DE71950C - Octavenkuppelung für Orgeln - Google Patents

Octavenkuppelung für Orgeln

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DE71950C
DE71950C DENDAT71950D DE71950DA DE71950C DE 71950 C DE71950 C DE 71950C DE NDAT71950 D DENDAT71950 D DE NDAT71950D DE 71950D A DE71950D A DE 71950DA DE 71950 C DE71950 C DE 71950C
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R. W. JACKSON in ehester, Grfsch. Randolph, Illinois, V. St. A
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    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. W
Diese Erfindung bezieht sich auf Pfeifenorgeln und insbesondere auf die Octavenkupplung bei denselben. Der Hauptzweck der Erfindung ist, die Kosten und Gröfse solcher Orgeln zu vermindern, so dafs nur ungefähr halb so viel Pfeifen verwendet werden, um dieselbe Anzahl von Tönen und Noten hervorzubringen, wie bei den bisher bekannten Orgeln. Eine solche Orgel ist nahezu nur halb so grofs wie gewöhnliche Orgeln. Durch eine besondere Anordnung der Pfeifen kann man den für dieselben erforderlichen Raum noch weiter verringern, so dafs die Orgel sogar noch weniger als die halbe Gröfse einer gewöhnichen Orgel erhält.
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist, den ITastenwiderstand so gering als möglich zu machen. Bei den bisherigen Pfeifenorgeln, in welchen Octavenkupplung angewendet wird, ist eine mechanische Vorrichtung vorhanden, um die Taste der einen Octave mit jener der anderen zu verbinden, so dafs der Widerstand der von dem Spieler angeschlagenen Taste um den Widerstand der anderen Taste erhöht wird. Bei Verwendung der Octavenkupplung ist dann eine bedeutende Kraft zur Bewegung der Tasten erforderlich.
Bei vorliegender Erfindung bleibt der Tastenwiderstand immer derselbe, gleichviel, ob die Octavenkupplung verwendet wird oder nicht, und da der Tastenwiderstand so gering als möglich gemacht wird, so kann die Orgel durch einen ebenso leichten Anschlag gespielt werden wie ein Klavier. . Die Kupplung ist keine mechanische Kupplung im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern eine Anordnung, wodurch die Octaven einer Taste zum Tönen gebracht werden können, ohne die Taste jener Octave irgend eines Registers zu bewegen, und es kann, je nach Wunsch, mit oder ohne diese Anordnung gespielt werden.
Bei der Ausführung der Erfindung werden vorzugsweise die Pfeifen derselben Noten und ihre Octaven in einer Gruppe angeordnet, so dafs z. B. vortheilhaft alle C zusammen gruppirt sind, alle Cis zusammen u.. s. w., d.h. also, dafs die verschiedenen Octaven des C der Flöte, des geschlossenen Diapason, des Haupt- und offenen Diapason zusammen gruppirt sind. Gewisse Register der Orgel haben im wesentlichen dieselbe Klangfarbe und sind nur in der Höhe des Tones von einander verschieden, so dafs z. B. Flöte und geschlossenes Diapason im wesentlichen im Ton oder in der Klangfarbe gleich sind und nur in der Tonhöhe differiren, indem die Flöte eine Octave höher ist als das geschlossene Diapason; das Hauptdiapason ist eine Octave höher als das offene, aber in dem Ton und der Klangfarbe sind sie gleich.
Bei der vorliegenden Erfindung dient z. B. ein Satz Pfeifen gemeinschaftlich für Flöte und geschlossenes Diapason, und ein anderer Satz Pfeifen ist dem Haupt- und offenen Diapason gemeinschaftlich, d. h. Flöte und geschlossenes Diapason werden auf demselben Satz Pfeifen gespielt und offenes und Hauptdiapason ebenfalls, und jedes dieser verschie-
denen Register hat seinen erforderlichen Ton und seine Klangfarbe und jede Note derselben ihre richtige Höhe.
Flöte, geschlossenes Diapason, Haupt- und offenes Diapason sind hier riur zur Erläuterung der Erfindung angeführt. Dieselbe ist jedoch unabhängig von irgend einem besonderen Satz oder der Anzahl der Register.
In beiliegender Zeichnung zeigt Fig. ι eine Vorderansicht nebst der Klaviatur und den Tastenverbindungen.
Die Fig. 2, 3, 4, 5 und 6 sind Einzelansichten der Tastenverbindungen.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie 16-16 der Fig. 9 und zeigt die Verbindungen zwischen einer Taste und einem der Ventile, sowie die Windlade und die Kanäle zwischen der Windlade und den Pfeifen.
Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 17-17 der Fig. 7.
Fig. 9 ist ein Grundrifs und zeigt einen Theil der Orgelpfeifen.
Fig. 10 ist ein Schnitt nach der Linie 19-19 der Fig. 7, welcher unterhalb der Mündungen der Pfeifen geführt ist.
Die Fig. 11 und 12 sind Einzelansichten und zeigen die abgetheilten Ventilsitze.
Die Fig. 13 und 14 sind schematische Ansichten (in verschiedenen Ebenen) aller der verschiedenen zu den Pfeifen führenden Luftkanäle der ganzen Orgel.
Die Fig. 15 und 16 zeigen im Schnitt bezw. im Grundrifs Einzelheiten einer Abänderung.
Der Schnitt Fig. 15 ist in der Ebene der Linie 27-27 der Fig. 16 geführt.
Die Klaviatur 30, Fig. 1, kann von beliebiger Ausdehnung und in einer oder mehreren Stufen oder Reihen ausgeführt sein. Von den verschiedenen Tasten 30 der Klaviatur führen senkrechte Stäbe 31 in bekannter Weise abwärts zu den Walzen oder schwingenden Wellen 32, die zweckmäfsig aus Metallrohren hergestellt sind. Die Walzen oder Wellen 32 sind jede mit Armen 33 und 34, Fig. 2, versehen, welche nach entgegengesetzter Richtung von der Welle abstehen. Sie sind vorzugsweise aus Draht hergestellt und an ihren äufseren Enden zu Oesen 35 umgebogen. Die unteren Enden der senkrechten Stäbe 31 sind mit Gewindezapfen 36, Fig. 6, aus Draht versehen, durch deren Muttern 37 die Länge der Stäbe eingestellt werden kann. Der Draht 36 geht nämlich durch die Oese 35 des Armes 33 und die Mutter 37 ruht auf der Oberfläche der besagten Oese 35 auf.
Die Tasten 30 sind in bekannter Weise angeordnet und wie üblich mit den senkrechten Stäben 31 verbunden. Der Arm 34 reicht durch das Walzenbrett 38 hindurch und ist mit einem senkrechten Stab 39, Fig. 6, verbunden, welcher ähnlich dem Stab 31 construirt ist, indem er an jedem Ende mit einem verjüngten Gewindezapfen und einer Mutter 3 9 Y2 versehen ist; die obere dieser beiden Muttern legt sich oben auf die Oese 35 des Armes 34 und die untere gegen die untere Seite des äufseren Endes eines schwingenden Hebels 40. Für jede einzelne Taste der Klaviatur ist ein solcher Hebel 40 vorhanden. Jede der Wellen oder Walzen 32 trägt an einem Ende mittelst eines Holzpflockes 321^2 einen Lagerzapfen 41, Fig. 4, welcher sich in den Träger 42 einlegt, der mittelst seines runden Ansatzes 43 im Walzenbrett 38 angebracht ist. Die anderen Enden der Walzen oder Wellen 32 sind zur Aufnahme von Lagerstiften 44, Fig. 5, eingerichtet, welche durch Träger 42 hindurchgehen. Dort, wo zwei schwingende Wellen in derselben waagrechten Richtung zusammen-, stofsen, sind die beiden Enden in Trägern 45, Fig. 3, gelagert. Die senkrechten Wellen und die Träger sind vorzugsweise aus Holz hergestellt. Die Verbindungen zwischen den Tasten und den Ventilen sind, mit Ausnahme der oben erläuterten, von bekannter Bauart. Die Anordnung der Walzen oder schwingenden Wellen jedoch ist neu. Die Hebel 40, Fig. 7, heben mittelst der Stifte 47 die Ventile 46. Letztere sind in der Windlade 48 untergebracht und werden in bekannter Weise durch Federn 49 auf ihren Sitzen festgehalten. Jedes Ventil 46 regelt den Durchgang der Luft nach den verschiedenen Schiebern, um Flöte, geschlossenes Diapason u. s. w. zu geben.
Es ist bekannt, dafs gewisse Töne der Orgel in Klangfarbe oder Qualität im wesentlichen gleich sind und nur in der Höhe des Tones variiren; so sind z. B. Flöte und geschlossenes Diapason der Qualität nach derselbe Ton und unterscheiden sich nur von einander durch die Tonhöhe. Ebenso sind Haupt- und offenes Diapason in ihren wesentlichen Merkmalen dieselben Töne, die sich nur um eine Octave in der Tonlage unterscheiden. Ebenso sind Gamba und Viola in Klangfarbe gleich, sind aber in der Tonhöhe um eine Octave aus einander. Wenn es also möglich ist, die Pfeifen einer Orgel so anzuordnen, dafs ein Satz Pfeifen sowohl für Flöte als für geschlossenes Diapason und ein Satz Pfeifen für Haupt- und offenes Diapason dienen kann, und die Anordnung eine derartige ist, dafs die richtige Tonhöhe dieser verschiedenen Register hervorgebracht wird, sobald eine Taste angeschlagen wird, so kann die Anzahl der Pfeifen einer Orgel um die Hälfte vermindert werden. Dies ist die Anordnung, welche nach der Erfindung gewählt ist, und zwar wird ein Satz Pfeifen derart eingerichtet, dafs er z. B. sowohl für Flöte und geschlossenes Diapason, und ein anderer Satz Pfeifen so, dafs er sowohl für
Haupt- und offenes Diapason gebraucht werden kann.
Um diesen Zweck in vortheilhaftester Weise zu erreichen, ist es nöthig, dafs die den Octaven irgend einer Note entsprechenden. Pfeifen zusammen in einer Gruppe angeordnet werden, so z. B. alle C zusammen und alle D zusammen u. s. w.
In den bisherigen Orgeln laufen freie Räume oder Kanäle quer zum Schallbrett. (Fig. ι 5), welche oberhalb und in der Längsrichtung der Ventile 46 und unterhalb und in der Querrichtung der Schieber angeordnet sind und einen freien offenen Raum zwischen jedem, einzelnen Ventil und allen Schiebern lassen. Zwischen diesen verschiedenen Kanälen befinden sich natürlich Querscheidewände, entsprechend den einzelnen Tasten.
Bei vorliegender Construction werden ebenfalls Längszwischenwände zwischen und unter den Schiebern oberhalb der Ventile 46 verwendet. Um diese in der mir bisher bekannten geeignetsten Weise auszuführen, sind in einen massiven Holzblock 631^2 die Löcher 64, 65, 66, 67 und 68 gebohrt (Fig. 7) und auf diese Weise Zwischenwände zwischen den Schiebern und über den Ventilen 46 gebildet.
Dadurch werden natürlich Querzwischenwände zwischen den anstofsenden Ventilen gebildet.
Diese Zwischenwände bilden einen Theil der Erfindung und sollen dieselben, sowie deren Zweck weiter unten ausführlich beschrieben werden.
Die Orgel ist im allgemeinen in Bezug auf die Schieber, wie vorher erwähnt, ebenso construirt wie jede andere Orgel, aber über den Schiebern wird, wenn' gewünscht, ein entsprechend durchlöchertes Brett η angebracht und über diesem ein Brett 69 mit diagonalen Kanälen 70, welche die notengebenden Oeffnungen 64 und 65 der beiden benachbarten Octaven im geschlossenen Diapason und Flöte verbinden. Das Brett 69 ist aufserdem mit den diagonalen Kanälen 71 versehen, welche die notengebenden Oeffnungen 66 und 67 der beiden benachbarten Octaven im offenen und Hauptdiapason verbinden, wie aus Fig. 7, 9, 10 und 13 deutlich ersichtlich.
Für jeden Kanal wird nur eine Pfeife verwendet oder, mit anderen Worten, es ist immer eine Pfeife zwei notengebenden Oeffnungen der benachbarten Octaven von Flöte und geschlossenem Diapason, Haupt- und offenem Diapason gemeinschaftlich.
In Fig. 9 und 10 sind durch eine Anzahl paralleler punktirter Linien die jeder Taste und Note entsprechenden Ventile schematisch dargestellt, und jede dieser Linien ist durch die ihr zugehörige Note oder Buchstaben bezeichnet.
