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Verfahren und Vorrichtung zur Füllung von Druckbehältern mit einer kohlensäurehältigen, unter Druck stehenden Flüssigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Füllung von Druckbehältern mit einer kohlensäurehältigen unter Druck stehenden Flüssigkeit, wie Sodawasser, wobei der Druckbc- hälter vor dem Füllen etwa auf den Druck, unter dem die abzufüllende Flüssigkeit steht, gebracht wird, worauf das Füllen unter Verdrängung des im Behälter befindlichen Gases erfolgt.
Zur Füllung von Druckbehältern wie Limonadeflaschen, Fässern, Siphonflaschen mit besonderen Ven- tilköpfen, Siphonballons, Prämixbehälter usw. ist die Anwendung des sogenannten Gegenströmverfahrens bekannt. Die abzufüllende Flüssigkeit befindet sich dabei in einem Flüssigkeitsvorratsbehälter unter Druck und füllt diesen nur zum Teil, so dass sich über dem Flüssigkeitsvpiegel ein Gasraum befindet. Der zu fül- lende Druckbehälter wird mit zwei Leitungen mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter in Verbindung gebracht.
Eine der beiden Leitungen mündet dabei in den flüssigkeitslosen Gasraum, während die zweite Leitung von dem unteren Teil des Flüssigkeitsvorratsbehä lters, der mit der abzufüllenden Flüssigkeit gefüllt ist, weggeht. Nach Herstellung dieser beiden Verbindungen mit dem Druckbehälter wird zuerst über die obere Leitung durch Einströmen des Gases in den Druckbehälter dieser auf den gleichen Druck gebracht, unter dem die abzufüllende Flüssigkeit steht. Der Flüssigkeitsvorratsbehälter ist höher gelagert als der abzufül- lende Behälter. Nach dem Druckausgleich wird daher infolge des grösseren Gewichtes der Flüssigkeit ge- genüber dem Gas die Flüssigkeit ruhig in den Druckbehälter einströmen. Die abzufüllende Flüssigkeit kann dabei Sodawasser sein oder Bier, vor gemischte Limonade (Prämix) usw.
Das beim Füllen des DruckbehÅalters verdrängte Gas kann dabei durch die obere Leitung wieder in den Flüssigkeitsvorratsbehälter, u. zw. in den Gasteil zurückströmen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass das Einströmen der Flüssigkeit langsam erfolgt, da der Druck, durch den das Einströmen erfolgt, nur durch die Gewichtsdifferenz der Gasund Flüssigkeitssäule über dem Druckbehälter hervorgerufen wird. Da man den Flüssigkeitsvorratsbehälter nicht unbeschränkt hoch über dem Druckbehälter anordnen kann, ist diese Druckdifferenz im allgemeinen relativ klein.
Bekannt ist ferner, bei Anlagen, die eine grössere räumliche Entfernung zwischen der Erzeugungsstätte der unter Druck stehenden Flüssigkeit und der Abfüllanlage haben, zum Ausgleich des Druckabfalles in der Leitung eine Pumpe einzuschalten, die den Druckabfall wieder ausgleicht. Dadurch wird verhindert, dass infolge des Druckabfalles in der Leitung Kohlensäure frei wird Die Flüssigkeit im Flüssigkeitsvorratsbehälter, von dem aus das Gegenströmverfahren ausgeht, befindet sich dabei unter einem höheren Druck als an der Abfüllstelle.
Die Füllzeiten werden jedoch dadurch nicht verbessert, da auch bei einem höheren Druck im Flüssigkeitsvorratsbehälter lediglich die Gewichtsdifferenz zwischen der Gas- und Flüssigkeitssäule über dem Druckbehä lter für die Geschwindigkeit des Einströmen verantwortlich ist. Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil des langsamen Füllens dadurch, dass die Flüssigkeit durch eine Zusatzpumpe aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter in den zu füllenden Behälter gedrückt wird.
Der beim Einströmen der Flüssigkeit wirksame Druck resultiert nach dem Vorschlag der Erfindung aus der Druckdifferenz zwischen der Flüssigkeits- und Gassäule über dem Druckbehälter vermehrt um den Druck, den die Zusatzpumpe ausübt. Der Druck der Zusatzpumpe kann dabei leicht ein Vielfaches des beim üblichen Gegenströmverfahren angewendeten Druckes ausmachen. Man kann dadurch beispielsweise bei der Abfüllung von Sodawasser erreichen, dass der eigentliche Abfüllvorgang nur ein Drittel bis ein Fünftel der beim Gegenströmverfahren notwendigen Zeit benötigt. Da es sich bei der Abfüllung um eine Massenherstellung handelt, sind die eingesparten Zeiten sehr gross und ins Gewicht fallend.
Die kohlensäurehältige Flüssigkeit steht also bis zum Einströmen in den Behälter nie unter einem Druck, der tiefer als der Herstellungsdruck ist. Es wird daher keine Neigung zur Abgabe von Kohlensäure
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vorhanden sein. Das Füllen geht rascher vor sich.
Um jedoch auch eine Entlastung des ursprünglich im Behälter befindlichen Gases, welches bei der
Füllung durch den Flüssigkeitsdruck und den Druck der Zusatzpumpe zusammengedrückt wird, zu ermög- lichen, ohne dass der Druck wesentlich unter den Herstellungsdruck der kohlensäurehältigen Flüssigkeit sinkt und ohne dass Kohlensäure verlorengeht, wird vorgeschlagen, dass die Entlastung des Behälters etwa auf den Druck erfolgt, unter dem die zu füllende Flüssigkeit im Flüssigkeitsvorratsbehälter steht. Die Ent- lastung ist notwendig, da sonst nach Erreichen des Einströmdruckes ein Weiterfüllen nicht möglich wäre.
Weiter ist es zweckmässig. dass das bei der Entlastung entweichende Gas in den Flüssigkeitsvorratsbehälter geleitet wird. In den Flüssigkeitsvorratsbehälter kann man das Gas ohne weiteres leiten, da es etwa den
Druck, der in diesem Behälter herrscht, aufweist. Anderseits kann gerade durch diese Massnahme der Druck nichtwesentlichunterdenDruckdesFlüssigkeitsvorratsbehälterssinkenund die Flüssigkeit wird immer etwa unter dem Erzeugungsdruck stehen. Das entweichende Gas wird der Wiederverwertung zugeführt und geht nicht verloren. Dies bringt vor allem bei der Siphonabfüllung Vorteile gegenüber dem bisher üblichen
Verfahren, das auf Aussendruck entlastet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu erblicken, dass die kohlensäurehältige Flüssigkeit, bei- spielsweise das Sodawasser, mit Maschinen hergestellt werden kann, die mit einem Druck von etwa 5 atü arbeiten und trotzdem, dank der Zusatzpumpe, die Füllung mit einem Druck, der weitaus höher ist und üblicherweise 12 atü beträgt, erfolgt, was notwendig ist, damit der Behälter nach der Füllung so weit gut ausgespritzt werden kann als das Steigrohr reicht. Bisher war es notwendig, beispielsweise in Limonadenbetrieben für die Sodawassererzeugung eigene Anlagen zu haben, die mit 12 atü arbeiten, während die
Anlagen zur Erzeugung des Sodawassers für die Limonadenherstellung lediglich mit einem Druck von maximal 5 bis 6 atü arbeiten.
Das Arbeiten mit geringerem Druck hat unter anderem den Vorteil, dass die Kohlensäure, die hochgespannt in Stahlzylindern geliefert wird, diesen Zylindern nicht nur bis zu einem Druck von 12 atü, sondern bis etwa 5 atü entnommen werden kann. Die Kohlensäurezylinder können daher weiter entleert werden und es steht pro Kohlensäurezylinder mehr Kohlensäure zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Qualität des kohlensäurehältigen Getränkes dadurch, dass die Kohlensäure im Sodawasser im Behälter nie infolge Absinkens des Druckes auf Null frei wird, gehoben wird.
Weiter wird vorgeschlagen, dass das bei der Entlastung freiwerdende Gas in den nächsten zu füllenden Behälter geleitet wird und diesen vorspannt. Durch diese Massnahme wird der Weg, den das Gas zurücklegen muss, klein gehalten.
Besonders gute Ergebnisse erhält man, wenn der zu füllende Behälter beim Vorspannen mit dem Entlastungsgas des vorhergehenden Behälters bereits mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter in Verbindung steht.
Der Hauptgasstrom wird dabei vom bereits teilweise gefüllten Behälter in den leeren Behälter gehen, die Verbindung mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter sichert jedoch dabei, dass der Druck nie unter einen gewünschten Druck, der durch den Druck im Flüssigkeitsvorratsbehälter und eventuell von einem Reduzierventil bestimmt ist, absinken kann.
Zur praktischen Durchführung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass in der Leitung zwischen einem teilweise mit unter Druck stehender kohlensäurehältiger Flüssigkeit gefüllten Vorratsbehälter und dem Füllkopf eine Pumpe angeordnet ist und der Füllkopf eine Druckausgleichsleitung zu einer Gasdruckquelle, vorzugsweise zum Kohlensäureraum des Vorratsbehälters oberhalb des Flüssigkeitsspiegels, zum Vorspannen und zum Entlüften bzw. zur Druckkontrolle des Behälters aufweist. Die Pumpe sorgt dabei für den nötigen Überdruck, mit dem die Flüssigkeit in den Behälter gedrückt wird, während die Druckausgleichsleitung verhindert, dass der Druck beim Entlasten unter den Druck im Flüssigkeitsvorratsbehälter bzw. unter einen gewünschten Druck absinkt.
Zur Abfüllung von Siphon sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen in einem ein-oder mehrstelligen Drehfüllkopf Ventile angeordnet sind, die vorzugsweise aus einer Schieberplatte mit Öffnungen bestehen, die bei der Verdrehung der Füllstelle des Füllkopfes von mit dem Füllkanal verbundenen Füllbohrungen bzw. Druckbohrungen überstrichen werden, wobei bei einer Drehung der Füllstelle des Füllstockes um 360 , das Mundstück über den Füllkanal zuerst mit der Vordrucköffnung und weiter mit der Füllöffnung, dann mit einer Entlastungsöffnung und dann mit einer zweiten Füllöffnung usw. verbunden werden.
An einer derartigen Vorrichtung sind erfindungsgemäss die Füllöffnungen mit der Fülleitung und die Entlastungs-und die Vordrucköffnung mit der Druckausgleichsleitung verbunden.
Zweckmässig ist dabei die Vordruck öffnung mit einer oder mehreren Entlastungsöffnungen über einen Ausgleichskanal verbunden.
Weiter wird vorgeschlagen, in der Druckausgleichsleitung ein Reduzierventil anzuordnen. Dadurch hat man es in der Hand, den Vorspann- und Entlastungsdruck auf ein beliebiges Niveau einzustellen. Je nach
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der Grösse des Vorspann- und Entlastungsdruckes wird mehr oder weniger Sodawasser bis zur Erreichung des Druckgleichgewichtes in die Sodawasserflasche einströmen. Man kann so bei einer gegebenen Anzahl von Entlastungen durch Änderung der Druckverminderung durch das Reduzierventil die Füllhöhe regulieren.
Praktisch hat es sich gezeigt, dass bei einmaliger Entlastung bei einem Erzeugungsdruck von 5 atü und einem zusätzlichen Pumpendruck von 7 atü ein Entlastungsdruck von etwa 3, 5 atü eine gute Füllhöhe ohne merkliches Schäumen des'zu füllenden Sodawassers ergibt. Das Reduzierventil vermindert in diesem Fall den Druck des Vorratsbehälters von 5 atü auf einen Entlastungsdruck und Vorspanndruck von 3, 5 atü in der
Sodawasserflasche.
Die Erfindung ist an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung einer Vorrichtung für Sodawasserflaschenfüllung, während
Fig. 2 einen Schnitt durch einen mehrstelligen Füllstock und Fig. 3 eine Schieberplatte dieses Füllstockes zeigt. Fig. 4 zeigt die Anordnung zur Füllung von Sodawasserballons.
Gemäss der Anordnung in Fig. 1 wird Sodawasser in einem Vorratskessel, in einer sogenannten Riesel- säule 1 erzeugt. Diese Rieselsäule hat einen Raum 3, der mit Kohlensäure, die unter einem Druck von
5 atü steht, gefüllt ist. In diese Säule wird nun von oben Wasser eingepresst, welches über in der Säule angeordneten KeramikrOhrchen langsam herabrinnt. Das Wasser rinnt in sehr dünner Schichtstärke über die
Keramikkörper und bekommt dadurch eine sehr grosse Oberfläche, die es ermöglicht, dass möglichst viel
Kohlensäure aufgenommen wird und dass das sich im unteren Teil der Rieselsäule sammelnde Wasser mit
Kohlensäure gesättigt und ein Sodawasser guter Qualität ist. Das Wasser steht in der Rieselsäule bis zu einem Flüssigkeitsspiegel 2.
