DE125526C - - Google Patents

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DE125526C
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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10FAUTOMATIC MUSICAL INSTRUMENTS
    • G10F5/00Details or accessories
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10FAUTOMATIC MUSICAL INSTRUMENTS
    • G10F5/00Details or accessories
    • G10F5/04Tune barrels, sheets, rollers, spools, or the like
    • G10F5/06Driving or setting of tune barrels, discs, or the like; Winding, rewinding, or guiding of tune sheets or the like

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Description

ν ■
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein mechanisches Musikwerk, welches mit Hülfe gelochter Bänder, gelochter Scheiben, Stifttrommeln oder dergl. gespielt wird. Die Eigenthümlichkeit des neuen Musikwerkes besteht darin, dafs jede Tongebung, anstatt wie bisher durch das Vorbeigehen eines Loches oder eines Stiftes an dem als Lesekamm dienenden Tasterwerk, durch das Vorbeigehen einer Zusammenstellung mehrerer dieser Theile an dem Lesekamm herbeigeführt wird.
In seiner Grundform soll das neue Instrument dazu dienen, einfache Melodien zu spielen, d. h. Musikstücke, welche aus einer Folge einzelner Noten, ohne jeden Accord, bestehen.
Nachstehend ist ein Instrument mit durchlochtem Bande als Anwendungsbeispiel beschrieben.
Auf den Zeichnungen ist ein solches Instrument dargestellt.
Fig. ι veranschaulicht das durchlochte Band.
Fig. 2 ist eine Längsansicht des Musikwerkes, Fig. 3 eine Oberansicht, während die Fig. 4 und 5 Querschnitte nach den Linien A-B und C-D in den Fig. 2 und 3 darstellen.
Fig. 6 ist ein Schnitt durch die den Uebertrager bildenden Mittel in zusammengefügtem Zustande. Der Üebertrager dient dazu, die der betreffenden Zusammenstellung von Löchern des Notenbandes entsprechende Note anzugeben.
Die Fig. 7 bis 22 veranschaulichen die einzelnen Theile, aus welchen sich der Uebertraeer zusammensetzt.
Die Fig. 23, 24 und 25 sind ein senkrechter Schnitt, ein Querschnitt und eine Oberansicht der Steuerungsmittel für den Üebertrager. Fig. 26 ist die zugehörige Endansicht.
Die Fig. 27 und 28 sind senkrecht zu einander gerichtete Schnitte durch den mit Ventil ausgerüsteten Windkanal.
Fig. 29 ist ein waagrechter Schnitt durch den Üebertrager in gröfserem Mafsstabe.
Fig. 30 zeigt das Gehäuse des Instrumentes mit den aus demselben hervorragenden Theilen in perspectivischer Ansicht.
Das Notenband des Instrumentes (Fig. 1) hat eine Breite von 4 cm und enthält sechs Lochreihen, von denen die Reihen 1 bis 5 zur Hervorbringung der Töne dienen und die sechste Reihe eine Hülfsvorrichtung in Thätigkeit setzt.
Die zum Spiel des Instrumentes verwendeten Zusammenstellungen ergeben sich aus den auf.den verschiedenen zum Spiel dienenden Linien in einer Querreihe stehenden Löchern.
Um theoretische Entwickelungen zu erübrigen, ist in Fig. ι ein Notenband dargestellt, auf welchem alle zu verwendenden Lochzusammenstellungen angegeben sind. Die Anzahl dieser Zusammenstellungen ist 30. Mit fünf Gegenständen (im vorliegenden Falle die fünf verfügbaren Löcher) kann man thatsächlich noch zwei Zusammenstellungen mehr herstellen, und zwar die Zusammenstellung, welche keinen dieser Gegenstände enthält und die, welche alle fünf enthält. Diese Zusam-
menstellungen sind aber für die in Frage j stehende Anwendung nicht verwerthbar, da das Instrument stumm sein mufs, sobald ein voller Theil des Bandes über den Lesekamm gelangt und sobald nach dem Herausnehmen des Bandes alle Taster des Kammes ihren Stützpunkt verlieren.
Das Instrument hat die Form eines rechteckigen Kastens von etwa 40 cm Länge, 20 cm Breite und 25 cm Höhe (Fig. 30). Dieser Kasten hat vorn einen Absatz 7, durch welchen ein Tisch gebildet wird, der dem Notenband als Bahn dient. Auf der Vorderseite des Kastens ragt rechts die Kurbel 8 und links ein Ausrückhandgriff 9 vor; aus dem Deckel tritt der Hebel zur Veränderung der Tonstärke heraus.
Im Inneren des Kastens sind die zur Tongebung zusammenwirkenden Theile vereinigt. Dieses sind einestheils das Blasewerk und der Satz freistehender Zungenpfeifen mit pneumatischen Ventilen, anderentheils das Antriebswerk und das zum Ablesen der Bänder dienende Tastwerk und endlich der zwischen beide Theile eingeschaltete Haupttheil, der Uebertrager, welcher die Lochzusammenstellung entziffert und den Zutritt des Windes zu der entsprechenden Zunge vermittelt.
Das Blasewerk setzt sich aus vier kleinen, keilförmigen Bälgen 11, 12, 13, 14 und einem Sammelbalg 15 (Fig. 2, 4 und 5) zusammen. Diese Theile sind an demselben Boden 16 befestigt, in welchem die von den Bälgen nach dem Sammelbalg 15 führenden Verbindungskanäle sich befinden.
Die Bälge sind zu zweien, 11 und 12 und 13 und 14, mit einander gekuppelt, und jedes der beiden Paare wird durch eine Stange 18 in Thätigkeit gesetzt, von denen jede durch eine der um 900 gegen einander versetzten Kurbeln 19 und 20 der Antriebswelle 21 bewegt wird. Das Blasewerk wirkt ansaugend und die Vereinigung von vier Bälgen führt eine grofse Gleichmäfsigkeit in der Wirkung herbei.