Bei diesen Bezeichnungen sind mit den der chromatischen Scala entsprechenden Buchstaben Zeiger 1, 2, 3, 4, 5 und 6 verwendet, wobei 1 die tiefste und 5 oder 6 die höchste Note der Klaviatur bedeutet, ausgenommen den Zeiger o, der mit den die Bafspfeifen bezeichnenden Buchstaben verwendet ist. Wo ein irgend eine Note der chromatischen Scala bezeichnender Buchstabe ohne einen Zeiger gebraucht ist, wird allgemein die Note und deren Octaven bezeichnet.
Ein Blick auf die in der Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Anordnung der Klaviatur zeigt, dafs sechs C, aber nur fünf Tasten für andere Noten der chromatischen Scala vorhanden sind. Ueber dem mit Kanälen versehenen Stück 69 ist ein durchlöchertes Brett 72 angebracht, dessen Oeffnungen 73 über den Kanälen 70 an einem beliebigen Punkt dieser. Kanäle . liegen und zur Aufnahme der Orgelpfeifen 74, z. B. für Flöte und geschlossenes Diapason, dienen. Im Brett 72 befinden sich auch Oeffnungen 75 an irgend einer beliebigen Stelle über den Kanälen 71, welche zur Aufnahme der Orgelpfeifen 76, z. B. für Haupt- und offenes Diapason, dienen. Wie ersichtlich, ist eine Gruppe Pfeifen, welche die Octaven irgend einer Note vorstellt, vollkommen unabhängig von jeder anderen.Octavengruppe. Im Brett 72 befinden sich aufserdem Oeffnungen γγ, in welche die zwölf Bafspfeifen 78, welche von den Schiebern 63 regulirt werden, eingesetzt sind.
In dem mit Kanälen versehenen Stück 69 sind im hinteren Theil noch weiter Kanäle 79 angebracht, die jedoch, wie aus Fig. 9, 10 und 13 ersichtlich, nicht unbedingt diagonal sein müssen. Diese Kanäle 79 laufen nach rückwärts und sind nur darum angebracht, um Raum für die Bafspfeifen zu schaffen, da letztere sehr grofs sind. Die Kanäle 79 für die Bafspfeifen dienen nicht zur Verbindung benachbarter Octaven, da ein voller Satz Bafspfeifen für das Bafsregister vorhanden ist. Es können so viel Bafsschieber oder Register ver- ■ wendet werden, als gewünscht wird.
Im vorliegenden Falle ist nur ein Bafsschieber gezeichnet, da derselbe genügt, um die Erfindung zu kennzeichnen.
Wenn nlan nun mit Berücksichtigung des vorher Gesagten annimmt, dafs das Flötenregister eingestellt wird, um die Schieberöffnungen 60 in Uebereinstimmung mit den Oeffnungen 65 zu bringen und eine Verbindung zwischen besagten Oeffnungen und den Kanälen 70 herzustellen, und dafs das niedrigste C, also C1, welches in der C-Gruppe (Fig. 13) am weitesten links angenommen ist, angeschlagen wird, so wird dadurch die Orgelpfeife, welche durch den schwarzen Punkt über der Flöte im mittleren linken Theil der C-Gruppe in Fig. 13 angedeutet ist, zum Tönen
kommen und wird sich dabei das niedrigste C der Flöte ergeben, welches ein Vierfufston ist.
Da nun ein Satz Pfeifen gemeinschaftlich für Flöte und geschlossenes Diapason verwendet wird und da Flöte eine Octave höher als geschlossenes Diapason ist, wird es nothwendig, um den Umfang der Flöte zu vervollständigen, der oberen Lage dieses Pfeifensatzes, welcher das geschlossene Diapason darstellt, zwölf weitere Pfeifen hinzuzufügen, die eine Octave der chromatischen Scala bilden. Dasselbe gilt mit den erforderlichen Abänderungen auch für offenes und Hauptdiapason.
Die in Fig. 13 über dem Flötenschieber an der äufsersten Rechten der Octavengruppe ge-. zeichneten schwarzen Punkte deuten die Oeffnungen an, in welche die Pfeifen eingesetzt werden, die den Umfang der Flöte ergänzen: sollen. Diese Pfeifen ertönen nicht, wenn geschlossenes Diapason gezogen ist, da zwischen den erwähnten Oeffnungen und den Oeffnungen des geschlossenen Diapasons kein Kanal vorhanden ist, wie aus der Zeichnung deutlich ersichtlich.
Angenommen, dafs der Flötenschieber eingeschoben ist und so die Verbindung zwischen den Oeffnungen 65 und den Kanälen 70 unterbricht, und dafs das geschlossene Diapason gezogen wird, um die Oeffnungen dieses Schiebers mit den Oeffnungen 64 in Verbindung zu bringen, und dafs, wie vorher, das niedrigste C auf der Klaviatur angeschlagen wird, so wird keine Pfeife ertönen, weil weder Oeffnungen noch Pfeifen über dem geschlossenen Diapasonschieber vorhanden sind, welche mit der niedrigsten Octave der Klaviatur correspondiren. Wenn jedoch der Bafsschieber in Verwendung kommt, werden die Bafspfeifen ertönen, sobald die Tasten in der niedrigsten Octave der Klaviatur im geschlossenen Diapason angeschlagen werden; hierdurch erhält das geschlossene Diapason die chromatische Scala durch die ganze Klaviatur. Wenn C2 angeschlagen wird, geht die Luft durch die Kanäle 70 und bringt die Pfeife zum Tönen, welche angesprochen wurde, als Flöte gezogen war und Taste C1 angeschlagen wurde. Da ein Satz" Pfeifen gemeinschaftlich für ein geschlossenes Diapason und Flöte verwendet wird und da die Flöte eine Octave höher ist als das geschlossene Diapason liegt, so ist es klar, dafs, um den Umfang des geschlossenen Diapasons zu vervollständigen, zwölf Pfeifen am unteren Ende des geschlossenen Diapasons angebracht werden müssen, um den Umfang der letzten Octave der chromatischen Scala des geschlossenen Diapasons zu ergänzen.
Dies wird im vorliegenden Falle durch Verwendung der Bafspfeifen erreicht, wie erwähnt, und durch Verwendung des Bafsschiebers.
Das eben Gesagte gilt mit den erforderlichen Abänderungen auch für Haupt- und offenes Diapason. Die Pfeifen der oberen Octave des geschlossenen Diapasons werden von doppelter Länge hergestellt und geben Flötenton, welcher jedoch den Charakter des Registers nicht ändert, sondern nur die Klangschönheit erhöht.
Aus dem Vorhergesagten ergiebt sich, dafs der Umfang von Flöte, geschlossenem Haupt- und offenem Diapason derselbe ist, wie in jeder gewöhnlichen Orgel, denn die Orgel ist mit einer genügenden Anzahl Pfeifen versehen, um die gewünschte Anzahl Töne zu erreichen.
Angenommen, dafs Flöte und geschlossenes Diapason in Verwendung sind und dafs C1, wie erwähnt, angeschlagen wird, so wird die Bafspfeife C0 des geschlossenen Diapasons zum Tönen gebracht und die an der äufsersten Linken über Flöte liegende Pfeife für Flöte, wie vorher.
Auf diese Weise werden geschlossenes Diapason und Flöte zusammen zum Tönen gebracht, und die Noten derselben sind Octaven zu einander und gewissermafsen (dieser Erfindung gemäfs) mit einander gekuppelt, weshalb die Einrichtung eine Octavenkupplung genannt wird.
Angenommen, dafs Flöte in Verbindung mit geschlossenem Diapason verwendet wird und dafs C2 der Klaviatur angeschlagen wird, so wird die über dem zweiten schwarzen Punkt nahe der Mitte der C-Gruppe (Fig. 1 3) befindliche Pfeife als Flöte ertönen, indem die Luft durch die Oeffnungen. 65 und Kanäle 70 zu dieser Pfeife gelangt. Gleichzeitig aber geht die Luft durch Oeffnungen 64 hinauf in einen der Kanäle 70 und bringt die über dem Flötenschieber beim ersten schwarzen Punkt an der linken Seite der C-Gruppe befindliche Pfeife ebenso für geschlossenes Diapason zum Tönen. Auf diese Weise werden durch das Anschlagen einer Taste zwei Pfeifen zum Tönen gebracht, wobei die erstere eine Octave tiefer als die letztere ist. Man sieht also, dafs die Octave der einen Pfeife mit der Octave desselben Pfeifensatzes gekuppelt ist, und zwar nicht durch mechanische Verbindung der Tasten der Klaviatur, sondern vorzugsweise durch Zusammenkupplung der zu einer Taste gehörigen Pfeifen und deren Octaven, indem, wie gezeigt, die Pfeifen längs den Kanälen angebracht sind.
