DE1260939B

DE1260939B - Regeleinrichtung fuer Mahltrocknungsanlagen, insbesondere fuer Kohle

Info

Publication number: DE1260939B
Application number: DE1963S0085390
Authority: DE
Inventors: Guenter Sandow
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1963-05-27
Filing date: 1963-05-27
Publication date: 1968-02-08

Description

Regeleinrichtung für Mahltrocknungsanlagen, insbesondere für Kohle Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für Mahltrocknungsanlagen, insbesondere für Kohle, die aus einer von Heißgas beaufschlagten Mühle mit pneumatischem Gutaustrag und nachgeschaltetem Sichter, Abscheider und Gebläse besteht und bei der vor der Mühle und vor dem Sichter einmündende Gasrückführleitungen sowie in der Gasaustrittsleitung ein steuerbares Drosselglied vorgesehen sind.
Bei derartigen Kohlenmahlanlagen wird Heißgas aus dem der Mühle zugeordneten Heißgasofen in die Mühle eingeführt und das Gas-Staub-Gemisch im Ausgang der Mühle von einem Abgasgebläse durch den Sichter und den Staubabscheid-Zyklon gesaugt. Ein Teil der Abgase wird hinter dem Gebläse abgezweigt und zum Austragen des Staubes aus der Mühle den Heißgasen im Mühleneingang beigemischt, ein weiterer Teil des Abgasstromes wird außerdem vor dem Sichter eingeführt, um das Staub-Grieß-Gemisch durch den Sichter zu treiben. Der über das Filter in der Abgasleitung zum Abgaskamin strömende Anteil des Abgasstromes wurde bisher von einem Abgasregler auf einem konstanten Durchflußwert gehalten. Hierzu wird der Abgasdurchfluß gemessen, mit einem Sollwert verglichen und über einen Regler eine Klappe in der Abgasleitung verstellt. Diese Regelung arbeitet jedoch unzureichend, da stets Schwankungen der Feuerleistung im Heißgasofen auftreten können und sich dann die Druckverhältnisse in der Mühle verschieben. Es kann dabei vorkommen, daß im Mühleneingang an Stelle von Unterdruck Überdruck auftritt, so daß in extremen Fällen der Heißgasofen ausgeblasen wird. Es könnte daran gedacht werden, den Durchfluß der in die Mühle eintretenden Heißgase zu messen und danach den Abgasdurchfluß einzuregeln. Dies erfordert jedoch einen großen Aufwand, da einmal ein Durchflußmesser für die heißen Gase verwendet werden muß, dessen Meßwerte außerdem noch druck- und temperaturkorrigiert werden müssen.
Bei einer Mahlanlage ohne Mahltrocknung, bei der das Gas zum Austragen der gemahlenen Stoffe aus der Umgebung angesaugt und über einen Staubabscheider dem Saugkanal zugeführt wird, ist es bekannt, innerhalb des Saugkanals, d. h. innerhalb der Mühle, an einer Staublende den Differenzdruck, d. h. ein Maß für den Durchfluß, zu ermitteln und hiernach über einen Regler die Stellklappe im Saugkanal zu verstellen. Hier ist also eine besondere Durchflußmeßstrecke mit entsprechendem gerätetechnischem Aufwand erforderlich.
Die bei der Regelung des Abgasstromes von Mahltrocknungsanlagen bisher aufgetretenen Schwierigkeiten lassen sich bei Anlagen mit dem eingangs beschriebenen Aufbau, die in der Gasaustrittsleitung ein steuerbares Drosselglied besitzen, gemäß der Erfindung dadurch beseitigen, daß in der Gaszuleitung der Mühle außer einem Temperaturregler ein Druckregler vorgesehen ist, der auf das steuerbare Drosselglied in der Gasaustrittsleitung wirkt.
