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Einrichtung an Fahrzeugen zum selbsttätigen Öffnen und Schließen der
Fahrzeugtüren Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Fahrzeugen zum
selbsttätigen Öffnen und Schließen der Fahrzeugtüren bei Fahrzeugstillstand mit
Hilfe eines elektrisch zu betätigenden und zu steuernden öffnungs- und Schließmechanismus,
der sich durch das Zusammenwirken eines von der Bremsbetätigungsanlage abhängigen
Kontaktes im Stromkreis des Öffnungs- und Schließmechanismus mit einer vor der Fahrzeugtür
im Fahrzeuginneren angeordneten Lichtschranke in. Gang setzen läßt.
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Die Entwicklung der schienen- und straßengebundenen öffentlichen Verkehrsfahrzeuge
hat dazu geführt, das Öffnen und Schließen der Türen durch Einrichtungen der vorgenannten
Art zu automatisieren. Dies ist besonders wichtig bei einmannbedienten Fahrzeugen,
bei denen es gilt, den Fahrer arbeitsmäßig zu entlasten, damit er während der Haltepausen
Fahrscheine verkaufen und prüfen kann.
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Eine der bisher bekannten Einrichtungen zum automatischen Öffnen und
Schließen von Fahrzeugtüren arbeitet wie folgt. Nach Anhalten und Festbremsen des
Fahrzeuges wird ein elektrischer Stromkreis für das Öffnen und Schließen der Tür
vorbereitet, wobei das Einschalten durch Schaltorgane erfolgt, die durch Trittplatten
betätigbar sind. Wenn ein Fahrgast auf diese Platten tritt, wird die Tür geöffnet
und nach Verlassen der Platten wieder geschlossen. Bei einer anderen bekannten Einrichtung
sind die durch die Trittplatten betätigbaren Schaltorgane durch eine lichtstrahlengesteuerte
Fotozelle ersetzt, die an der Tür angeordnet ist. Wenn ein Fahrgast den Lichtstrahl
unterbricht, öffnet sich die Tür und schließt sich nach Aufhören der Unterbrechung
mit einer bestimmten Verzögerung wieder.
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Diese beiden bekannten Einrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß
zwischen dem Augenblick des Anhaltens des Fahrzeuges und dem ersten Öffnen der Tür
Zeit verlorengeht, da viele Fahrgäste im Abstand vor der verschlossenen Tür stehenbleiben
und auf das Öffnen derselben warten, weil es ihnen nicht bekannt ist oder widerstrebt,
auf die Trittplatte hinab-oder nahe an die Tür heranzutreten, damit der Fotozellen-Lichtstrahl
unterbrochen wird und der Türöffnungsmechanismus in Betrieb gesetzt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Einrichtungen so zu verbessern,
daß sich die Fahrzeugtüren beim bzw. unmittelbar nach dem Anhalten des Fahrzeugs
ohne ZeitverIust selbsttätig öffnen, und zwar nur im Bedarfsfalle.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Funktion der Lichtschranke sowohl,
wie bekannt, durch den Lichtstrahl kreuzende Personen beeinilußbar ist als auch
durch Ausschalten der den Lichtstrahl liefernden Lampe über einen Ruhekontakt eines
im Stromkreis der Lichtschranke liegenden Halterelais, das durch die Fahrgäste über
verschiedene im Fahrzeug verteilte Druckknopfschalter betätigt werden kann.
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Wenn irgendein Fahrgast während der Fahrt einen in seiner Nähe angeordneten
Druckknopfschalter betätigt, um dem Fahrer seine Absicht auszusteigen mittels eines
hierdurch ausgelösten Signals in bekannter Weise anzuzeigen, so bewirkt diese Druckknopfbetätigung
gleichzeitig, daß die Lampe der vor der Fahrzeugtür befindlichen Lichtschranke erlischt.
Damit stellt der Fahrgast für die Fotozelleneinrichtung den gleichen Zustand her,
den eine in den Weg des Lichtstrahles tretende Person herbeiführen würde und der
darin besteht, daß bereits während der Fahrt die Türöffnung vorbereitet wird. Das
Öffnen selbst erfolgt erst nach Anhalten des Fahrzeugs, wenn durch den Fahrer ein
zusätzlicher Kontakt betätigt worden ist. Falls kein Fahrgast auszusteigen wünscht
und dementsprechend kein Druckknopfschalter betätigt wurde, bleiben die für das
Aussteigen der Fahrgäste vorgesehenen Türen beim Anhalten des Fahrzeuges geschlossen,
auch wenn der Fahrer seinen Kontakt bedient hat. Ein sich erst in diesem Moment
zum Aussteigen entschließender Fahrgast kann auch jetzt noch
das
Öffnen der Tür einleiten entweder durch Nachholen des Druckes auf einen in seiner
Nähe befindlichen Druckknopfschalter oder aber dadurch, daß er den Lichtstrahl durch
Herantreten an die Tür unterbricht.
