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Vorrichtung zum überwachen der Türen von Fahrzeugen, insbesondere
Schienenfahrzeugen Der Personalmangel zwingt die Verkehrsunternehmen dazu, Personal
einzusparen. Dabei könnte eine erhebliche Einsparung an Personal dann erzielt werden,
wenn es nicht mehr notwendig wäre, in Verkehrsfahrzeugen des innerstädtischen Betriebs
dem Fahrer jedes Triebwagens oder bei Wagenzügen jedem Wagen des Wagenzuges einen
Schaffner beizugeben.
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Die Tätigkeit des Schaffners ist eine doppelte: einerseits soll er
das Kassiergeschäft und die Prüfung der Fahrausweise vornehmen, andererseits die
Sicherheitsvorrichtungen verantwortungsvoll bedienen, d. h. das Öffnen und Schließen
der Türen und das Geben der Abfahrts- und Haltesignale übernehmen. Die erste Tätigkeit
des Schaffners kann entfallen, wenn schaffnerlose Wagen ausschließlich für Fahrgäste
mit Sichtkarten vorgesehen werden, die keiner Entwertung bedürfen, oder die Wagen
mit selbstentwertenden Fahrscheinautomaten oder Zahlvorrichtungen ausgerüstet werden.
In diesen Fällen genügt eine gelegentliche Überprüfung der Fahrausweise während
der Fahrt, so daß es einer ständigen Überwachung durch einen Schaffner nicht bedarf.
Auf diesen ersten Teil der Tätigkeit eines Schaffners bezieht sich die Erfindung
nicht. Durch die Erfindung wird vielmehr die Aufgabe gelöst, die zweite Tätigkeit
des Schaffners entbehrlich zu machen und durch entsprechende Einrichtungen im Fahrzeug
die Sicherheit und den Schutz der Fahrgäste beim Ein-und Aussteigen zu gewährleisten,
die Abgabe der Abfahrts- und Haltesignale sicherzustellen und die Türen gegen unbeabsichtigtes
oder mutwilliges öffnen während der Fahrt und gegen vorzeitiges Schließen zu sichern.
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Es ist bekannt, bei Fahrzeugen, deren Wagentüren durch Türmotoren
bewegt werden, von den Fahrgästen zu bedienende Vorrichtungen für das Öffnen und
Schließen der Wagentüren vorzusehen, die vom Zugbeamten oder Schaffner wirkungslos
gemacht werden können, so daß dann das Öffnen der Türen nur durch den Zugbeamten
erfolgen kann. Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist aber zur Überwachung des Schließens
der Türen und zur Abgabe des Abfahrtssignals ein Schaffner erforderlich. Es ist
ferner bekannt, die von den Fahrgästen zu bedienenden Türbetätigungsvorrichtungen
derart vom Bremssystem abhängig zu machen, d.aß die Tür nur beim Festbremsen des
Fahrzeuges geöffnet werden kann und sich selbsttätig nach einer gewissen Zeit schließt,
sofern während dieser Zeit die Betätigungsvorrichtung nicht erneut betätigt wird.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird aber die Tätigkeit des Schaffners nicht entbehrlich,
da dieser das Abfahrtssignal geben muß, nachdem er festgestellt hat, daß das Ein-
und Aussteigen beendet ist und alle Türen geschlossen sind. Andererseits ist es
bekannt, bei Eisenbahnwagen Signalvorrichtungen vorzusehen, die am Führerstand anzeigen,
ob die Türen der linken bzw. der rechten Seite sämtlich geschlossen sind. Ein schaffnerloser'
Betrieb ist auch bei solchen Fahrzeugen nicht möglich, da der Fahrer keinen Einfluß
darauf hat, daß die Türen, deren Offenstehen die Signalvorrichtungen anzeigen, geschlossen
werden. Es ist schließlich auch bekannt, bei selbsttätig öffnenden und schließenden
Türen am Trittbrett einen Stromschließer vorzusehen, der das Öffnen der Tür bewirkt,
sobald das Trittbrett belastet wird.
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Die gestellte Aufgabe, die Tätigkeit des Schaffners vollständig zu
ersetzen, wird bei einer Vorrichtung zum überwachen der Türen von im öffentlichen
Verkehr eingesetzten Fahrzeugen, insbesondere Straßenbahnwagen, für schaffnerlosen
Betrieb, bei dem die Türen durch ein elektrisch gesteuertes Servosystem geöffnet
und geschlossen werden und bei dem an der Außen- und/oder Innenseite der Türen Drucktastenschalter
vorgesehen sind, mittels deren das Öffnen der Türen durch die Fahrgäste bewirkt
werden kann, wobei die. geöffneten Türen so lange offengehalten werden, als Schalter
betätigt sind, die durch außerhalb ihrer Ruhelage befindliche und durch das Ein-
und Aussteigen der Fahrgäste bee
Mußte Vorrichtungen gehalten worden,
während Sich die Türen selbsttätig- mit Verzögerung schließen, sobald die diese
Schalter betätigenden Vorrichtungen in ihre Ruhelage zurückgekehrt sind, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Drucktastenschalter vom Fahrer nach Bedarf wirksam oder
unwirksam gemacht werden können und daß die sich schließenden Türen über Endschalter
Abfahrtssignale geben, die in an sich bekannter Weise gespeichert und nach dem Schließen
der letzten Tür bzw. mit den Abfahrtssignalen der übrigen Wagen an den Fahrer weitergegeben
werden.
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Als durch das Ein- und Aussteigen aus der Ruhelage bewegte Vorrichtungen
können Trittstufen dienen, durch deren Betätigung die Schalter, durch die die Türen
offengehalten werden, geöffnet bzw. geschlossen werden. Statt der Trittstufen können
aber auch Schwenkgitter verwendet werden, durch deren Schwenkung aus der. Ruhelage
die die Türen offenhaltenden Schalter geöffnet bzw. geschlossen werden, wobei die
Schwenkgitter so angeordnet sind, daß sie beim Ein- und Aussteigen von Fahrgästen
aus ihrer Ruhelage bewegt werden und selbsttätig in ihre Ruhelage zurückkehren,
sobald das Ein:- und Aussteigen beendet ist. Zusätzlich kann den Fahrgästen durch
ein Lichtzeichen, z. B. ein aufleuchtendes Transparentschild mit entsprechender-
Beschriftung, angezeigt werden, daß die Drucktastenschalter . zum Öffnen der Tür
wirksam sind. Die Wirkungsweise der Erfindung ergibt: sich aus einer Betrachtung
der Vorgänge beim Betrieb ,eines mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung au sge§tatteten
Fahrzeuges.
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Zu Beginn und während der Fahrt sowie bei Aufenthalten, die nicht
dem Ein- und Aussteigen dienen, hat der Fahrer durch Öffnen eines im Führerstand
angeordneten Schalters die .an den. Außen- und/oder Innenseiten neben oder an den
Türen angeordneten Drucktastenschalter unwirksam gemacht, so daß die Türen auch
bei Betätigung der Drucktastenschalter durch Fahrgäste sich nicht öffnen. Beim Einfahren
in eine Station schließt der Fahrer den Schalter, wodurch die Drucktastenschalter
zum Öffnen der Türen wirksam gemacht werden und gleichzeitig zweckmäßig, um die
Fahrgäste auf die in Betrieb gesetzte Vorrichtung aufmerksam zu machen, über oder
neben dem Drucktastenschalter ein Transparent aufleuchtet, das etwa die Aufschrift
»Aussteigen« bzw. »Einsteigen« oder »Bitte Knopf drücken« hat. Fahrgäste, die auszusteigen
oder einzusteigen wünschen, können nunmehr durch Betätigung des inneren bzw. äußeren
Drucktastenschalters die Tür öffnen. Wird der Drucktastenschalter betätigt, ohne
daß jemand ein- oder aussteigt, so schließt sich die Tür selbsttätig wieder nach
einer Verzögerungszeit, die eingestellt werden kann.- Die Tür kann nach dem Schließen
durch Betätigen des Drucktastenschalters erneut geöffnet werden, solange der Schalter
im Führerstand geschlossen ist. Steigen Fahrgäste ein oder aus, so wird entweder
durch die Belastung der Trittstufen oder durch das Hochschwenken der innerhalb der
Tür -angeordneten Schwenkgitter das Schließen der Tür so lange verhindert, als die
Trittbretter belastet bzw. die Schwenkgitter hochgeschwenkt sind. Auch in: diesem
Fäll schließen sich die Türen mit der eingestellten Verzögerung, sobald die Belastung
der Trittstufen bzw. die Verschwenkung der Schwenkgitter beendet ist. Sobald die
Tür geschlossen ist, wird der an jeder Tür vorgesehene Endschalter betätigt. Die
durch Betätigung dieser Endschalter gegebenen Signale, die in einer an sich bekannten
Vorrichtung gespeichert werden, werden weitergegeben, wenn alle Türen geschlossen
sind, so daß der Fahrer das Abfahrtssignal erst nach dem Schließen der letzten Tür
erhält. Handelt es sich um einen Wagenzug, der teilweise aus Wagen mit Vorrichtungen
nach der Erfindung und teilweise aus mit Schaffnern besetzten Wagen besteht, so
werden die gespeicherten Abfahrtssignale der Türen der schaffnerlosen Wagen gemeinsam
mit denen der schaffnerbesetzten anderen Wagen dem Fahrer zugeleitet. Durch den
im Führerstand angeordneten Schalter hat es der Fahrer in der Hand, durch Öffnen
dieses Schalters sicherzustellen, daß einerseits die geschlossenen Türen nicht mehr
geöffnet werden oder andererseits der Ein- und Aussteigvorgang unterbrochen wird,
wobei die Türen so lange geöffnet bleiben, als Trittbretter belastet bzw. Schwenkgitter
hochgeschwenkt sind, sich aber, sobald sie sich nach Aufhören der Belastung der
Trittbretter oder der Verschwenkung der Schwenkgitter geschlossen haben, nicht mehr
öffnen lassen. Ferner können in an sich bekannter Weise im Wagen noch zusätzliche
Druckknopfschalter vorgesehen sein, die es gestatten, dem Fahrer Haltezeichen oder
auch ein Notsignal zu geben. Diese Schalter können so im Wagen verteilt sein, daß
sie für jeden Fahrgast bequem zu erreichen sind. Im Spitzenverkehr wird in der Regel
ein Straßenbahnzug oder Omnibus an jeder Haltestelle halten, so daß besondere Halteaufforderungen
von den Fahrgästen an den Fahrer nicht erforderlich sind. Sofern dies nicht der
Fall ist, sind die Fahrgäste jederzeit in der Lage, durch Drücken eines Druckknopfschalters
den Fahrer zu veranlassen, an der nächsten Haltestelle zu halten.
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Der Fahrer des Fahrzeuges hat es auch in der Hand, um ein rasches
Abwickeln des Ein- und Aussteigens zu erreichen, schon beim Einfahren in die Haltestelle
den Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, die Tür zu öffnen, außerdem kann er auch
beim Ausfahren aus der Haltestelle den Anfahrvorgang des Zuges einleiten, ehe die
Türen ihre Endlage erreicht haben. In diesem Fall können die den Türschluß meldenden
Signalvorrichtungen so eingestellt sein, daß sie das Abfahrtssignal, bereits kurz
ehe die Tür vollständig geschlossen ist, geben. Die selbsttätig schließenden Türen
sind meist mit einer Dämpfung versehen, so daß im letzten Stück des Schließweges
die Türbewegung sich verlangsamt, wodurch ein Einklemmen ausgeschlossen wird. Statt
das Abfahrtssignal erst bei vollständig geschlossener Tür zu geben, kann es auch
schon am Beginn dieser Dämpfungsstrecke gegeben werden. Dadurch können einige Sekunden
Zeit gewonnen werden, was bei starkem Verkehr und insbesondere in Fällen, in denen
die Haltestelle so schnell wie möglich geräumt werden soll, von erheblicher Bedeutung
sein kann. Die Sicherheit, daß die Türen wirklich geschlossen werden, wird dadurch
nicht beeinträchtigt.
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Bei Verkehrsfahrzeugen, bei denen bestimmte Türen nur für den Einstieg
bzw. nur für den Ausstieg bestimmt sind, genügt es selbstverständlich, die Drucktastenschalter
zum Öffnen der Tür nur an der Außenseite bzw. nur an der Innenseite vorzusehen.
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Als Ausführungsbeispiel ist in F i g. 1 ein dreitüriger Straßenbahn-Triebwagen
dargestellt und in F i g. 2 das zugehörige Schaltbild wiedergegeben.
Die
Erfindung ist aber auch bei Beiwagen anwendbar und ergibt dabei besondere Vorteile,
weil hier im Gegensatz zu Triebwagen, bei denen die erste Tür vom Fahrer meist noch
direkt beobacfitet werden kann, eine Beobachtung der Beiwagentüren unmöglich ist.
Es ist dabei angenommen, daß sich der Wagen gerade an einer Haltestelle befindet
und der Fahrer das Öffnen der Türen freigegeben hat. Die hintere Tür III ist gerade
geöffnet, die mittlere Tür II schließt sich gerade, und die vordere Tür I ist geschlossen
und soll gerade von innen geöffnet werden. Wie aus F i g. 1 ersichtlich, befinden
sich neben den Türen I bis III an der Außenseite die Drucktastenschalter D, durch
die die Türen I bis III von außen geöffnet werden können. Entsprechende Drucktastens.chalter
D befinden sieh auch an der Türinnenseite. Um das Öffnen der Türen I biss III zu
ermöglichen, hat der Fahrer den im Führerstand befindlichen Schalter FS geschlossen.