Diese Einrichtung bildet eine Octavenkupplung, welche den Tastenwiderstand nicht erhöht, sondern unverändert läfst, ob wenig oder viel Schieber gezogen und Pfeifen in Verwendung sind. Dieselben Resultate ergeben sich, wenn derselbe Vorgang bei den Registern Haupt- und offenes Diapason beim Ansprechen der diesen beiden Registern gemeinschaftlichen
Pfeifen stattfindet, wie aus . der vorhergehenden Beschreibung erhellt.
Angenommen jetzt, dafs alle Register in Verwendung gebracht werden, so ist klar, dafs die jedem Register entsprechenden Pfeifen beim Anschlagen irgend einer Taste ertönen werden, da die Octaven des geschlossenen Diapasons und der Flöte und die Octaven des Haupt- und offenen Diapasons mit einander verbunden sind. In jeder Pfeifengruppe und deren Octaven befindet sich eine Bafspfeife, welche ertönt, wenn der Bafs oder die Taste der niedrigsten Octave auf der Klaviatur angeschlagen wird. Aus dem Vorhergehenden ergiebt sich, dafs dieselbe Octavenkupplung aufser den C-Tasten auch für alle anderen Tasten der Klaviatur stattfindet, wenn die Register in geeigneter Weise bethätigt und die Tasten angeschlagen werden. Man sieht also, dafs fast nur die Hälfte der Anzahl Orgelpfeifen im vorliegenden Falle verwendet zu werden braucht, und dafs trotzdem alle Töne der Orgel beibehalten werden, auch deren Umfang und Mächtigkeit dieselben bleiben, wie bei den bisherigen Orgeln.
Wenn es nicht notbwendig wäre, besondere Pfeifen zur Ergänzung der oberen und unteren Lage der Register, wie oben erwähnt, zu verwenden, so würde die Anzahl der Pfeifen in diesem System genau die Hälfte der zu einer gewöhnlichen Orgel gehörigen Anzahl Pfeifen sein.
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dafs, wenn zwei Octaven mit einander mittelst der beschriebenen diagonalen Kanäle verbunden wären, während eine Taste angeschlagen wird und dadurch die eine Octave aus einander liegender Pfeifen unter einander verbunden werden, d. h. dafs, wenn z. B. C2 anschlagen würde und eines oder beide Register, Flöte und geschlossenes Diapason, gezogen würden, dann die Luft, wenn nicht geeignete Vorkehrungen getroffen werden, in beiden Richtungen von dem Ventil c2, Fig. 13, längs der Kanäle 70 strömen, die beiden erwähnten Pfeifen zum Tönen bringen und durch die Oeffnungen 64 und 65 hinunter den C3 und C1 entsprechenden Ventilen entlang strömen würde, wodurch die anderen Noten in der Richtung von C3 und C1, je nachdem, welche Schieber oder Register in Verwendung wären, mit ertönen würden.
Die Luft könnte auch, nachdem sie die Ventile C3 und C1 passirt und die Pfeifen auf dieser Linie ohne Unterschied zum Tönen gebracht hat, durch die diagonalen Kanäle zu anderen Pfeifen, z. B. in der Linie des C4 entsprechenden Ventils, gelangen, wodurch die Pfeifen der Orgel ohne Bezug auf die angeschlagene Taste ertönen würden.
