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Verschluß für ein Konservierungsgefäß Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung an Konservierungsgefäßen, die ein einfaches Ent- und Belüften (Öffnen)
des Gefäßes erlaubt Bei Gefäßen zur Konservierung von an der Luft verderblichen
Nahrungsmitteln, wie Obst, Gemüse und Fleisch, bereitet häufig das Wiederöffnen
dieser Gefäße Schwierigkeiten. Insbesondere gilt das für Einmachgläser, bei denen
die Abdichtung zwischen Deckel und Gefäß durch einen Ring aus Gummi oder ähnlichem
Material erfolgt. Beim Versuch, das Einmachglas zu öffnen, wird häufig die Zuglasche
am Abdichtring abgerissen, so daß dieser oft nur einmal verwendet werden kann. In
diesem Fall muß dann das Öffnen mit mechanischen Mitteln erfolgen, was leicht zur
Beschädigung der Gläser führt, so daß diese bei der nächsten Verwendung nicht mehr
dicht schließen.
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Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, im Deckel solcher Konservierungsgefäße
Öffnungen anzubringen, in die eine Belüftungsschraube eingreift, durch deren Lösen
Luft in das evakuierte Gefäß einströmen kann. Es wurden weiterhin aus zwei getrennten,
jedoch niiteinander verschraubten Ventilschrauben bestehende Belüftungsschrauben
vorgeschlagen.
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Es wurde nun gefunden, daß eine aus einem Stück bestehende Belüffungsschraube,
in die ein Rückschlagventil eingearbeitet ist, wesentliche Vorteile bietet.
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Ein besonderer Vorteil des Verschlusses nach der Erfindung liegt
in seiner einfachen und wirtschaftlichen Herstellung und in dem geringen Platzbedarf.
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Die Belüftungsschraube enthält - vorzugsweise in einer zentralen Bohrung
- das Rückschlagventil, das als Kugelventil ausgebildet sein kann oder zweckmißig
einen Ventilstift enthält, und ist nicht wesentlich länger, als die Wand des Gefäßes
oder Deckels stark ist. Gegenüber bekannten Entlüftungsvorrichtungen hat die erfindungsgemãße
Be- und Entlüftungsvorrichtung den Vorzug, daß keine Verstärkung des betreffenden
Teiles der Gefäß- bzw. Deckelwand notwendig ist und die Vorrichtung nicht aus der
äußeren Gefäß- und Deckelebene vorsteht. Dadurch wird einmal jede Gefahr einer Beschädigung
vermieden und die Gefäße behalten ihre gute Stapelbarkeit.
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Der erfindungsgemäße Verschluß hat darüber hinaus den Vorteil, daß
er auch die Konservierung in aus einem einzigen Teil bestehenden Konservierungsgefäßen
ermöglicht. In diesem Fall erfolgt die Füllung und Entleerung des Konservierungsgefäßes
durch die Öffnung, die die Belüftungsschraube mit Rückschlagventil aufnimmt und
die in diesem Fall zweckmäßig in ihrem Durchmesser etwas größer gehalten ist als
bei
mit einem Deckel verschlossenen Konservierungsgefäßen.
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Diese Vorteile sind bei einer Vorrichtung zum Be-und Entlüften von
Gefäßen, die aus zwei getrennten jedoch miteinander verschraubten Ventilschrauben
besteht, nicht gegeben. Die äußere Ventilschraube ist mit dem Deckel des Gefäßes
verschraubt und diesem gegenüber mit einem Dichtungsring abgedichtet. Die im Innengewinde
der äußeren Ventilschraube geführte innere Veuflischraube drückt ein Gummiplättchen
gegen die äußere Ventilschraube, wodurch das Gefäß gegen Druck von innen und- außen
abgedichtet ist.
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Zum Evakuieren des Gefäßes muß die innere Ventil- -schraube und zum
Entlüften die äußere Ventilschraube betätigt werden.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Belüftungsschraube,
die aus einem Stück besteht, in das ein Rückschlagventil eingearbeitet ist, liegt
demgegenüber darin, -daß mit diesem einzigen Stück sowohl die Entlüftung als auch
die Belüftung des IKonservierungsgefäßes bewirkt wird.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verschlusses besteht darin, daß die Beliiftungsschraube zusätzlich eine Elektrode
trägt, die in das Konservierungsgefäß hineinragt und eine Erwärmung der über dem
Konservierungsgut stehenden Luft erlaubt. Die sich durch die Erwärmung ausdehnende
Luft entweicht dabei durch das Rückschlagventil, das wiederum beim Abkühlen jedes
Eindringen von Außenluft verhindert. Dadurch ist es möglich, Bakterien und Fäulniskeime
ohne jede Wärmeeinwirkung von außen zu vernichten und im Gefäß ein Vakuum zu erzeugen.
Zweckmäßig ist dabei das Rückschlagventil von einer Metallhülse gebildet, die gleichzeitig
als Stromzuführung für die Elektrode dient.
