichtenübermittlungssystem gemäß
der Erfindung derart ausgebildet, daß auf die Aussendung des Trägers die nachfolgende
Aussendung eines Selektivrufsignals
vorgenommen wird, das zum Rufen
der über Funk erreichbaren, der ortsfesten Teilnehmerstelle zugeordneten Teilnehmerstellen
vorgesehen ist, und daß in an sich bekannter Weise der Empfang eines Trägers der
von einer über Funk erreichbaren Teilnehmerstelle abgestrahlt wird, in der zentralen
Stelle seinerseits die Abstrahlung des Trägers bewirkt, daß in der zentralen Stelle
ein Kennungsempfänger derart angeordnet und ausgebildet ist, daß ein von einer über
Funk erreichbaren Teilnehmerstelle zur Aussendung gelangendes Kennungsignal die
Auslösung eines Rufsignals in Richtung zur zugeordneten ortsfesten Teilnehmerstelle
zur Folge hat, und daß schließlich die Anschlüsse der ortsfesten Teilnehmerstellen
derart gegeneinander verriegelt sind, daß bei belegtem Funkkanal die Anschlüsse
aller nicht beteiligten ortsfesten Teilnehmerstellen gesperrt sind.
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In weiterer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Funksende-
und -empfangseinrichtungen einer über Funk erreichbaren Teilnehmerstelle derart
ausgebildet sind, daß entweder gesendet oder empfangen werden kann und daß im Ruhezustand
die Empfangseinrichtung an die Antenne angeschaltet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist in der zentralen
Stelle ein Kontakt in der Weise vorgesehen, daß er in betätigtem Zustand den Ausgang
der Empfangseinrichtung an den Eingang der Sendeeinrichtung anschließt.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß ein in der
zentralen Stelle zur Erzeugung eines Selektivrufsignals angeordneter Selektivrufgeber
derart ausgebildet ist, daß er bei der Auslösung eines bestimmten Selektivrufsignals
seitens einer ortsfesten Teilnehmerstelle den Kontakt schließt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist das Schließen des Kontakts mittels
eines besonderen, von einer ortsfesten Teilnehmerstelle auslösbaren Schaltkriteriums
bewirkbar.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist in der zentralen Stelle
eine Einrichtung vorgesehen, die den Ablauf einer bestimmten Zeitspanne entweder
nach dem Beginn des Empfangs des von einer über Funk erreichbaren Teilnehmerstelle
abgestrahlten Trägers oder nach dem Abheben eines Sprechhörers in einer ortsfesten
Teilnehmerstelle zur Freischaltung der zentralen Stelle ausgewertet.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Selektivrufsignalgeber derart
ausgebildet und weist eine ortsfeste Teilnehmerstelle eine Einrichtung zur Abgabe
von Schaltkriterien in der Weise auf, daß ein beim Abheben des Sprechhörers zur
Aussendung gelangendes, an eine der ortsfesten Teilnehmerstelle zugeordneten Gruppe
gerichtetes Selektivrufsignal bei Abgabe eines Schaltkriteriums wenigstens in einem
Element zum Rufen einer aus der Gruppe auswählbaren bestimmten Teilnehmerstelle
veränderbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen über Funk
erreichbare Teilnehmerstellen, die in einer Gruppe einer ortsfesten Teilnehmerstelle
zugeordnet sind, derart ausgebildete Selektivrufempfänger auf, daß nach Art einer
ODER-Schaltung sowohl ein Gruppenselektivrufsignal als auch ein individuelles Selektivrufsignal
ausgewertet wird.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der in der zentralen Stelle angeordnete
Selektivrufgeber derart ausgebildet, daß beim Abheben des Sprechhörers od. dgl.
in einer ortsfesten Teilnehmerstelle, der eine Gruppe von über Funk erreichbaren
Teilnehmerstellen zugeordnet ist, als Antwort auf ein eintreffendes Rufsignal das
Gruppenselektivrufsignal gesendet wird.
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In weiterer Ausführung der Erfindung weisen die einer Gruppe angehörenden,
über Funk erreichbaren Teilnehmerstellen Kennungssignalgeber auf, die voneinander
verschiedene, jeder Teilnehmerstelle individuell zugeordnete Kennungssignale abgeben.
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Schließlich sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß der Empfang
eines individuellen Kennungssignals seitens der zentralen Stelle beim Abheben des
Sprechhörers od. dgl. in einer gerufenen ortsfesten Teilnehmerstelle die Aussendung
des individuellen Selektivrufsignals bewirkt.
