DE122264C - - Google Patents
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- DE122264C DE122264C DENDAT122264D DE122264DA DE122264C DE 122264 C DE122264 C DE 122264C DE NDAT122264 D DENDAT122264 D DE NDAT122264D DE 122264D A DE122264D A DE 122264DA DE 122264 C DE122264 C DE 122264C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B67—OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
- B67C—CLEANING, FILLING WITH LIQUIDS OR SEMILIQUIDS, OR EMPTYING, OF BOTTLES, JARS, CANS, CASKS, BARRELS, OR SIMILAR CONTAINERS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; FUNNELS
- B67C3/00—Bottling liquids or semiliquids; Filling jars or cans with liquids or semiliquids using bottling or like apparatus; Filling casks or barrels with liquids or semiliquids
- B67C3/30—Filling of barrels or casks
Landscapes
- Basic Packing Technique (AREA)
- Filling Of Jars Or Cans And Processes For Cleaning And Sealing Jars (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Bestreben, Flüssigkeiten zu conserviren, d. h. für eine gröfsere oder geringere Zeitdauer
haltbar zu machen, hat zur Construction selbstständiger Apparate und Vorrichtungen geführt,
mittels welcher eine gröfsere oder kleinere Flüssigkeitsmenge nach verschiedenen Methoden
einer höheren oder niedrigeren Temperatur ausgesetzt und nach einer gewissen Zeit wieder
abgekühlt, somit mehr oder weniger sterilisirt wjrd, d. h. die in der Flüssigkeit befindlichen
Mikroorganismen vernichtet werden.
Sobald nun gröfsere Quantitäten Flüssigkeiten (es handelt sich meist um Producte, welche
eine Gährung durchgemacht haben, z. B. Bier, Wein oder leicht gährungsfähige Flüssigkeiten,
wie Milch, Most u. s. w.) in speciellen Vorrichtungen sterilisirt werden sollen, ist auch das
nachherige Abfüllen des sterilisirten Flüssigkeitsquantums in Behälter, in welchen die Flüssigkeit
für längere Zeit (Wochen, Monate, auch Jahre) unbeschadet aller ihrer Qualitäten auf-,
bewahrt werden soll, unvermeidlich.
Es ist klar, dafs der beabsichtigte Zweck der Conservirung der Flüssigkeiten illusorisch gemacht
wird, wenn:
i. die Gefäfse, in' welchen die Flüssigkeit
unverändert erhalten werden soll, nicht in dem jMafse keimfrei gemacht werden, als dies bei
der Flüssigkeit selbst erreicht wurde, da in einem solchen Falle die noch so vollkommen
sterilisirte Flüssigkeit durch solche Gefäfse wieder inficirt würde;
2. die Abfüllung nicht derart bewirkt wird, dafs das sterile Gefäfs unter Abschlufs der
atmosphärischen Luft, um eine Infection durch dieselbe hintanzuhalten, geöffnet, gefüllt und
wieder geschlossen wird, wobei es
3. möglich sein mufs, dafs der Weg, den die sterile Flüssigkeit zurückzulegen hat, ebenfalls
steril gemacht werde.
Nach dem vorliegenden Verfahren wird die Sterilisirung von Flüssigkeitsbehältern (Gebinden
u. s. w.) dadurch bewirkt, dafs man unter Abschlufs der atmosphärischen Luft Wasser, Dampf,
Schwefeldioxyd (S O2J oder ein anderes geeignetes
Gas oder Dampf in das Gefäfs eintreten läfst, um die Gefäfswände und das im Innern
der Gefäfse vorhandene Volumen Luft auf eine Sterilisirtemperatur zu bringen, welche die zur
beabsichtigten Tödtung bestimmter Keime nothwendige Temperatur übersteigt.
Nach Verlauf der zur Vernichtung der Keime nöthigen Zeit wird comprimirte, sterilisirte und
künstlich gekühlte Luft, Kohlensäure oder ein anderes geeignetes Gas oder Gasgemenge eingeleitet,
wobei durch Wärmeverbrauch bei der Ausdehnung der Dampf im Innern des Gefäfses sofort condensirt und der Dampfüberdruck durch
Luft- oder Kohlensäuredruck u. s. w. ersetzt wird, so dafs schliefslich das Volumen des Gefäfses
(Gebindes u. s. w.) von kalter sterilisirter Luft oder Kohlensäure u. s. w. von beliebigem
Ueberdrucke erfüllt ist. Nun wird das Gefäfs unter Ausschlufs der atmosphärischen Luft geschlossen.
