DE188754C - - Google Patents

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DE188754C
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bottle
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bottles
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carbonic acid
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DE1906188754D
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L2/00Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation
    • A23L2/38Other non-alcoholic beverages
    • A23L2/382Other non-alcoholic beverages fermented

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Mi 188754 KLASSE 6 b. GRUPPE
Dr. GEORG GOLDBERG in AMSTERDAM.
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen haltbarer, alkoholfreier und kohlensäurehaltiger Getränke.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juli 1906 ab.
Die Nachteile des Alkoholgenusses werden * immer mehr gewürdigt, so daß es von hoher sanitärer und wirtschaftlicher Bedeutung ist, wenn es gelingt, ein so allgemein verbreitetes Genußmittel wie das Bier als ein schmackhaftes alkoholfreies Getränk fabrikmäßig herzustellen.
Die Herstellung alkoholfreien Bieres, indem die Würze vor dem Eintritt der Gärung pasteurisiert wird, ist bekannt, und ebenso die Notwendigkeit, daß ein solches Bier stark kohlensäurehaltig sein muß, wenn es ein Genußmittel bilden soll.
Aber die notwendige Bedingung, daß das alkoholfreie Bier nicht nur alkoholfrei, sondern auch in vollkommener und einfacher Weise zu pasteurisieren ist und einen verhältnismäßig hohen Kohlensäuregehalt besitzen muß, ist die Ursache, daß bisher die Herstellung alkoholfreien Bieres zu größerer ■Verbreitung noch nicht gelangt ist.
Bei der Herstellung alkoholfreier Biere pflegte man bisher, wie schon erwähnt, die Würze vor dem Eintritt der Gärung zu pasteurisieren, dann schwach mit Kohlensäure zu imprägnieren und darauf von neuem zu pasteurisieren. Diese erneute Pasteurisierung war bisher eine absolute Notwendigkeit, weil die Kohlensäureimprägnierung nicht unter völligem Luftabschluß geschah, da während der Abnahme der Kohlensäureleitung von dem das pasteurisierte Bier enthaltenden Gefäß Luft zutreten und so die Wirkung der Pasteurisierung wieder aufheben konnte. Die Notwendigkeit einer erneuten Pasteurisierung der kohlensäurehaltigen Würze gebietet aber die Beschränkung auf einen schwachen Kohlensäuregehalt, was ein wenig schmackhaftes Getränk zur Folge hat, das als Erfrischungsgetränk von geringem Werte ist.
Auch der geringe Kohlensäuregehalt verlangte schon infolge der erheblichen Drucksteigerung beim Pasteurisieren , die Verwendung kräftiger Flaschen, und die Mehrzahl der Flaschen würde gesprengt werden und der Inhalt verloren gehen , wenn - man stark kohlensäurehaltiges Bier pasteurisieren wollte. Hierdurch würde aber die Herstellung des alkoholfreien Bieres so verteuert, daß es als Volksgetränk unmöglich würde, während doch gerade Billigkeit und Nährwert den volkswirtschaftlichen Wert eines unschädlichen Genußmittels bedingen.
Bei Verwendung des neuen Verfahrens werden dagegen die erwähnten Übelstände vermieden.
Dieses neue Verfahren besteht darin, daß man das Bier vor der Gärung, wie üblich, jedoch in Flaschen mit originellem Verschluß pasteurisiert, erkalten läßt und unter beständiger Wahrung des luftdichten Abschlusses mit Kohlensäure schwängert, wobei man das bis nahe an den Flaschenboden reichende Steigrohr als Mischrohr benutzt, durch das die Kohlensäure in den unteren Teil der
Flasche geleitet wird, von wo sie aufsteigend den ganzen Inhalt der Flasche durchstreicht. Hierauf wird die Kohlensäureleitung unter Wahrung des Luftabschlusses abgenommen, und die Flasche ist zum Versenden bereit, ohne daß, wie bisher notwendig, es einer erneuten Pasteurisierung bedarf. Bei diesem Verfahren spielt also die Art des verwendeten Verschlusses und seine Benutzungsweise
ίο die wesentlichste Rolle, da es nur durch sie möglich wird, die bisher notwendige zweite Pasteurisierung zu vermeiden und das alkoholfreie Bier so stark mit Kohlensäure zu übersättigen, daß ein haltbares gutes Getränk erhalten wird.
