DE1253120B - Fadenfuehrungsvorrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B65h

Deutsche Kl.: 76 d-6

Nummer: 1253 120

Aktenzeichen: M 54929 VII a/76 d

Anmeldetag: 26. November 1962

Auslegetag: 26. Oktober 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenführungsvorrichtung zum Hin- und Herbewegen eines Fadens beim Aufwickeln einer Spule od. dgl.

Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt mit zwei umlaufenden endlosen Organen, die jeweils eine Mehrzahl von im Abstand voneinander liegenden gleichartigen Führungselementen tragen, welche den Faden abwechselnd in entgegengesetzter Richtung führen. Bei dieser bekannten Fadenführungsvorrichtung werden die Führungselemente mit dem Faden im rechten Winkel zur Bewegungsrichtung des Fadens in Eingriff gebracht. Infolge der raschen und plötzlichen Aufnahme des Fadens durch die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Führungselemente werden auf den Faden vibrierende Stöße übertragen, welche die Gleichförmigkeit des Aufspulens der Wickel nachteilig beeinflussen. Außerdem kann sich eine Überbeanspruchung des Fadens durch seine plötzliche Aufnahme durch die Führungselemente ergeben.

Eine Fadenführungsvorrichtung gemäß der Erfindung, die von einer Vorrichtung der genannten Art ausgeht, ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden endlosen Organe sich im Abstand voneinander in Laufrichtung zu beiden Seiten des Fadens erstrecken, im spitzen Winkel zueinander angeordnet und gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben sind und daß die Fadenführungselemente an den endlosen Organen jeweils versetzt und gegeneinandergerichtet befestigt sind.

Die Fadenführungselemente können gemäß der Erfindung an jedem der endlosen Organe in gleichen Abständen voneinander angeordnet sein.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Fadenführungselemente an jedem der endlosen Organe jedoch auch in ungleichen Abständen voneinander angeordnet sein.

Vorzugsweise kann nahe den konvergierenden Enden der endlosen Organe ein den Faden zwischen sie leitender feststehender Fadenführer angeordnet sein.

Durch die Erfindung ist eine Fadenführungsvorrichtung geschaffen, mittels welcher der Faden mit großer Geschwindigkeit in völlig gleichmäßiger Weise aufgespult werden kann, d. h., ohne daß eine »Bildwicklung« auftritt und ohne daß der Faden bei seiner Hin- und Herbewegung eine Überbeanspruchung erfährt. An den Faden werden während seiner Bewegung zwischen den endlosen Organen nur kleine Führungskräfte angelegt. Der Faden steht unter zwangläufiger Steuerung, bevor er das Ende Fadenführungsvorrichtung

Anmelder:

Monsanto Company, St. Louis, Mo. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr. E. Wiegand und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Patentanwälte, Hamburg 50, Königstr. 28

Als Erfinder benannt:

Paul de Forest Emerson, Pensacola, Fla.

(V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. November 1961
(155 641)

eines Hubes über die Spule erreicht. Der Steuerungswechsel von einem Führungselement an dem einen endlosen Organ auf ein Führungselement an dem anderen endlosen Organ wird an dem Umkehrpunkt des Fadens ohne die übliche Folge des In- und Außereingrifftretens der Führungselemente an dem Umkehrpunkt an einer Spule erreicht. Die Umkehr des Fadens am Ende eines Hubes erfolgt augenblicklich, so daß der Verweilfaktor auf ein Minimum herabgesetzt ist.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In dieser zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht einer Fadenführungsvorrichtung gemäß der Erfindung und in schematischer Weise ihre Zuordnung zu einer Spulmaschine,

F i g. 2 eine schematische Seitenansicht der Fadenführungsvorrichtung und

Fig. 3 eine Draufsicht und eine Seitenansicht eines Führungsfingers.

In F i g. 1 ist die Fadenführungsvorrichtung gemäß der Erfindung, die allgemein mit 1 bezeichnet ist, als in ihrer Arbeitsstellung zwischen einer zweistufigen Streckvorrichtung und einer Spulvorrichtung angeordnet dargestellt. Die beispielsweise von einer Spinndüse 3 gesponnenen Einzelfäden gehen durch eine sie zu einem Faden 2 zusammenfassende Führung hindurch, worauf dieser um zwei aus je einer Streckwalze 4 und einer Umlenkwalze 5 bestehende Streckvorrichtungen läuft, bevor er an die den Faden hin- und herbewegende Führungsvorrichtung 1 ab-

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gegeben wird, durch die er auf eine Spule 6 der Spulmaschine aufgewickelt wird. Die Aufwickelspule 6 wird durch eine an ihrer Oberfläche anliegende Trommel 7 in bekannter Weise angetrieben, die von einem Motor 8 über einen Riemen 9 gedreht wird.

Die Fadenführungsvorrichtung 1 weist ein Gestell auf, das zwei allgemein aufrecht stehende, im Abstand voneinander angeordnete Balken 10 und 11 besitzt. Die Balken 10 und 11 sind nebeneinander und schräg zueinander angeordnet, so daß sie an ihren oberen Enden konvergieren und an ihren unteren Enden divergieren.

An den unteren Enden der Balken 10 und 11 sind Scheiben 12 vorgesehen, die an Tragarmen 13 drehbar angeordnet sind. Die Scheiben 12 an den oberen Enden der Balken 10 und 11 liegen in einem kleineren Abstand voneinander als die Scheiben 12 an den unteren Enden der Balken. Jede Scheibe 12 ist an einem Balken so angeordnet, daß eine rechtwinklig zur Achse der Scheibe verlaufende und durch die Mitte der Scheibe hindurchgehende Ebene auch durch die Mitte der anderen Scheibe 12 an dem gleichen Balken hindurchgeht, um eine Ausrichtung eines endlosen Organs 18 in Form eines Bandes auf den entsprechenden Scheiben 12 zu ermöglichen. Die beiden Scheiben 12 am unteren Ende der Balken 10 und 11 sind, wie dargestellt, jeweils auf einer zugehörigen Welle 14 befestigt. Die Wellen 14 erstrekken sich von den Scheiben 12 nach innen und sind miteinander durch ein biegsames oder Universalgelenk 15 von üblicher Ausbildung verbunden. Die eine der Wellen 14 ist über einen Treibriemen 17 mit einem Motor 16 antriebsmäßig verbunden.

Um die beiden zugehörigen Scheiben 12 an jedem der Balken 10 und 11 ist je ein endloses Band 18 geführt. Jedes Band 18 trägt eine Mehrzahl von im Abstand voneinander liegenden Fadenführungselementen 19, die auf der äußeren Umfangsfläche des Bandes durch zweckentsprechende Befestigungsteile, wie Niete od. dgl., befestigt sind. Die Führungselemente 19 an dem einen Band 18 sind in bezug auf die Führungselemente 19 an dem gegenüberliegenden Band 18 versetzt angeordnet. Jedes Führungselement 19 ragt in den Raum zwischen den Bändern hinein und besitzt ein hakenförmig umgebogenes Ende 20 (F i g. 3), das mit dem Faden in und außer Eingriff treten kann.

Ein feststehender Fadenführer 21 ist an dem einen Ende eines winkligen Armes 22 vorgesehen, der mit seinem anderen Ende an dem Balken 10 befestigt ist. Der feststehende Fadenführer 21 liegt über und zwischen den oberen Enden der Balken 10 und 11.

Die an den unteren oder divergierenden Enden der Balken 10 und 11 befindlichen Scheiben 12 liegen in einem solchen Abstand voneinander, daß die Spule 6 dicht unter und zwischen den Scheiben angeordnet werden kann.

In F i g. 1 ist die Spule 6 als unter und zwischen den endlosen Organen 18 liegend dargestellt. Obwohl die Fadenführungsvorrichtung 1 mit der in F i g. 1 dargestellten Anordnung der Spule 6 arbeitsfähig ist, ist die erwünschte und bevorzugte Anordnung der Spule 6 in bezug auf die endlosen Organe 18 und die Führungselemente 19 diejenige, wie sie in F i g. 2 veranschaulicht ist.