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Zur Sterilisierung von z. B. Obstsäften in Konservendosen ist es
bekannt, in das zu konservierende Gut an eine Stromquelle angeschlossene Elektroden
einzutauchen,
die in einer das Konservierungsgefäß ganz überdeckenden
Haube angebracht sind. Anschließend muß dann die Haube mit den Elektroden entfernt
und das Gefäß mit einem Deckel verschlossen werden.
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Demgegenüber hat die Elektrode in Verbindung mit der Belüftungsschraube.im
wesentlichenwdie Aufgabe, im Konservierungsgefäß den zwischen dem darin befindlichen
Gut und dem Deckel vorhandenen Luftraum zu entkeimen und dabei ein Vakuum zu erzeugen.
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Andererseits erniöglicht die neue Vorrichtung bei besonders hitzeempfindlichen
Konservierungsgütern auch ein Evakuieren ohne jede Wärmeeinwirkung.
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Die Luft kann in diesem Fall mit Hilfe des Rückschlagventils in einer
Vakuumglocke ohne weitere Zusatzgeräte.abgesaugt werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, einen Saugflansch über der Gefäß-bzw. Deckelöffnung anzusetzen und
mit üblicher Unterdruckpumpen die Luft aus dem Konservierungsgefäß zu entfernen.
Durch den erzeugten Unterdruck saugt sich dabei der Flansch vollkommen ohne jede
zusätzlichen Einrichtungen wie Absaugstutzen u. a. an der glatten Oberfläche des
Gefäßes oder des Dekkels fest.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den nachfolgend beschriebenen Figuren, ohne daß damit der Anmeldegegenstand auf
diese bestimmten Ausführungsformen beschränkt ist.
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F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch den Deckel eines Einmachglases;
F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf diesen Deckel.
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In dem in Fi g. 1 gezeigten Glasdeckel 1 befindet sich eine zweckmäßig
sich konisch nach unten verjüngende kreisrunde Öffnung, in die eine Schraube 2,
die vorzugsweise aus einem elastischen, wärmebeständigen Kunststoff besteht, eingesetzt
ist, und durch eine Mutter 3 festgehalten wird. Dabei sorgt ein Gewinde 4 am unteren
Ende der Schraube 2 dafür, daß der Außenmantel der Schraube 2 nach dem Anziehen
luftdicht an der Wand der Aussparung im Deckel 1 anliegt und die Mutter 3 gegen
die Deckelunterseite gepreßt wird. Die Öffnung ist vorteilhaft nicht in der -Deckelmitte
angebracht, so daß der Verschluß dadurch bei Verwendung der üblichen Klammern beim
Konservierungsvorgang nicht verdeckt wird.
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Im oberen Teil der Schraube 2 befindet sich ein Längsschlitz 7, der
mit Hilfe eines einfachen Gegenstandes, beispielsweise einer Münze, leicht ein Lösen
und Herausschrauben der Schraube 2 erlaubt.
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In der Mitte der Schraube 2 ist eine zentrale Bohrung angebracht,
in die eine Metallhülse 5 eingesetzt ist. In dem erweiterten oberen Teil der Metallhülse
5 ist eine Kugel 6 in Längsrichtung der Hülse beweglich angeordnet. Das untere Ende
der Erweiterung ist dabei derart ausgebildet, daß bei Unterdruck im Gefäß
ein dichter
Ventilsitz gewährieistet ist. Nach oben verhindert ein durch die obere Öffnung hindurchgehender
Stift 9 ein Herausdrücken der Kugel 6 beim Heraustreten der Luft aus dem Gefäß.
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Die Metallhülse 5 trägt an der . Deckelunterseite eine winkelförmig
ausgebildete Elektrode 8, in die die Metallhülse 5 eingeschraubt oder angelötet
sein kann.
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Der obere Teil der Metallhülse 5 ist dabei vorteilhaft als Buchse
ausgebildet, so daß die Stromzufuhr zur Elektrode mit Hilfe einer einfachen Steckverbindung
von außen bewirkt werden kann.
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Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusses macht
eine zusätzliche Mutter dadurch überflüssig, daß in der öffnung in der Gefäß- bzw.
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Deckelwand eine der Größe der Öffnung entsprechende Manschette eingesetzt
ist, die vorzugsweise ebenfalls aus einem wärmebestärldigen Kunststoff besteht und
gegebenenfalls mit der Wand. der Aussparung verklebt sein kann. Diese Manschette
trägt ein Innengewinde, in das die das, Rückschlagventil enthaltende Belüftungsschraube
eingeschraubt wird.
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Beiden beschriebenen Ausführungsformen des neuartigen Verschlusses
gemeinsam ist die einfache Herstellung - und Anbringung;- Die Herstellung des Konservierungsgefäßes
selbst kann auf die übliche Weise erfolgen, wobei die Äussparung für den anzubringenden
Verschluß von vornherein bei der Formgebung berücksichtigt werden kann. Andererseits
macht wegen der kleinen räumlichen Ausdehnung des Verschlusses auch das nachträgliche
Anbringen der notwendigen Aussp arung keine Schwierigkeiten, so daß selbst vorhandene
Konservie.rungsgefäße auf das neue Vers chluß system umgestellt werden können. Der
Verschluß läßt sich als geschlossene kleine Baneinheit mühelos selbst von einem
Laien einfügen.