DE1265752B - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aromatischen CarbonsaeurenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche KL: 12 ρ-7/01
Nummer: 1265752
Aktenzeichen: B 80671IV d/12 ρ
Anmeldetag: 24. Februar 1965
Auslegetag: 11. April 1968
Es ist bekannt, daß man Trichlormethylgruppen enthaltende Verbindungen zu den entsprechenden
Carbonsäuren verseifen kann, wenn man sie mit Essigsäure, Chloressigsäure, Maleinsäure oder Toluolsulfonsäure
erhitzt. Nach diesen bekannten Verfahren ist es jedoch nicht möglich, in heterocyclisch
substituierten Trichlormethylverbindungen, die am heterocyclischen Substituenten reaktive Chloratome
enthalten, die Trichlormethylgruppe selektiv, d. h. ohne gleichzeitigen Verlust der reaktiven Chloratome,
in die Carbonsäuregruppe zu überfuhren. Wendet man milde Bedingungen an, indem man derartige
Verbindungen, z. B. das 3-(p-Trichlormethylphenyl)-5-chlor-l,2,4-thiadiazol,
mit siedender Essigsäure behandelt, so tritt überhaupt keine Reaktion ein. Gibt man aber die Reaktion beschleunigende
Zusätze, wie Zinkchlorid oder Eisen(III)-chlorid, hinzu, so werden Carbonsäuren erhalten, die kein
reaktives Chlor mehr enthalten. Derartige Reaktionsbeschleuniger haben auch den Nachteil, daß sie die
Bildung von unerwünschten Nebenprodukten fördern. Da man außerdem bei den meisten derartigen Verfahren
zur Hydrolyse von Trichlormethylgruppen darauf angewiesen ist, die Nebenprodukte durch
Destillation zu entfernen, kommen diese Methoden für die Behandlung von heterocyclischen Verbindungen
mit reaktiven Chloratomen schon wegen der thermischen Instabilität dieser Verbindungen nicht
in Betracht.
Es wurde nun gefunden, daß man aromatische Carbonsäuren der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung
von aromatischen Carbonsäuren
von aromatischen Carbonsäuren
HOOC
in der R einen 5-Chlor-l,2,4-thiadiazolyl-(3)-, 2,6-Dichlorpyrimidyl-,
6-Chlorpyrimidyl- oder 4,6-Dichlor-Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
' Aktiengesellschaft, 6700 Ludwigshafen
' Aktiengesellschaft, 6700 Ludwigshafen
Als Erfinder benannt:
Dr. Erwin Hahn, 6806 Viernheim;
Dr. Matthias Seefelder, 6700 Ludwigshafen
pyrimidylrest bedeutet, auf besonders vorteilhafte Weise herstellen kann, wenn man die entsprechende
aromatische Trichlormethylverbindung der allgemeinen Formel
Cl3C
in der R die obengenannte Bedeutung hat, mit
konzentrierter Ameisensäure im Überschuß auf Temperaturen zwischen 40 und 1200C erhitzt.
Nach dem neuen Verfahren werden die bezeichneten Ausgangsstoffe vorzugsweise auf 60 bis 10O0C
erhitzt. Der Überschuß an Ameisensäure wird hierbei so bemessen, daß ein gut rührbares Gemisch entsteht.
Für den Fall der Verwendung von 3-Cp-Trichlormethylphenyl)-5-chlor-l,2,4-thiadiazol
als Ausgangsstoff nimmt die Reaktion folgenden Verlauf:
Cl3C
2HCOOH , HOOC
Da hierbei nur gasförmige Nebenprodukte ent- in kristalliner Form aus. In manchen Fällen kann es
stehen, läßt sich der Verlauf der Reaktion an der 50 vorteilhaft sein, die Abscheidung der Carbonsäuren
Gasentwicklung verfolgen. Die Carbonsäuren fallen aus dem Reaktionsgemisch durch Zugabe von
aus dem Reaktionsgemisch meist schon in der Wärme Wasser zu vervollständigen. Man kann die Ver-
«0» 538/568
fahrensprodukte, ζ. B. aus Alkoholen, Umkristallisieren.
Dieser glatte Verlauf der Reaktion, bei der die
Verseifung mit der gewünschten hohen Selektivität verläuft, ist überraschend, da aus »Chemische
Berichte«, Bd. 90 (1957), S. 182, bekannt ist, daß das Chloratom von 5-Chlorthiadiazolen durch konzentrierte
Schwefelsäure angegriffen wird, wobei die Chlorwasserstoffentwicklung schon bei 500C beginnt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Carbonsäuren sind wichtige Zwischenprodukte,
z. B. für die Herstellung von Farbstoffen. Sie lassen sich nach an sich üblichen Methoden in
die entsprechenden Säurechloride überführen, die zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen dienen können.
Die für das neue Verfahren als Ausgangsverbindungen zu verwendenden Trichlormethylverbindungen
sind auf nicht beanspruchte Weise, z. B. durch Chlorierung der entsprechenden Methylverbindungen,
herstellbar.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
25
Man erwärmt 60,5 Teile 3-im-Trichlormethylphenyl)-5-chlor-l,2,4-thiadiazol
mit 350 Teilen kon-' zentrierter Ameisensäure so lange auf 6O0C, bis die
Gasentwicklung nachläßt. Dann steigert man die Temperatur langsam auf 1000C. Nach Beendigung
der Gasentwicklung läßt man das Gemisch erkalten. Der Rückstand wird im Vakuum getrocknet.
Man erhält 46 Teile (96% der Theorie) reines S-im-CarboxyphenylJ-S-chlor-l^^-thiadiazol mit
einem Schmelzpunkt von 203 bis 2040C.
Die Ausgangsverbindung läßt sich auf folgende Weise erhalten: In ein Gemisch aus 148 Teilen
3-(m-Tolyl)-5-chlor-l,2,4-thiadiazol und 3 Teilen Benzamid wird unter Rühren-und gleichzeitiger Belichtung
zunächst bei 1200C und später unter Steigerung der Temperatur bis auf 1600C so lange
Chlor eingeleitet, bis die zur überführung in die Trichlorverbindung notwendige Menge an Chlor
absorbiert ist. Das Produkt wird im Vakuum fraktioniert destilliert. Bei 142 bis 143°C und einem
Druck von 0,1mm Hg erhält man als Destillat 194 Teile 3 - (m - Trichlonnethyl - phenyl) - 5 - chlor-1,2,4-thiadiazol
(92% der Theorie), das nach dem Erstarren hei 47 bis 48°C schmilzt.
62 Teile 3-(p-Trichlonnethyl-phenyl)-5-chlor-1,2,4-thiadiazol
werden wie im Beispiel 1 beschrieben mit 450 Teilen Ameisensäure umgesetzt. Man erhält 46,5 Teile 3-(p-Carboxy-phenyl)-5-chlor-1,2,4-thiadiazol
mit einem Schmelzpunkt von 268 bis 270° C (97% der Theorie).
Die Ausgangsverbindung ist auf folgende Weise erhältlich: 84 Teile ^-(p-ToIyl^S-chlor-l^^-thiadiazol
werden in Gegenwart von 2 Teilen Benzamid unter Belichtung bei 150 bis 175°C mit 100 Teilen
Chlor umgesetzt. Das Reaktionsprodukt erstarrt beim Abkühlen und zeigt einen Schmelzpunkt von 144 bis
15Q0C. Durch Umkristallisieren aus Benzol werden
101 Teile analysenreines 3-(p-TricMormethyl-phenyl)-5-chlor-lT2,4-thiadiazol
vom Schmelzpunkt 151 bis 152°C erhalten. .
Man erhitzt 739 Teile 2-(m-Trichlormethyl-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin
in 2000 Teilen konzentrierter Ameisensäure 2 Stunden auf Rückflußtemperatur und kühlt das Reaktionsgemisch ab. Das
Reaktionsprodukt wird abgesaugt, mit etwas Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es werden1
564 Teile 2-(m-Carboxy-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin in reiner Form erhalten. Die Substanz schmilzt bei
249 bis 251°C.
Die Ausgangsverbindung wird auf folgende Weise erhalten: Eine Schmelze aus 945 Teilen 2-Om-ToIyI)-4,6-dichlorpyrimidin
wird wie im Beispiele angegeben mit 3 Äquivalenten Chlor umgesetzt. Maa
destilliert das viskose Reaktionsprodukt im Vakuum, wobei bei einem Druck von 1 mm Hg zwischen 193
und 195°C 1140 Teile analysenreines 2-(m-Trichlormethyl-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin
übergehen, das nach dem Erstarren bei 45 bis 46 0C schmilzt. ■
Man erhitzt 347 Teile 2-(p-Trichlormethyl-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin
2 Stunden mit 1000 Teilen konzentrierter Ameisensäure auf Rückflußtemperatur und kühlt das Gemisch ab. Das Reaktionsprodukt
wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es werden 265 Teile 2-(p-Carboxy-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin
mit einem Schmelzpunkt von 253 bis 254° C erhalten.