Der nach Beendigung der Operation im Innern des Gefäfses vorhandene Ueberdruck dient also:
a) zum Herausschaffen der Condensationsproducte;
b) um eine weitere Infection der einzufüllenden Flüssigkeit durch die atmosphärische Luft
hintanzuhalten, wobei äufsere Luft nicht eindringen kann, da Druck von innen nach aufsen
vorhanden ist;
c) um bei jenen Flüssigkeiten, welche wegen des sonstigen Verlustes an Gasen (z. B. Kohlensäure
beim Bier) beim Einfüllen Gegendruck benöthigen, denselben vorzubereiten.
Die Erfüllung der im Vorstehenden unter 2. erwähnten Bedingungen verlangt vor Allem die
Vermeidung der bis heute geübten Arbeitsmethode unter Benutzung der in grofser Zahl
vorhandenen Abfüllvorrichtungen für Bier, Wein, Milch u. s. w., bei welchen ein Gefäfs z. B.
geöffnet wird, ein Schlauch aus Hanf, Darm, Seide u. s. w. die Flüssigkeit mit oder ohne
Gegendruck in das Gefäfs leitet und nach Füllung des Gefäfses die Abfüllvorrichtung abgehoben
und das Gefäfs hierauf geschlossen wird.
Das vorliegende Verfahren zum infectionssicheren Abfüllen steriler Flüssigkeiten unterscheidet
sich von allen bestehenden Abfüllsystemen dadurch, dafs das bereits sterile Gefäfs
mit der Einlauföffnung zu unterst derart befestigt wird, dafs vor dem Oeffnen die Oberflächen,
welche die sterile Flüssigkeit bestreicht, sterilisirt werden können, dafs das Gefäfs dann
erst, ohne abgehoben zu werden, geöffnet, dafs die Flüssigkeit ohne Zuhülfenahme von Darmschlauch
u.s.w. von unten nach oben unter dem Gegendruck steriler Luft, Kohlensäure u.s.w.
gefüllt wird, dafs der Flüssigkeitszulauf nach Füllung des Gefäfses selbstthätig aufhört, dafs
die Flüssigkeit ohne Gasverlust das Gefäfs (bei moussirenden Flüssigkeiten ohne jeden Schaum)
vollständig füllt und dafs das Gefäfs wieder unter Ausschlufs der atmosphärischen Luft, also
ohne abgehoben zu werden (das Abheben führt aufserdem bei moussirenden Flüssigkeiten, die
unter Gegendruck abgefüllt werden, eine Druckentlastung und damit ein Aufschäumen, somit
einen Gasverlust der Flüssigkeit, herbei), verschlossen wird. Nach Abheben des gefüllten
Gefäfses und nach Einspannen des nächsten zu füllenden, aber noch nicht geöffneten Gefäfses,
werden die mit der atmosphärischen Luft in Berührung gekommenen Oberflächen der Vorrichtung sterilisirt.
Im Gegensatze zu allen bisherigen Abfüllapparaten ist bei dem vorliegenden Apparat
infolge des Füllens mit nach unten gekehrtem Spundloch der eigentliche Abfüllkörper fest,
wodurch die Zuführung der sterilen Flüssigkeit zur eigentlichen Abfüllvorrichtung durch nicht
sterilisirbare Schläuche vermieden wird. Die Flüssigkeitszuführung erfolgt durch leicht sterilisirbare
metallische Wege (innen versilberte Rohre).
Ueberdies ist im Interesse einer sehr raschen Füllung die Einströmungsöffnung der Flüssigkeit,
abgesehen von einem Luftröhrchen, vollständig frei gelassen, während bei den bisherigen
Constructionen und Arbeitsmethoden infolge der Einführung und Abdichtung von Röhren
und Schläuchen von oben aus in das Innere der Gefäfse (behufs stofsfreien Eintrittes der
Flüssigkeiten) die Einströmungsöffnung zum Theil verbaut und der Querschnitt verengt
werden mufste, wodurch die quantitative Leistung beeinträchtigt wurde.
Es sei speciell hervorgehoben, dafs der hier dargelegte Arbeitseffect unter Benutzung von
nur einer einzigen Oeffhung des zu füllenden Gefäfses erreichbar wird.
Zur Durchführung des Verfahrens kann die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Einrichtung
dienen. Dabei zeigt:
Fig. ι zwei Abfüllapparate in der Gebrauchsstellung,
Fig. 2 eine Ausführungsform des Abfüllapparates und
Fig. 3 den Cylinder desselben mit dem Luftauslafsröhrchen und
Fig. 4 das selbstthätig arbeitende Absperrventil.
Zum Abfüllen werden die Gebinde mit dem Spundloch nach unten gekehrt, fest gelagert
(z. B. in der in Fig. 1 ersichtlichen Art), worauf der an seinem oberen Rande mit Dichtungsring
versehene Abfüllapparat an das Spundloch geprefst und festgehalten wird. Der Abfüllapparat
besteht aus einem Cylinder g mit Kolben /?, dessen Kopf mit einem Ansatz i (Fig. 2) versehen
ist, mittels dessen der Spund k durch Drehen des Kolbens h ein- und ausgeschraubt
und dadurch das Spundloch geschlossen und geöffnet werden kann. Der Cylinder g communicirt
mit einem Zweiweghahn /, so dafs er durch entsprechende Einstellung des Hahnes
entweder mit der Dampf- und Luftleitung m oder mit der Flüssigkeitsleitung η verbunden
werden kann. Letztere verbindet das Sterilisirgefäfs mit dem Abfüllapparat und ist selbst
sorgfältig sterilisirt bezw. von der Aufsenluft vollständig abgeschlossen. Durch den Cylinderg
ist das Luftauslafsröhrchen ο (Fig. 1 und 3) gesteckt, welches in den obersten Theil des Gebindes
mündet und mittels eines Schlauches ρ mit einem mit der Auspuffleitung q communicirenden
Absperrventil r (Fig. 4) verbunden ist. Letzteres ist ein Kugelventil, welches den
Austritt der Luft gestattet, den Austritt der Flüssigkeit jedoch verhindert, indem letztere
die Gummikugel hebt und gegen die obere Ventilöffnung drückt.
Soll nun die sterile Flüssigkeit in die Gebinde abgefüllt werden, so wird erst der Zweiweghahn
/ auf Dampf eingestellt, so dafs sämmtliche mit der abzufüllenden sterilen Flüssigkeit
in Berührung kommende Flächen sterilisirt werden. Sodann wird durch Drehen des Kolbens h
der Spund nach abwärts geschraubt und der Kolben nach abwärts gezogen bezw. das Spundloch
geöffnet. Nun wird das Luftäuslafsröhrchen ganz nach aufwärts geschoben und, wenn
erforderlich, sterile Luft in das Gebinde eingelassen, worauf schliefslich der Zweiweghahn
derart gestellt wird, dafs die abzufüllende sterile Flüssigkeit in das Fafs einströmen kann. Die
verdrängte Luft entweicht hierbei durch das Röhrchen o, bis schliefslich in letzteres selbst
Flüssigkeit gelangt, worauf letztere durch das Ventil r den weiteren Flüssigkeitszulauf selbstthätig
absperrt. Alsdann wird das Luftröhrchen zurückgezogen und der Spund wieder mittels
des Kolbens k nach oben geschraubt bezw. das Spundloch geschlossen, worauf die Operation
mit einem anderen Gebinde von Neuem beginnen kann.
Das Abfüllen erfolgt somit mit allen jenen Arbeitseffecten, welche eingangs erläutert wurden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche :ι. Verfahren zur Aufrechthaltung der Sterilität von Flüssigkeiten beim Befüllen von Gebinden u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs das die sterilisirte Flüssigkeit aufnehmende Gebinde unter Abschlufs der Aufsenluft erst mit Dampf oder einem geeigneten Gas und nach Ablauf der zur Vernichtung der Keime nöthigen Zeit mit comprimirter, steriler und gekühlter Luft oder Gas und nach Entfernen der Condensationsproducte mit der sterilisirten Flüssigkeit durch das nach unten gekehrte Spundloch von unten nach oben derart gefüllt wird, dafs alle mit der sterilen Flüssigkeit in Berührung kommenden Wege und Oberflächen (vom Sterilisirgefäfs bis zum Gebinde unter Abschlufs der Aufsenluft) erst sterilisirt werden und dann erst unter Abschlufs der Aufsenluft das Gebinde geöffnet, gefüllt und wieder geschlossen wird.
- 2. Zur Durchführung des in Anspruch ι genannten Verfahrens ein zum Füllen des Gebindes mit der sterilisirten Flüssigkeit dienender Apparat, gekennzeichnet durch einen dicht auf die Füllöffnung (Spundloch) aufzusetzenden Kolbencylinder (g), welcher mittels eines Hahnes (I) entweder mit der Dampf-, Luft- oder Gasleitung (m) oder Flüssigkeitsleitung (n) in Verbindung gebracht wird und zugleich einen Kolben (h) zum Oeffhen und Schliefsen der Füllöffnung (Spundloch) besitzt.3_- Eine Ausführungsform des unter 2. genannten Apparates, gekennzeichnet durch ein zum Austritt der verdrängten Luft (oder Gas) dienendes, durch das Spundloch gestecktes und im obersten Theil des Gebindes mündendes Röhrchen (0), welches mit der Auspuffleitung verbunden ist, in welche zweckmäfsig zur selbsttätigen Absperrung des Flüssigkeitszulaufes aus dem : Gebinde ein Kugelventil (r) eingeschaltet ist.Hierzu t Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2421708A (en) * | 1941-10-15 | 1947-06-03 | Ronald B Mckinnis | Apparatus for filling containers |
-
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- DE DENDAT122264D patent/DE122264C/de active Active
Cited By (1)
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