Der Balg 15 (Fig. 2 und 4) ist ebenfalls keilförmig und hängt von dem Boden 16 des Blasewerkes herab. Zwei genügend starke Federn 22 sind bestrebt, ihn geöffnet zu halten; nach der Spannung dieser Federn richtet sich der Druck, welcher erforderlich ist, um den Sammelbalg zusammenzudrücken. Die Federspannung wird durch geeignete Drehung eines cylindrischen, die um ihn herumgewickelten Federn tragenden Domes 23 geregelt.
Ein Entlastungsventil 24 (Fig. 3 und 27) öffnet sich selbstthätig, sobald der Sammelbalg beim Zusammendrücken am Ende seiner Bewegung anlangt. Hierdurch werden die Schwankungen im Verbrauch des Instrumentes ausgeglichen, plötzliche Druckänderungen verhindert und die Bälge, sowie der Sammelbalg gegen zu starke Beanspruchung geschützt.
Ueber dem Sammelbalg befindet sich eine geschlossene Kammer 25, deren untere Wand durch den Boden 16 des Blasewerkes gebildet wird. In diese Kammer endigen die Balgkanäle und der Windkanal 26 der Windlade, sowie der Kanal 27 zur Speisung des Uebertragers (Fig. 4) gehen von dieser Kammer aus, welche in der weiteren Beschreibung als Sammler bezeichnet werden soll. Die obere Wand des Sammlers wird durch den Boden 28 der Ventile gebildet. Die Windlade besteht aus einem kleinen Kasten 29, welcher oberhalb des Bodens 28 gelegen ist und den Satz der pneumatischen Ventile enthält.
Der Windkanal 26 der Windlade 29 ist mit einem Regulator ausgerüstet, welcher zur Aufrechterhaltung eines gewissen Druckunterschiedes zwischen der Lade und dem Sammler dient. Dieser in den Fig. 21] und 28 in zwei Schnitten sichtbare Windkanal hat die Form eines Pfeifenkanals. Seine in den Sammler mündende Oeffnung 30 ist nach oben gerichtet und mit einem Kegelventil 31 ausgerüstet, welches die Luft anheben mufs, um von der Windlade 29 in den Sammler zu gelangen. Infolge dieser Einrichtung' ist der Druck in der Windlade höher als in dem Sammler, oder, was auf dasselbe hinausläuft, der Unterdruck, welcher durch die Ansaugung des Blasewerkes hervorgebracht wird, ist in der Lade geringer.
Um Schwankungen des Ventils 31 zu vermeiden, ist seine Stange 32 mit einem Dämpfer ausgerüstet, der durch eine als Kolben in einem im unteren Theile geeignet angeordneten Cylinder 34 arbeitende leichte Scheibe 33 gebildet wird.
In das Innere der Windlade 29 hängen 30 Rohre 35 hinein, welche durch die obere Wand hindurchgehen und den Wind in 30 aufserhalb der Lade in ihrer Verlängerung liegende, rohrförmige Zungenpfeifen 36 führen (Fig. 3, s und 28). Unter jedem der Rohre 35 befindet sich ein durch einen kleinen Balg gebildetes pneumatisches Ventil 37, dessen obere, mit Leder belegte Platte die betreffende Rohröffnung abschliefst oder freigiebt, je nachdem der Druck im Inneren des Balges oder aufserhalb desselben gröfser ist. Der äufsere Druck ist der in der Windlade herrschende Druck und ändert sich nicht, aber der innere Druck hängt' von der Stellung des Uebertragers ab, mit welchem der Ventilbalg durch einen in dem Boden 28 'befindlichen Kanal 38 in Verbindung steht.
Dieser Kanal hat eine die Verbindung mit der äufseren Luft herstellende Oeffnung 39 (Fig'· 5) von selir kleinem Querschnitt, so dafs, so lange der Uebertrager nicht in Wirksamkeit tritt, in dem Kanal 38 und dem Ventilbalg 37
der Atmosphärendruck herrscht, welcher den Balg aufgebläht und das Zungenrohr geschlossen hält. Sobald aber die betreffende Lochzusammenstellung des Notenbandes den Uebertrager beeinflufst, setzt dieser den Kanal 38 des Balges 37 mit dem Sammler in Verbindung und, da der Druck in dem Sammler, wie schon erwähnt, niedriger ist als in der Lade, senkt sich das pneumatische Ventil, das Zungenrohr wird freigegeben und die Zunge spricht an.
Es mufs bemerkt werden, dais, wenn auch die kleine Oeffnung des Kanals 38 bei Abschlufs derselben von dem Sammler den atmosphärischen Druck sehr schnell wieder herstellt, der Verlust durch diese Oeffnung bei Verbindung des Kanals mit dem Sammler gegenüber der durch den Uebertrager vermittelten, durch den Sammler bewirkten Absaugung vollkommen vernachlässigt werden kann. Das Vorhandensein dieser Oeffnung macht die Verwendung eines doppeltwirkenden Ventils für die Bälge überflüssig.
Der Rohrpfeifensatz ist vollkommen in ein Gehäuse 40 eingeschlossen, welches oben mit verstellbaren Jalousien ausgerüstet ist. Diese Jalousien, deren Stellvorrichtung kein besonderes Interesse bietet, dienen zur Regelung der Tonstärke.
Die Fortbewegung des durchlochten Bandes geschieht, wie üblich, durch zwei über einander gelagerte Walzen 41 und 42 (Fig. 4, 23 und 24).
Abweichend von den bisherigen Einrichtungen ist aber dieses Triebwerk bei dem neuen Instrument an dem linken Ende der Bahn des durchlochten Bandes angeordnet, und das Band läuft von rechts nach links, anstatt von links nach rechts. Infolge dieser Einrichtung kann man unter den Noten eines Liedes den zugehörigen Text auf das Band einschreiben, die Schrift verschiebt sich dann in dem für das Ablesen derselben richtigen Sinne. Der obere Cylinder 41 des Triebwerkes wird durch eine Kette 43 (Fig. 2) von der rechts gelegenen, durch Kurbel 8 gedrehten Welle 21 des Blasewerkes aus bewegt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiele weist das Triebwerk noch eine weitere Eigenthümlichkeit auf. Die obere Walze 41 des Triebwerkes ist in ihrem mittleren Theile mit sechs Rillen 44 ausgerüstet und die untere AValze 42 hat die Form einer Spule. Sie besteht aus zwei Kreisscheiben, welche durch einen rohrförmigen Körper 45 vereinigt sind. Ein durch den letzteren hindurchgehender Dorn 46 dient als Achse für die Spule, deren Kreisscheiben die Ränder des Bandes gegen die vollen, zur Erhöhung der Adhäsion mit Kautschukringen 47 belegten Theile der oberen Walze drücken. Diese Einrichtung ermöglicht es, dafs die sechs Taster 48 des Lesewerkes sich mit ihren Spitzen von unten gegen den an der oberen Walze anliegenden Theil des Bandes stützen und beim Vorbeigange, eines Loches in dieses einfallen.
Die Taster 48 bestehen aus Stahlwinkeln, welche in der Nähe ihres Scheitels drehbar gelagert sind. An dem waagrechten Arme jedes Tasters' befindet sich unterhalb der zum Ablesen dienenden Spitze 49 ein Arm 50, welcher ziemlich dicht unten um den Körper 45 der Triebwerkspule 42 herumgreift. Die senkrechten Arme der Taster setzen, wie weiter unten beschrieben wird, die Register des Uebertragers in Thätigkeit.
Die Achse 46 der Triebwerkspule 42 ist mit ihren Enden in den Armen zweier Messingwinkel 51 gelagert, welche unabhängig von einander um Achsen 52 schwingen können. An den senkrechten Armen dieser Winkel ist unten ein Ouerstück 53 angeordnet, an dem sechs Schraubenfedern 54 befestigt sind. Die Ein deren Enden dieser Federn greifen jedes an einem der den Lesekamm bildenden Tasterhebel 48 an. Die Federn 54 haben eine doppelte Aufgabe; die einzelnen Federn halten die Taster 48 gegen das Band angedrückt, so dafs sie in die Löcher desselben eintreten, und alle sechs Federn zusammen drücken durch Vermittelung der Messingwinkel die Triebwerkspule 42 mit ihren Kreisscheiben gegen die Ränder des Bandes, so dais dieses sicher mitgenommen wird.
Aus der vorstehenden Beschreibung erkennt man leicht, dafs, sobald man die Achse 46 der Preisspule 42 entgegen der Wirkung der Federn senkt, der Antrieb ausgerückt wird, wobei der Körper 45 der Spule gegen die Nebenarme 50 der Taster schlägt und die Spitzen der letzteren unter die dem durchlochten Bande als Bahn dienende Platte zurückzieht. Man kann also jetzt ohne Weiteres das Band mit der Hand beliebig vor- oder zurückschieben, um eine Stelle zu überschlagen oder zu wiederholen. Der obere Cylinder des Triebwerkes ist aufserdem überhängend angeordnet (Fig. 4 und 24) ; es ist daher möglich, das von dem Druck der Spule 42 und den Tastern befreite Band einfach nach der Seite herauszunehmen.
Das Senken der Achse 46 der Prefsspule 42 wird in folgender Weise bewerkstelligt. Auf die beiden Enden der Achse 46 sind runde Scheiben 55 aufgekeilt, welche je eine gleichliegende, starke Abflachung haben. Wird nun mit Hülfe des auf der Achse 46 befestigten äufseren Handgriffes 9 die Achse um einen geeigneten Winkel in der einen oder der anderen Richtung gedreht, so legen sich die Scheiben 55 entweder mit ihrem flachen oder mit dem keilförmigen Theile ihres Umfanges
an die obere Platte des Gehäuses an und der Antrieb ist dementsprechend entweder eingerückt oder ausgerückt.
Die senkrechten Arme 56 der Taster dienen, wie schon erwähnt, zur Bewegung der Register des Uebertragers.
Der Uebertrager ist das Hauptorgan des Instrumentes und bildet die Grundlage der Erfindung; derselbe überträgt die Zusammenstellungen und wandelt die Zusammengesetztheit jeder derselben in eine einfache Wirkung um, welche eine einzige der Zungen des Instrumentes beeinfluist.
Der Uebertrager bildet einen länglichen, rechteckigen Block und ist unterhalb der Bahn des durchlochten Bandes in dem Instrumente untergebracht. Derselbe besteht aus einer Anzahl hochkant gestellter Blätter, welche durch zehn lange, durch das Ganze hindurchgehende Schraubbolzen vereinigt sind, von denen fünf am oberen und fünf am unteren Rande sich befinden. Von den Blättern ist ein Theil aus Pappe hergestellt und bildet fünf Scheiden 58, 5Q, 60, 61 und 62, in denen fünf ebenfalls aus Pappe gefertigte dünne Register 63, 64, 65, 66 und 67 verschiebbar sind. Die anderen Blätter 68, 69, 70 und 71 bestehen aus Holz und bilden Zwischenwände zwischen den Scheiden der Register. Diese Zwischenwände sind mit Oeffnungen ausgerüstet, so dafs im Inneren des Uebertragers Zellen 72 von verschiedener Gröfse entstehen; die Scheiden 58 bis 62 bestehen aus zwei Seitenwänden, welche durch zwei an den Längskanten zwischen dieselben gelegte Streifen in dem erforderlichen Abstande von einander gehalten werden. Die Register 63 bis 67 verschieben sich frei in den Scheiden und sind nach aufsen verlängert, so dafs sie von den senkrechten Armen der Tasterhebel in Thätigkeit gesetzt werden können.
Der Uebertrager wird auf beiden Seiten von je einer dickeren Holzwange 74 und 75 begrenzt ; in diesen befinden sich Zellen 76 und 77 und Oeffnungen 78, 79.
Die in verschiedenem Mafsstabe gezeichneten Fig. 6 und 29 lassen die Einrichtung des Uebertragers deutlich erkennen. Die Fig, 7 bis 22 zeigen die einzelnen Theile desselben in der Reihenfolge, in welcher sie neben einander gelegt sind. Die Scheiben 58 bis 62 (Fig. 8, 11, 14, 17 und 20), deren beide Seiten einander gleich sind, sind nicht aus einander genommen gedacht.
Die Scheiden 58 bis 62 und die Register 63 bis 67 sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit kleinen geraden Queröffnungen versehen.
Die Scheide 62 und das Register 67 haben je ein Paar Oeffnungen 80, die Entfernung der Oeffnungen in dem Register 67 ist abei gröfser als die der Oeffnungen in der Scheide, so dais, wenn eine der Oeffnungen 80 des Registers mit einer der Oeffnungen der Scheide zusammenfällt, die andere Oeffnung . der Scheide, durch einen vollen Theil des Registers bedeckt wird und umgekehrt. Durch abwechselndes Verschieben des Registers aus der einen in die andere Stellung werden die beiden Durchgänge durch die Scheide abwechselnd der eine geöffnet und der andere geschlossen.
Die Scheide 61 und das Register 66 haben je zwei Paar Oeffnungen 80, Für jedes Paar dieser Oeffnungen trifft dasselbe zu, was von dem einen Paare des vorherigen Satzes gesagt ist. Die Entfernung der beiden Oeffnungen eines Paares ist bei dem Register 66 gröfser als bei der Scheide 61. Hieraus ergiebt sich, dais man durch geringe Verschiebung des Registers 66 abwechselnd die paarigen Durchlässe öffnen und die unpaarigen schliefsen kann und umgekehrt.
Die Scheide 60 und das Register 65 haben je vier Paar Oeffnungen, die Scheide 59 und das Register 64 je acht Paar, und die Scheide 58 und das Register 63 haben endlich je 16 Paar Oeffnungen. Bei jedem dieser Sätze werden durch eine geringe Verschiebung des Registers die paarigen Durchlässe geöffnet und die unpaarigen geschlossen und umgekehrt.
Die erste Wange 74 des aus den vorstehend beschriebenen Theilen zusammengesetzten Uebertragers (Fig. 6 und 29) enthält eine Aussparung 76, welche sich über die beiden Oeffnungen der Scheide 62 erstreckt. Nimmt man an, dafs in die durch diese Aussparung gebildete, durch die Scheide 62 abgeschlossene Zelle Luft eingelassen wird, so wird diese Luft je nach der Stellung des Registers 67 durch die eine oder die andere der Oeffnungen 80 austreten.
Jede dieser Oeffnungen 80 mündet in eine Zelle 72 der ersten Zwischenwand 71, die Luft tritt also in die eine oder die andere dieser Zellen ein. Ebenso wie die einzige Zelle 76 der vorderen Wange 74 hat auch jede der in der ersten Zwischenwand 71 befindlichen Zellen 72 zwei Auslässe, und zwar durch die Scheide 61 hindurch. Auch hier wird, je nach der Stellung des Registers 66, der Wind durch die unpaarige oder die paarige Oeffnung derjenigen der beiden Zellen austreten, in welche er durch das Register 67 eingelassen wurde. Man kann also durch die einfache Bewegung der beiden ersten Register den Wind nach Belieben durch eine der vier Oeffnungen der Scheide 61 leiten.
Jede der letztgenannten Oeffnungen dient als Einlafs für eine der in der zweiten Zwischenwand 70 enthaltenen Zellen und jede dieser vier Zellen hat zwei Auslässe durch die Scheide 60 hindurch. Die Wirkung des Re-
gisters 65 im Verein mit der der beiden ersten Register leitet den Wind durch eine beliebige der acht Oeffnungen der Scheide 60 hindurch.
Bei weiterer Zerlegung der Einrichtung des Uebertragers, in welchem jede Zwischenwand doppelt so viel Zellen enthält wie die vorhergehende Zwischenwand und in welchem jede Zelle zwei Auslässe und nur einen Einlafs hat, sieht man, dais durch die vereinigte Wirkung der fünf Register des Uebertragers der Wind durch eine beliebige der 30 Oeffnungen der Scheide 58 hindurchgeleitet werden kann.
Diese Scheide könnte, wie schon weiter oben erwähnt, mit 32 Oeffnungen (16 Paaren) ausgerüstet sein; da aber die erste und die zweiunddreifsigste Oeffnung den unverwendbaren Zusammenstellungen entsprechen würden, so sind dieselben fortgelassen. Die erste Zelle der vierten Zwischenwand hat daher nur eine« paarigen und die letzte Zelle nur einen unpaarigen Auslafs.
Die hintere Wange 75 des Uebertragers enthält 30 mit den 30 Oeffnungen der Scheide 58 zusammenfallende Zellen JJ, und diese Zellen stehen durch kleine senkrechte Kanäle 79 mit den nach den Bälgen 37 der pneumatischen Ventile führenden Kanälen 38 in Verbindung.
Die grofse Zelle j6 der vorderen Wange 74 steht ihrerseits durch eine lange Oeffnung 78 mit der Sammelkammer 25 des Blasewerkes in A^erbindung.
Wie schon erwähnt, wirkt das Blasewerk saugend und nicht drückend. Diese Eigenthümlichkeit ändert das den Umlauf der Luft durch den Uebertrager hindurch betreffende Spiel in keiner Weise. Man mufs nur beachten, dafs der Einflufs jeder Zusammenstellung dadurch übertragen wird, dafs eines der 30 pneumatischen Ventile mit dem Sammler in Verbindung gesetzt wird.
Zwischen den verlängerten Wangen des Uebertragers sind Holzschieber 81, 82, 83, 84, 85 und 93 angeordnet. Dieselben haben eine Dicke von 4 mm, sind gleich gestaltet und hochkant neben einander gestellt. Zwei Metalldorne 86 gehen durch Schlitze der Schieber hindurch und haben nur in der Längsrichtung ein gewisses, die Verstellung der Schieber bestimmendes Spiel. Sch rauben federn 87, welche unten an den Schiebern angreifen, verbinden diese mit einem an den Wangen befestigten Querstab 88 und ziehen die Schieber einzeln zurück. Ein Ansatz 89, oben auf jedem der Schieber, dient den Enden der Taster als Angriff. Da die Federn 54 der Taster stärker sind als die Rückzugfedern 87 der Schieber, schiebt, sobald einer der Taster in eine Durchlochung des Notenbandes einfällt, das untere Ende dieses Tasters den betreffenden Schieber vor.
Wird der Taster durch einen vollen Theil des Bandes zurückgeführt, so nimmt der vorher bewegte Schieber seine Ruhestellung wieder ein. Jedes der Register des Uebertragers ist an einem der Schieber befestigt, die Taster stellen daher die Register ein. Die geringe Verstellung der Schieber entspricht genau der Verschiebung, welche nothwendig ist, um die Register aus der einen in die andere Stellung zu überführen.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung, welche bei dem neuen Instrument den Vorbeigsng einer Lochzusammenstellung des Notenbandes an dem Lesekamm zum Zweck der Tongebung überträgt, läfst noch eine Vervollständigung zu, welche im Princip nebensächlich erscheint, in der Praxis aber sehr vortheilhaft, wenn nicht gar unerläfslich ist.
Wenn das Instrument keine anderen als die bisher erwähnten Mittel enthielte, so würde jeder Ton nur so lange ausgehalten werden, wie die betreffenden Lochungen des Notenbandes über dem Lesekamm' sich befinden, kurze Lochungen würden also kurze Töne und lange Lochungen ausgehaltene Töne erzeugen. Bei einer Melodie mit gebundenen Noten müfsten die Lochungen zur Erzeugung der Töne so weit verlängert sein, dafs sie erst an der Stelle aufhören, wo die Lochungen für den nächsten Ton anfangen. Die Notenbänder würden hierdurch zu sehr ausgeschlitzt werden, und wenn sie zu Anfang vielleicht auch noch zum Spielen des Instrumentes dienen könnten, so würden sie doch sehr schnell unbrauchbar werden. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, ist der Uebertrager mit einer Feststellvorrichtung ausgerüstet, welche es ermöglicht, die Wirkung einer Zusammenstellung über die Zeit hinaus, welche die Lochungen gebrauchen, um über den Lesekamm hinwegzugehen, zu verlängern. Jeder Schieber trägt auf seiner Oberkante einen kleinen Stahlzahn 90 mit geneigter Vorderfläche und senkrechter Hinterfläche. Die Zähne der fünf Schieber für die Register sind einander genau gleich und liegen, wenn die Schieber sich in der Ruhestellung befinden, alle in einer Geraden. Eine breite Klinke 91 ist um einen waagrechten Dorn 92 drehbar und ruht vor den Zähnen auf den Schiebern. Wird nun einer der Schieber durch den zugehörigen Tasterhebel vorgeschoben, so hebt sein Zahn, indem er unter der Klinke hindurchgeht, diese an; geht aber der Tasterhebel in seine Ruhestellung zurück, so bleibt der Schiebe^ arretirt. Diese Wirkung ist für alle Schieber dieselbe, es braucht also nur eine Zusammenstellung von Lochungen zur Tongebung über die Taster zu gelangen und kann nachher wieder weitergehen, ohne dafs hierdurch der Ton aufhört. Die Lochungen der Notenbänder brauchen also nicht lang zu sein und eine ein-
zige Länge genügt für alle Töne von beliebiger Dauer.
Um einen Ton aufhören zu lassen, genügt es, durch Anheben der Klinke 91 die betreffende Zusammenstellung auszulösen. Für dieses Auslösen ist der sechste Schieber 93 (Fig. 25 und 29) vorgesehen, welcher mit einem verlängerten, vorn abgeschrägten Zahn, der nicht ganz unter der Klinke 91 hindurchbewegt wird, diese nur anhebt. Dieser sechste Schieber wird durch den von der sechsten Lochreihe des gelochten Bandes beeinflufsten sechsten Tasterhebel bethätigt.
Es ist nun aber nicht nöthig, dafs eine Bewegung des Auslösers der Hervorbringung jedes neuen Tones vorhergeht. Die Klinke ist derart gestaltet, dafs das einfache Vorrücken des Schiebers, welcher von der vorhergehenden Zusammenstellung nicht beeinflufst war, ein Anheben der Klinke 91 und hierdurch ein Zurückziehen der von ihren Tasterhebeln freigegebenen Schieber in die Ruhestellung herbeiführt. Auf diese Weise löst eine Zusammenstellung die andere aus, vorausgesetzt, dafs die zweite Zusammenstellung irgend ein Element enthält, welches in der ersten nicht vorhanden war; ist dieses nicht der Fall, so mufs der Auslöser den Wechsel herbeiführen. Wenn daher ein Ton aufhören soll, ehe der nächste einsetzt, d. h. wenn eine Stelle mit Staccatonoten anstatt mit gebundenen Noten gespielt werden soll, so mufs nach jedem Tone der Auslöser in Wirksamkeit treten.
