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Elektrische Warnvorrichtung in Verbindung mit elektropneumatischen
Türschließvorrichtungen, insbesondere an Eisenbahn-Fahrzeugen Bei bekannten Ausführungen
von elektrischen und elektropneumatischen Türschließvorrichtungen hat man bereits
elektrische Warnvorrichtungen, meist in Gestalt elektrischer Lichtsignale, zur Anwendung
gebracht, um die Fahrgäste auf den Beginn der Türschließbewegung aufmerksam zu machen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Warnvorrichtung in Verbindung
mit einer elektropneumatischen Türschließvorrichtung, bei der die eigentliche Warnvorrichtung
(elektrische Lampe, Klingel o. dgl.) durch einen an sich bekannten Schnellschalter
eingeschaltet wird. Neu ist, daß dieser Schnellschalter unter dem Einfluß einer
elektromagnetischen Sperrvorrichtung steht, deren Erregung im Sinne der Freigabe
des Schnellschalters durch den Steuerstrom erfolgt, durch den das elektromagnetisch
beeinflußte Steuerventil in Wirksamkeit gesetzt wird. Es wird auf diese Weise erreicht,
daß die Warnvorrichtung vor dem Beginn der Türschließbewegung wirksam wird. Die
Ausschaltung der Warnvorrichtung erfolgt durch die über eine Drosselbohrung sich
allmählich steigernde, im Sinne der Rückstellung des Schnellschalters wirksame Druckluftwirkung,
wobei die Warnvorrichtung unter Federwirkung wieder gesperrt wird.
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Bei einer Sonderausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
erfolgt die Ausschaltung des die Warnvorrichtung in Wirksamkeit setzenden Stromes
unabhängig von der Türschließbewegung durch einen auf den Schnellschalter einwirkenden
Elektromagneten mittels besonderen Handschalters.
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Beide Ausführungsformen sind auf der Zeichnung schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i das Schema der ersterwähnten, Abb.2 das der letzterwähnten
Ausführungsform.
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In Abb. i ist mit i der Steuerstromschalter bezeichnet, der auf dem
Führerstand des vordersten Triebwagens im Zuge bedient wird, um die Türen zu schließen,
und der lediglich für einen ganz kurzen Zeitraum den Stromschluß vermittelt. 2 ist
ein bekanntes, elektrisch beeinflußtes Steuerventil. 3 ist eine durch den Steuerstrom
für das Steuerventil 2 beeinflußte Schalt- und Auslösevorrichtung für die Warnvorrichtung
4, die als Glühlampe, als Hupe, Summer, Glocke, Boschhorn oder in sonstiger Weise
ausgebildet sein kann. 5 ist die Tür, 6 der Türschließzylinder.
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Die Schalt- und Auslösevorrichtung 3 umfaßt folgende Teile: Der bekannte
Schnellschalter 7 besteht aus einem Schalthebel und einem durch den Schaltantrieb
unmittelbar
bewegten Drehhebel. Zwischen beiden ist eine Feder so angeordnet, daß ihre Spannung
für gewöhnlich den Schalthebel in der Stellung für Stromunterbrechung hält, wobei
beide Hebel einen stumpfen Winkel einschließen. Bei der Bewegung des Drehhebels
wird die Federspannung vermehrt, ohne daß zunächst der Schalthebel aus seiner Lage
gebracht wird. Erst wenn beide Hebel die gestreckte Lage überschritten haben und
einen Winkel nach der entgegengesetzten Seite zu bilden beginnen, wird der Schalthebel
mit großer Geschwindigkeit durch die Feder in die Stroinschlußstellung gerissen.
Auf den Drehhebel wirkt ein Kolben 8 ein, der in einem Zylinder unter der Spannung
der Feder 9 steht.. Der Kolben 8 wird durch eine Sperrklinke in derjenigen Stellung
gehalten, die der Stromunterbrechung durch den Schnellschalter 7 entspricht. Die
Klinke io stellt den Kern eines Elektromagneten ii dar; außerdem steht sie unter
dem Einfluß einer leichten Feder i2, die sie in Sperrstellung zu halten strebt.
Der unter dem Kolben 8 befindliche Teil des diesen Kolben 8 beherbergenden Zylinders
steht durch die Leitung 13 mit dem Steuerventil 2 der Türschließvorrichtung in Verbindung.
Eine regulierbare Drosselöffnung in dieser Verbindung bestimmt die Dauer der Wirksamkeit
der eigentlichen Warnvorrichtung 4. Die Einrichtung ist so getroffen, daß die unter
dem Kolben 8 befindliche Luft beim Kolbenniedergang durch ein Rückschlagventil o.
dgl. rasch entweicht. Die Zuströmung der Druckluft für die rückläufige Kolbenbewegung
erfolgt ganz allmählich.
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Die abgeänderte Ausführungsform nach Abb. 2 unterscheidet sich von
derjenigen nach Abb. z dadurch, daß die Rückbewegung des Kolbens 8 nach erfolgtem
Schalten nicht selbsttätig nach einer gewissen Zeit eintritt, sondern durch Einschalten
eines dritten Stromes herbeigeführt wird.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung sei zunächst mit Bezug auf Abb.
i erläutert; sie ist gemäß der Erfindung die folgende: Ist für einen mit der selbsttätigen
Türschließvorrichtung und der Warnvorrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Zug
der Abfahrtsbefehl gegeben, so veranlaßt der Führer dadurch, daß er den Schalter
i einlegt und sogleich wieder öffnet, die Erregung des bekannten Steuerventils 2,
das in bekannter Weise umsteuert und Druckluft in den Türschließzylinder 6 gelangen
läßt. Das Überströmen der Druckluft vollzieht sich allmählich. Dahingegen bewirkt
die Schließung des Schalters i augenblicklich die Beströmung des Elektromagneten
ii und die Freigabe des Kolbens 8 durch die Sperrklinke io. Der Kolben 8 wird durch
die kräftige Feder 9 sogleich rasch nach unten bewegt. Die unter ihm befindliche
Luft entweicht durch ein Rückschlagventil o. dgl. widerstandslos und schnell. Der
Schalter 7 wird dadurch sehr rasch geschlossen, und die Warnvorrichtung 4 tritt
in Tätigkeit. Die Schließbewegung der Tür 5 setzt demgegenüber später ein. Die Erregung
des Elektromagneten ii dauert nur einen Augenblick. Die Feder i2 drückt daher die
Sperrklinke io sogleich wieder gegen den durch die Feder 9 niedergedrückten Kolben
B. Der Raum unter diesem Kolben 8 füllt sich über eine vor dem Zylinder befindliche
Drosselöffnung allmählich mit Druckluft, die schließlich den Widerstand der Feder
9 überwindet und den Kolben 8 nach oben drückt, bis die Sperrklinke io wieder einfallen
kann. Die langsame Aufwärtsbewegung des Kolbens 8 gegen den dabei wachsenden Federwiderstand
bewirkt die langsame Drehung des Drehhebels des Schalters 7; erst wenn dessen Feder
die Mittellage überschritten hat, erfolgt das Abreißen des Kontaktes, und der Schalter
7 unterbricht den zur Warnvorrichtung 4 fließenden Strom. Dieser Zeitpunkt kann
durch entsprechende Bemessung der in der Leitung 13 gelegenen Drosselöffnung und
durch Veränderung der Spannung der Feder 9 willkürlich festgelegt werden, beispielsweise
derart, daß die Warnvorrichtung erst nach Vollendung der Türschließbewegung außer
Wirksamkeit tritt.
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Bei der Vorrichtung nach Abb. z sind die Vorgänge bis zum Einschalten
der Warnvorrichtung 4 die gleichen. Die Ausschaltung der Warnvorrichtung 4 erfolgt
jedoch nicht selbsttätig, sondern durch Einlegen des Schalters 14, der beispielsweise
der Fahrschalter sein kann und die Erregung des Elektromagneten 15 bewirkt, der
seinerseits den Kolben 8 zurückzieht und die Unterbrechung des zur Warnvorrichtung
4 fließenden Stromes bewirkt.