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Durch diese erfindungsgemäße Einrichtung werden Zeitverluste beim
Aus- und Einsteigen auf ein Minimum reduziert. Außerdem wird der Schaffner bzw.
Fahrer in erheblichem Maße entlastet.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß dem Druckknopfschalter
ein Arbeitskontakt des Halterelais parallel geschaltet ist, über den die, wie bekannt,
am Platz des Fahrzeugführers angeordneten Signallampen nach ihrem mittels der Druckknopfschalter
erfolgten Einschalten weiter eingeschaltet bleiben.
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Beim Betätigen eines der Druckknopfschalter leuchten die Signallampen
auf und zeigen dem Fahrer und den anderen Fahrgästen an, daß jemand auszusteigen
wünscht. Falls diese Signallampen nicht aufleuchten, weiß der Fahrer, daß er an
einer Haltestelle, an der sich keine neuen Fahrgäste befinden, nicht zu halten braucht.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eines oder mehrere
der das Türöffnen oder -schließen beeinflussenden Organe derart mit Verzögerung
arbeitet, daß der Augenblick des Türöffnens bzw. -schließens einstellbar ist. So
wird die Tür, falls keiner der Fahrgäste mehr durch die offenstehende Tür aussteigt,
automatisch und mit einer bestimmten Verzögerung wieder geschlossen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand
eines Schaltplanes dargestellt, der selbst nicht Gegenstand der Erfindung ist.
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Auf dem Leuchtschild 1 wird durch Aufleuchten von Glühbirnen das Wort
»Halten« sichtbar. Diesem Leuchtschild 1 ist eine Signallampe 2 am Platz des Fahrzeugführers
parallel geschaltet. Das Leuchtschild 1 und die Signallampe 2 können über mehrere
parallel geschaltete Druckknopfschalter 3 eingeschaltet werden. Diese Druckknopfschalter
3 sind an verschiedenen Stellen im Fahrzeug angebracht und werden von einem Schaffner
oder den Fahrgästen betätigt, wenn das Anhalten des Fahrzeuges gewünscht wird. In
der Stromzuführung zu dem Leuchtschild 1 und der Signallampe 2 ist ein Türkontakt
4 zwischengeschaltet, der mit der Aussteigetür des Fahrzeuges so in Verbindung steht,
daß er beim Türöffnen ebenfalls geöffnet wird und somit die Stromzufuhr zu den Druckknopfschaltern
3 und einem Halterelais 6 unterbricht. Den Druckknopfschaltern 3 liegt ein Arbeitskontakt
des Halterelais 6 parallel, über den das Leuchtschild 1 und die Signallampe 2 nach
der kurzzeitigen Betätigung eines der Druckknopfschalter 3 weiter mit Strom versorgt
werden. Das Halterelais 6 ist außerdem mit einem Ruhekontakt versehen, über den
die Lampe 7 einer Lichtschranke mit Vorschaltwiderstand 7u über einen Schalter 8
gespeist wird, solange keiner der Druckknopfschalter 3 betätigt wird. An den Schalter
8 sind noch zwei weitere Stromkreise angeschlossen, von denen der eine eine Fotozelle
15 und ein Relais 16 und der zweite einen Kontakt 13 sowie eine Gruppe aus drei
parallel geschalteten Zweigen enthält. Im ersten Zweig liegt ein Relais
17 und ein Ruhekontakt des Relais 16, im zweiten Zweig befindet sich
ein Arbeitskontakt des Relais 17 und ein Elektromagnet 18 für das Öffnen der Tür,
und der dritte Zweig enthält einen Ruhekontakt des Relais 17 sowie einen Elektromagneten
14 für das Schließen der Tür. Die Fotozelle 15 wird von einem an der Aussteigetür
des Fahrzeuges verlaufenden Lichtstrahl der Lampe 7 gesteuert, und zwar z. B. dadurch,
daß der Lichtstrahl der Glühbirne beim Durchschreiten der Türöffnung unterbrochen
wird. Das Relais 16 öffnet seinen Ruhekontakt mit einer einstellbaren Verzögerung,
die einige Sekunden beträgt, wenn die Fotozelle vom Strahl der Lampe 7 getroffen
wird. Das Schließen dieses Ruhekontaktes erfolgt jedoch sofort nach Unterbrechung
der Lichtschranke. Der Kontakt 13 ist mit einer pneumatischen, einen in einem Zylinder
verschiebbaren Kolben aufweisenden Verzögerungseinrichtung verbunden sowie (nicht
dargestellt) mit einem Elektromagneten 12 für das Festhalten der Bremse, der durch
zwei parallel geschaltete Kontakte 10 und 11 eingeschaltet werden kann. Der Kontakt
10 ist am Platz des Fahrzeugführers angeordnet und wird vom Fahrer willkürlich,
z. B. beim Anhalten, betätigt. Der Kontakt 11 ist ein Türkontakt, der beim Öffnen
der Tür geschlossen wird.
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Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Wenn das Fahrzeug anhalten soll,
erhält der Fahrer ein Signal durch Aufleuchten der Signallampe 2, die durch Betätigen
eines der Druckknopfschalter 3 gespeist wird. Gleichzeitig leuchtet das Leuchtschild
1 auf, so daß alle Fahrzeuginsassen von dem bevorstehenden Anhalten in Kenntnis
gesetzt werden. Damit die Signallampe 2 und das Leuchtschild 1 auch nach Loslassen
des betreffenden Druckknopfschalters 3 weiterleuchten, wird gleichzeitig das Halterelais
6 gespeist, wodurch dessen Arbeitskontakt schließt und hierdurch die Kontakte 3
überbrückt. Gleichzeitig wird der Ruhekontakt des Relais 6 geöffnet, womit die Stromzufuhr
zur Lampe 7 der Lichtschranke unterbrochen ist. Das der Fotozelle nachgeschaltete
Relais 16 hält daher den Ruhekontakt geschlossen, wodurch das automatische Öffnen
der Tür durch den Fahrgast selbst vorbereitet ist. Wenn der Fahrer das Fahrzeug
auf normale Weise zum Stillstand gebracht hat, betätigt er den Kontakt 10, wodurch
über den Elektromagneten 12 in nicht dargestellter Weise der Kontakt 13 mit einer
bestimmten Verzögerung geschlossen wird. Dadurch erhält das Relais 17 Strom, der
Ruhekontakt des Relais 1.7 im dritten parallel geschalteten Zweig öffnet und macht
den zum Türschließen vorgesehenen Elektromagneten 14 unwirksam. Gleichzeitig
wird der Arbeitskontakt des Relais 17 im zweiten Zweig geschlossen, wodurch der
Elektromagnet 18 gespeist wird. Die Tür öffnet sich daraufhin und betätigt dabei
in ihrer Endstellung den Kontakt 4, was zur Folge hat, daß die Signallampe 2 und
das Leuchtschild 1 erlischt. Das Relais 6 wird stromlos und fällt ab. Durch das
gleichzeitig erfolgende Schließen des Ruhekontaktes des Relais 6 wird der Lampe
7 Strom zugeführt und die Fotozelle 15 beleuchtet. Sofern der auf
die Fotozelle 15 treffende Lichtstrahl nicht von einer durch die Tür schreitenden
Person unterbrochen wird, spricht jetzt das Relais 16 an und öffnet,. wie bereits
erwähnt, mit einer gewissen Verzögerung seinen Ruhekontakt. Dies hat zur Folge,
daß das Relais 17 wieder stromlos wird und seinen Ruhekontakt schließt. Nunmehr
wird der Elektromagnet 14 zum Schließen der Tür gespeist, und die Tür schließt sich
wieder. Falls jedoch eine Person die Türöffnung passiert, bleibt der Ruhekontakt
des Relais 16 geschlossen, und die Tür wird
offengehalten. Wenn
der zeitliche Abstand zwischen zwei aussteigenden Personen so groß ist, daß sich
die Tür schließt, wird durch das darauffolgende erneute Unterbrechen des Lichtstrahles
das Relais 16
wieder stromlos und schließt ohne Verzögerung seinen Ruhekontakt.
Das Relais 17 wird erneut erregt und schließt seinen Arbeitskontakt, so daß sich
die Tür wieder öffnet. Beim Schließen der Tür öffnet sich der Türkontakt 11, wodurch
der mit dem Elektromagneten 12 verbundene Kontakt 13 ebenfalls geöffnet wird. Nunmehr
sind sowohl der Elektromagnet 18 als auch der Elektromagnet 14 stromlos, und die
Tür bleibt geschlossen.
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An Stelle der unmittelbaren Betätigung der Tür durch Magnete können
die beiden Türschließ- und -öffnungsmagneten auch zum Steuern einer anderen Hilfskraft
verwendet werden.