Dieses fertige Sodawasser wird nun über eine Leitung 4 zu einer Pumpe 5 ge- führt, welche das bereits unter einem Druck von etwa 5 atü stehende Sodawasser mit einem noch grösseren
Druck über eine Fülleitung 6 zum Füllstock 9 an die Füllstelle bringt. Der Füllstock ist weiter über eine
Druckausgleichsleitung 7 mit dem Kohlensäureraum 3 der Rieselsäule oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 2 verbunden. In dieser Druckausgleichsleitung 7 ist ein Reduzierventil 8 angeordnet.
Der Aufbau des Füllstockes und insbesondere der Ventileinrichtung ist an Hand der Fig. 2 und 3 ersichtlich. Der Füllstock 9 hat einen festen Ständer 25, an dem der Schieberkopf 10, der die Schieber- platte 11 aufnimmt, befestigt ist. Über ein Kugellager 26 drehbar am Ständer 25 befestigt ist ein rotierender Teil 18, der die Fülleinrichtung mit Füllkanal 22 und Mundstück 23 relativ zum Ständer verdrehbar trägt. An die Schieberplatte 11 schliesst dieser rotierende Teil 18 mit einer an dieser Schieberplatte verdrehbar gleitenden Dichtung 19 an, die zwei Bohrungen, u. zw. eine Füllbohrung 20 und eine Druckbohrung 21 aufweist, die in den Füllkanal 22 münden.
Die Schieberplatte 11 weist konzentrische Füllöffnungen 12 und 13 auf, die längs Kreissegmenten verlaufen und einen Abstand von der Drehachse des rotierenden Teiles 18 aufweisen, der dem Abstand der Füllbohrung 20 in der Dichtung 19 entspricht und weiter eine Vordrucköffnung 14 und eine Entlastungsöffnung 15, die gleichfalls längs Kreissegmenten verlaufen, deren Abstand jedoch dem Abstand der Druckbohrung 21 von der Drehachse entspricht. Die Füllöffnungen 12 und 13 der Schieberplatte 11 sind mit der Fülleitung 6 über einen Kanal 27 des Schieberkopfes 10 verbunden, die Vordrucköffnung'14 und die Entlastungsöffnung 15 (die auch mehrfach vorhanden sein
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Die Verteilung und Winkelerstreckung der einzelnen Öffnungen 12,13,14,15 ist Fig. 3 zu entnehmen.
Bei der Füllung einer Sodawasserflasche wird die Sodawasserflasche verkehrt in die Füllstelle 24 eingebracht, das Ausspritzmundstück gegen eine Dichtung 16 am Ende des Mundstückes 23 gepresst und das Ausspritzventil des Sodawasserflaschenkopfes durch Fixierten des Spritzhebels in eine Öffnungsstellung mit einem Hilfshebel geöffnet. Sodann wird der gesamte rotierende Teil mitsamt der Füllstelle 24, Mundstück 23, Füllkanal 22 und Dichtung 19 einmal um 3600 um den Füllstock im Sinne des Pfeiles 29 gemäss Fig. 3 verdreht. Die Druckbohrung 21 bzw.
Füllbohrung 20 gelangt dabei im Laufe des Verdrehens unter die Vordruck- oder Entlastungs- bzw. eine der Füllöffnungen, wodurch der Füllkanal und damit über den Sodawasserflaschenkopf und Steigkanal das Innere der Sodawasserflasche in Verbindung jeweils mit der Druckausgleichsleitung 7 bzw. der Fülleitung 6 gelangt. Im Einzelnen wird nach einer Drehung von 300 ¯die Sodawasserflasche über die Vordrucköffnung 14 und Druckbohruhg 21 mit der Druckausgleichsleitung 7 verbunden. Zur gleichen Zeit steht bei einer Füllanlage mit drei Füllstellen die vorhergehende Füllstelle, die um 1200 vorauseilt, mit ihrer Druckbohrung 21 unter der Entlastungsöffnung 15. Die Entlastungsöffnung 15 ist mit der Vordrucköffnung 14 über einen Ausgleichskanal 17 verbunden.