Bei dieser bevorzugten Anordnung liegt die Spule 6 zwischen und vor den divergierenden Enden der endlosen Organe 18. Die endlosen Organe 18 sind auf den Scheiben 12 so angeordnet, daß die vorderen, d. h. der Spule 6 zugekehrten Trume der Bänder 18 sich abwärts und tangential zur Umfangsfläche des sich auf die Spule 6 aufspulenden Fadenwickels bewegen. Der Punkt, an welchem jedes abwärts wandernde Führungselement 19 seine Bewegungsrichtung ändert, liegt in einer durch die Acfäse*der Spule 6 hindurchgehenden waagerechten Ebene die in F i g. 2 bei 23 angedeutet ist.

Normalerweise läuft der Fadeft von den Streckwalzen 4, 5 zu dem feststehenden fadenführer 21 und von da zu dem am nächsten liegenden Führungselement 19 am vorderen Trum des einen Bandes 18, wobei er von dem Hakenende 20 dieses Führungselementes gehalten wird. Der Faden wird dann in einer Zickzackbahn abwechselnd von dem obersten Führungselement 19 an dem einen Band 18 nach unten zu dem nächstfolgenden Führungselement 19 an dem gegenüberliegenden Band usw. zu dem untersten Führungselement 19 geführt, wobei der Faden in jedem Fall von den hakenförmigen Enden der Führungselemente gehalten wird. Von dem jeweils untersten Führungselement 19 wird der Faden auf die Spule 6 aufgewickelt.

Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des hakenförmigen Endteils eines der Führungselemente 19. Die Flächen sind glatt, damit der Faden von dem Führungselement leicht abgleitet, wenn dieser den Faden freizugeben beginnt. Vorzugsweise ist das hakenförmige Ende 20 jedes Führungselementes so umgebogen, daß es einen spitzen Winkel mit dem Körper des Führungselementes bildet.

Die Führungselemente 19 an jedem Band 18 können in gleichen Abständen voneinander liegen, wobei jedes Führungselement an dem einen Band in der Mitte zwischen einem Paar Führungselementen an dem anderen Band liegt. Wenn jedoch auf der Spule 6 die sogenannte »Bildwicklung« auftreten würde, dann können die Führungselemente an den Bändern verstellt werden. Durch diese Verstellung werden die Hin- und Herbewegungshübe versetzt, und der Faden wird auf der Spule nicht in dem gleichen wiederholten Hub aufgewickelt.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Fadenführungsvorrichtung zum Hin- und Herbewegen eines Fadens beim Aufwickeln einer Spule od. dgl. mit zwei umlaufenden endlosen Organen, die jeweils eine Mehrzahl von im Abstand voneinander liegenden gleichartigen Führungselementen tragen, welche den Faden abwechselnd in entgegengesetzter Richtung führen, dadurchgekennzeichnet, daß die beiden endlosen Organe (18) sich im Abstand voneinander in Laufrichtung zu beiden Seiten des Fadens (2) erstrecken, im spitzen Winkel zueinander angeordnet und gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben sind und daß die Fadenführungselemente (19) an den endlosen Organen (18) jeweils versetzt und gegeneinandergerichtet befestigt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungselemente (19) an jedem der endlosen Organe (18) in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungselemente

(19) an jedem der endlosen Organe (18) in ungleichen Abständen voneinander angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nahe den konvergierenden Enden der endlosen Organe (18) ein den Faden zwischen die endlosen Organe leitender feststehender Fadenführer (21) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die endlosen Organe (18) in an sich bekannter Weise jeweils um zwei Scheiben (12) laufen, wobei diese an im Winkel zueinander angeordneten Balken (10, 11) gelagert sind und deren Wellen (14), von denen eine mit einer Antriebseinrichtung verbunden ist, durch ein biegsames Gelenk (15) in bekannter Weise miteinander gekoppelt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1 101 237, 1 076 537, ίο 1 059 321, 721 114;

USA.-Patentschrift Nr. 2 238 128.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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