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Verfahren zur Herstellung von Vollkonserven in Blechpackungen mit endloser Gummiaufreissschnur
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konservieren von Lebensmitteln in Blechpackungen mit einer zwischen Deckel und Rumpf angeordneten endlosen Aufreissschnur aus Gummi oder gummielasti- schem Material durch Sterilisieren der gefüllten und verschlossenen Packungen unter Überdruck im Auto- klaven.
Bei den bekannten Konservenherstellungsverfahren werden in einem Druckkocher (Autoklaven) mit
Lebensmitteln gefüllte und dann verschlossene Blechdosen unmittelbar durch Dampf erhitzt und anschlie- ssend durch Einführen von kaltem Wasser gekühlt. Dabei erfolgt die Einführung des Kühlwassers, nach- dem der Heizdampfzufluss abgestellt und der Kocher druckfrei gemacht worden ist. Ferner wird bei den bekannten Verfahren auch so vorgegangen, dass nach der unter gleichbleibendem Dampfdruck in einer
Dampfatmosphäre erfolgenden Erhitzung die anschliessende Wasserkühlung unter Aufrechterhaltung des
Dampfdruckes durchgeführt wird.
Die Konservierung von Lebensmitteln in Blechpackungen durch Sterilisieren der gefüllten und verschlossenen Packungen unter Überdruck im Autoklaven ist seit Jahrzehnten bekannt. Bei diesen seit langer
Zeit allgemein bekannten Konserven handelt es sich um Blechdosen, die zum Verschliessen die üblichen Falzverschlüsse aufweisen. Es sind dabei Boden- und Seitenteile so miteinander umgebördelt, dass ein dichter Verschluss gegeben ist. Dabei bestand aber von jeher die Schwierigkeit, dass sie nur schwer, unbequem und unter Gefahr des Beschmutzens und Verletzens bei Ingebrauchnahme geöffnet werden können.
Das gilt in gleicher Weise für das Öffnen mittels eines Dosenöffners, wie mittels eines Dosenschlüssels bei vorgeritzten Aufreisslinien. Eine Vermeidung dieser Nachteile garantiert an sich der endlose Aufreissring aus Gummi oder gummielastischem Material zwischen Rumpf und Deckel, nachdem es gelungen war, einen solchen Aufreissring mit angeformter Aufreisslasche zu schaffen, insbesondere dann, wenn diese angeformte Aufreisslasche gegen die horizontale Symmetrieebene des Aufreissringes seitlich versetzt angeordnet ist, so dass der Aufreissring an keiner Stelle seiner Einklemmung zwischen Rumpf und Deckel eine Querschnittsänderung besitzt. Trotzdem ist es bisher nicht gelungen, über die Verwendung eines solchen Aufreissringes bei beschränkt haltbar gemachten Lebensmitteln, sogenannten Präserven, hinauszukommen.
Bei Vollkonserven, d. h. also Dauerkonserven, versagt dieser Verschluss, weil nach bestimmter Zeit, die zwar für Präserven ausreicht, für Dauerkonserven aber eben nicht genügt, der Verschluss undicht wird. Der tatsächliche Grund für diese Erscheinung konnte nicht einwandfrei geklärt werden, jedoch ist zu vermuten, dass bei der Sterilisierung irgendwelche Spannungen im Material der Dose entstehen, die früher oder später zu dem Undichtwerden des Verschlusses führen.
Es wurde nun gefunden, dass man zu einem vollen Erfolge gelangt, wenn man erfindungsgemäss die fertig sterilisierten Blechpackungen im Autoklaven unter Beibehaltung des Überdruckes zunächst bis auf einen bestimmten Temperaturhaltepunkt im Bereich von 45 bis 750C herunterkühlt, dann den Überdruck aufhebt und anschliessend die Packungen auf Raumtemperatur in üblicher Weise abkühlt. Die so behandelten Packungen zeigen eine Haltbarkeit, die völlig der Haltbarkeit von Vollkonserven in Blechpackungen, die beispielsweise durch Falzen verschlossen und anschliessend im Autoklaven sterilisiert sind, entspricht.
Gemäss der Erfindung ist es also gelungen, entgegen der einhelligen Ansicht aller Fachleute auf diesem Gebiet in Dosen mit Aufreissring mit einem der bekannten Sterilisierverfahren für Dosen mit Falzverschluss eine Vollkonserve herzustellen.
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Die Durchführung des Verfahrens ist ausserordentlich einfach und entspricht in bezug auf das Füllen der Packungen, das Verschliessen und anschliessende Sterilisieren völlig dem bekannten Verfahren bei der Herstellung von Präserven in Blechpackungen mit zwischen Rumpf und Deckel vorgesehenem endlosem Aufreissring aus Gummi oder gummielastischem Material. Während aber bisher das Abkühlen völlig bei aufgehobenem Überdruck, d. h. also bei Atmosphärendruck, erfolgte, wird jetzt das Abkühlen in zwei Stufen durchgeführt. In der ersten Stufe erfolgt das Abkühlen unter Beibehaltung des Überdruckes im Autoklaven bis auf einen bestimmten Temperaturhaltepunkt herunter.
Dieser Temperaturhaltepunkt richtet sich im einzelnen nach Dosenformen, Dosengrösse und Doseninhalt, liegt aber im allgemeinen in einem Bereich von 45 bis 750C. Erst bei Erreichen dieses Temperaturhaltepunktes wird der Überdruck aus dem Autoklaven abgelassen, und die weitere Abkühlung erfolgt in üblicher Weise bis zur Raumtemperatur.
Als besonders vorteilhaft hat sich bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens die Verwendung von Blechpackungen erwiesen, deren Grundriss von einer allseitig konvex geformten Linie begrenzt wird. Eine solche Grundrissform ist am besten geeignet, dem auf die Dosenwandungen wirkenden Druck wirksamen Widerstand zu leisten, so dass Undichtigkeiten durch federndes Nachgeben der Dosenwandungen vermieden werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Vollkonserven in Blechpackungen mit zwischen Rumpf und Deckel angeordneter endloser Aufreissschnur aus Gummi oder gummielastischem Material durch Sterilisieren der gefüllten und verschlossenen Packungen unter Überdruck im Autoklaven, dadurch gekennzeichnet, dass die fertig sterilisierten Blechpackungen im Autoklaven unter Beibehaltung des Überdruckes bis auf einen bestimmten Temperaturhaltepunkt im Bereich von 45 bis 750C und anschliessend nach Aufhebung des Überdruckes in üblicher Weise auf Raumtemperatur abgekühlt werden.