Nun ist es zwar bekannt, ein Pasteurisierfaß für Bier mit einem mit Kohlensäure gefüllten Ubersteiggefäß derart durch einen Schlauch zu verbinden, daß das Faßventil
ao durch das Anschrauben des Schlauches geöffnet, beim Abschrauben dagegen selbsttätig geschlossen wird, so daß auch beim Lösen des Schlauches der Eintritt einer Infektion des Bieres durch atmosphärische Luft mögliehst vermieden wird; diese bekannte Einrichtung kann aber nicht ohne wesentliche Abänderung zur Ausübung des vorliegenden Verfahrens und zum Pasteurisieren des Bieres in Verschlußflaschen überhaupt nicht verwendet werden. Mittels der bekannten Einrichtung wird aber auch nicht das ganze Bier pasteurisiert, denn das in den Schlauch und von dort in das Übersteiggefäß übertretende Bier ist der Pasteurisierungszone entzogen, wird also nicht haltbar. Tritt dann dieses nicht pasteurisierte Bier wieder in das Faß zurück, so verdirbt es das . pasteurisierte Bier, wodurch die ganze Pasteurisierungsarbeit wertlos wird. Der Ventilschluß der bekannten Einrichtung hat ferner als Federschluß den Nachteil, daß die Feder wechselnden Temperaturen und der Berührung mit einer feuchten Atmosphäre und heißen Flüssigkeit ausgesetzt ist, wodurch ein Nachlassen und Rosten der Feder und Undichtigkeiten des Verschlusses unvermeidlich sind.
Die genannten Mängel der bekannten Verfahren zur Herstellung alkoholfreien Bieres werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, und es wird durch sie erreicht, daß das alkoholfreie Bier oder ein der Gärung nicht unterworfener Most mit derart hochgespannter . Kohlensäure gesättigt werden kann, daß er in dem Pasteurisiergefäß selbst zum Ausschank kommen kann, wobei das Steigrohr auch zum Sättigen der Flüssigkeit mit der Kohlensäure benutzt wird. Flüssigkeiten, die nach dem Imprägnieren mit Kohlensäure pasteurisiert werden, dürfen wegen der Gefahr des Springens der Gefäße nicht kohlensäurereich sein. Kohlensäurearme Flüssigkeiten sind aber in den bekannten Siphonflaschen für den Ausschank nicht verwendbar, weil in solchen eigener starker Überdruck für das Ausschänken nötig ist. Vorliegende Vorrichtung ermöglicht dies indessen.
Auf der Zeichnung ist die zur Ausführung des neuen Verfahrens dienende Vorrichtung beispielsweise dargestellt.
Fig. ι zeigt sie im senkrechten Schnitt. Fig. 2 und 3 zeigen sie nur teilweise geschnitten in der Offenstellung und in der Schlußstellung des Abschlußhahnes. Die Fig. 2 a und 3 a sind wagerechte Schnitte nach I-I bezw. II-II der Fig. 2 und 3. Die Fig. 4 und 5 stellen weitere Einzelheiten dar.
In die Flasche α ist das Hahngehäuse b mit dem Küken c luftdicht abschließend eingesetzt. Um diesen luftdichten Abschluß sowie die leichte und gründliche Reinigung der Flasche zu ermöglichen, wird das Hahngehäuse b durch eine Überwurfmutter d an die Flaschenmündung angedrückt. Diese Überwurfmutter d wird über den in den Flaschenhals gesetzten Abschlußhahn und über den Flaschenkopf geschoben und legt sich auf den Flansch e des Hahngehäuses b. Unterhalb des verstärkten Flaschenkopfes ist ein Dichtungsring h vorgesehen, gegen den der mit Außengewinde versehene, aus zwei Teilen bestehende Ring i gedrückt wird. Die Uberfangmutter d reicht bis zu diesem Ringe und ist an ihrem unteren Ende mit Innengewinde versehen, so daß sie sich über den geteilten Ring i schrauben läßt, hierdurch diesen in einen geschlossenen Ring verwandelt und bei weiterer Drehung einerseits den Ring i von unten nach oben fest gegen die Dichtung h heranzieht, andererseits fest auf den Flansch e des Hahngehäuses b drückt und dadurch dieses unter Vermittlung des Dichtungsringes/ gegen die Faschenmündung abdichtet.
