DE1239637B - Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei WebmaschinenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
D03d
DEUTSCHES 4P/lw PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 86 c -17
Nummer: 1239 637
Aktenzeichen: R 23573 VII a/86 c
Anmeldetag: 27. Juni 1958
Auslegetag: 27. April 1967
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen, bei denen
von den Kettenfäden hintereinander verlaufende Wanderwellen gebildet werden, in deren Schwingungsbäuchen je ein Webschützen läuft, wobei die Enden
der Weblitzen auf je einem Draht aufgereiht sind.
Es gibt bereits eine Vielzahl solcher Vorrichtungen, die jedoch alle in der Praxis nicht befriedigt haben.
So ist es bekannt (französische Patentschrift 1111398), für jeden Kettenfaden eine geführte
Litzennadel vorzusehen, welche einen seitlichen Vorsprung besitzt, welcher mit einer wellenförmigen Nut
in einem mit dem Webschützen zusammen bewegbaren Schieber zusammenwirkt. Bei einer anderen
bekannten Webmaschine (USA.-Patentschrift 2144 947) sind die Webelitzen mit einzeln geführten
Platinen verbunden, welche ihre Auf- und Abbewegung durch an Ketten angelenkte Nocken erhalten.
In der Praxis ist aber bei einer engen Kettenfadenteilung eine solche Vielzahl von jeweils einzeln geführten
Litzennadeln oder Platinen räumlich nicht unterzubringen. Außerdem wäre die für die Leichtgängigkeit
erforderliche Schmierung der Führungen und der Zusammenarbeitsflächen mit der die Bewegung
erteilenden wellenförmigen Nut bzw. mit den Nocken wegen des beim Weben unvermeidlich auftretenden
Faserstaubes praktisch unmöglich. Ferner ist es auch bekannt (deutsche Patentschrift 814 729),
jede Webelitze am freien Ende eines eingespannten Federdrahtes anzuhängen, an dem ein kleines Gewicht
befestigt ist, das gleichzeitig als Anker mit einem Magnet zusammenwirkt. Auch dieser Magnetantrieb
der Litzen läßt keine enge Kettenfadenteilung zu.
Um bei enger Kettenfadenteilung ein Wanderfach zu erhalten, hat man bei anderen bekannten Maschinen
(deutsche Patentschrift 596 304) jeweils mehrere nebeneinanderliegende Litzen an einem gemeinsamen
geraden Litzenträger angebracht, der seinerseits wiederum über Hebel oder Platine durch
Kurvenstücke bzw. Nocken bewegt wird. Hier wird also kein echtes Wanderfach gebildet, sondern ein
stufenartiger Wellenzug. Ein solcher stufenartiger Wellenzug läßt insbesondere bei enger Kettenfadenteilung
keine so enge Aufeinanderfolge von Webschützen zu wie ein echter Wellenzug.
Ferner ist in der österreichischen Patentschrift 171075 ein Mehrschützenwebstuhl beschrieben, bei
dem starre, an einem Ende die Kettenfadenöse aufweisende Litzen am anderen Ende gelenkig mit dem
einen Rand eines als Litzenträger dienenden Metallbandes verbunden sind, dessen anderer Rand mit
Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen
Anmelder:
Dr.-Ing. Andre Jaques Schaerer,
Zürich (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 90, Schweigerstr. 2
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 90, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Rudolf Rossmann,
Gauting bei München
Dipl.-Ing. Rudolf Rossmann,
Gauting bei München
einer wellenförmigen Nut in einem mit dem Webwagen verbundenen Gleitstück zusammenwirkt. Bei
dieser Ausbildung wandert also die dem Metallband durch die Nut erteilte Biegung längs des Litzenträgers,
um die Litzen in vorausbestimmter Reihenfolge zu heben und zu senken. Damit die Litzen ihre
parallele Lage beibehalten, müssen sie einzeln geführt sein, was aber zu den oben bereits angegebenen
Schwierigkeiten führt, insbesondere keine enge Kettenfadenteilung zuläßt. Im übrigen läßt auch die
einzelne Anlenkung der Litzen an dem Rande eines Metallbandes keine enge Kettenfadenteilung zu, da
die dazu in das Band einzustanzenden Löcher konstruktiv aber, insbesondere auch im Hinblick auf das
ständige Hin- und Herbiegen des Bandes, einen gewissen Mindestabstand nicht unterschreiten können.