Um dies zu verhindern, werden vortheilhaft über den Ventilen 46 die Oeffnungen 64, 65, 66, 67 und 68 im Brett 63Y2 angebracht, indem so Längsscheidewände zwischen den Schiebern und den Noten jedes Schiebers geschaffen werden. Diese Scheidewände werden vortheilhaft mit einem abgetheilten Ventilsitz 80 von der in Fig. 11 und 12 gezeigten Form versehen. Dieser Ventilsitz ist mit durchgehenden Löchern 81, welche den Oeffnungen 64,65,66,67 und 68 entsprechen, versehen, so dafs, wenn z. B. das der Taste C3 entsprechende Ventil auf seinem Sitz aufruht, die Luft verhindert wird, aus den durch Anschlagen der Taste C2 zum Tönen gebrachten Pfeifen zu anderen Pfeifen zu gelangen, da die Verbindung zwischen letzteren und den tönenden Pfeifen durch die Schieberwand und durch den abgetheilten Ventilsitz von einander getrennt sind, wenn Ventil 46 auf seinem Sitz aufruht.
Die Oeffnungen 80 in dem abgetheilten Ventilsitz werden gröfser hergestellt als die Oeffnungen 64, 65 etc., damit der Wind besser zu den Pfeifen gelangen könne, wenn die Ventile 46 geöffnet sind.
In den bisherigen Orgeln befinden sich keine Längsscheidewände der beschriebenen Art zwischen den Ventilen 46 und den Schiebern (Fig. ι 5), so dafs die Erfindung bei diesen bis jetzt construirten Orgeln nicht verwendet werden könnte, ohne solche Scheidewände zu benutzen. Man kann also sagen, dafs diese Scheidewände oder ähnliche Mittel, um die Verbindung zwischen den Pfeifen zu unterbrechen, verwendet werden müssen, um den Zweck der Erfindung zu erreichen, und bilden dieselben also eigentlich das Hauptmerkmal derselben.
Statt die Ventile 46 auf den abgetheilten Ventilsitzen 80 anzubringen, können dieselben ihren Sitz auch unmittelbar an den beschriebenen Scheidewänden haben, denn wenn irgend ein bestimmtes Ventil auf seinem Sitz aufruht, wird das ungehörige Ertönen von Pfeifen verhindert. Ebenso ist es ohne besondere Zeichnung klar, dafs der durchlochte oder mit Scheidewänden versehene Block 63Y2 weggelassen werden kann, indem man die Schieber auf den abgetheilten Ventilsitzen 80 anbringt, welche aus Metall und alle aus einem Stück gegossen sein können, ohne hierbei von der Erfindung abzuweichen, da es, wie angegeben, nur überhaupt nöthig ist, Zwischenwände zwischen den Schiebern zu schaffen oder irgend eine Vorrichtung anzubringen, um das ungehörige Ertönen der Pfeifen zu verhindern, zu welchem Zwecke die Scheidewände der abgetheilten Ventilsitze dienen würden.
Es ist ein metallischer Ventilsitz verwendet, um einen besseren Schlufs zu erzielen, da Metall seine Form besser hält wie Holz und nicht Gestaltänderungen durch atmosphärische Einflüsse unterworfen ist.

Claims (3)

An jedem Ende des abgetheilten Ventilsitzes sind Kloben r und s angebracht; das freie Ende des Ventils 46 ruht auf dem Kloben r, durch welchen der Stift 47 hindurchgeht, während das Scharnierende des Ventils 46 am Kloben s angebracht ist; diese Kloben sind von derselben Dicke, wie der abgetheilte Ventilsitz. Zwischen den einzelnen Ventilen 46 sind Stifte oder Drähte t, Fig. 8, angebracht, welche eine seitliche Bewegung der Ventile verhindern und so eingerichtet sind, wie bei den bisherigen Orgeln. . ■ ■ . . Der in Fig. 11 gezeigte abgetheilte Ventilsitz ist für Bafspfeifen bestimmt. Die Oeffnungen für die Bafspfeifen sind länger als die anderen Oeffnungen, um einen gröfseren Durchgangsraum zu den Bafspfeifen zu bilden, welche mehr Luft als die anderen Pfeifen erfordern. Die Ventilsitze, die zu Tasten ohne Bafspfeifen ' gehören, sind kürzer, weil die gröfste Oeffnung wegfällt (s. Fig. 12 und 14). In Fig. 15 und 16 ist eine andere Einrichtung angegeben, um das ungehörige Ertönen von Pfeifen zu verhindern, wenn eine Taste angeschlagen wird; In dieser Abänderung sind die Längsscheidewände weggelassen und es