Das Hahngehäuse ist an zwei einander gegenüberliegenden Seiten mit Öffnungen k, I versehen, welche die Verbindung der beiden Seiten miteinander und der der Kükenachse parallelen Kanäle kl, I1 mit dem Flascheninnern und der Außeriluft herstellen. Der Gehäuseöffnung k ist das Steigrohr m angefügt. Da beide Kanäle kl und Z1 durch das Hahnküken c hindurchgehen, so kann die Flasche α mit der Flüssigkeit durch den Kanal k1 und das Steigrohr m gefüllt werden, wobei die in der Flasche enthaltene Luft durch Kanal I1 entweicht.
Ist die Flasche mit der Flüssigkeit unter Belassung eines freien Luftraumes im Flaschenhalse gefüllt, so wird das Küken c in die
Verschlußstellung nach links mit Hilfe des Schlüssels t (Fig. 5) gedreht, der zu diesem Zwecke mit seinen beiden Zapfen r1 in die Bohrungen s (Fig. 2 a) des Kükens c gesteckt wird, dann wird die Flasche samt Inhalt der Pasteurisierung oder Sterilisierung unterworfen.
Um darauf Kohlensäure in die abgekühlte Flüssigkeit zu pressen, wird über den Kükenkopf q die mit dem Schlauche 0 dauernd verbundene Kupplung η gedrückt, die natürlich steril erhalten werden muß. Dies geschieht in der Weise, daß zwei an der Schlauchkupplung befindliche Zapfen r (Fig. 2) in Bohrungen s des Kükens c eingesetzt werden und die Schlauchkupplung nach rechts gedreht wird. Hierdurch wird vermöge eines Bajonettverschlusses der hermetische Abschluß der. Luft durch die Schlauchkupplung und der Zutritt der Kohlensäure zu dem Gefäßinnern bewirkt, denn durch die Festdrehung der Kupplung η ist auch der Hahn in die Offenstellung gedreht.
Dadurch, daß das Öffnen des Flaschenver-Schlusses ohne Besitz des Schlüssels nur durch das Anfügen der Schlauchkupplung möglich ist, wird die Sicherheit gewahrt, daß ein Unbefugter die Flasche während des Transportes von der Pasteurisierungs- zur
'30 Imprägnierungsstelle nicht öffnen und damit die Flüssigkeit einer Infektion nicht aussetzen -kann.
Die Überwurfmutter besitzt natürlich seitliche Ausschnitte η (Fig. 4), um sie über die Stifte ql (Fig. 2 a) schieben zu können. Nach der Behandlung mit Kohlensäure wird die Schlauchkupplung η durch Linksdrehen des Bajonettverschlusses abgenommen und hierdurch zugleich der Hahn wieder luftdicht geschlossen.
Das Einfüllen der Flüssigkeit in die Flasche erfolgt am besten mittels einer Druckpumpe, deren Kolbenhub so bemessen ist, daß ein einmaliger Hub die für die Flaschenfüllung erforderliche Flüssigkeitsmenge aufnimmt.1

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zum Herstellen haltbarer alkoholfreier, kohlensäurehaltiger Getränke in Flaschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen während der Pasteurisierung oder Sterilisierung mit einem Verschluß versehen sind, der die Einleitung von Kohlensäure in den unteren Flaschenteil gestattet, durch das Ankuppeln eines Gasschlauches in die Offenstellung und durch das Abkuppeln des Schlauches in die Verschlußstellung versetzt wird, so daß nach dem Pasteurisieren oder Sterilisieren der Flascheninhalt mit Kohlensäure gesättigt und die Flaschen geschlossen werden können, ohne daß der. atmosphärischen Luft ein Zutritt zum Flascheninhalt möglich ist.
  2. 2. Zur Ausübung des unter 1. genannten Verfahrens eine Vorrichtung nebst Schlauchkupplung, von welchen erstere mit zwei Ein- bezw. Auslaßkanälen versehen ist, während letztere so eingerichtet ist, daß beim luftdichten Verbinden der · Schlauchkupplung mit der Abschlußvorrichtung letztere geöffnet, beim Lösen der Schlauchkupplung dagegen geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Kanäle (kl, ll) des die Abschlußvorrichtung bildenden Hahnkükens an dessen Oberfläche münden und ferner das Küken mit zwei blinden Bohrungen fs, sj versehen ist, die einerseits den Schluß des Hahnes durch einen besonderen Schlüssel und andererseits das öffnen und Schließen des Hahnes durch die Schlauchkupplung ermöglichen, welche zu diesem Zwecke mit zwei dem Schlüssel entsprechenden Stiften fr, r) versehen ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1906188754D 1906-07-10 1906-07-10 Expired - Lifetime DE188754C (de)

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