Außerdem ist es bei einer solchen Ausbildung des Litzenantriebes unklar, wie bei dem Umlauf der
Webwagen die wellenförmigen Nuten in den Gleitsteinen am Anfang mit den in Längsrichtung gespannten
geradlinigen Metallbändern in Eingriff . kommen, Dazu kommt auch hier die praktische Unmöglichkeit
der erforderlichen Schmierung.
Nicht viel anders sind die Verhältnisse bei einer bekannten Vorrichtung zum Antrieb der Fachbildungsvorrichtung
von Rundwebstühlen (deutsche Patentschrift 512002). Dort wird dem Metallband
die erforderliche Bewegung nicht über wellenförmige Nuten, sondern über an einem umlaufenden Träger
angeordnete Rollen erteilt, über die das Band geführt
709 577/117
3 4
ist. Auch diese Vorrichtung läßt keine enge Litzen- nen Platinen durch das Kettenfadenband hindurch-
teilung zu, da jede Litze einzeln geführt ist und über erstrecken und beide Drähte zwangläufig in Wellen-
einen an dem Metallband angebrachten Kugelkopf form biegen,
an dem Band angelenkt ist. Die unteren Platinen können mit Schiebern ver-
Bei einer anderen bekannten Fachbildungseinrich- 5 bunden werden, deren Bewegung über sich quer
tung eines Rundwebstuhles (französische Patentschrift durch die Webmaschine erstreckende schrauben-720
313) sind die Litzen mit ihren Enden auf zwei linienförmig gewundene Betätigungswellen erfolgt,
konzentrischen Drahtringen aufgereiht, deren Mittel- Vorzugsweise sind die um eine Wellenlänge vonpunkte durch in Umfangsrichtung in Abständen auf einander entfernten Platinen jeweils an einem geden Drahtringen aufgezogene, radial geführte und io meinsamen Schieber befestigt. Ferner kann vorgemit einem umlaufenden Exzenter zusammenwirkende sehen sein, daß die die gleiche Bewegung ausführen-Platinen eine kreisende Bewegung erhalten. Diese den Schieber für die Platinen zur Bewegung des Fachbildungseinrichtung ist ausschließlich für einen unteren und zur Bewegung des oberen biegsamen Rundwebstuhl geeignet und läßt auch nur das Weben Drahtes außerhalb des Kettenfadenbandes untereinmit zwei umlaufenden Schützen zu. 15 ander durch Stege verbunden sind. Bei dieser Aus-
konzentrischen Drahtringen aufgereiht, deren Mittel- Vorzugsweise sind die um eine Wellenlänge vonpunkte durch in Umfangsrichtung in Abständen auf einander entfernten Platinen jeweils an einem geden Drahtringen aufgezogene, radial geführte und io meinsamen Schieber befestigt. Ferner kann vorgemit einem umlaufenden Exzenter zusammenwirkende sehen sein, daß die die gleiche Bewegung ausführen-Platinen eine kreisende Bewegung erhalten. Diese den Schieber für die Platinen zur Bewegung des Fachbildungseinrichtung ist ausschließlich für einen unteren und zur Bewegung des oberen biegsamen Rundwebstuhl geeignet und läßt auch nur das Weben Drahtes außerhalb des Kettenfadenbandes untereinmit zwei umlaufenden Schützen zu. 15 ander durch Stege verbunden sind. Bei dieser Aus-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bildung sind nur wenige angetriebene Schieber not-Vorrichtung
zur Bildung eines Wanderfaches zu wendig, um den als Litzenträger dienenden biegschaffen,
welche eine enge Litzenteilung zuläßt, den samen Drähten od. dgl. die wellenförmige Bewegung
Kettenfäden eine echte Wellenbewegung erteilt, so zu erteilen.