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Weitere Einzelheiten eines Nachrichtenübermittlungssystems nach der
Erfindung sind einem Ausführungsbeispiel entnehmbar, das im folgenden an Hand einer
Figur näher erläutert wird.
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In der Figur sind die ortsfesten, über eine Drahtverbindung erreichbaren
Teilnehmerstellen mit T l, T2, T 3 ... T n bezeichnet. Jede ortsfeste Teilnehmerstelle
ist über eine fest geschaltete Mietleitung Ml1, M12, M13 ... Ml n an eine
zentrale Stelle, eine sogenannte überleiteinrichtung 1 angeschlossen. Eine Teilnehmerstelle
besteht aus einem normalen Fernsprechapparat ohne Wählscheibe, der eine Schauzeicheneinrichtung
aufweist. Bei Bedarf kann an den Fernsprechapparat auch eine Lautsprechereinrichtung
angeschlossen werden. Bei freiem Funkkanal ist das Schauzeichen betätigt. Die Belegung
des Funkkanals wird der Teilnehmerstelle durch Wegnahme der Schleifenspannung signalisiert,
wodurch das Schauzeichen abfällt. Da die Stromversorgung über die Anschlußleitung
erfolgt, bleibt die Anlage auch bei örtlichem Netzausfall betriebsfähig. Die Belegung
der überleiteinrichtung von einer ortsfesten Teilnehmerstelle her erfolgt durch
Abheben des Sprechhörers. Eine besondere Ruf- oder Sprechtaste ist nicht erforderlich.
Von der überleiteinrichtung her wird eine ortsfeste Teilnehmerstelle mit z. B. 25-Hz-,
60-V-Wechselstrom gerufen, so daß sich diese Betriebsart von der auf normalen Fernsprechleitungen
nicht unterscheidet.
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Die Mietleitung einer jeden ortsfesten Teilnehmerstelle ist in der
Überleiteinrichtung an eine sogenannte Teilnehmerschaltung TS1, TS2, TS3
... TSn angeschlossen. Diese enthält Mittel zur Einspeisung des Schleifenstroms
und des Rufwechselstroms, weitere Mittel für die Auswertung eines durch das Abheben
eines Sprechhörers bewirkten Schleifenschlusses sowie für die Durchschaltung der
Sprechadern zum Funkkanal. Ferner können Schaltmittel vorgesehen werden, die z.
B. verhindern, daß eine ortsfeste Teilnehmerstelle, in der im Besetztzustand der
Sprechhörer abgehoben wurde, sofort nach Freiwerden des Funkkanals einen Belegungsvorgang
einleitet. In der überleiteinrichtung 1 verbinden Signaladern s1, s2, s3 ... sn
jede Teilnehmerschaltung mit einem Selektivrufgeber SRG. Von der Funkseite
her erfolgt die Belegung einer Teilnehmerschaltung mit Hilfe von Signaladern e 1,
e 2, e 3 ... e n, die einen Kennungsempfänger KE mit den einzelnen Teilnehmerschaltungen
verbinden und im Belegungsfall vom Kennungsempfänger mit einem definierten Potential
beaufschlagt werden, wodurch in einer Teilnehmerschaltung ein Rufrelais betätigt
wird, welches die 25-Hz-Rufwechselspannung zum Teilnehmer sendet.
Ein
solcher Ruf wird mit bekannten Schaltmitteln sofort abgeschaltet, wenn der Teilnehmer
seinen Handapparat abhebt.
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Sämtliche Teilnehmerschaltungen sind parallel an eine Teilnehmersteuerschaltung
TSt angeschlossen. Diese ist derart ausgebildet, daß bei Belegung einer bestimmten
Teilnehmerschaltung die anderen Teilnehmerschaltungen gesperrt werden. Ferner bewirkt
die Teilnehmersteuerschaltung auch die Einschaltung des Trägers der ortsfesten Sendeanlage
der überleiteinrichtung 1, und zwar sowohl bei einer Belegung von der Draht- als
auch von der Funkseite her. Die Teilnehmersteuerschaltung TSt bewirkt ferner die
Anschaltung einer Ruf- und Signalmaschine RSM an die einzelnen Teilnehmerschaltungen
und steuert ebenso eine Abwurfeinrichtung Abw, die einerseits die Gesprächszeit
begrenzt, andererseits einen Funkkanal wieder freischaltet, falls sich eine Teilnehmerstelle
nach einem Ruf und nach Ablauf einer definierten Zeitspanne nicht meldet.