Der das Hauptmittel des neuen Instrumentes bildende Uebertrager kann auch andere Formen als vorstehend beschrieben haben, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.
So kann man z. B., ohne die eigentliche Einrichtung des Uebertragers zu ändern, d. h. unter Beibehaltung der Wangen, der Scheiden, der Zwischenwände und der Register, die durch diese Theile hindurchgehenden Oeffnungen in einer ganz neuen Weise vertheilen.
Um den Vorzug, welchen diese Vertheilung hat, erkennen zu lassen, ist dieselbe in Fig. 31 in einer Schnittzeichnung veranschaulicht. Fig. 32 zeigt die hintere Wange, Fig. 33 eine der Scheiden, welche alle gleich sind, die Fig. 34 bis 38 zeigen die verschiedenen Register und Fig. 39 die vordere Wange.
Der Uebertrager ist wieder für die 32 Zusammenstellungen eingerichtet.
Bei dieser Ausführungsform hat die hintere Wange 94 dieselbe Einrichtung wie bei dem vorher beschriebenen Beispiel und die vordere Wange 95 entspricht genau der hinteren Wange. Jeder Kanal 96 der hinteren Wange mündet in einen der Ventilkanäle, wie bei dem ersten Beispiel, und alle Kanäle 97 der vorderen Wange stehen mit dem Sammler in Verbindung. Alle Scheiden 96 und die Zwischenwände 99 haben 32 regelmäfsig angeordnete Oeffnungen 100, welche den Durchlässen der Wangen 94 und 95 gegenüber liegen. Diese Durchlochungen bilden also, wenn man von den Registern absieht, 32 unmittelbare Verbindungen zwischen den Durchlässen der vorderen Wange und den entsprechenden Durchlässen der hinteren Wange.
Die Register 101, 102, 103, 104 und 105 haben ebenfalls jedes 32 Oeffnungen. Bei jedem Register befindet sich in der Ruhestellung die Hälfte dieser Oeffnungen den Oeffnungen der Scheiden gegenüber, und die andere Hälfte der Registeröffnungen steht den Scheidenöffnungen gegenüber, wenn das Register in die Wirkungsstellung geführt ist. Die Register unterscheiden sich aber durch die Vertheilung der erstgenannten Hälfte der Oeffnungen, welche als normale Oeffnungen bezeichnet werden sollen und die Vertheilung der anderen versetzten Oeffnungen.
In dem ersten Register 101 befinden sich, von links nach rechts gerechnet, zuerst 16 normale und'hierauf ιό versetzte Oeffnungen.
Das zweite Register hat in derselben Reihenfolge acht normale, acht versetzte, dann wieder acht normale und endlich acht versetzte Oeffnungen.
Im dritten Register kommen zunächst vier normale Oeffnungen, dann vier versetzte, hierauf vier normale, dann wieder vier versetzte u. s. w.
Das vierte Register hat zwei normale Oeffnungen, zwei versetzte, zwei normale, zwei versetzte u. s. w.
Das fünfte Register endlich fängt mit einer normalen Oeffnung an und die normalen und versetzten Oeffnungen wechseln mit einander ab.
Man erkennt leicht, dafs, je nachdem das Register 101 in der Ruhe- oder in der Wirkungsstellung ist, nur eines der ersten 16 Ventile oder eines der zweiten 16 Ventile bewegt werden kann. Wenn das Register 101 in der Ruhestellung sich befindet, so kann, je nachdem das Register 102 in der Ruhe- oder in der Wirkungsstellung ist, nur eines, der Ventile ι bis 8 oder eines der Ventile 9 bis 16 bewegt werden. Sind die beiden ersten Register in der Ruhestellung, so kann, je nachdem das Register 103 in der Ruhe- oder in der Wirkungsstellung sich befindet, nur eines der Ventile 1 bis 4 oder eines der Ventile 5 bis 8 bewegt werden u. s. f.
Hieraus erkennt man leicht, dafs jede Zusammenstellung nur ein einziges Ventil bewegt, d. h. nur einen Ton hervorbringt.
Auch bei dem zuletzt beschriebenen Uebertrager entsprechen die erste und die zweiunddreifsigste Oeffnung jedes Elementes den beiden nicht verwerthbaren Zusammenstellungen;
beim praktischen Gebrauch wird es also nicht vorkommen, dais diese Oeffnungen geöffnet werden.
Dieser neue Uebertrager ermöglicht eine bedeutende Vereinfachung. Man kann nämlich, ohne dais hierdurch die Wirkungsweise verändert wird, die Scheiden und Zwischenwände fortlassen und die Register unmittelbar das eine neben das andere setzen (Fig. 40). Der Zug der Register und ihre Steuerung durch die Tasterhebel muis dann in anderer Weise, als vorher beschrieben, bewerkstelligt werden; dieses ist aber lediglich bauliche Anordnung, auf welche kein besonderer Werth gelegt wird.
