DE1247538B - Verfahren zum Gerben von Bloessen und Nachgerben von Ledern mit Zirkonsulfat - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Bloessen und Nachgerben von Ledern mit Zirkonsulfat

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DE1247538B
DE1247538B DEF43389A DEF0043389A DE1247538B DE 1247538 B DE1247538 B DE 1247538B DE F43389 A DEF43389 A DE F43389A DE F0043389 A DEF0043389 A DE F0043389A DE 1247538 B DE1247538 B DE 1247538B
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DE
Germany
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leather
tanning
liquor
minutes
zirconium
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DEF43389A
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English (en)
Inventor
Helmut Schmid
Dr Bruno Zorn
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C 14c
Deutsche Kl.: 28a-6
1247538
F43389IVc/28a
9. JuU 1964
17. August 1967
Bei der Anwendung von Zirkonsulfaten für die Gerbung von Blößen oder Nachgerbung von Leder besteht die Hauptschwierigkeit darin, ohne gezogenen oder vergröberten Narben eine gute Aufnahme und Verteilung des Zirkongerbstoffes im Blößenquerschnitt oder im Leder zu erreichen.
Zur Abhilfe dieser Mängel sind schon viele Versuche bekannt, die sich auf einzelne Abänderungen im Gerb- oder Nachgerbprozeß bezogen (Williams-Wynn, Sykes, »J. Soc. Leather Trades' Chem.«, 44 [1960], S. 23 bis 32; Somerville, Turley, »J. Am. Leather Chem. Assoc.«, 37 [1942], S. 381 bis 397; Williams-Wynn, »J. Soc. Leather Trades' Chem.«, 43 [1959], S. 76 bis 82). Im übrigen wurde aber entsprechend den üblichen Chromgerbungs- oder Nachgerbungsverfabren gearbeitet. Derartige dem Chromgerbungs- oder Nachgerbungsverfahren weitgehend analoge Anwendungsverfahren für Zirkonsulfate ergaben aber in den meisten Fällen keine voll befriedigenden Leder.
Auch die Anwendung ungelöster ZirkongerbstoSe ohne Flotte ist schon seit längerer Zeit bekannt (Williams-Wynn, »J. Soc. Leather Trades' Chem.« 44 [1960], S. 23 bis 32). Diese Verfahrensweise allein führt jedoch in der Praxis nicht zu brauchbaren Ergebnissen. Erst die Kombination dieser Methode mit den anderen Merkmalen des erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich ein anschließendes Spülen des zirkongegerbten oder -nachgegerbten Leders ohne Abstumpfen und eine Neutralisation bis zum pH-Gleichgewicht von 4 bis 6 zwischen Flotte und Leder führt überraschenderweise zu Ledern mit den nachgenannten wertvollen Eigenschaften.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zum Gerben von Blößen und Nach gerben von Ledern mit Zirkonsulfaten ohne Flotte, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man nasses, saures höohstens einen pH-Wert von 4 aufweisendes Hautmaterial oder Leder mit pulverförmigen ungelösten Zirkonsulfaten von 0 bis 50% Basizität behandelt, anschließend ohne Abstumpfen spült und dann in Gegenwart von Flotte mit Alkali- und/oder Erdalkalicarbonat und/ oder -bicarbonat und Alkali- und/oder Erdalkalisalzen der Ameisensäure oder Essigsäure so lange, gegebenenfalls unter Mitverwendung üblicher Gerbbzw. Nachgerbmittel, behandelt, bis zwischen Flotte und Leder pH-Gleichgewicht erreicht ist und der pH-Wert der Flotte zwischen 4 und 6 liegt.
Verändert man in diesem Verfahren nur einen oder mehrere Faktoren, so zeigen die erhaltenen Leder deutlich schlechtere Eigenschaften.
Die sauren Leder bzw. Blößen werden zwar in Verfahren zum Gerben von Blößen
und Nachgerben von Ledern mit Zirkonsulfat
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Helmut Schmid, Leverkusen;
Dr. Bruno Zorn, Köln-Flittard
nassem Zustand, aber ohne Flotte mit Zirkonverbindungen behandelt. Der nasse bzw. abtropffeuchte Zustand des Materials setzt im strengen Sinne des Wortes zwar eine gewisse Flottenmenge voraus, diese liegt im allgemeinen jedoch unter 20 %, bezogen auf das Leder- bzw. Blößengewicht, und wird im technischen Sinne nicht als Gerbflotte angesprochen. Der in dieser Anmeldung verwendete Begriff »ohne Flotte« ist deshalb dahingehend zu verstehen, daß
as die beispielsweise vom Pickeln herrührende Flotte, die üblicherweise ein Mehrfaches der obengenannten Menge beträgt, vollständig abgepumpt, abgelassen oder in anderer Weise entfernt wird, wobei selbstverständlich zwischen den Blößen geringe Restbestände an Flüssigkeit verbleiben; die Begriffsdefinition »ohne Flotte« schließt des weiteren aus, daß den sauren Ledern oder Blößen vor der Nachgerbung oder Gerbung größere Flottenmengen zugesetzt werden, als von den Ledern oder Blößen bis zum Erreichen eines nassen bzw. abtropffeuchten Zustandes aufgenommen werden.
Zur Gerbung können beliebige geäscherte, gegebenenfalls gebeizte und entkalkte, Blößen verwendet werden, z. B. Rind-, Kalb-, Ziegen- oder Schafblößen, die vor der Gerbung mit den Zirkonverbindungen in üblicher Weise mit Mineralsäuren und Salz, vorzugsweise mit Schwefelsäure und Kochsalz, gepickelt worden sind. Der pH-Wert darf nicht höher als 4 liegen.
Zur Nachgerbung werden nid
zweckmäßigerweise nicht gespülte
weise Chromleder, verwendet, die
unter 4 aufweisen.
Als Zirkongerbstoffe kommen
sulfate in Frage. Es können auch technische Zirkonsulfate verwendet werden, die noch von der Herstellung her feinverteilte Kieselsäure oder andere
709 637/610

Claims (1)

  1. 3 4
    unlösliche mineralische Beimengungen enthalten. Die ein feines Narbenbild sowie einen runden, vollen
    Basizität der Zirkonverbindungen beträgt 5 bis 5O°/o, Griff. Der Charakter mineralisch gegerbter Leder ist
    für die Blößengerbung vorzugsweise 0 bis 20°/», für voll erhalten geblieben. Die Zurichtbarkeit ist besser
    die Nachgerbung vorzugsweise 40 bis 50% Basizität. als die eines nicht mit Zirkongerbstoffen nachge-
    Die Gerbdauer hängt von der Stärke und Dichte 5 gerbten Chromleders,
    des Blößenmaterials ab. Sie beträgt bei Spalt- und
    Schafleder 2 bis:3 Stunden, bei Sohlledern 8 bis 12 Beispiel 2
    Stunden. Für eine alleinige Zirkongerbung sind etwa _ , _ . ., ,..„
    3,5 bis 50/0 ZirkondiojüdkFonn von Zirkonsulfat, , .. Gerbung von Schafsbloßen
    bezogen auf Blößehge'wicht, erforderlich. Für Nach- 10 (sämtliche Prozentangaben smd auf das Gewicht
    gerbungen genügt eine Walkdauer von 30 bis 60 der Bloßen bezogen)
    Minuten. Die Angebotsmengen liegen zwischen 0,1 Gut geäscherte, entkalkte und gebeizte Schafs- und 2% Zirkondioxid in Form von Zirkonsulfat, bloßen werden mit 6O°/o Wasser, 1% technischem bezogen auf Falzgewicht. Calciumformiat, 5°/o Kochsalz und 1,5% Schwefel-Für die Entsäuerung des ohne Abstumpf en gegerb- 15 säure (66° B6) im Faß gepickelt. Die Flotte und der ten Leders im Anschluß an die Gerbung bzw. Nach- Blößenquerschnitt weisen nach 4 Stunden einen pH-gerbung werden vorzugsweise Ammonium- oder Wert von etwa 3,5 auf. Nun wird die Flotte abge-Natriumbicarbonat in Kombination mit Natrium- lassen und 15% eines 0% basischen Zirkonsulfates acetat, Natriumformiat oder Calciumformiat verwen- (mit 23 % ZrO2-Gehalt) ungelöst zugegeben. Nach det. Die Entsäuerung ist unbedingt bis zum Gleich- 20 3 Stunden Walkdauer sind die Leder voll gegerbt, gewicht zwischen Flotte und Leder durchzuführen. Ohne abzustumpfen wird mit Wasser 10 Minuten Dies überprüft man derart, daß man den pH-Wert kalt gespült. Die Leder werden abgewelkt und andes Lederquerschnitts und der Flotte in üblicher schließend mechanisch egalisiert. Nun werden die Weise, z. B. mit Indikatoren oder elektrisch, bestimmt. Leder 10 Minuten mit Wasser von 4O0C gespült. Nach einer Verlängerung der Neutralisatonsdauer *5 Man läßt das Wasser ablaufen und gibt ins Faß um 20 bis 30 Minuten dürfen sich die pH-Werte im 100% Wasser von 400C. Es werden 1,5 % tech-Leder und in der Flotte nicht mehr verändern. Die nisches Natriumacetat und 3% Natriumbicarbonat Entsäuerung dauert bei zirkonnachgegerbten Ledern sowie 6% eines synthetischen Weißgerbstoffes, z. B. im allgemeinen 45 bis 70 Minuten, bei zirkongegerb- die im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 701 563 ten Leder je nach Blößenstärke und Hautdichte zwi- 30 beschriebenen Weißgerbstoffe, nachgesetzt. Nach sehen 1 und 12 Stunden. Der pH-Wert am Schluß 60 Minuten weisen Flotte und Leder einen pH-Wert der Neutralisation muß zwischen 4 und 6 liegen, vor- von 5,1 auf. Nach weiteren 15 Minuten ist der pH-zugsweise zwischen 4,5 und 5,5. Wert unverändert. Es wird dann 5 Minuten bei 40° C
    gespült, die Flotte abgelassen und mit 6% eines
    Beispiel 1 35 nichtionogenen Fettungsmittel gefettet. Die Leder
    kommen über Nacht auf Bock und werden dann ge-
    ,· ,_ Nachgerbung von Chromleder trocknet. Man erhält ein volles, weiches, verhältnis-
    (sämthche Prozentangaben smd auf das Falzgewicht mäßi weni zü j rein weißes Leder.
    des Leders bezogen)
    Gefalzte, ungespülte und nicht entsäuerte Chrom- 4° · Beispiel 3
    rindleder werden im Gerbfaß mit 60% 300C warmem Wasser versetzt. Das Wasser wird von den Verwendet man in Beispiel 1 an Stelle des dort Ledern vollständig aufgenommen. Sie sind dann in eingesetzten synthetischen anionischen Gerbmittels abtropffeuchtem Zustand. Nun werden 3 bis 6% (aus Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 611671) eines 50% basischen technischen Zirkonsulfates (mit 45 beliebige andere übliche synthetische Gerbstoffe, 24% ZrOjj-Gehalt) in ungelöster gepulverter Form . z. B. solche aus dem Beispiel 1 oder 2 der deutschen im Faß den Ledern zugesetzt und 45 Minuten mit Auslegeschrift 1053 517 oder Harzgerbstoffe, z. B. 15^Umdrehungen pro Minute gewalkt. Anschließend solche aus Beispiel 1 der deutschen Patentschrift wird ohne abzustumpfen 10 Minuten bei 40° C ge- 968 753, oder vegetabilische Gerbstoffe oder auch spült. Man läßt dann 100% 400C warmes Wasser 50 Gemische verschiedener solcher Gerbstoffe, so erhält in das Faß einlaufen und setzt 1,5% technisches man gleichfalls Leder mit wertvollen Eigenschaften. Calciumformiat und 1,5% Natriumbicarbonat sowie Die obenerwähnten synthetischen Gerbstoffe, 3% eines synthetischen anionischen Gerbmittels, z.B. Harzgerbstoffe oder vegetabilischen Gerbstoffe köneinen im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift nen auch mit ähnlichem Erfolg in Beispiel 2 an Stelle 611671 beschriebenen Gerbstoff, zu. Anschließend 55 des dort eingesetzten synthetischen Weißgerbstoffes wird das Faß 60 Minuten laufen gelassen. Der Verwendung finden.
    Flotten-pH-Wert beträgt dann 4,9. Nach weiteren
    15 Minuten Laufzeit ist der pH-Wert unverändert.
    Das erhaltene Leder wird dann 5 Minuten mit 50° C Patentansprüche:
    warmem Wasser gespült. Anschließend wird in 60
    üblicher Weise bei 5O0C mit 100% Wasser und 1. Verfahren zum Gerben von Blößen und
    4,5 % (Reinfett) eines Gemisches aus mittelsulfonier- Nachgerben von Ledern mit Zirkonsulfaten ohne
    tem und rohem Spermöl gelickert. Die Leder werden Flotte, dadurch gekennzeichnet, daß
    nach dem Lickern kurz kalt gespült, auf Bock gelegt man nasses, saures, höchstens einen pH-Wert
    und dann in üblicher Weise abgewelkt, ausgereckt 65 von 4 aufweisendes Hautmaterial oder Leder mit
    und getrocknet. Sie weisen gegenüber nicht mit pulverförmigen ungelösten Zirkonsulfaten von 0
    Zirkonverbindungen nachgegerbten Ledern ein verrin- bis 50% Basizität behandelt, anschließend ohne
    gertes Zug-Dehnungs-Verhalten auf, eine gute Fülle, Abstumpfen spült und dann in Gegenwart von
    5 6
    Flotte mit Alkali- und/oder Erdalkalicarbonat erreicht ist und der pH-Wert der Flotte zwischen
    und/oder -bicarbonat und Alkali- und/oder Erd- 4 und 6 liegt.
    alkalisalzen der Ameisensäure oder Essigsäure so 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gelange, gegebenenfalls unter Mitverwendung üb- kennzeichnet, daß man die zirkongegerbten Leder licher Gerb- bzw. Nachgerbmittel, behandelt, bis 5 mit vegetabilischen oder synthetischen Gerbzwischen Flotte und Leder pH-Gleichgewicht stoffen oder Nachgerbstoffen nachgerbt.
    709 637/610 8.67 © Bundesdruckerei Berlin
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BE655675D BE655675A (de) 1964-07-09 1964-11-13
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