Der Überdruck in der Flasche der vorhergehenden Füllstelle gelangt daher über den Kanal 17 und die Vordruck- öffnung 14 sowie Druckbohrung 21 usw. in die zu füllende Sodawasserflasche und beaufschlagt diese mit einem Druck. Etwa überschüssiger Druck oder zu geringer Druck wird über den Kanal 28 und die Druck-
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ausgleichsleitung 7 ausgeglichen bis Druckgleichgewicht mit dem Kohlensäureraum 3 der Rieselsäule 1 bzw. der durch das Reduzierventil 8 überwachte Druck erreicht ist. Dies geht sehr rasch vor sich und der
Druckausgleich wird während eines Drüberschiebens der Füllstelle in eine Position, die um 1200 von der
Ausgangsposition verschieden ist, erreicht. In dieser Lage ist die Druckbohrung 21 abgeschlossen.
Die
Füllbohrung 20 steht über die Füllöffnung 13 und den Kanal 27 mit der Leitung 6 der Pumpe, der Leitung 4 und der Rieselsäule in Verbindung. Auf diesem Weg wird nun durch die Pumpe 5 Sodawasser über den
Füllkanal 22 usw. in die Sodawasserflasche gedrückt, bis ein Gleichgewicht zwischen dem Druck in der
Sodawasserflasche und dem Pumpendruck erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Vorspanndruck um den
Pumpendruck angewachsen. Üblicherweise wird der Pumpendruck, bei einem Druck von 5 atü im Vorrats- behälter 6-7 atü betragen. Während dieser Füllzeit wird aus der dritten Füllstelle, die sich nun in der
Nullage befindet, die bereits gefüllte Sodawasserflasche entnommen und eine neue eingesetzt.
Sodann
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und die Vordrucköffnung 14 bzw. weiter über Kanal 28 wird der Druck durch Überführen des über- schüssigen Gases in die nachfolgende Füllstelle bzw. über die Druckausgleichsleitung und das Redu- zierventil auf den durch das Reduzierventil kontrollierten Druck abgesenkt. Nach einer Gesamtver- drehung um 2100 ist die Flasche wieder über die Füllöffnung 12 mit der Leitung 6 verbunden und die Flasche kann nun fertig gefüllt werden. Nach einer Verdrehung von insgesamt 3600 ist sowohl die Füllbohrung als auch die Druckbohrung geschlossen und die fertig gefüllte Sodawasserflasche kann, nachdem die Einklemmung des Spritzhebels beseitigt ist und dieser in der Schliesslage ist, fertig gefüllt entnommen werden.
Während des ganzen Füllvorganges steht das Sodawasser nie unter einem Druck, der wesentlich tiefer liegt, als der Herstellungsdruck in der Rieselsäule. Der Druck in der Rieselsäule ist geringer als der Fülldruck der Sodawasserflasche, was es ermöglicht, die Kohlensäurezylinder, die zur Versorgung mit Kohlensäure dienen, ohne weiteres bis auf einen Druck von 5 atü zu entleeren. Die überschüssige Kohlensäure beim Entlasten geht nicht ins Freie, sondern wird der Rieselsäule, die der Vorratskessel ist, rückgeführt oder wird zum Vorspannen der nachfolgenden Flasche verwendet. Im Ausführungsbeispiel ist der Druck im Vorratsbehälter 5 atü, der zusätzliche Pumpendruck 7 atü und der Vorspann-und Entlastungsdruck 3, 5 atü.
Es wird dabei aus der vorhergehenden Flasche und über das Reduzierventil aus dem Vorratskessel vorgespannt.
Fig. 4 zeigt eine Füllanordnung für Sodawasserballons 30 von 10 bis 20 l Inhalt, die der in Fig. 1 gezeigten ähnlich ist. Das Sodawasser wird über die Leitung 4 von einer Rieselsäule zur Pumpe 5 und von dort über die Leitung 6 direkt zu einem Anschluss des Ballons 30 geführt, der mit dem fast bis zum Boden des Ballons führenden Steigrohr 31 verbunden ist. Ein kurzes Entlüftungsrohr 32 ist mit der Leitung 7 und über diese weiter ohne Zwischenschaltung eines Reduzierventiles mit dem Kohlensäureraum 3 der Rieselsäule 1 verbunden. Der Anschluss der Leitungen 6,7 an die Rohre 31, 32 des Ballons 30 erfolgt leicht trennbar über abdichtende Muffen 34. Absperrschieber 33 oder selbsttätige Ventile sorgen dafür, dass nach dem Öffnen der Muffen und Trennen der Leitungen und Röhrchen diese dicht und druckfest abgeschlossen sind.
Beim Füllen wird nun das Sodawasser aus der Rieselsäule, wo es unter 5 atü steht, durch die Pumpe 5 über die Leitung 6 und das Steigrohr 31 in den Ballon gepresst, dessen Inneres durch die Verbindung über Steigrohr 32 und Leitung 7 mit dem Kohlensäureraum 3 unter einem Druck von 5 atü steht. Das Sodawasser bleibt daher bei der Füllung immer über dem Erzeugungsdruck belastet und wird keine Kohlensäure abgeben. Das durch das Füllen verdrängte Gas, im Ballon 30 gelangt über das Steigrohr 32 und die Lei-
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Entlüftung gefüllt werden, bis der Sodawasserspiegel das Steigrohr 32 erreicht. Die Fülldauer wird durch den Wegfall des Entlüftens wesentlich herabgesetzt und beträgt bei einem 20 1-Ballon etwa 1, 5 min gegenüber 4 - 5 min nach der bekannten Methode mit Entlüften.
Hat der Sodawasserspiegel das Entlüftungsrohr 32 erreicht, was man dadurch erkennt, dass Sodawasser über die Leitung 7 in den Kohlensäureraum gedrückt wird, so wird die Verbindungsmuffe 34 zwischen Steigrohr 32 und Leitung 7 getrennt und die Absperrhähne oder Ventile 33 dieser Leitungen geschlossen. Die Pumpe 5 drückt weiter Sodawasser in den Ballon, bis der Fülldruck von 12 atü erreicht und Druckgleichgewicht hergestellt ist. Sodann wird durch Lösen der Muffe 34 und Schliessen der Absperrhähne 33 oder der Ventile die Leitung 6 vom Steigrohr 31 getrennt und der Ballon ist fertig gefüllt. Ist der Behälter für Anlagen bestimmt, die eine eigene Gasdruckquelle. besitzen, wie Bierfassanlagen oder Prämixautomaten, so ist es nicht nötig, den vollen Fülldruck von 12 atü zu erreichen.
Es werden daher bei solchen Behältern nach der Füllung zuerst die Ventile 33 der Leitung 6 und erst dann die Ventile 33 der Leitung 7 geschlossen. Das Trennen der Leitungen
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erfolgt auch in dieser Reihenfolge.
Die Ausführungsbeispiele lassen zahlreiche Variationen zu. So können insbesondere Füllstellen mit mehr oder weniger Positionen verwendet werden, andere Ventilausbildungen Verwendung finden und andere Sodawassererzeugungsmaschinen und Füllmaschinen, etwa Kaskaden usw. verwendet werden. Die verwendeten Drucke können je nach Erfordernis und gewünschter Füllhöhe variiert werden. Es können auch andere kohlensäurehältige Getränke wie Limonaden, Bier usw. abgefüllt werden. Das Reduzier- ventil kann in verschiedenen Richtungen wirken oder auch fehlen. Der Effekt wird teilweise auch er- reicht, wenn dasEntlüftungsgas nur aus der vorhergehenden Flasche in die nachfolgende geleitet wird oder nur die Verbindung mit dem Vorratskessel vorhanden ist.
Zur Erzielung des vollen Effektes sind beide Verbindungen notwendig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Füllung von Druckbehältern mit einer kohlensäurehältigen, unter Druck stehenden
Flüssigkeit, wie Sodawasser, wobei der Druckbehälter vor dem Füllen etwa auf den Druck, unter dem die abzufüllende Flüssigkeit steht, gebracht wird, worauf das Füllen unter Verdrängung des im Behälter be- findlichen Gases erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit durch eine Zusatzpumpe (5) aus dem Flüssigkeitsvorratsbehälter (1) in den zu füllenden Behälter gedrückt wird.