DE1243945B - Loesungen und Verfahren zur Phosphatierung von Zink und Zinklegierungen - Google Patents
Loesungen und Verfahren zur Phosphatierung von Zink und ZinklegierungenInfo
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Description
UNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C23f
Deutsche KL: 48 dl - 7/12
Nummer: 1 243 945
Aktenzeichen: A 42007 VI b/48 dl
Anmeldetag: 31. Dezember 1962
Auslegetag: 6. Juli 1967
Nach den bislang bekannten Verfahren hergestellte Phosphatüberzüge auf Zink sind bei Biegen und
Bearbeiten der Werkstücke nicht genügend widerstandsfähig, was auf die unzureichende Adhäsion des
Überzuges auf dem Metall zurückzuführen ist. Dieses Problem tritt besonders deutlich in Erscheinung,
wenn das phosphatierte Metall nach Aufbringen eines Sikkativanstriches gebogen wird; hierbei entsteht eine
Verletzung des Überzuges, so daß dieser nur noch von geringem Wert ist.
Die bekannten Lösungen zum Phosphatieren von Zink oder Zinklegierungen enthalten in erster Linie
Phosphat- sowie Zinkionen. Darüber ist es bekannt, den Lösungen einfache oder komplexe Fluoride sowie
gegebenenfalls ein Oxydationsmittel zuzusetzen. Ferner sind Phosphatierungslösungen mit einem Gehalt an
Schwermetallsalzen, z. B. Nickelverbindungen, beschrieben worden. Mit den vorgenannten Lösungen
auf Zinkflächen erzeugte Phosphatüberzüge weisen jedoch den obenerwähnten Nachteil auf, daß Anstriche
insbesondere beim Biegen des Metalls schlecht haften.
Für die Rostschutzbehandlung von Eisen und Stahl sind Schwermetallphosphatlösungen beschrieben worden,
welche einen geringen Zusatz von Glycerinphosphorsäure oder deren Salzen enthalten; dadurch
soll die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und die Schlammbildung im Behandlungsbad bedeutend herabgesetzt
werden.
Es wurde nun überraschend festgestellt, daß die mit den üblichen, ein komplexes Fluorid enthaltenden
Zinkphosphatlösungen hergestellten Überzüge auf Zinkoberflächen bedeutend besser haften, wenn
man den Lösungen noch Glycerophosphat zusetzt und dabei bestimmte Mindestkonzentratkmen einhält.
Cegenstand der Erfindung ist demgemäß die Verwendung
von mindestens 0,1 Gewichtsprozent GIycerinphosphorsäure und/oder deren Salzen als Zusatz
zu üblichen, mindestens 0,025 Gewichtsprozent kornplexes Fluorid enthaltenden wäßrigen sauren Zinkphosphatlösungen
für die Phosphatierung von Zink und Zinklegierungen.
Im folgenden wird der Ausdruck »Glycerophosphat« für Glycerinphosphorsäure und deren Salze verwendet.
Da die verwendeten Phosphatierungslösungen wäßrig sind, werden wasserlösliche Salze, z. B. die Alkali-
und Ammonium-mono- und -diglycerophosphate bevorzugt. Diese sind einfach herzustellen und leicht
in konzentrierter Form zu handhaben.
Das komplexe Fluorid kann als Fluorborsäure, Fluorkieselsäure, Fluortitansäure und Fluorzirkon-Lösungen
und Verfahren zur Phosphatierung von Zink und Zinklegierungen
Anmelder:
Amchem Products, Inc., Ambler, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. D. Frhr. v. Uexküll,
Patentanwalt, Hamburg 52, Königgrätzstr. 8
Als Erfinder benannt:
Earl Raymond Reinhold, Levittown, Pa.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. Januar 1962 (169 997)
säure und/oder in Form von deren Salzen in die Lösungen eingebracht werden. Auch hier werden
die wasserlöslichen Salze, insbesondere die Alkali- und Ammoniumsalze, bevorzugt. Einfache Fluoride
können ebenfalls anwesend sein, doch können sie nicht an die Stelle der komplexen Fluoride
treten.
Die Mindestmenge an Glycerophosphat soll 0,1 Gewichtsprozent betragen, weil bei geringerer Konzentration
die hergestellten Überzüge die gleichen Nachteile wie die konventionell hergestellten aufweisen.
Es wurde festgestellt, daß die Konzentration des Glycerophosphats 1 Gewichtsprozent übersteigen kann,
aber eine weitere Verbesserung gegenüber der Verwendung niedriger, aber über 0,1 Gewichtsprozent
hinausgehender Konzentrationen scheint dadurch nicht erreicht zu werden. Auch aus Gründen der
Wirtschaftlichkeit wird deshalb die Verwendung von Zinkphosphatlösungen bevorzugt, in welchen die
709 609/428
Konzentrationen des Glycerophosphats zwischen 0,1
und 1,0 Gewichtsprozent liegen.
Die Konzentration an komplexen Fluoriden in der Lösung soll nicht geringer als 0,025 Gewichtsprozent
sein, damit die Vorteile der Erfindung erhalten werden. Die obere Grenze der Fluoridkonzentration hängt von
der Löslichkeit des verwendeten komplexen Fluorids ab; selbst im Falle des höchstlöslichen komplexen
Fluorids übersteigt sie nicht 2,5 Gewichtsprozent. Die Säuren und deren Ammoniumsalze sind leichter löslich
als die Alkalisalze. Durch Verwendung möglichst hoher Konzentrationen scheinen sich keine besonderen
Vorteile zu ergeben, und Konzentrationen nahe an der unteren Grenze der obengenannten Menge sind
daher bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Lösungen können auch Gemische der obenerwähnten Glycerophosphate bzw.
komplexen Fluoride enthalten, doch findet vorzugsweise jeweils nur eine Verbindung Verwendung.
Der Gesamtsäuregehalt der verwendeten Überzugslösungen beträgt vorteilhafterweise weniger als
40 Punkte. Die hier verwendete Bezeichnung »Gesamtsäurepunkte« bedeutet die zum Titrieren einer 10-ml-Probe
der Lösung erforderliche Menge einer n/10-Natriumhydroxydlösung in Milliliter (Phenolphthalein
als Indikator). Auf die gleiche Weise, aber unter Verwendung von Bromkresol als Indikator, wird der
Punktwert für die freie Säure bestimmt.
Die üblicherweise beim Phosphatieren von Zinkmetall verwendeten Oxydationsmittel können zusätzlich
in der Lösung enthalten sein, z. B. Nitrat oder Nitrat/Nitrit. Die Nitratkonzentration beträgt günstigerweise
0,2 bis 1,0, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent; bei gemeinsamer Verwendung von
Nitrat und Nitrit soll die Nitritkonzentration vorzugsweise innerhalb von 0,0002 bis 0,008 Gewichtsprozent
liegen. Ein Zusatz von weniger als 0,5 Gewichtsprozent Nitrat und weniger als 0,005 Gewichtsprozent Nitrit
ergibt Überzüge mit optimaler Flexibilität und hervorragenden Farbbindeeigenschaften.
Ferner können die Überzugslösungen Kupfer- und/oder Nickelionen in Form eines wasserlöslichen
Salzes, z. B. des Carbonats, Nitrats, Chlorids oder Sulfats, enthalten. Zur Erzielung der besten Resultate
soll die Kupferkonzentration bei 0,0003 bis 0,005, vorzugsweise 0,0003 bis 0,001 Gewichtsprozent und
die Nickelkonzentration bei 0,01 bis 0,4, vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent liegen.
Die Lösungen gemäß Erfindung können bei Temperaturen von 49 bis 720C, vorzugsweise 55 bis 720C,
verwendet werden. Die Behandlungsdauer kann zwischen 7 Sekunden und bis zu 10 Minuten schwanken;
es werden jedoch Behandlungszeiten von 10 Sekunden bis zu 2 Minuten empfohlen. Die
Lösungen gemäß Erfindung können mittels eines Tauch-, Sprüh- oder sonstigen Verfahrens auf die
Zinkoberflächen aufgebracht werden, wobei Netzmittel ebenfalls verwendet werden können.
Bei technischer Anwendung der Erfindung ist es empfehlenswert, ein Konzentrat herzustellen, das
dann mit Wasser auf die erforderliche Gebrauchskonzentration von z. B. 0,5 bis 6, vorzugsweise von
1 bis 4 Volumprozent verdünnt wird. Das Konzentrat kann darüber hinaus zum Auffrischen der Arbeitslösungen
dienen.
Die Oberfläche des zu überziehenden Metalls sollte vorher gereinigt werden, und nach dem Phosphatieren
ist eine Spülung erforderlich; hierfür werden die üblichen Lösungen genommen.
In den folgenden Beispielen soll die Herstellung der Konzentrate und der Überzugslösungen näher beschrieben
werden.
Es wurde ein Konzentrat aus 8,0 Gewichtsprozent ZnO, 39,5 Gewichtsprozent H3PO4 (75°/0), 6,75 Gewichtsprozent
Ni(NO3)2 · 6H2O, 2,87 Gewichtsprozent
HNO3 (38°Be) und 42,88 Gewichtsprozent Wasser
hergestellt und dann mit Wasser auf 4 Volumprozent verdünnt. Es wurden dann 0,25 °/0 (g/v) Ätznatron
hinzugefügt und die folgenden Analysendaten erhalten: Gesamtsäure 25 Punkte; freie Säure 3,0 Punkte,
Nickel 0,075%.
Die Gesamt- und die freie Säure wurden nach der vorher beschriebenen Methode bestimmt. Der erhaltenen
verdünnten Lösung wurden dann von 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent Mononatriumglycerophosphat
und mindestens 0,025 Gewichtsprozent eines komplexen Fluorids zugesetzt. Die Lösung wurde auf die
erforderliche Temperatur erhitzt und für die Zinkphosphatierung verwendet.
Vergleichsversuche
Zum Nachweis der Vorteile der Lösungen gemäß Erfindung wurden die folgenden Vergleichsversuche
ausgeführt.
Es wurde eine 4 °/oige Verdünnung des Konzentrats
gemäß Beispiel 1 hergestellt und für eine Anzahl von Proben gemäß der Tabelle verwendet. Feuerverzinkte
Stahlbleche wurden zunächst gesäubert, dann 30 Sekun-' den lang bei 63 0C mit der jeweiligen Lösung besprüht,
gespült und getrocknet. Nach erfolgtem Anstrich mit einem Epoxy-Grundierungslack wurde gemäß
ASTM-D-522-41 dessen Adhäsion geprüft. Bei diesem Test werden die Probebleche um einen konischen
Dorn gebogen, so daß das Ausmaß der Biegung von der Basis des Kegels bis zur Spitze zunimmt. Eine
visuelle Untersuchung zeigt, ob und gegebenenfalls bei welcher Biegung Risse oder Sprünge in dem Anstrich
auftreten. Dieses Untersuchungsverfahren zeigt somit, wie gut der Anstrich auf dem vorbehandelten
Untergrund haftet. Die erhaltenen Resultate sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Die Ergebnisse beweisen, daß die Lösungen gemäß Erfindung, verglichen mit den Überzugslösungen
gemäß Stand der Technik, gewichtsgleiche Überzüge ergeben. Die Versuche 2 bis 6 zeigen darüber hinaus,
daß Lösungen, welche weder Glycerophosphat noch komplexes Fluorid bzw. nur einen dieser Bestandteile
allein enthalten, den erfindungsgemäßen Lösungen der Versuche 7 bis 15 deutlich unterlegen sind. Aus Versuch
10 muß darüber hinaus gefolgert werden, daß ein Gehalt von 0,01 Gewichtsprozent Glycerophosphat
für eine optimale Phosphatierungslösung nicht ausreicht. Bei den vorgenommenen Farbadhäsionsprüfungen
fand nur geringer Gewichtsverlust an den Überzügen statt. Der Anstrich auf den erfindungsgemäß
phosphatierten Zinkflächen wies nur sehr feine Risse auf, während bei den vorbekannten
Überzuglösungen starke Sprünge beobachtet wurden.
Glycero- phosphat |
5 | Komplexes Fluorid | Überzugsgewicht | 6 | starke Sprünge | |
Versuch | Vo | % | mg/929 ans | mäßige Sprünge | ||
Nr. | keines | keines | 462 | Farbadhäsionstest (ASTM-D-522-41) |
starke Sprünge | |
2 | keines | 0,05 (NHJ2ZrF6 | 487 | °/o Farbverlust | Aussehen des Anstrichs | starke Sprünge | |
3 | keines | 0,126 H2SiF6 | 469 | 50 | feine Sprünge | |
4 | keines | 0,033 H2TiF6 | 442 | 10 | sehr feine Risse | |
5 | 0,1 | keines | 501 | 30 | sehr feine Risse | |
6 | 0,1 | 0,05 (NH4)2ZrFe | 504 | 20 | sehr feine Risse | |
7 | 0,2 | 0,05 (NHJ2ZrF6 | 420 | 5 | feine Sprünge | |
8* | 0,4 | 0,05 (NHJ2ZrF6 | 402 | 1 | sehr feine Risse | |
9 | 0,01 | 0,126 H2SiF6 | 477 | <1 | sehr feine Risse | |
10 | 0,2 | 0,126 H2SiF6 | 456 | 1 | sehr feine Risse | |
11 | 0,4 | 0,126 H2SiF6 | 468 | 2 | sehr feine Risse | |
12 | 0,2 | 0,033 H2TiF6 | 494 | <1 | sehr feine Risse | |
13* | 0,2 | 0,33 H2TiF6 | 438 | 1 | ||
14 | 0,4 | 0,33 H2TiF6 | 501 | <1 | ||
15 | <1 | |||||
<1 |
1 Beispiele und 13 enthielten noch 0,005% Kupferionen.
Claims (8)
1. Verwendung von mindestens 0,1 Gewichtsprozent Glycerinphosphorsäure und/oder deren
Salzen als Zusatz zu üblichen, mindestens 0,025 Gewichtsprozent komplexes Fluorid enthaltenden
wäßrigen sauren Zinkphosphatlösungen für die Phosphatierung von Zink und Zinklegierungen.
2. Lösungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin 0,025 bis 2,5 Gewichtsprozent
komplexes Fluorid, insbesondere Fluoborsäure, Fluokieselsäure oder Fluozirkonsäure und/oder
deren Salze, sowie 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent Glycerinphosphorsäure und/oder deren Salze enthalten
sind.
3. Lösungen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß darin mindestens 0,5 Gewichtsprozent
Zinkphosphat und 0,5 bis 2,5 Gewichtsprozent Phosphat (berechnet als PO4) enthalten
sind und der Säuregehalt höchstens 40 Punkte beträgt.
4. Lösungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß darin 0,2 bis 1 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent, Nitrationen enthalten sind.
5. Lösungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß darin neben Nitrat 0,0002 bis
0,008 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens 0,005 Gewichtsprozent, Nitritionen enthalten sind.
6. Lösungen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß darin 0,0003 bis 0,005 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,0003 bis 0,001 Gewichtsprozent, Kupferionen enthalten sind.
7. Lösungen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß darin 0,01 bis 0,4 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent, Nickelionen enthalten sind.
8. Verfahren zur Erzeugung von Phosphatüberzügen auf Zink oder Zinklegierungen, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Metall vorzugsweise bei 49 bis 71° C etwa 7 Sekunden bis 10 Minuten
lang mit einer Lösung gemäß Anspruch 1 bis 7 behandelt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 707 865, 853 695.
698, 1053 279;
Deutsche Patentschriften Nr. 707 865, 853 695.
698, 1053 279;
USA.-Patentschrift Nr. 2 487 137.
Applications Claiming Priority (1)
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