Zu dem weiter oben erwähnten Verlust, welcher mit der Wirkung der pneumatischen Ventile verbunden ist, wird noch Folgendes bemerkt. Jedes Ventil besitzt eine Einlafsleitung und eine Absaugeleitung. Bei dem besprochenen .Ausführungsbeispiele wirkt der Uebertrager auf den Lufteiniafs der Ventile ein, indem er denselben aufhebt oder wieder herstellt. Man begreift, dafs der Uebertrager unmittelbar nicht auf den Einlafs von Luft, sondern auf die Luftabsaugung einwirkt. Man begreift ebenfalls, dafs der Uebertrager auch für Instrumente verwendet werden kann, bei denen die tonerzeugenden Mittel nicht durch Luftansaugung, sondern durch Prefsluft wirken. In Fig. 41 ist beispielsweise eine Vorrichtung dargestellt, bei welcher der Uebertrager den Auslafs von Preisluft vermittelt.
Der Sammler 106 steht mit jedem der Ventile durch eine kleine Oeffnung 107 in Verbindung, welche in den nach dem bei 109 führenden Kanal 108 mündet. Der Uebertrager ist durch einen Kanal 110 von bedeutend gröfserem Querschnitt als die Oeffnung 107 mit dem Kanal 108 verbunden.
Die kleine Oeffnung 107 läfst genügend Luft durch, um den Ventilbalg in aufzublähen, so dafs er die Rohrzunge 112 abschliefst; sobald aber der Kanal 110 durch den Uebertrager mit der Aufsenluft in Verbindung gesetzt ist, preist der Druck in der Windlade den Balg in zusammen, da die durch die kleine Oeffnung 107 einströmende Luftmenge zu gering ist, um den Balg aufgebläht zu halten, und dieser giebt das Rohr frei.
Eine weitere Ausführungsform des Uebertragers, bei welcher die Arbeitsweise ähnlich ist wie bei der soeben beschriebenen, führt zu einer Verallgemeinerung des neuen Instrumentes. Es handelt sich hier um einen elektrischen Uebertrager, dessen Register nicht mehr dazu dienen, einen unmittelbar auf Ventile und die tonerzeugenden Organe einwirkenden Luftstrom zu vertheilen, sondern einen elektrischen Strom in einen der Drähte eines Leiterbündels zu senden, welches dazu dient, die Uebertragung einer Zusammenstellung des Notenbandes auf ein mit geeigneten Empfängerapparaten ausgerüstetes Instrument zu überführen.
A^or der Beschreibung dieses elektrischen Uebertragers soll durch ein Beispiel gezeigt werden, welchen Vortheil derselbe bietet. Zur Anwendung sollen beispielsweise zwei allgemein bekannte Instrumente gelangen, und zwar erstens einer der Apparate, welche mit einem Klavier verbunden werden können und auf diesem, mit Hülfe gelochter Bänder, verschiedene Stücke spielen können, z. B. ein Melotrop, und zweitens eine elektrische Orgel. Es sei angenommen, dafs auf dem gelochten Bande des M'elotrops auf sechs Linien die Zusammenstellung der Notenlochungen für eine beliebige Melodie eingeschrieben und in dem Instrument die diesen Linien entsprechenden Mittel fortgelassen sind, und dais auf die anderen Linien des Bandes die Begleitung der betreffenden Melodie in der gewöhnlichen Weise eingeschrieben ist. Ueber der Bandbahn des Melotrops sei ein elektrischer Uebertrager angeordnet, dessen Leiterbündel nach dem Mechanismus einer elektrischen Orgel führt. Wird die Kurbel des Melotrops gedreht, so spielt die Orgel die Melodie und das durch das Melotrop in Thätigkeit gesetzte Klavier die Begleitung. Für die praktische Verwendung kann natürlich die elektrische Orgel, je nach Erfordernifs, besonders eingerichtet werden. Dieselbe mufs ein Blasewerk enthalten, welches von dem Spieler des Melotrops oder von einem anderen durch Pedale oder eine Kurbel in Thätigkeit gesetzt wird, einen oder mehrere durch Register in der üblichen Weise auswechselbare Sätze von 30 Tönen und endlich, um die Wirkung vollkommen zu machen, geeignete Mittel zur Veränderung der Tonstärke. Diese einfache Orgel, welche zum Spielen der Melodie dient, kann natürlich auch durch jedes andere Musikinstrument mit Saiten, Zungen, Glocken, Pfeifen oder dergl. ersetzt werden; das Instrument mufs nur ebenso wie die als Beispiel angenommene elektrische Orgel mit elektrischen Empfängerapparaten ausgerüstet sein. . .
Ein in der angedeuteten Weise wirkender elektrischer Uebertrager ist in Fig. 42 im Horizontalschnitt dargestellt. Fig. 43 zeigt eine der Wangen und Fig. 44 eines der Register dieses Uebertragers.
Die beiden Wangen 114 und 115 sind, ebenso wie die dünneren Register 116, 117, 118, 119 und 120, aus Hartgummi hergestellt. Die Wangen und die Register sind, anstatt wie bei dem zuletzt beschriebenen Uebertrager mit Durchlässen mit Metallbolzen 130 von genau regelmäisiger Dicke ausgerüstet, deren Köpfe abgerundet sind. Der Abstand der in den
beiden Wangen einander gegenüberliegenden Bolzen von einander ist etwas geringer als die Summe der Längen der fünf Bolzen der Register; die Bolzen 121 der einen Wange sind aber, wie aus Fig. 45 ersichtlich, federnd angeordnet. Die Uebertragung einer Zusammenstellung erfolgt nun dadurch, dais eine Leitungslinie von fünf Bolzen hergestellt wird, was infolge der Federung der Bolzen 121 möglich ist. Alle Bolzen der vorderen Wange sind mit dem einen Pole einer Batterie verbunden und jeder Bolzen der hinteren Wange trägt einen nach dem Empfänger führenden Leitungsdraht. Die ebenso wie bei dem ersten Beispiel von den Tasterhebeln in Thätigkeit gesetzten Register mit oder ohne Feststellung übertragen die Melodie auf das elektrische Instrument, mit welchem der zweite Pol der Batterie verbunden ist.