An sämtlichen Drucktastenschaltern D leuchten die Lichtsignale L auf, die den Fahrgästen
anzeigen, daß die Türen geöffnet werden können. Die Endschalter El, E2 und E2 befinden
sich bei geschlossener Tür in den für Tür I gezeichneten Stellungen. Der Trittstufenschalter
TS befindet sich bei unbelasteter Trittstufe in Stellung a, bei belasteter Trittstufe
in Stellung b. Wird nun, wie für Tür I dargestellt, ein Drucktastenschalter D geschlossen,
so erhält das Türventil TV über die Endschalter E2 und E2 sowie den Hilfskontakt
H2 Strom. Dieser Stromverlauf ist für Tür I mit stärkeren Linien gezeichnet. Das
Türventil TV spricht an, und die Tür I öffnet sich, wobei sich nunmehr der
für Tür III gezeichnete Zustand ergibt. Die Endschalter Ei, E2 und E3 sind dabei
geschlossen. Bleibt auch der Trittstufenschalter TS geschlossen, so erhält das Verzögerungsrelais
VZ Strom, wie dies für Tür III mit stärkeren Linien gezeichnet ist. Steigt niemand
ein oder aus, so spricht nach der eingestellten Zeit von etwa 3 Sekunden das Verzögerungsrelais
VZ an. Dadurch erhält das Türventil TV Strom, das in üblicher Weise so wirkt,
daß jeder Stromimpuls abwechselnd Öffnen oder Schließen bewirkt. Das Türventil
TV schließt gleichzeitig den Hilfskontakt H2 und öffnet den Hilfskontakt
H1. Wird vor Ablauf der Verzögerungszeit des Verzögerungsrelais VZ die Trittstufe
belastet und damit der Trittstufenschalter TS von der Stellung a in die Stellung
b gebracht, so ist der Stromkreis unterbrochen, d. h., weder das Verzögerungsrelais
VZ noch das Türventil TV erhalten Strom, und die Tür bleibt geöffnet, bis
der Trittstufenschalter TS bei Entlastung der Trittstufe wieder in die Stellung
a zurückkehrt.
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Während des Schließens der Tür befinden sich die Endschalter Et, E2
und E3 in der für Tür II dargestellten Stellung, d. h., der Endschalter E2 ist in
Stellung a. Wird nun nach Ablauf der Verzögerungszeit, also während sich die Tür
bereits schließt, die Trittstufe belastet und damit der Trittstufenschalter TS in
die Stellung b gebracht, so erhält, wie für Tür 1I dargestellt, das Türventil
TV über den Endschalter Ei, den Trittstufenschalter TS, den Endschalter E2
und den Hilfskontakt H2 Strom, so daß sich die Tür wieder öffnet. Dieser Stromverlauf
ist für die Tür II mit stärkeren Linien eingezeichnet. Dabei ist zu beachten, daß
der Endschalter Ei während des schon eingeleiteten Schließvorganges in seiner Stellung
a bleibt, während die Endschalter E2 und E3 von ihren Stellungen b bei geöffneter
Tür bereits in die Stellungen a bei geschlossener Tür gebracht sind. Erst unmittelbar
vor dem Schließen der Tür geht auch der Endschalter El in seine Stellung b. Ist
die Tür dann endgültig geschlossen, so kann sie, solange der im Führerstand befindliche
Schalter FS geschlossen ist, durch erneute Betätigung eines der beiden Drucktastenschalter
D wieder geöffnet werden. Für das Abfahrtssignal sind außerdem an jeder Tür Endschalter
EA4 angeordnet, die bei geöffneter Tür geschlossen sind und geöffnet werden, wenn
die Tür vollständig bzw. fast vollständig geschlossen ist. Sind sämtliche Endschalter
EA4 geöffnet, so geht über die Leitung AS das Abfahrtssignal, das in üblicher
Weise ein optisches und/oder akustisches Signal sein kann, an den Fahrer.
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Hat der Fahrer das Abfahrtssignal erhalten oder will er, um abfahren
zu können, das Ein- und Aussteigen beenden, so öffnet er den im Führerstand befindlichen
Schalter FS dadurch, daß er den Schalthebel in Fahrtrichtung umlegt. Die Lichtsignale
L erlöschen, und die Drucktastenschalter D erhalten keinen Strom mehr. Eine geöffnete
Tür bleibt aber so lange geöffnet, bis der Trittstufenschalter TS sich in der Stellung
b befindet. Sobald die Trittstufe nicht mehr belastet ist, ist der für Tür III dargestellte
Zustand wiederhergestellt, so daß sich die Tür schließt und jetzt nicht mehr durch
Betätigung eines der Drucktastenschalter D geöffnet werden kann.
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Die Ansprüche 2 bis 4 sind reine Unteransprüche und gelten nur in
Verbindung mit Anspruch 1.