daß die Webschützen in dichter Aufeinanderfolge 20 Die Enden der Platinen und deren Antriebe
einander folgen können, und trotzdem im Aufbau werden zweckmäßigerweise in einem langgestreckten,
einfacher und betriebssicherer ist als die bekannten sich quer zum Kettenfadenband erstreckenden GeVorrichtungen,
häuse eingebettet, wobei die Durchgänge für die
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der Antriebswellen und die für die Platinen so abgeeingangs
erwähnten Art — insbesondere der be- 25 dichtet sind, daß das Gehäuse ein die Schmierung
kannten Vorrichtung nach der österreichischen sicherndes Ölbad aufnimmt. Die Einkapselung von
Patentschrift 171075 in Verbindung mit der bekann- Bewegungsantrieben, die sich außerhalb des Kettenten
Vorrichtung nach der französischen Patentschrift fadenbandes an den Seitenwänden der Webmaschine
720 313 — im wesentlichen dadurch gelöst, daß der befinden, in öl- und staubdichte Gehäuse ist bekannt
Draht biegsam ausgebildet ist und daß an mindestens 30 (französische Patentschrift 1110124).
einem der beiden Drähte in Abständen zwangsweise Für das Ein- und Aushängen der Drähte, die ja mit Phasenverschiebung auf- und abbewegbare Pia- normalerweise, auch bei Stillstand der Maschine in tinen angreifen, die in dem Draht eine Wellen- die Wellenform gebogen sind, werden die Platinen bewegung hervorrufen. in eine gerade Linie gestellt und dazu die Hebel von
einem der beiden Drähte in Abständen zwangsweise Für das Ein- und Aushängen der Drähte, die ja mit Phasenverschiebung auf- und abbewegbare Pia- normalerweise, auch bei Stillstand der Maschine in tinen angreifen, die in dem Draht eine Wellen- die Wellenform gebogen sind, werden die Platinen bewegung hervorrufen. in eine gerade Linie gestellt und dazu die Hebel von
Unter einem biegsam ausgebildeten Draht sind 35 den Nocken abgehoben.
außer einem Metalldraht insbesondere auch ein In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung
Flachdraht, Schnüre, eine Drahtwendel öder andere an Hand verschiedener Ausführungsbeispiele darge-
biegsame langgestreckte Gebilde, die sich ähnlich stellt. Es zeigt
wie ein Federdraht verhalten, zu verstehen. Draht- F i g. 1 einen Querschnitt in Richtung der Kettenwendeln
haben den Vorteil, daß auf ihnen die Litzen 40 fäden durch einen Fachbildungsmechanismus für
gegen seitliche Verschiebung gesichert sind. Um bei zwei Schäfte,
glatten Drähten, Flachdrähten od. dgl. ein seitliches Fig. 2 denselben Mechanismus, teilweise im
Verschieben zu verhindern, können diese mit Ein- Schnitt und von vorne gesehen,
kerbungen oder Rillen versehen sein. F i g. 3 einen Fachbildungsmechanismus für zehn
Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß ein bieg- 45 Schäfte, ebenfalls im Schnitt wie Fig. 1, aber in ver-
samer Draht eine genaue Wellenform einnimmt, wenn kleinertem Maßstab,
ihm in größeren Abständen, z. B. in Abständen von F i g. 4 die fortschreitende Bildung der Wander-
2 cm, in Querrichtung entsprechende phasenver- welle in verschiedenen Phasen,
schobene Bewegungen erteilt werden. Auf diesen als Fig. 5 einen Schaft in schaubildlicher Darstellung,
Litzenträger dienenden biegsamen Drähten können 5° der aus mehreren Teilschäften zusammengesetzt ist,
die Litzen eng nebeneinander angeordnet werden. und
Damit hat man aber einen sehr einfach gestalteten Fig. 6 versetzte Platinen für den zusammen-
und betriebssicheren Antrieb für in enger Teilung gesetzten Schaft nach Fig. 5.
