DE507207C

DE507207C - Einrichtung zum Betaetigen eines Streckenstromkreises mittels in diesen eingeschalteter lichtempfindlicher Zellen

Info

Publication number: DE507207C
Application number: DEA49452D
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Diehl
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1926-12-08
Filing date: 1926-12-08
Publication date: 1930-09-13

Description

Im Eisenbahnsicherungswesen sind bereits Einrichtungen bekannt, die den Zweck haben, den freien oder besetzten Zustand eines Streckenabschnittes anzuzeigen.

Diese Einrichtungen zeigen im allgemeinen die Ein- oder Ausfahrt der Züge an, meistens mittels isolierter Schienen oder auf Druck arbeitender Kontakte, die an zwei Enden des betreffenden Streckenabschnittes angeordnet sind.

Es sind ferner auch Einrichtungen bekannt, bei welchen die im Streckenabschnitt ein- und ausgefahrenen Achsen registriert werden; die Strecke wird bei diesen Einrichtungen nur dann freigegeben, wenn die bei der Ausfahrt registrierte Anzahl der durchgefahrenen Achsen mit denen bei der Einfahrt registrierten übereinstimmt.

Mechanische Kontakte sind für diese Zwecke wenig geeignet, da die Massenbeschleunigung bei schnellfahrendem Zug zu groß ist.

Erfindungsgemäß werden zur Steuerung der Achszähler lichtempfindliche Zellen angewendet, die auf einer Seite der Schienen angeordnet sind, wobei die durchfahrenden Achsen des Zuges das von der anderen Seite der Schiene kommende Licht für die Zelle abschalten.

Man hat bereits vorgeschlagen, lichtempfindliche Zellen zu verwenden, um eine selbsttätige Bremsung des Zuges herbeizuführen, wobei die am Zuge angeordnete lichtempfindliche Zelle durch das Licht von an der Strecke angeordneten Signallampen beeinflußt wurde. Außerdem hat man vorgeschlagen, eine Streckensicherung dadurch herbeizuführen, daß man an der einen Seite der Strecke Lichtquellen und an der anderen Seite von den Lichtquellen bestrahlte Selenzellen anordnete, wobei diese Selenzellen, sobald die Lichtstrahlen durch die Masse des Fahrzeuges unterbrochen wurden, das Erscheinen des Haltesignals hinter der Strecke herbeiführten.

Bei der vorliegenden Erfindung wird nun das bei den eben genannten Einrichtungen zur Anwendung kommende Prinzip für Achszählereinrichtungen nutzbar gemacht.

Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Höhe der Wagenachsen A sind neben den Gleisen eine Lampe L und eine lichtempfindliche Zelle Z (Selenzelle, Photozelle, Selenelement usw.) so angeordnet, daß die Zelle Z durch die Achse gegen die Lichtstrahlen beschattet wird.

Die lichtempfindliche Zelle Z ist mit einer Batterie B und einem Relais R evtl. Zählwerk X verbunden, das so eingestellt wird,

*) Von dem Patenlsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Heinrich Diehl in Berlin-Lichterfelde.

daß jede Abschattung der Zelle bzw. ihre dadurch entstandene Widerstandsänderung beim Relais bzw. im Zähler einen Impuls auslöst. Es könnte vorkommen, daß jemand zwischen Lampe und Zelle durchgeht und dadurch die Zähler in Tätigkeit setzt. Um diese Möglichkeit zu vermeiden, kann man an Stelle einer einzigen Anordnung zwei verwenden (Abb. 2), welche neben den beiden Schienen angeordnet ίο sind und nicht durch die Achse selbst, sondern durch die Kränze (K₁, K₂) der beiden Räder abgeschattet werden. In diesem Falle wirken die lichtempfindlichen Zellen Z₁ und Z₂ durch besondere Relais R₁ und R₂, deren Kontakte C₁ und C„ hintereinander in den Stromkreis des Zählwerkes X geschaltet sind. Wird nun nur eine der beiden Zellen abgeschaltet, und zwar durch eine zwischen Lichtquelle und Zelle durchgehende Person, so kann das Zählwerk nicht ansprechen, da sein Stromkreis noch nicht geschlossen ist.

Man kann ebenfalls die zwei lichtempfindlichen Organe zur Betätigung eines Relais verwenden. Dieses Relais muß dann so eingestellt werden, daß es nur bei Abschattung beider Zellen anspricht.

Bei Sicherung eines Streckenabschnittes wird je am Anfang und Ende eine solche Einrichtung angeordnet, die dann zwei nebeneinander arbeitende oder sogar gekuppelte Zählwerke steuern. Sobald nämlich in diesem Fall die Anzahl der eingezählten Achsen nicht der-■ jenigen der ausgezählten Achsen entspricht, müssen sich noch Zugachsen auf der Strecke befinden, und es erfolgt die Freigabe des Streckenabschnittes nicht eher, als bis die beiden Zählwerke in Übereinstimmung gekommen sind, d. h. also, so viele Achsen ausgezählt worden sind, als am Anfang der Strecke eingezählt wurden.

Wenn Ein- und Ausfahrt von derselben Richtung erfolgt (z.B. bei Kopfbahnhöfen), können zwei solcher Einrichtungen unmittelbar nebeneinander angeordnet sein (Abb. 3). In diesem Falle dienen Z₁-Z₂ zum Zählen der einfahrenden und 7-^ϊ^ zum Zählen der ausfahrenden Achsen. Die Relaispaare sind so eingestellt, daß die zuerst betätigten den Stromkreis der für die Gegenrichtung bestimmten Relais unterbrechen. Hierdurch wird erreicht, daß nur derjenige Zähler arbeitet, der der Fahrtrichtung entspricht.

Claims

Patentansprüche:

i. Einrichtung zum Betätigen eines Streckenstromkreises mittels in diesen eingeschalteter, lichtempfindlicher Zellen, die beim Abblenden der ihnen gegenüberstehenden Lichtquellen durch vorbeifahrende Zug- oder Wagenteile den Strecken-Stromkreis unterbrechen und dabei über die im Streckenstromkreis liegenden Relais einen zweiten Stromkreis betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Relais (R) Zählwerke (X) einer Achszähleinrichtung betätigen.
2. Achszähleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindlichen Zellen (Z) auf der einen Seite und die sie beleuchtenden Lichtquellen (L) auf der anderen Seite der Schienen in jener Höhe angeordnet sind, daß durchfahrende Radkränze (K₁, K₂) oder Achsen (A) der Räder die Lichtquellen (L) abblenden.
3. Achszähleinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Relais (R₁, R₂) derart angeordnet sind, daß das Zählwerk (X) nur anspricht, wenn beide Lichtquellen (L₁, L₂) abgeblendet sind.
4. Achszähleinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein auf eine bestimmte einstellbare Stromstärke ansprechendes Relais (R) derart angeordnet ist, daß das Zählwerk (X) nur bei Abblendung beider Lichtquellen (L₁, L₂) anspricht.
5. Achszähleinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für Vor- und Rückwärtsfahrt zwei Gruppen lichtempfindlicher Zellen (Z₁, Z₂ und Z₃, Z₄) sowie Relais (R₁, R₂ und R_S1 i?₄) zum Betätigen der Zählwerke angeordnet und derart geschaltet sind, daß die zuerst ansprechenden Relais fz. B. R₁, R₂) den Stromkreis für die Relais (R_s, R₄) der anderen Fahrtrichtung ausschalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen