DE2659923C2 - Entnahme von durch Umgebungsluft unkontaminierten Probegutes aus unter sterilen Bedingungen arbeitenden Reaktoren - Google Patents
Entnahme von durch Umgebungsluft unkontaminierten Probegutes aus unter sterilen Bedingungen arbeitenden ReaktorenInfo
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Description
röhrchen 4 der Probekammer 8 entnommen wird,
danach das Drei-Wege-Ventil 1 so umgestellt wird, daß
kein Reaktionsgut mehr einströmt und steriles Gas die
Probeentnahmestrecke 3 zum Reaktor hin freidrückt und danach das Drei-Wege-Ventil 1 so umgestellt wird,
daß die Reste des Reaktionsgutes im Endstück 2 aus dem Probeentnahmeraum 6 austreten und das sterile
Gas den Proberaum 6 über das Endstück 2 wieder durchströmt Dieses Verfahren ist auch dadurch
gekennzeichnet, daß der Probenahmeraum 6 ständig und/oder während der Probeentnahme zusätzlich von
sterilem Gas durchströmt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einer
zylindrischen Probenahmekammer 8 besteht, die am
oberen gewölbten Teil 9 an dessen höchster Stelle das Endstück 2 der Probeentnahmestrecke 3 und an seinem
unteren Teil 5 eine kreisförmige, konzent. ische öffnung
10 aufweist, die in das Innere der Probenahmekammer 8
eingewölbt ist und ein gegebenenfalls die Füllhöhe des unteren Teiles 5 für die Aufnahme eines desinfizierenden Körpers oder Flüssigkeit vergrößerndes Zylinderstück 11 tragend ausgebildet ist und daß oberhalb der
Probenahmekammer 8 ein wahlweise den Weg für das sterile Gas zum Endstück 2 oder über die Probeentnahmestrecke 3 zum Reaktor öffnendes oder den Weg für
das Probegut vom Reaktor über die Probeentnahmestrecke 3 zum Endstück 2 hin öffnendes Drei-Wege-Ventil 1 angeordnet ist
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Entnahme von Reaktionsgut aus unter sterilen Bedingungen arbeitenden Prozessen so zu vereinfachen und zu verbessern,
daß ein repräsentatives Probevolumen schnell und in einfacher Weise aus gut durchmischten Zonen des
Prozesses entnommen werden kann, ohne daß die Gefahr der Kontamination des gesamten Prozesses
durch äußere Infektionsquellen besteht und daß das Probegut selbst frei von jedweder Kontamination bleibt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 definiert Im Patentanspruch 2 ist die Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen, in Anspruch 1 genannten Verfahrens, aufgezeigt Das Verfahren der
Erfindung und die Vorrichtung zu seiner Durchführung werden auch durch die Abbildung erläutert
Der Ausdruck »Kapsenbergkapsel« ist dem Fachmann geläufig.
Das Verfahren der Erfindung wird zur Beschreibung beispielsweise wie folgt ausgeführt Zunächst wird die
Vorrichtung an einen Reaktor angeschlossen. Hierzu wird beispielsweise die gesamte Vorrichtung zunächst
mit einem Sterilluftfilter vor Ventil 13 getrennt im Autokaven bei 121 °C im strömenden Damp· sterilisiert
Die reaktorseitige Probeentnahmestrecke 3 und der untere Teil 5 sind hierbei beispielsweise mit einer
abnehmbaren Sterilabdeckung, wie aus Alufolie, versehen. Zum Anschluß an den getrennt sterilisierten
Reaktor wird zunächst das Sterilluftfilter an die Preßluftleitung mit Vordruck von 1,5 atü angeschlossen
und der Luftstrom auf etwa 1 Ltr/Min eingestellt, wobei die Sterilluft über Ventil 1 über das Mündungsstück in
die Probenahmekammer 8 einströmt. Anschließend wird die Probeentnahmestrecke, die beispielsweise mit
einer Impfnadel versehen ist, durch Anstechen eines Septums in bekannter steriler Arbeitsweise an den
Reaktor angeschlossen.
Es versteht sich von selbst daß die gesamte Vorrichtung auch zusammen mit dem Reaktor sterilisiert werden kann, falls dieser selbst in einem
Autoklaven sterilisiert wird und daß weitere verschiedene Techniken möglich sind, die Vorrichtung zusammen
mit dean Reaktor zu sterilisieren. Anschließend wird das im unteren Teil vorgelegte poröse oder saugfähige
Material beispielsweise Glaswatte oder Papier mit eine Lösung von beispielsweise 0,2% Natriumazid oder 0,1%
Quecksilberchlorid in Wasser/Glyceiin (50:50 V/V) getränkt In Ruheposition ist die Stellung der Drei-Wege-Ventile 1 und 3 nun so, daß Sterilluft aus dem
to Sterilluftfilter von der Eintrittsstelle 14 über das Mündungsstück 2 überströmt Zur Vorbereitung der
Probenahme werden zunächst die Drei-Wege-Ventile 1 und 13 von der Eintrittsstelle 14 der Sterilluft über
Ventil 1 zum Reaktor hin geöffnet so daß über die
Probeentnahmestrecke 3 Sterilluft unter Oberdruck in
den Reaktor strömt, um diese von eingedrungenem Reaktionsgut freizuspülen. Dadurch soll erreicht werden, daß anschließend eine frische, repräsentative Probe
aus dem Reaktor entnommen werden kann. Außerdem
kann die Probeentnahmestrecke mit Reaktionsgut
mehrmals gespült werden. Hierzu wird das Drei-Wege-Ventil 1 von Reaktor zum Mündungsstück 2 hin
geöffnet, so daß Reaktionsgut durch Oberdruck im Reaktor bis kurz vor das Drei-Wege-Ventil 1 strömt
Hierauf wird die oben beschriebene Prozedur zum Freispülen der Probeentnahmestrecken 3 wiederholt
Zur Probeentnahme selbst bleibt das Drei-Wege-Ventil
1 zunächst in der zuletzt beschriebenen Stellung, während das Drei-Wege-Ventil 3 so umgelegt wird, daß
die Sterilluft von der Eintrittsstelle 14 vor Sterilluft über Umgehungsstrecke 7 in den Probeentnahmeraum 6
eintritt
Nach Umlegen des Drei-Wege-Ventils 1 strömt durch
Oberdruck im Reaktor Probegut aus dem Mündungs
stück 2, bis das Drei-Wege-Ventil 1 wieder in seine alte
Lage gebracht wird, also den Weg von Drei-Wege-Ventil 13 zum Reaktor freigibt, so daß Sterilluft in den
Reaktor strömt Es wird danach das Drei-Wege-Ventil 1
zum Mündungsstück 2 hin geöffnet, so daß im
■to Mündungsstück 2 verbliebenes Probegut durch austretende Sterilluft verworfen wird.
Zur Entnahme von Proben unter Bedingungen, die eine Kontaminierung des entnommenen Probegutes
durch Raumluft oder nichtsterile Teile praktisch
vollständig ausschließen, wird ein mit Kapsenbergkapsel 15 verschlossenes Proberöhrchen 4 zunächst mit
Alufolie derart eingewickelt, daß diese leicht von oben nach unten abziehbar ist
Nach einer Wasserdampfsterilisation oder Hitzesteriso (isation sind innere und äußere Teile des Proberöhrchens 4 mit der Kapsenbergkapsel 15, geschützt durch
die allseitig umgebende Alufolie, vollkommen steril.
Zur Probeentnahme wird nun das Proberöhrchen 4 soweit in das Zylinderstück 11 der Probenahmekammer
8 eingeschoben, daß die Kapsenbergkapsel von der austretenden Sterilluft umströmt wird.
Es wird danach von der Kapsenbergkapsel die Alufolie nach unten abgezogen und unter weiterem
Abziehen das Proberöhrchen 4 eingeschoben. Es
gelangen dadurch nur vollkommen sterile Teile in die
Probenahmekammer 8.
Zur Abnahme und zum Wiederaufsetzen der Kapsenbergkapsel ergeben sich verschiedene Möglichkeiten.
Es haben sich Kapsenbergkapsein bewährt, die am
h."> oberen Ende eine Kugel auf einem Stift sitzend tragen.
Die Kugel dient dazu, nach Einrasten derselben in eine Gabel 18. die seitlich unter dem oberen Teil 9 der
Probenahmekammer 8 angebracht ist, das Proberöhr-
chen durch manuelles Herabziehen zu öffnen und nach Probeentnahme aus dem Mündungsstück 2 in vorstehend
beschriebener Weise, durch Einschieben wieder zu verschließen.
Nech leichtem Anheben und seitlichem Ausrücken kann das steril verschlossene Proberöhrchen mit
unkontaminiertem Probegut der Probenahmekammer 8 entnommen werden. Es hat sich zur Erleichterung des
Einfahrens des Proberöhrchens 4 in die Kapsenbergkapsel 15 bewährt, daß diese durch eine seitliche Rippe
19 mit einer halbkreisförmigen Aussparung zur Aufnahme derselben in einer leicht schrägen Position
gehalten wird, wie sie beim Abnehmen der Kapsenbergkapsel
entstanden ist Andere Anordnungen, wie auch magnetische Halterung des Verschlusses sind denkbar.
Neben der Automatisierung durch Anwendung Timergesteuerter Magnetventile (Solenoid) ist auch eine
Probeförderung in der Probeentnahmestrecke 3 durch eine perist altische Pumpe möglich, wie es sich bei
hochviskosen, mycelartigen oder flockigen Fluiden empfiehlt
Der notwendige Überdruck im Reaktor ist aus arbeitstechnischen Gründen meist vorhanden und ist im
übrigen von der Führung der Probeentnahmestrecke 3 abhängig (hydrostatischer Druck).
Falls die Probeentnahmevorrichtung über den oberen Verschluß des Reaktors über eine Steigleitung angeschlossen
ist, wird der notwendige Überdruck durch kurzzeitiges Drosseln der Abluft erzielt Bei anaeroben
Prozessen oder solchen, die die Verwendung von Luft ausschließen, wird zum Erzielen eines Überdruckes
beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid verwendet Im vorstehenden Beispiel wird die Probenahmekammer
8 beim Freispülen der Probeentnahmestrecke 3 für kurze Zeit nicht von sterilem Gas durchströmt Dies
führt jedoch in der Praxis nicht zu Nachteilen. Dies wird jedoch beispielsweise durch Ersetzen des Drei-Wege-Ventils
13 durch ein T-Verteilerstück und eine Drossel in der Umgehungsstrecke umgangen. Es ist leicht
einzusehen, daß auch beide Gasstrecken über getrennte Druckminderer unabhängig mit sterilem Gas bedient
werden können, beispielsweise indem zum Freispülen der Probeentnahmestrecke 3 Stickstoff und für die
Beschickung des Probeentnahmeraumes 6 Luft verwendet werden.
Es kann auch der Rest des Probegutes im Endstück 2 noch in das Proberöhrchen selbst überführt werden.
Die Vorrichtung zur Entnahme von Probegut besteht beispielsweise in ihrer einfachsten Ausführung aus Glas.
Die Probenahmekammer 8 besteht aus einem zylindrischen Glasrohr. Im oberen gewölbten Teil 9 ist an der
höchsten Stelle das Mündungsstück 2 eingeschmolzen, das in den Probeentnahmeraum hineinragt Seitlich vom
Mündungsstück 2 ist das Glasrohr für die Umgehungsstrecke eingeschmolzen. Die Ventile 1 und 13 sind
beispielsweise eingeschmolzene Drei-Wege-Glashähne mit konischen Küken. Diese sind mit Silikonfett gefettet
und durch Gegenmuttern und Federn in der üblichen Weise gegen Lockerung des Sitzes und Herausfallen
gesichert Der untere Teil 5 der Probenahmekammer 8 ist nach innen gewölbt und trägt ein kreisförmiges
konzentrisches Zylinderstück. Es ergibt sich daraus ein ausreichendes Füllvolumen für die Aufnahme des
desinfizierenden Körpers. Durch diese öffnung wird das Proberöhrchen 4 eingeführt, welches eine passende
Kapsenbergkapsel 15 trägt und mit Alufolie ummantelt iü ist Die Probeentnahmestrecke vom Ventil 1 zum
Reaktor hin besteht wie die Leitung vom Ventil 13 zum Sterilluftfilter hin aus mit Schlauchstellen gesichertem,
gewebeummanteltem Silikonschlauch.
Das Verfahren der Erfindung mit der Vorrichtung zu seiner Durchführung bietet den Vorteil, daß ohne
Verwendung von sterilisierendem Heißdampf in einfacher, schneller und arbeitssparender Weise eine Probe
ohne Kontamination sowohl für das Probegut wie den Reaktorinhalt aus unter sterilen Bedingungen arbeitenden
Reaktoren entnommen werden kann. Der Ort der Probenahme und Standort des Reaktors sind weitgehend
voneinander unabhängig, da durch vorhergehendes wiederholtes Freispülen der Probeentnahmestrecke
mit Sterilluft stets eine repräsentative Probe geringen Volumens ohne Vorlauf über nicht durch Dampf
erhitzte sterile Strecken entnommen wird, und daß damit auch keine Veränderung am Probegut durch
erhöhte Temperaturen und andere Einflüsse eintreten.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird insbesondere die Kontaminierung des Reaktorinhaltes durch
Rückwachstum infizierender Keime — dies gilt besonders im Vergleich zu Verfahren, die Dampf
vermeiden — durch ein im sterilen Bereich mündendes Endstück der Probenahmestrecke verhindert Zu diesem
Zweck dient eine mit steriler Luft durchströmte Probeentnahmekammer. Die Gefahr der Infektion
durch Probeentnahme ist dadurch praktisch ausgeschlossen, die eine Quelle von Infektionen Oberhaupt
darstellt Indem das Proberöhrchen in die Probeentnahmekammer selbst eingeführt und in der sterilen
Probeentnahmekammer der Sterilverschluß abgenommen und unter sterilen Bedingungen wieder aufgesetzt
wird, ist es möglich geworden, trotz Anschluß der sonst
üblichen Flamme eine unkontaminierte Probe zu erhalten.
Das Verfahren der Erfindung mit der Vorrichtung zu seiner Durchführung läßt sich vorteilhaft auch in
explosionsgefährdeten Räumen und bei Prozessen mit leicht brennbaren Substanzen, wie bei solchen, die
Alkane oder Knallgas verwenden, anwenden.
Das Verfahren der Erfindung wird auch vorteilhaft zur Probenahme zum Zwecke mikrobieller Untersuchungen,
wie beim Sterilitätstest oder als Inoculum verwendet
Das Verfahren der Erfindung mit der Vorrichtung zu seiner Durchführung hat sich bereits in der praktischen
Verwendung bewährt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Entnahme von durch Umgebungsluft unkontaminierten Probegutes aus unter
sterilen Bedingungen arbeitenden Reaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer
Kapsenbergkapsel (15) verschlossenes Proberöhrchen (4), das nach Einwickeln in Alufolie einer
Wasserdampf- oder Hitzesterilisation unterworfen worden war, zur Probenahme im Bereich der aus
dem unteren Teil (5) einer Probenahmekammer (8) ausströmenden Sterilluft die Alufolie von oben nach
unten unter gleichzeitigem Einschieben des verschlossenen Proberöhrchens in die Probenahmekammer (ß) abgezogen wird, daß die Kugel {16) der
auf einem Stift (17) sitzenden Kapsenbergkapsel (15) durch manuelle Manipulation des Proberöhrchens
(4) in die seitlich sitzende zweizinkige Gabel (18) der Probenahmekammer (8) eingelegt wird, daß durch
Nachuntenziehen des Proberöhrchens (4) die Kapsenbergkapsel (15) an der Gabel hängen bleibt und
das geöffnete Proberöhrchen (4) nun zur Probenahme dient, daß hierauf das Proberöhrchen (4)
wiederum von unten in die Kapsenbergkapsel (15) eingeführt wird und eingeführt wird und durch
seitliches Ausfahren unter geringem Anheben die Kugel (16) der Kapsenbergkapsel (15) der Gabel (18)
entnommen wird, um das verschlossene, die sterile Probe enthaltende Probenröhrchen (4) der Probenahmekammer (8) zu entnehmen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei diese aus einer zylinderischen Probenahmekammer (8) besteht, die am
oberen gewölbten Teil (9) an dessen höchster Stelle das Endstück (2) der Probeentnahmestrecke (3),
sowie an seiner Seite das Ende der Umgehungsstrekke (7) für steriles Gas und an seinem unteren Teil (5)
eine kreisförmige, konzentrische Öffnung (10) aufweist, die in das Innere der Probennahmekammer
(8) eingewölbt ist und ein gegebenenfalls die Füllhöhe des unteren Teils (5) für die Aufnahme des
desinfizierendes Körpers oder Flüssigkeit vergrößerndes Zylinderstück (11) tragend ausgestaltet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Endstück (2) und die Eintrittsstelle der Umgehungsstrecke (7) im
oberen Teil (9) der Probenahmekammer (8) örtlich vertauscht sind, so daß auf der dem Mündungsstück
gegenüberliegenden Seite Platz gewonnen ist zur Aufnahme der über einen Stift (17) eine Kugel (16)
auf ihrer oberen Stirnseite tragenden Kapsenbergkapsel (15) und daß auf derselben Seite im oberen
Teil (9) der Probenahmekammer (8) eine zweigezinkte Gabel (18) zur Aufnahme dieser Kugel (16)
angeordnet ist und eine mechanische Vorrichtung (19), um die nach Einführung des Proberöhrchens (4),
welches die Kapsenbergkapsel (15) trägt, und nach Einrasten der Kugel (16) in die Gabel (18)
entstandene Lage der Kapsenbergkapsel (15) zu fixieren, und daß nach der Probenahme das
geöffnete Proberöhrchen (4) durch Drücken der Kugel (16) gegen eine halbkugelförmige, die
Kapsenbergkapsel (15) nicht abrutschen lassende Aussparung (20) im oberen Teil (9) der Probenahmekammer (8) wieder in die Kapsenbergkapsel (15)
einführbar ist.
Für steril geführte, insbesondere biologische Prozesse, wie mit mikrowellen, tierischen und pflanzlichen
Zellkulturen ist eine Entnahme von Reaktionsgut zur Prczeßüberwachung erforderlich. Hierbei sind besondere Maßnahmen notwendig, um eine Kontamination des
Reaktionsgutes und gegebenenfalls des Prcbegutes auszuschließen.
Nach dem Stand der Technik werden zur Entnahme von Reaktionsgut zur Gewährleistung aseptischer
Bedingungen üblicherweise dampfsterilisierte Magnetventile in verschiedenartiger Anordnung verwendet
Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß vor und nach der Probenahme jeweils mit Dampf sterilisiert werden
muß und damit das Probegut zwangläufig mit erhitzten
Teilen in Berührung kommt Um die Anwendung von
Dampf zu vermeiden, werden verschiedene Anordnungen beschrieben, wobei hier nur zwei der am weitesten
entwickelten beschrieben werden.
Eine solche Anordnung verwendet zwei in Serie
geschaltete Drei-Wege-Ventile, und Sterilluft Das erste
Ventil am Reaktor wird im Ruhestand von steriler Luft zum zweiten Ventil hin hindurchströmt Zur Probeentnahme wird das erste Ventil zum Reaktor hin geöffnet,
so daß die Probe über das zweite Ventil wahlweise als
Vorlauf verworfen oder in ein Proberöhrchen läuft
Obwohl die Strecke zwischen erstem und zweitem Ventil im Ruhezustand von steriler Luft durchströmt
wird, kann über das im nicht sterilen Bereich endende Mündungsstück durch Rückwachstum, beispielsweise
Wandwachstum, eine Infektion des Reaktorgutes eintreten, wobei bekanntlich auch keine dazwischengeschalteten Ventile einen Schutz darstellen. Außerdem
muß bei beiden geschilderten Anordnungen stets ein Vorlauf zur Entnahme einer repräsentativen Probe
erfolgen.
Die Gefahr des Rückwachstums bei der Probeentnahme verhindert eine Anordung, bestehend aus einem
Drei-Wege-Ventil, dessen Mündungsstück von einer Glocke umgeben ist an deren unterem Rand sich ein
erhitzter Metallring befindet Es ist offensichtlich, daß
durch Konvektion der unsterilen umgebenden Luft die
keimtötende Barriere, bestehend aus dem erhitzten
Metallring, leicht übersprungen wird.
Keines der beiden zuletzt geschilderten Verfahren
schließt damit sicher eine Kontimination des Reaktorgutes durch Wand- oder Rückwachstum aus.
Keines der Verfahren gewährleistet, daß das Probegut durch die umgebende unsterile Luft ohne Anwendung der in der Mikrobiologie üblichen Flamme frei von
Kontamination bleibt und keines der Verfahren gestattet die Entnahme einer repräsentativen Probe
ohne Vorlauf.
Das Verfahren der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung ρ 26 14 542.6 betrifft ein Verfahren zur
Entnahme von Reaktionsgut aus steril geführten, insbesondere biologischen Prozessen und ist dadurch
gekennzeichnet, daß steriles Gas durch ein Drei-Wege-Ventil 1 in einen sterilen Probenahmeraum 6 durch das
Endstück 2 der Probeentnahmestrecke 3 einströmt
diesen durchströmt und keimfrei hält, danach das sterile
Proberöhrchen 4 durch die kreisförmige Öffnung 10 in den Probeentnahmeraum 6 eingeführt wird, danach das
Drei-Wege-Ventil 1 so eingestellt wird, daß die sterile Luft die Probeentnahmestrecke 3 zum Reaktor
freidrückt und durchströmt, danach das Drei-Wege-Ventil 1 so eingestellt wird, daß das Reaktionsgut durch
einen Überdruck im Reaktor über das Endstück 2 in das sterile Proberöhrchen 4 einströmt, hierauf das Probe-
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Legal Events
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OI | Miscellaneous see part 1 | ||
OD | Request for examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |