<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen haltbarer alkoholfreier und kohlen81urehattiger Getränke.
Bei der Herstellung alkoholfreier Biere pflegte man bisher die Würze vor dem Eintritt der Gärung zu pasteurisieren, dann schwach mit Kohlensäure zu sättigen und darauf von neuem zu pasteurisieren. Diese erneute Pasteurisierung war bisher eine unbedingte Notwendigkeit, weil die Kohlensäuresättigung nicht unter völligem Luftabschluss geschah, da bei der Abnahme der Kohlensäureleitung von dem das pasteurisierte Bier enthaltenden Gefässe Luft zutreten und
EMI1.1
Pasteurisierung der kohlensäurehaltigen Würze gebietet aber die Beschränkung auf einen schwachen Kohlensäuregehalt, was ein wenig schmackhaftes Getränk zur Folge hat, das als Erfrischungsgetränk von geringem Werte ist.
Auch der geringe Kohlensäuregel1alt verlangte schon infolge der erheblichen Drucksteigerung beim Pasteurisieren die Verwendung kräftiger Flaschen, und die Mehrzahl der Flaschen würde gesprengt werden und der Inhalt verloren gehen, wenn man stark kohlensäurehaltiges Bier pasteurisieren wollte. Hiedurch wurde aber die Herstellung des alkoholfreien Bieres so verteuert, dass es als Volksgetränk unmöglich würde, während doch gerade Billigkeit und Nährwert den volkswirtschaftlichen Wert eines unschädlichen Genussmittels
EMI1.2
vermieden.
Das neue Verfahren besteht darin, dass man das Bier vor der Gärung wie üblich, jedoch in Flaschen mit einem besonderen Verschluss pasteurisiert, erkalten lässt und unter beständiger
EMI1.3
an den Flaschenboden reichende Steigrohr als Mischrohr benutzt, durch das die Kohlensäure in den unteren Teil der Flasche geleitet wird, von wo sie aufsteigend den ganzen Inhalt der Flasche durchstreicht.
Hierauf wird die Kohlensäureleitung unter Wahrung des Luftabschlusses ab- genommen und die Flasche ist zum Versenden bereit, ohne dass es, wie bisher notwendig, einer
EMI1.4
Nun ist es zwar bekannt, ein Pasteurisierfass für Bier mit einem mit Kohlensäure gefüllten rbersteiggefässe derart durch einen Schlauch zu verbinden, dass das Fussventil durch das Anschrauben des Schlauches geöffnet, beim Abschrauben dangen selbsttätig geschlossen wird. so dass auch beim Lösen des Schlauches der Eintritt einer Infektion des Bieres durch atmosphärische Luft rnöghchst vermieden wird ;
diese bekannte Einrichtung kann aber nicht ohne wesentliche Abänderung zur Ausübung des vorliegenden Verfahrens und zum Pasteurisieren des Bieres in Verschiussnaschen verwendet werden. Mittelst der bekannten Einrichtung wird aber auch nicht das ganze Bier pasteurisiert, denn das in den Schlauch und von dort in das Übersteiggefäss übertretende Bier ist der Pasteurisierungszone entzogen, wird also eicht haltbar. Tritt dann dieses nicht pasteurisierte Bier wieder in das Fass zurück, so verdirbt es das pasteurisierte Bier, wodurch die ganze Pasteurisierungsarbeit wertlos wird.
Der Ventilschluss der bekannten Einrichtung hat ferner : i ! s Federschluss den Nachteil, dass die Feder wechselnden Temperaturen und der Berührung mit einer feuchten Atmosphäre und heissen Flüssigkeit ausgesetzt ist, wodurch ein Nachlassen und Rosten der Feder und Undichtigkeiten des Verschlusses unvermeidlich sind.
Die genannten Mängel der bekannten Verfahren zur Herstellung alkoholfreien Bieres werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt und es wird durch sie erreicht, dass das alkoholfreie Bier oder pin der Gärung nicht unterworfener Most mit derart hochgespannter Kohlensäure
EMI1.5
dies indessen.
Auf der Zeichnung ist die zur Ausführung des neuen Verfahrens dienende Vorrichtung beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt sie im senkrechten Schnitt, Fig. 2 und 3 nur teilweise geschnitten in der Offenstellung und in der Schlussstellung des Abschlusshahnes. Die Fig. 2 a
EMI1.6
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Unterhalb des verstärkten Flaschenkopfes ist ein Dichtungsring h vorgesehen, gegen den der mit Aussengewinde versehene, aus zwei Teilen bestehende Ring i gedrückt wird.
Die Überfangmutter d reicht bis zu diesem Ringe und ist an ihrem unteren Ende mit Innengewinde versehen,
EMI2.2
Ring verwandelt und bei weiterer Drehung einerseits den Ring i von unten nach oben fest gegen die Dichtung h heranzieht, andererseits fest auf den Flansch e des Hahngehäuses b drückt und
EMI2.3
(Fig. 2 a) schieben zu können.
Das Hahngehäuse ist an zwei einander gegenüber liegenden Seiten mit ÖSnungen k, versehen, welche die Verbindung der beiden zueinander und der Kükenachse parallelen Kanäle kl, ss Illit dem Flascheninnern und der Aussenluft herstellen. Der Gehäuseöffnung k ist das. Steigrohr m angefügt. Da beide Kanäle kl und 11 durch das Hahnküken c hindurchgehen, so kann die Flasche a mit der Flüssigkeit durch den Kanal k1 und das Steigrohr Mt gefüllt werden, wobei die in der Flasche enthaltene Luft durch Kanal entweicht.
Ist die Flasche mit der Flüssigkeit unter Belassung eines freien Luftraumes im Flaschenhalse gefüllt, so wird das Küken c in die Verschlussstellung nach links mit Hilfe des Schlüssels t (Fig. 5) gedreht, der zu diesem Zwecke mit seinen beiden Zapfen rl in die Bohrungen s (Fig. 2 a) des Kükens c gesteckt wird, dann wird die Flasche samt Inhalt der Pasteurisierung oder Sterilisierung unterworfen.
Um darauf Kohlensäure in die abgekühlte Flüssigkeit zu pressen, wird die mit dem Schlauche o dauernd verbundene Kupplung n. die natürlich steril erhalten werden muss, über den Kükenkopf q gedrückt. Dies geschieht in der Weise, dass zwei an der Schlauchkupplung befindliche Zapfen r (Fig. 2) in Bohrungen s des Kükens c eingesetzt werden und die Schlauchkupplung nach rechts gedreht wird. Hiedurch wird vermöge eines Bajonettverschlusses der hermetische Abschluss der Luft durch die Schlauchkupplung und der Zutritt der Kohlensäure zu dem Gefässinnern bewirkt, denn durch die Festdrehung der Kupplung n ist auch der Hahn in die Offen-
EMI2.4
Linksdrehen des Bajonettverschlusses abgenommen und hiedurch zugleich der Hahn wieder luftdicht geschlossen.
Dadurch, dass das Öffnen des Flaschenverschlusses ohne Besitz des Schlüssels nur durch das Anfügen der Schlauchkupplung möglich ist, wird Sicherheit gewährt, dass ein Unbefugter die Flasche während des Transportes von der Pasteurisierungs-zur Sättigungs- stelle nicht öffnen und damit die Flüssigkeit einer Infektion aussetzen kann.
Das Einfüllen der Flüssigkeit in die Flasche erfolgt am besten mittels einer Druckpumpe. deren Kolbenhub so bemessen ist. dass ein einmaliger Hub die für die Flaschenfüllung erforderliche Flüssigkeitsmengeaufnimmt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen haltbarer alkoholfreier, kohlensäurehaltiger Getränke in Flaschen, dadurch gekennzeichnet, dass die Flaschen während der Pasteurisierung oder Sterilisierung mit einem Verschluss versehen sind, der die Einleitung von Kohlensäure in den unteren Flaschenteil gestattet und in an sich bekannter Weise durch das Ankuppeln eines Gasschlauches in die Offenstellung und durch das Abkuppeln des Schlauches in die Verschlussstellung versetzt wird, so dass nach dem Pasteurisieren oder Sterilisieren der Flascheninbalt mit Kohlensäure gesättigt und die Flaschen geschlossen werden können, ohne dass der atmosphärischen Luft ein Zutritt xum Flascheninhalt möglich ist.