Bei einem Kreiselgebläse zur Förderung gleichbleibender Windmengen, z. B. für die Windformen eines Hochofens, ist es zwar schon bekannt, eine hinter dem Gebläse angeordnete Drosselklappe von einem mechanischen Regler zu verstellen, dem als Regelgröße der Unterdruck in der Ansaugleitung des Gebläses zugeführt wird. Bei einem derartigen Gebläse handelt es sich aber um eine technisch einfache Vorrichtung, die nicht mit einer Mahltrocknungsanlage verglichen werden kann; denn letztere enthält ein kompliziertes und verzweigtes Rohrleitungssystem für die verschiedenen Gasströme.
Ein Ausführungsbeispiel für die Anwendung der neuen Regeleinrichtung an einer Kohlenmahlanlage für einen Zementofen soll an Hand der schematischen Darstellung der Zeichnung erläutert werden. Die Rohkohle gelangt aus einem Bunker 1 über einen Zuteiler 2 in die Mühle 3. Der Mühle wird über eine Gasleitung 20 Heißgas aus dem nicht dargestellten Heißgasofen zugeführt. Ein Abgasgebläse 4 saugt das Gas-Staub-Gemisch durch einen Sichter 5 und einen Staubabscheide-Zyklon 6. Aus dem Sichter gelangen die groben Bestandteile über eine Leitung 7 in den Eingang der Mühle zurück. Ein Teil des vom Gebläse 4 geförderten Abgasstromes wird über eine Leitung 8 in den Eingang der Mühle und über eine Leitung 9 hinter der Mühle zugeführt, damit der Gasstrom ausreicht, das Staubgemisch durch die Mühle und den Sichter zu treiben. Der im Zyklon 6 abgeschiedene Kohlenstaub wird in einem Feinkohlebunker 10 gesammelt. Derartige Kohlenmahlanlagen sind an sich bekannt.
Bei diesen Anlagen darf die Austrittstemperatur des Abgases hinter der Mühle einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten. Es wird daher eine Temperaturregelung vorgesehen, d. h. die Temperatur an der Stelle 11 gemessen und im Eingang eines Temperaturreglers 12 mit dem Sollwert verglichen. Damit Störungen schneller ausgeregelt werden, arbeitet der Regler 12 in Kaskade mit einem Regler 13 für die Temperatur an der Stelle 14 im Eingang der Mühle. Die Stehimpulse des Reglers 13 verstellen die Brennstoffzuleitung in dem Heißgasofen. Außerdem ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Regelung für den Füllgrad der Mühle vorgesehen, die z. B. nach dem Differenzdruck vor und hinter der Mühle den Zuteiler 2 einstellt.
Zur Regelung des Abgasdurchflusses, auf die sich die Erfindung bezieht, wird der Mühleneintrittsdruck an der Stelle 15 gemessen, über einen Meßumformer 16 in einen elektrischen Wert umgewandelt und im Eingang eines Abgasdurchflußreglers 17 mit dem eingestellten Sollwert verglichen. Bei Abweichung vom Sollwert verstellt der Regler 17 über einen Stellmotor 18 eine Klappe 19 in der Abgasleitung. Hiermit ist es möglich, stets einen vorgegebenen Unterdruck im Eingang der Mühle, auch bei schwankender Feuerungsleistung im Heißgasofen, aufrechtzuerhalten.

Claims

Patentanspruch: Regeleinrichtung für Mahltrocknungsanlagen, insbesondere für Kohle, die aus einer von Heißgas beaufschlagten Mühle mit pneumatischem Gutaustrag und nachgeschaltetem Sichter, Abscheider und Gebläse bestehen und bei denen vor der Mühle und vor dem Sichter mündende Gasrückführleitungen sowie in der Gasaustrittsleitung ein steuerbares Drosselglied vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gaszuleitung (20) der Mühle (3) außer einem Temperaturregler (14) ein Druckregler (15,16; 17) vorgesehen ist, der auf das steuerbare Drosselglied (18,19) in der Gasaustrittsleitung wirkt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 505 285, 222 371; USA.-Patentschrift Nr. 2 428 422.