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Die Teilnehmerschaltungen TS1 ... TSn sind parallel an eine
Gabelschaltung Ga angeschlossen, die die von den Teilnehmerschaltungen ankommenden
Zweidrahtsprechwege in eine Sende- und Empfangsrichtung auftrennt. Im Sendeweg kann
ein Sendevolumenregler SVR eingeschleift werden, der für eine gleichbleibende Aussteuerung
des Senders trotz unterschiedlicher Leitungspegel sorgt. Es kann jedoch auch ein
einfacher Sendeverstärker an Stelle des Sendevolumenreglers vorgesehen werden, wenn
man die unterschiedlichen Dämpfungswerte der Mietleitungen durch zusätzliche Dämpfungsglieder
aneinander angleicht und diese Dämpfung dann durch den Verstärker wieder beseitigt.
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Im Empfangsweg ist ein Empfangsverstärker EVr angeordnet, der einerseits
die Aufgabe hat, die ankommenden Sprechströme pegelmäßig anzuheben, andererseits
die von den Funkempfängern kommenden Leitungen gegenüber den Teilnehmerleitungen
entkoppelt. Er weist ferner einen zweiten, vom ersten entkoppelten Ausgang 2 auf,
der über einen Kontakt cf eines Relais D empfangene Sprechströme wierIer
auf den Sendeweg durchschalten kann.
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Eine Abfrageeinrichtung AE ist dazu vorgesehen, am bei Störungen bzw.
Wartungsarbeiten von der Überleiteinrichtung 1 aus mit einem Draht- bzw. mit einem
Funkteilnehmer sprechen zu können.
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Der für einen Ruf zu einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle dienende
Selektivrufgeber SRG arbeitet nach dem Tonfolgeverfahren, z. B. mit fünf
Tonfolgeschritten. Dies ermöglicht es, jeder ortsbeweglichen Teilnehmerstelle bzw.
jeder zusammengehörigen Gruppe ortsbeweglicher Teilnehmerstellen eine eigene Selektivrufnummer
zuzuteilen, wodurch sichergestellt ist, daß keine Fehlverbindungen bei Überreichweiten
od. dgl. verursacht werden.
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Da die ortsfesten Teilnehmerstellen ständig über Drahtverbindungen
an die überleiteinrichtung 1 angeschlossen sind, benötigt der SelektivrufgeberSRG
zu seiner Steuerung keine Wählimpulse. Es ist nur ein sogenanntes Coderelais pro
ortsfeste Teilnehmerstelle vorhanden. Das von einer ortsfesten Teilnehmerstelle
bei einem Belegungsvorgang auszulösende Selektivrufsignal kann im Selektivrufgeber
mit Hilfe von Steckern oder Lötbrücken voreingestellt werden. Die Ansteuerung der
Coderelais erfolgt dann über die Signaladern s 1 ... s n von der jeweiligen
Teilnehmerschaltung TS1 ... TSn her. Da die Teilnehmersteuerschaltung TSt nur jeweils
einen Belegungsvorgang zuläßt, ist sichergestellt, daß nie mehr als ein Coderelais
anziehen kann. Die Einspeisung eines Selektivrufsignals in die Sendeleitung erfolgt
über einen Kontakt r, dessen Relais ein Teil des Selektivrufgebers ist und nur während
der Rufzeit erregt ist. Von einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle 3 wird als Rufkriterium
das diese Teilnehmerstelle charakterisierende Kennungssignal verwendet, das z. B.
ebenfalls aus einem fünfschrittigen Tonfolgesignal besteht. In der überleiteinrichtung
wird ein derartiges Kennungssignal vom Kennungsempfänger KE aufgenommen und ausgewertet.
Dieser kann z. B. aus einem sogenannten Signalempfänger SE mit elf einzelnen Kanalempfängern
und einem diesen Kanalempfängern vorgeschalteten Begrenzerverstärker sowie aus einem
Kennungsspeicher KSp bestehen. Ein von einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle ausgesendetes
und vom Kennungsempfänger KE ausgewertetes Kennungssignal betätigt ein Speicherrelais,
das seinerseits über eine der Signaladern e 1 ... e n
in der zugehörigen Teilnehmerschaltung
TS1 ... TSn die Aussendung eines 25-1z-Wechselstromrufs in Richtung ortsfeste
Teilnehmerstelle bewirkt. Der Kennungsempfänger ist derart ausgebildet, daß er sich
nach Aufnahme einer vollständigen Kennung selbsttätig gegen ein Fehlansprechen auf
nachfolgende Sprechwechselströme sperrt.