ist. ein quergehender, freier, offener Raum unter allen Schiebern geschaffen, wie am unteren Theil der Fig. 1 5 ersichtlich. Statt der Schiebewände sind in diesem Falle Ventile χ verwendet, welche vorzugsweise in den diagonalen Kanälen 70 und 71 über den Löchern im Brett η unterhalb des Schiebers untergebracht sind. Die Ventile für jeden diagonalen Kanal können aus beliebigem Material aus einem Stück hergestellt und mittelst einer Schraube^ befestigt werden. Diese Ventile können in beliebiger Weise construirt sein. Die in der Zeichnung gezeigte Form soll nur beispielsweise andeuten, wie Ventile zum angegebenen Zwecke zu verwenden wären. Wenn ein Schieber in Verwendung kommt und dadurch ein irgend einer Taste entsprechendes Ventil bethätigt wird, so strömt die Luft durch die Oeffnung oder Oeffnungen im Schieber oder in den Schiebern, welche in Verbindung sind, hebt das Ventil χ und bringt die entsprechende Pfeife zum Tönen. Ist nur ein Schieber mit irgend einem diagonalen Kanal in Verbindung, so wird nur ein Ventil in diesem diagonalen Kanal gehoben und das andere Ventil in diesem Kanal wird durch den von oben wirkenden Luftdruck in dem Kanal auf seinem Sitz festgehalten und verhindert die Luft, durch die Oeffnung, welche es bedeckt, nach unten hindurchzugehen und dadurch ein ungehöriges Tönen der Pfeifen hervorzubringen. Zu diesem Zwecke sind die Scheidewände den Ventilen vorzuziehen, weil sie nicht so leicht in Unordnung gebracht werden als Ventile, und überdies, weil sie sich leichter herstellen lassen. Es ist klar, dafs durch geeignete Luftverbindungen (z. B. durch ein System . von Röhren statt diagonaler Kanäle) zwischen Orgelpfeifen und den notengebenden Schiebern dasselbe Resultat in angegebener Weise erreicht wird. Die Kupplung der Octaven ist jedoch die bei Weitem vortheilhaftere Anordnung, da hierdurch die Construction vereinfacht wird. : Paten τ-Ansprüche:
1. Eine Octavenkupplung für Orgeln, gekennzeichnet durch die Anordnung nur eines Satzes Pfeifen für je zwei klanggleiche, jedoch um eine Octave in der Tonlage verschiedene Register (Schieber), z. B. Flöte und geschlossenes Diapason, in der Weise, dafs jede Pfeife aus einem Kanal (70, Fig. 15) gespeist wird, an den je eine Oeffnung des Flötenschiebers und des Diapason-
, Schiebers anschliefst, von denen die zu letzterem gehörige Oeffnung einer um eine
■■ Octave höher liegenden Taste entspricht, -wobei die zwischen den Schiebern und Ventilen liegenden Ventilsitze mit Längsscheidewänden zwischen den benachbarten Schiebern oder die Zutrittsöffnungen zu den Verbindungskanälen (70) mit Ventilen (x) versehen sind, um zu verhindern, dafs die Luft von den Kanälen (70) aus zu fremden Pfeifen gelangt (Fig. 7, 14 und 15).
2. Eine Einrichtung der unter 1. bezeichneten Art, bei welcher behufs Abkürzung der Verbindungskanäle und behufs Raumersparnifs kleine und gr'ofse Pfeifen in der Weise zusammengestellt sind, dafs die den Octaven jeder Taste entsprechenden Pfeifen mit denen der Taste selbst in einer Gruppe stehen (Fig. .9 und· 10).
3. Eine Einrichtung der unter 1. bezeichneten . Art, bei welcher behufs Ermöglichung einer . raumersparenden Gruppirung der Pfeifen die Fortpflanzung., der Tastenbewegung in ;der, Richtung : der Breite der Orgel durch, schwingende Wellen (32) vermittelt wird, die über einander in solchen Längen angeordnet sind, dafs die von. ihnen durch einen nach vorn gerichteten Hebelarm (33). aufgenommene Tastenbewegung durch einen anderen, nach hinten gerichteten Hebel-. arm (34) an der gewählten Stelle der Orgelbreite nach einem Ventil (46) hin übertragen werden kann (Fig. 1, 2 und 7).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT71950D Octavenkuppelung für Orgeln Expired - Lifetime DE71950C (de)

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