Die Ausgangsverbindung kann auf folgende Weise erhalten werden: 388 Teile 2-(p-Tolyl)-4,6-dichlorpyrimidin
werden wie im Beispiel 2 angegeben chloriert. Bei der Destillation des Rohproduktes
gehen bei einem Druck von 0,3 mm Hg zwischen 192 und 194° C 475 Teile reines 2 - (p - Trichlormethyl-phenyl)-4,6-dichlorpyrimidin
über, das sofort kristallisiert. Der Schmelzpunkt der Substanz liegt bei 133 bis 135°C.
68,5 Teile 4-(p-Trichlormethyl-phenyl)-2,6-dichlorpyrimidin
werden mit 150 Teilen Ameisensäure so lange auf 65 bis 700C erhitzt, bis keine Gasentwicklung
mehr festzustellen ist. Das Produkt wird abgesaugt, mit wenig Wasser gewaschen und im
Vakuum getrocknet. Man erhält 50 Teile 4-(p-Carboxy-phenyl)-2,6-dichlorpyrimidin
mit einem Schmelzpunkt von 205 bis 2070C.
Die Ausgangsverbindung erhält man folgendermaßen: 217 Teile 4-(p-Tolyl)-2,6-dichlorpyrimidin
werden bei 150 bis 170°C in Gegenwart von 4 Teilen Benzamid unter Belichten so lange chloriert, bis die
theoretisch notwendige Menge Chlor aufgenommen ist. Das Rohprodukt wird fraktioniert destilliert.
Hierbei gehen bei einem Druck von 0,1 mm Hg zwischen 194 und 196°C 262 Teile (85% der Theorie)
reines 4-(p-Trichlormethyl-pheήyl)-2,6-dichloφyrimidin
über. Das Produkt schmilzt bei 88 bis 90c C.
224 Teile 4-(m-Trichlormethyl-phenyl)-2,6-dichlorpyrimidin.
werden mit 300 Teilen Ameisensäure bei 65 bis 700C bis zur Beendigung der Gasentwicklung
gerührt. Das kristalline Produkt wird nach' dem Erkalten abgesaugt und aus Isöbutanol umkristallisiert.
Man erhält 167 Teile 4-(m-Carboxy-phenyl)l·
2,6-dichlorpyrimidin mit einem Schmelzpunkt von 215 bis 216° C.
Die Ausgangsverbindung kann auf folgende Weise erhalten werden: 180 Teile 4-(m-Tolyl-2,6-dichlorpyrimidin
werden entsprechend der im Beispiel 5, zweiter Absatz, angegebenen Methode in Gegenwart
von 4 Teilen Benzamid chloriert. Bei der Destillation werden, bei einem Druck von 0,1 mm Hg zwischen
186 und 189° C übergehend, 230 Teile 4-(m-Trichlormethyl - phenyl) - 2,6 - dichlorpyrimidin mit einem
Schmelzpunkt von 74 bis 75 0C erhalten.
Claims (1)
- < Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäuren der allgemeinen FormelHOOCin der R einen 5-Chlor-l,2,4-thiadiazolyl-(3)-, 2,6-Dichlorpyrimidyl-, 6-Chlorpyrimidyl- oder 4,6-Dichlorpyrimidylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man die entsprechende aromatische Trichlormethylverbindüng der allgemeinen FormelCUCin der R die obengenannte Bedeutung hat, mit konzentrierter Ameisensäure im Überschuß auf Temperaturen zwischen 40 und 1200C erhitzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 368 390;Journal of the American Chemical Society, Bd. 71 [1949], S. 6 bis 10.
Priority Applications (6)
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Family Applications (1)
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EP0096657B1 (de) * | 1982-06-08 | 1989-04-05 | Ciba-Geigy Ag | 2-Phenyl-, 2-Naphthyl- und 2-Heterocyclylpyrimidine als Gegenmittel zum Schützen von Kulturpflanzen vor durch Herbizide verursachte phytotoxische Schäden |
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Patent Citations (1)
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