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Die Funksende- und -empfangseinrichtungen in einer ortsbeweglichen
Teilnehmerstelle 3 enthalten einen Funkempfänger FE und einen Funksender
FS, einen Selektivrufempfänger SRE und einen Kennungsgeber KG. Zur Anzeige eines
Besetztzustandes und zur Signalisierung eines Anrufs sind z. B. zwei Lampen 4, 5
vorgesehen. Ein ankommender Ruf kann jedoch auch akustisch angezeigt werden. Zur
Signalisierung eines Notrufs kann der Kennungsgeber auch mit einem Notrufzusatz
ausgestattet werden. In der überleiteinrichtung kann ein eintreffender Notruf im
Kennungsempfänger ausgewertet werden und z. B. über einen Sonderteilnehmeranschluß
einer Überwachungsstelle zugeleitet werden.
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Wird nun z. B. in der ortsfesten Teilnehmerstelle T 1 im unbelegten
Zustand des Funkkanals der Sprechhörer abgenommen, so werden durch den damit verursachten
Schleifenschluß in der Teilnehmerschaltung TS 1 folgende Vorgänge bewirkt:
Die von der ortsfesten Teilnehmerstelle kommenden Sprechadern werden zur Gabelschaltung
Ga durchgeschaltet. Die Teilnehmersteuerschaltung TSt wird angereizt und infolgedessen
die Speisespannung von allen anderen Teilnehmerschaltungen abgetrennt, weshalb in
den zugehörigen ortsfesten Teilnehmerstellen das Schauzeichen den Besetztzustand
anzeigt. Zusätzlich könnte über die Ruf- und Signalmaschine RSM diesen Teilnehmerstellen
ein akustisches Besetztzeichen zugeführt werden, das dort gehört wird, wenn dort
trotz des angezeigten Besetztzustandes der Sprechhörer abgenommen wird. Die Teilnehmersteuerschaltung
veranlaßt zugleich die Abstrahlung des HF-Trägers über die Sendeeinrichtung S, und
die Teilnehmerschaltung TS1 schaltet den Selektivrufgeber SRG ein, der nun
über den in Arbeitsstellung befindlichen Kontakt r über die Sendeeinrichtung
S
den voreingestellten Tonfolgeselektivruf aussendet.
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In den ortsbeweglichen Teilnehmerstellen zieht beim Empfang des Trägers,
der von der Sendeeinrichtung S abgestrahlt wird, ein Relais E an. Dadurch
wird
einerseits die Lampe 4 unter Strom gesetzt, die den Belegungszustand anzeigt, andererseits
wird über einen Kontakt e2 der Stromkreis eines Relais T aufgetrennt, was zur Folge
hat, daß sämtliche ortsbeweglichen Teilnehmerstellen, die den von der Sendeeinrichtung
S abgestrahlten Träger empfangen, selbst nicht senden können.
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Das unmittelbar nach dem Trägerempfang in allen ortsbeweglichen Teilnehmerstellen
eintreffende Selektivrufsignal, das in der ortsbeweglichen Teilnehmerstelle durch
den Selektivrufempfänger SRE ausgewertet wird, läßt nur in derjenigen ortsbeweglichen
Teilnehmerstelle oder in derjenigen Gruppe von ortsbeweglichen Teilnehmerstellen,
denen der Selektivruf gilt, ein Relais SR ansprechen. Das Relais SR kann sich über
Kontakte e1 und srl selbst halten. über einen Kontakt sr2 wird das Relais
T wieder vorbereitet und kann durch Betätigen einer Sprechtaste Spr.T erregt
werden. Mit einem Kontakt sr3 wird die einen Anruf signalisierende Lampe 5 zum Aufleuchten
gebracht. Ein Lautsprecher L wird über einen Kontakt sr 4 an den Funkempfänger
FE angeschaltet. Damit ist die Sprechverbindung zwischen einer rufenden ortsfesten
Teilnehmerstelle und der ihr zugeordneten ortsbeweglichen Teilnehmerstelle hergestellt.
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Ein Abfallen des Relais SR während des Sendens seitens der ortsbeweglichen
Teilnehmerstelle wird verhindert, indem die Sprechtaste Spr.T während dieser Zeit
den Kontakt e 1 überbrückt. Darüber hinaus ist vorgesehen, daß die E-Relais in den
ortsbeweglichen Teilnehmerstellen abfallverzögert sind, damit diese während eines
kurzzeitigen Schwundes nicht abfallen können.
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Wird in einer gerufenen ortsbeweglichen Teilnehmerstelle nach Ablauf
einer bestimmten Zeitspanne die Sprechtaste nicht betätigt, dann schaltet in der
Überleiteinrichtung die Teilnehmersteuerschaltung die Abwurfeinrichtung Abw an die
rufende Teilnehmerschaltung an, wodurch die rufende Teilnehmerstelle, beispielsweise
die Teilnehmerstelle T1, abgeschaltet wird. Sie erhält nun ein Besetztzeichen, die
Ausstrahlung des Trägers über die Sendeeinrichtung S wird eingestellt. Damit sind
die nicht gerufenen ortsbeweglichen Teilnehmerstellen wieder freigeschaltet.
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Wird nach Beendigung eines Gesprächs in einer ortsfesten Teilnehmerstelle
der Sprechhörer wieder aufgelegt, so hört damit ebenfalls die Abstrahlung des Trägers
durch die Sendeeinrichtung S auf. Überschreitet das Gespräch eine bestimmte vorgebbare
Zeitdauer oder wird z. B. in der ortsfesten Teilnehmerstelle der Sprechhörer nicht
aufgelegt, dann wird dadurch wiederum über die Teilnehmersteuerschaltung die Abwurfeinrichtung
in Tätigkeit gesetzt. Sie bewirkt dann ebenso wie im Fall einer nicht erreichbaren
ortsbeweglichen Teilnehmerstelle die Auslösung der Verbindung und die Freischaltung
des Funkkanals. Die Abwurfzeiten können bei einem ergebnislosen Ruf einer ortsbeweglichen
Teilnehmerstelle seitens einer ortsfesten Teilnehmerstelle und bei eine vorgegebenen
Zeitdauer überschreitenden Gesprächen unterschiedlich lang gewählt werden, wenn
z. B. vorgesehen wird, daß seitens einer gerufenen ortsbeweglichen Teilnehmerstelle
infolge der Betätigung der Sprechtaste ein Meldekriterium z. B. in Form einer Kennungssignalgabe
zur überleiteinrichtung gesendet wird. Es müßte dann in einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle
ein weiteres Relais vorgesehen werden.
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Wird bei freiem Funkkanal in einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle
die Sprechtaste Spr.T betätigt, so wird dadurch das Relais T unter Strom gesetzt.
Gleichzeitig wird damit über den in Ruhelage befindlichen Kontakt sr2 der Kennungssignalgeber
KG eingeschaltet. Dieser sendet demzufolge das Kennungssignal zur überleiteinrichtung
aus. Dort wird dieses vom Kennungsempfänger KE emfangen und ausgewertet. Infolgedessen
wird über eine Signalader e 1 ... e n das Rufrelais in einer Teilnehmerschaltung
TS1 ... TSn betätigt und damit ein 25-Hz-Ruf zu einer ortsfesten Teilnehmerstelle
gesendet.
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Ein Empfang eines HF-Trägers in einem der EmpfängerEl oder E2 bewirkt,
daß zunächst ein Rauschsperrelais Rsp 1 oder Rsp 2 in Tätigkeit tritt, wodurch
der entsprechende Empfänger an die Empfangsleitung angeschaltet wird. Zugleich wird
dadurch auch die Teilnehmersteuerschaltung TSt betätigt, die wiederum die Sendeeinrichtung
S einschaltet. Die Teilnehmersteuerschaltung sperrt außer der Teilnehmerschaltung
der gerufenen ortsfesten. Teilnehmerstelle alle übrigen Teilnehmerschaltungen. Ein
Kontakt des Rauschsperrelais gibt auch den Kennungsempfänger KE frei, der sich nach
richtig aufgenommener Kennung selbsttätig wieder sperrt.
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Die Abstrahlung des HF-Trägers seitens der Sendeeinrichtung S bewirkt
in der rufenden ortsbeweglichen Teilnehmerstelle das Anziehen des Relais E, wodurch
die Sendeeinrichtung der ortsbeweglichen Teilnehmerstelle blockiert wird. Die Freischaltung
der rufenden ortsbeweglichen Teilnehmerstelle erfolgt erst durch die Antwort der
gerufenen ortsfesten Teilnehmerstelle. Meldet diese sich nicht, so wird die Funkverbindung
durch die Abwurfeinrichtung nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne wieder aufgetrennt.
Damit können wieder alle ortsbeweglichen Teilnehmerstellen einen Ruf aussenden.
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Wird in der gerufenen ortsfesten Teilnehmerstelle der Sprechhörer
abgehoben, dann wird dadurch die zugehörige Teilnehmerschaltung in der Weise beeinflußt,
daß diese das Rufsignal abschaltet und die Sprechadern der gerufenen ortsfesten
Teilnehmerstelle mit der Gabelschaltung Ga verbindet.
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Gleichzeitig wird von dieser Teilnehmerschaltung der Selektivrufgeber
eingeschaltet, der nun über die bereits in Betrieb befindliche Sendeeinrichtung
S einen Selektivruf aussendet. In der rufenden ortsbeweglichen Teilnehmerstelle
wird nun dieser ankommende Selektivruf in derselben Weise ausgewertet, wie wenn
die ortsfeste Teilnehmerstelle die ortsbewegliche Teilnehmerstelle von sich aus
rufen würde. Die Nachrichtenverbindung zwischen der ortsbeweglichen und der ortsfesten
Teilnehmerstelle ist damit hergestellt. Da in den anderen ortsbeweglichen Teilnehmerstellen
der Selektivruf nicht ausgewertet werden kann, bleiben diese weiterhin durch den
Trägerempfang so lange blockiert, bis das Gespräch beendet ist und demzufolge die
Abstrahlung des Trägers seitens der Sendeeinrichtung S eingestellt wird.
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Diese Freischaltung einer rufenden ortsbeweglichen Teilnehmerstelle
durch einen selektiven Rückruf hat unter anderem noch den Vorteil, daß auch bei
einer falsch ausgewerteten Kennung einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle im Kennungsempfänger
KE
der Überleiteinrichtung keine andere ortsfeste Teilnehmerstelle mit der rufenden
ortsbeweglichen Teilnehmerstelle in Gesprächsverbindung treten kann.
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Ist eine aus mehreren ortsbeweglichen Teilnehmerstellen bestehende
Gruppe einer ortsfesten Teilnehmerstelle zugeordnet, dann verursacht ein Ruf der
ortsfesten Teilnehmerstelle seitens einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle nach
deren Meldung, daß ein Selektivrufsignal ausgesendet wird, das von der ganzen Gruppe
ausgewertet werden kann. In einem solchen Fall sind also dann alle ortsbeweglichen
Teilnehmerstellen dieser Gruppe gesprächsbereit. Auf Grund der Tatsache, daß in
einer ortsbeweglichen Teilnehmerstelle auf die Aussendung des Rufsignals hin der
selektive Rückruf erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne nach dem Empfang des
von der Sendeeinrichtung S abgestrahlten Trägers eintrifft, weil sich ja die gerufene
ortsfeste Teilnehmerstelle erst melden muß, während bei einem Ruf in Richtung orstfest-ortsbewegliche
Teilnehmerstelle das Selektivrufsignal unmittelbar nach dem Empfang des Trägers
in der ortsbeweglichen Teilnehmerstelle ausgewertet wird, kann zwischen beiden Anrufarten
unterschieden werden.
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Es kann ferner vorgesehen werden, daß bei Gesprächen zwischen einer
ortsbeweglichen Teilnehmerstelle, die zu einer Gruppe gehört, und einer dieser Gruppe
zugeordneten ortsfesten Teilnehmerstelle in der überleiteinrichtung ein Kontakt
d betätigt wird, wodurch alle von Seiten der Gruppe ortsbeweglicher Teilnehmerstellen
ankommenden Sprechströme wieder über die Sendeeinrichtung S ausgestrahlt werden,
wodurch jede ortsbewegliche Teilnehmerstelle dieser Gruppe die abgehenden Gespräche
der anderen zu dieser Gruppe zugehörigen Teilnehmerstellen mithören kann. Auf diese
Weise kann die ortsfeste Teilnehmerstelle mit allen ortsbeweglichen Teilnehmerstellen
der zugehörigen Gruppe ein echtes Konferenzgespräch führen, ohne daß fremde Teilnehmerstellen
mithören können.