Zum Schlufs sei noch eine weitere Ausführungsform des Uebertragers erwähnt, welche in verschiedenen Fällen Verwendung finden kann.
Dieser Uebertrager (Fig. 46 und 47) enthält beispielsweise fünf Register 123, 124, 125, 126 und 127, die 'durch dünne, hochkant gestellte, in Rillen eines Blockes 128 verschiebbare Stahlblätter (s. Fig. 48) gebildet werden. Diese Register werden, ebenso wie die vorher beschriebenen, durch die zum Ablesen der Zusammenstellung des Notenbandes dienenden Tasterhebel in Thätigkeit gesetzt. Anstatt mit Oeffnungen oder Leitungsbolzen für den elektrischen Strom sind die Register an ihrer Oberkante mit einfachen V - förmigen Einschnitten ausgerüstet, welche nach den oben entwickelten Regeln über die Register vertheilt sind. Jede der Zusammenstellungen führt fünf der Einschnitte in eine Gerade. Auf den Kanten der Register ruhen an geeigneter Stelle 30 Messer 129. Jede Zusammenstellung wird dadurch übertragen, dafs eines dieser 30 Messer in die betreffenden, in eine Gerade geführten Kerben einfällt. Durch dieses Einfallen kann entweder ein Ventil bewegt oder ein Contact geschlossen werden; dieser Uebertrager unterscheidet sich also im Princip durchaus nicht von den vorher beschriebenen.
Im Anfang der Beschreibung ist keine Erläuterung der Zusammenstellung gegeben, welche hauptsächlich zur Verwendung gelangen soll. Dasselbe ergiebt sich aus der mathematischen Erläuterung der Zusammenstellungen, und ist dasjenige, welches mit einer möglichst geringen Anzahl von Gegenständen eine möglichst grofse Anzahl von Zusammenstellungen liefert. Hierdurch erreicht man, dais man bei gegebener Bandbreite die gröfste Anzahl von verfügbaren Noten erhält.
Im Allgemeinen werden fünf Notenlinien, welche 30 oder theoretisch 32 Noten ergeben, genügen, um die meisten Melodien zu spielen. Man kann aber natürlich auch das Instrument für sechs Linien mit 32, theoretisch 64 Noten einrichten. Ebenso kann es manchmal genügen, vier oder auch nur drei Notenlinien zu verwenden, so däis man 14 bezw. sechs Töne spielen kann.
Man kann natürlich auch andere Zusammenstellungen, die eine gleiche Anwendung ermöglichen, benutzen.
Das neue Instrument, wie es vorstehend beschrieben ist, ist für eine Stimme eingerichtet. Mehrstimmige Stücke kann man natürlich spielen, indem man zwei, drei oder vier geeignete Instrumente gleichzeitig verwendet. Ebenso kann man auch mehrere Instrumente der beschriebenen Art zu einem einzigen vereinigen, in welchem Falle natürlich die Notenbänder breiter werden als bei einem einfachen Instrument und gewisse Theile sich wiederholen. Eine solche Vereinigung hat aber den Vortheil, dafs eine Person zum Spielen genügt und dais gewisse andere Theile, wie z. B. das Blasewerk, nur einmal vorhanden zu sein brauchen.

Claims (6)

Patent-Ansprüche :
1. Mechanisches Musikwerk mit Notenscheiben oder Notenbändern, dadurch gekennzeichnet, dais jeder einzelne Ton, nicht wie üblich, durch den Vorbeigang eines einzelnen Loches, Stiftes oder dergl. an dem Lesekamm, sondern durch den Vorbeigang einer besonderen Zusammenstellung mehrerer derartiger Löcher, Stifte oder dergl. an dem Lesekamm hervorgebracht werden.
2. Ein Musikwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Uebertrager, welcher aus einer Anzahl über einander gelegter, durch die Taster (48) des Lesekammes bewegter Register (63, 64 .. .) besteht, die bei jeder aus ihren verschiedenen Einstellungen zu einander sich ergebenden Verbindung den Zutritt der zum Ansprechen der Zungen oder dergl. erforderlichen Luft zu nur einer der Zungen vermitteln.
3.. Ein Musikwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dais die durch die Taster (48) in die Wirkungsstellung geführten Register in dieser Stellung durch eine Klinke (91) festgestellt werden, so dais sie, auch nach dem Rückgange der Taster, in der Wirkungsstellung verbleiben.
4. Ein Musikwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dais zur Auslösung der die Register feststellenden Klinke ein von einer besonderen Lochreihe des Notenbandes beeinfluister Taster vorgesehen ist, welcher aber nur dann bewegt wird, wenn der betreffende Ton aufhören soll, ehe eine weitere Zusammenstellung übertragen wird,
die ein in der vorhergehenden Verbindung nicht vorhandenes Element enthält.
5. Ein Musikwerk nach Anspruch r, gekennzeichnet durch einen mit Dämpfer versehenen Regulator, welcher aus einem durch sein Gewicht herabsinkenden Ventile (31) und einem damit verbundenen Bremskolben (33) besteht und den für das Spiel der die Zungen beeinflussenden, pneumatischen Ventile erforderlichen Druckunterschied herbeiführt.
6. Ein Musikwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aus zwei über einander befindlichen Walzen bestehendes Antriebswerk für das Notenband, dessen obere Walze (41) mit Rillen für die Tasterspitzen ausgerüstet ist, und dessen untere Walze (42) zu einer Spule ausgebildet ist, deren mittlerer dünnerer Theil von Hülfsarmen der Taster umfafst wird und die letzteren beim Ausrücken des Antriebs von dem Notenbande zurückzieht.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2619726A (en) * 1942-08-04 1952-12-02 Drury A Mcmillen Spherically curved plotting body and compass for use therewith

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