DE1255518B - Gelenk fuer Lenk- bzw. Spurstangen von Fahrzeugen mit mehreren Stangen - Google Patents

Description

DEUTSCHES PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 63 c - 47

Nummer: 1 255 518

Aktenzeichen: R 4231811/63 c

1255 518 Anmeldetag: 28. Dezember 1965

Auslegetag: 30. November 1967

Die Erfindung betrifft ein Gelenk für Lenk- bzw. Spurstangen von Fahrzeugen mit mehreren Stangen, wobei eine Stange mit einem Gabelkopf versehen ist, in den das Lagerauge einer anderen Stange hineinragt, ferner beide Stangen mittels eines Gelenkbolzens miteinander verbunden sind und der Gelenkbolzen einen zentral angeordneten Kugelring für das Lagerauge aufweist.

Die beengten Raumverhältnisse für die Unterbringung derartiger Gelenke zwingen oft zu einer Lösung zwischen der Genauigkeit in der Auslegung der Hebel- und Gestängekinematik auf der einen Seite und der baulichen Ausführung, auf der anderen Seite.

Es ist ein Doppelkugelgelenk für Kraftwagenlenkeinrichtungen bekannt, bei dem sich zwei Spurstangen mit je einem Kugelschalenausschnitt an einem kugelförmigen Teil eines senkrecht und zentral im Gehäuse angeordneten Gelenkbolzens abstützen und die Kugelschalenausschnitte von einer oberen und unteren Kugelhalbschale umfaßt werden. Zum Durchtritt der beiden Spurstangen durch die Kugelhalbschalen sind diese mit Langlöcher versehen, und die Spurstangen weisen in diesem Bereich Führungsflächen auf. Bei dieser Anordnung sind die beiden Spurstangen unabhängig voneinander nur vertikal, aber nicht horizontal bewegbar.
Ferner ist schon ein Gelenk für ebenfalls zwei Stangen an Kraftwagen vorgeschlagen worden, bei welchem ein Lenkhebelende als Lagerkörper für einen zentral in einer Gabel der Stoßstange mittels eines durchgehenden Gelenkbolzens gehaltenen Kugelring ausgebildet ist und die Gelenkteile so verkapselt sind, daß sie sich nur um den Kugelmittelpunkt zueinander verdrehen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gelenk für Lenk- bzw. Spurstangen von Fahrzeugen zu schaffen, welches zum Verbinden von mehr als zwei Stangen dient, raumsparend, einfach sowie stabil ausgebildet ist und bei dem jede Stange für sich bewegbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außer den beiden Lenkstangen eine weitere Lenkstange mit zwei Schenkeln vorgesehen ist, die beiderseits des Gabelkopfes schwenkbar am Gelenkbolzen angeordnet sind, derart, daß sich die Achsen aller Lenkstangen in an sich bekannter Weise im Mittelpunkt des Kugelringes schneiden und alle Lenkstangen unabhängig voneinander räumlich bewegbar sind. Es ist hierbei zweckmäßig, daß beide Arme des Gabelkopfes der Lenkstange für die Aufnahme von Distanzbuchsen Bohrungen aufweisen, Gelenk für Lenk- bzw. Spurstangen
von Fahrzeugen mit mehreren Stangen

Anmelder:

Rheinstahl Henschel Aktiengesellschaft,
Kassel, Henschelstr. 2

Als Erfinder benannt:
Adam Pfaar, Besse (Hess.)

die in Pfannen münden, welche einander gegenüber angeordnet sind und für die Aufnahme von kalotten-

ao förmigen Ringen bestimmt sind.

Nach einer bevorzugten Weiterentwicklung des Gelenkes weisen die Bohrungen in den beiden Armen des Gabelkopfes einen wesentlich größeren Durchmesser auf als die Distanzbuchsen.

Der Kugelring und die kalottenförmigen Ringe weisen zweckmäßig unterschiedlichen Durchmesser auf, wogegen die kalottenförmigen Ringe aber vorzugsweise gleichen Durchmesser haben.
Weitere Erfindungsmerkmale sind den übrigen Patentansprüchen zu entnehmen.

Das erfindungsgemäße Gelenk hat den Vorteil, daß alle drei Stangen sowohl eine Schwenkbewegung um den Gelenkbolzen als auch eine räumliche Bewegung um den Mittelpunkt des auf dem Gelenkbolzen befindlichen Kugelringes unabhängig voneinander ausführen können.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Gelenk, trotz beliebiger Winkeleinstellungen der drei Stangen, Abmessungen aufweist, die etwa der Größen-Ordnung eines Gelenkes mit zwei Stangen entsprechen.

Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Gelenkes und
F i g. 2 einen Schnitt durch das Gelenk.

Das Gelenk besteht aus einer äußeren Lenkstange 1, die an ihrem freien Ende mit zwei als Gabel ausgebildeten Schenkeln versehen ist, zwischen denen sich ein, durch einen Gelenkbolzen 10 gehaltenes Doppelgelenk 2 mit seinen Spurstangen 3 und 4 befindet. Die Spurstangen 3 und 4 befinden sich gemäß Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene und sind in der

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Claims (9)

um 90; versetzt gezeichneten Darstellung nach F i g. 2 an ihren Enden mit A und B bezeichnet. Die Lenkstange A weist an ihrem freien Ende einen zweiteiligen Lagerkopf auf, bei dem beide Arme für die Aufnahme von Distanzbuchsen 9 und des Gelenkbolzens 10 mit Bohrungen versehen sind, welche in Pfannen münden, die einander gegenüber angeordnet sind. Hierbei haben die Bohrungen in den beiden Armen des Gabelkopfes einen größeren Durchmesser als die Distanzbuchsen 9. Die an den Bohrungen befindlichen Pfannen sind für die Aufnahme von je einem kalottenförmigen Ring 6 a und 6b bestimmt. Jeder kartenförmige Ring ist auf der dem konvexen Teil abgewandten Seite mit einem ringförmigen Zapfen 7 versehen, der in eine entsprechende, als Zentrierung dienende Aussparung 8 eines zentral auf dem Gelenkbolzen 10 angeordneten Kugelringes 5 eingreift. An diesem KugeIring ist die Lenkstange B mit einem am freien Ende befindlichen Lagerauge mit kugeliger Lagerfläche angelenkt, so daß sich die Achsen der Lenkstangen 1, A und B im Mittelpunkt dieses Kugelringes 5 schneiden. Der Kugelring 5 und die kalottenförmigen Ringe 6 a und 6 b weisen unterschiedliche Durchmesser auf, wogegen die beiden kalottenförmigen Ringe aber vorzugsweise gleichen Durchmesser haben. Zwischen jedem Schenkel der Lenkstange 1 und jedem Arm des Gabelkopfes der Lenkstange A befindet sich eine Dichtung 11. Bei einer räumlichen Bewegung der Lenkstange 1 wird der Gelenkbolzen 10, die beiden Distanzbuchsen 9, die kalottenförmigen Ringe 6 a und 6 b sowie der Kugelring 5 mitbewegt, wobei die Gabel der Lenkstange y4 und das Lagerauge der Lenkstange B vorerst in Ruhe verharren. Erst wenn sich die beiden Distanzbuchsen 9 in den Bohrungen im Gabelkopf der Lenkstange A anlegen, wird die Gabel und somit die Lenkstange A mitbewegt. Die Lenkstange A kann dann soweit bewegt werden, bis die kalottenförmigen Ringe 6 a und 6 b das Lagerauge der Lenkstange B berühren. Von der in F i g. 2 dargestellten Stellung aller Elemente ausgehend, ist der Gabelkapf mit der Lenkstange^ um den sich aus der Differenz zwischen Bohrungs- und Distanzbuchsendurchmesser ergebenden Bereich winkelbeweglich. Bei dieser Bewegung gleiten die in der Gabel befindlichen Pfannen über die kalottenförmigen Ringe 6a und 6b. Das Lagerauge der Lenkstange B ist über den Kugelring 5 bis zum Anschlag an die beiden kalottenförmigen Ringe 6 a und 6 b winkelbeweglich. Patentansprüche:

1. Gelenk für Lenk- bzw. Spurstangen von Fahrzeugen mit mehreren Stangen, wobei eine Stange mit einem Gabelkopf versehen ist, in den das Lagerauge einer anderen Stange hineinragt, ferner beide Stangen mittels eines Gelenkbolzens miteinander verbunden sind, und der Gelenkbolzen einen zentral angeordneten Kugelring für das Lagerauge aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß außer den beiden Lenkstangen (A und B) eine weitere Lenkstange (1) mit zwei Schenkeln vorgesehen ist, die beiderseits des Gabelkopfes schwenkbar am Gelenkbolzen (10) angeordnet sind, derart, daß sich die Achsen aller Lenkstangen in an sich bekannter Weise im Mittelpunkt des Kugelringes (5) schneiden und alle Lenkstangen unabhängig voneinander räumlich bewegbar sind.

2. Gelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Arme des Gabelkopfes der Lenkstange (/1) für die Aufnahme von Distanzbuchsen (9) Bohrungen aufweisen, die in Pfannen münden, welche einander gegenüber angeordnet und für die Aufnahme von kalottenförmigen Ringen (6 a und 6 b) bestimmt sind.

3. Gelenk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen in den beiden Armen des Gabelkopfes einen wesentlich größeren Durchmesser aufweisen als die Distanzbuchsen (9).

4. Gelenk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelring (5) und die kalottenförmigen Ringe (6a und 6b) unterschiedlichen Durchmesser aufweisen, die kalottenförmigen Ringe (6 a und 6 b) aber vorzugsweise gleichen Durchmesser haben.

5. Gelenk nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder kartenförmige Ring (6 a und 6 b) mit einem Zapfen (7) versehen ist, der in eine entsprechende, als Zentrierung dienende Aussparung (8) des Kugelringes (5) eingreift.

6. Gelenk nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gabelkopf der Lenkstange (A) vorzugsweise zweiteilig ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 690 752;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1121 947.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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