angeordnete Litzen erhalten. Als Weblitzen können Die Figuren sind nicht maßstäblich, einzelne Teile
normale Weblitzen und zwar alle Arten von Web- 55 sind der Deutlichkeit halber vergrößert dargestellt,
litzen verwendet werden. Der Fachbildungsmechanismus in Fig. 1 und 2
Es genügt, wenn einer der beiden biegsamen Drähte ist für einfachen Wechsel mit zwei Schäften bestimmt,
zwangläufig in Wellenform gebogen wird. Die Pia- Mit 1 sind Kettenfäden bezeichnet. Sie sind durch
tinen, die mit dem Draht verbunden sind, auf wel- Litzen 2 gezogen und bilden den Fachwinkel, an
chen die anderen Enden der Weblitzen aufgereiht 6° dessen Ende sich ein Gewebe 3 anschließt. Die versind,
können mit den entsprechenden Platinen des schiedenen sonstigen zur Gewebebildung erforder-Gegenfachs
zwangläufig: derart verbunden sein, daß liehen Mittel gehören nicht zum Gegenstand der Erdiese
Platinen jeweils einander entgegengesetzte Be- findung und sind hier nicht dargestellt,
wegungen ausführen. Die oberen Platinen des nicht Die Litzen 2 sind auf untere und obere biegsame zwangläufig wellenförmig bewegten oberen Drahtes 65 Drähte 14 und 14'aufgereiht. Der Deutlichkeit halber können aber auch Federn aufweisen, die die Platinen sind hier nur einzelne Litzen 2 gezeichnet. Die Drähte des oberen Drahtes zurückziehen. Ferner können sich 14, 14' werden fortlaufend in eine Wellenlinie gedie in größeren Abständen angeordneten angetriebe- bogen, wie solche in Fig. 4 dargestellt sind. Die
wegungen ausführen. Die oberen Platinen des nicht Die Litzen 2 sind auf untere und obere biegsame zwangläufig wellenförmig bewegten oberen Drahtes 65 Drähte 14 und 14'aufgereiht. Der Deutlichkeit halber können aber auch Federn aufweisen, die die Platinen sind hier nur einzelne Litzen 2 gezeichnet. Die Drähte des oberen Drahtes zurückziehen. Ferner können sich 14, 14' werden fortlaufend in eine Wellenlinie gedie in größeren Abständen angeordneten angetriebe- bogen, wie solche in Fig. 4 dargestellt sind. Die
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen, bei denen von den Kettenfäden
hintereinander verlaufende Wanderwellen gebildet werden, in deren Schwingungsbäuchen
je ein Webschützen läuft, wobei die Enden der Weblitzen auf je einem Draht aufgereiht sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Draht (14, 14') biegsam ausgebildet ist und daß an
mindestens einem der beiden Drähte (14,14') in Abständen zwangsweise mit Phasenverschiebung
auf- und abbewegbare Platinen (4, 5, 6, 7; 19) angreifen, die in dem Draht (14,14') eine Wellenbewegung
hervorrufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht (14, 14') Einkerbungen
oder Rillen aufweist, welche die Weblitzen (2) gegen seitliches Verschieben sichern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als biegsamer Draht (14, 14')
eine Drahtwendel dient.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Platinen (6, 7) des
nicht zwangläufig wellenförmig bewegten oberen Drahtes (W) Federn (24) aufweisen, die die
Platinen (6, 7) des oberen Drahtes (14') zurückziehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Platinen (4, 5) mit
Schiebern (10, 11) verbunden sind, deren Bewegung über sich quer durch die Webmaschine
erstreckende schraubenlinienförmig gewundene Betätigungswellen (8, 9) erfolgt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, insbesondere für eine Mehrzahl von Schäftepaaren,
dadurch gekennzeichnet, daß die die biegsamen Drähte (14, 14^ bewegenden unteren
Platinen (4, 5) mehrerer Schäftepaare an einem gemeinsamen Hebel (25) angelenkt sind und daß
die Hebel (25) durch Nocken (26) bewegbar sind, die phasenversetzt in Abständen auf einer sich
quer zum Kettenfadenband erstreckenden Antriebswelle (29) befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER23573A DE1239637B (de) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
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DER23573A Pending DE1239637B (de) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Vorrichtung zur Bildung eines Wanderfaches bei Webmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1239637B (de) |
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