DE1236025B - Fernsprechvermittlungsanordnung mit einem amtsentfernten Waehlsternschalter und einer Waehlsternuebertragung - Google Patents
Fernsprechvermittlungsanordnung mit einem amtsentfernten Waehlsternschalter und einer WaehlsternuebertragungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
H04m
H04q
Deutsche KL: 21 a3 - 51/10
Deutsche KL: 21 a3 - 51/10
Nummer: 1236 025
Aktenzeichen: W 30935 VIII a/21 a3
Anmeldetag: 24. Oktober 1961
Auslegetag: 9. März 1967
Die Erfindung betrifft Fernsprechvermittlungsanordnungen mit einem amtsentfernten Wählsternschalter
und einer Wählsternübertragung im Amt, die über eine gegenüber der Zahl von Teilnehmerleitungen
geringere Zahl von Sprechleitungen und einen allen Sprechleitungen gemeinsamen Steuerkanal verbunden
sind, und mit einer Identifizieranordnung für die Teilnehmerleitungen zur Gewinnung ihrer Identifizierung.
Bei den üblichen Fernsprechvermittlungsanordnungen führt eine direkte Verbindung vom Teilnehmerapparat
zu einem Überwachungselement oder Teilnehmerleitungsrelais im Amt. Daher kann das
Amt die Leitung eines rufenden Teilnehmers bei einer abgehenden Verbindung identifizieren, weil ein
individuelles Überwachungselement direkt mit der Leitung verbunden ist.
Bei Wählsternanlagen benutzt jedoch eine größere Gruppe von Teilnehmerleitungen gemeinsam eine
kleinere Gruppe von Verbindungsleitungen zum Amt, und es führt keine direkte Verbindung von jeder
Teilnehmerleitung zum Amt. Es müssen daher besondere Einrichtungen zur Erkennung und Identifizierung
rufender Teilnehmerstellen vorgesehen sein. Ähnliche Einrichtungen sind erforderlich, um Verbindungen
zu einer Teilnehmerleitung herstellen zu können. In diesem Fall ist nämlich die Identität der
gerufenen Teilnehmerleitung im amtsentfernten Wählsternschalter erst bekannt, wenn sie vom Amt
übertragen wird.
Diese Schwierigkeiten werden noch dadurch erhöht, daß die Verbindungsleitungen zwischen dem
Amt und dem amtsentfernten Wählsternschalter konkurrierend von einer größeren Zahl von Teilnehmerleitungen
benutzt werden. Bei gleichzeitigen Gesprächen ergibt sich dadurch ein Identifizierungsproblem. Wenn beispielsweise die Teilnehmerleitungen
34 und 38 gleichzeitig Verbindungen einleiten, muß die unrichtige Identifizierung 38 vermieden
werden.
Das Problem, das sich bei Identifizierschaltungen für Wählsternanlagen stellt, unterscheidet sich von
dem mit bekannten Sperrschaltungen, die beispielsweise in Zugriffsschaltungen für Verbindungsleitungen,
Register usw. verwendet werden, gelösten Problem. Es ist dort ohne Bedeutung, wenn mehrere
Bauteile in der Sperrkette gleichzeitig betätigt werden. So spielt es keine Rolle, wenn beispielsweise
freie Verbindungsleitungen 1 und 3 ursprünglich gewählt werden, weil beide die erforderliche Funktion
erfüllen können. Bei einer Identifizierungssperrschaltung ist es jedoch nicht zulässig, ein Ansprechen auf
Fernsprechvermittlungsanordnung mit einem
amtsentfernten Wählsternschalter und einer
Wählsternübertragung
amtsentfernten Wählsternschalter und einer
Wählsternübertragung
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated,
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Fecht, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Als Erfinder benannt:
Frank Ellis Blount, Gahanna, Ohio;
Myron E. Krom, Columbus, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1960 (66 319)
Elemente zu gestatten, die gleichzeitig betätigt worden sind. In diesem Fall würde sich eine ungültige
oder zweideutige Identifizierung ergeben, wie oben erläutert.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Sie geht dazu aus von
einer Fernsprechvermittlungsanordnung der eingangs erläuterten Art und empfiehlt, daß ein jeder Teilnehmerleitung
individuell zugeordnetes Überwachungselement in der Identifiziereranordnung ein bestimmtes
Relais einer ersten Gruppe und über einen Kontakt dieses Relais ein bestimmtes Relais einer zweiten
Gruppe anziehen läßt, wobei diese Relais derart angeordnet sind, daß im Anzugsstromkreis jedes Relais
ein Kontakt aller anderen Relais der Gruppe und im Haltestromkreis je ein Kontakt aller vorgeordneten
Relais der Gruppe in Reihe liegen, und daß eine Steuerschaltung die durch die Betätigung der beiden
Relais gewonnene eindeutige Identifizierung einer Teilnehmerleitung über den Steuerkanal überträgt.
Mit dieser Schaltungsanordnung ergibt sich der Vorteil, daß eine Identifizierung in zwei bestimmten
Schritten vorgenommen wird. Zunächst wird in einer Gruppe von /i-Relais ein einziges v4-Relais ausgewählt,
das die Identifizierung der Teilnehmerleitung wiedergibt. Wenn mehrere yl-Relais betätigt werden,
fallen alle bis auf eins wieder ab. Außerdem kann nach Betätigung eines bestimmten ^4-Relais kein
weiteres A -Relais anziehen. Nur wenn das A -Relais betätigt worden ist, kann ein 5-Relais anziehen. Die
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beiden Relais A und B stellen gemeinsam die Identifizierung
einer Teilnehmerleitung dar.
Auf diese Weise werden zweideutige und unrichtige Identifizierungen von Teilnehmerleitungen in
allen Fällen, und zwar auch bei gleichzeitiger Einleitung von Verbindungen, vermieden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen noch näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit den wesentlichen Bauteilen im amtsentfernten Wählsternschalter und
im Amt,
F i g. 2 die Teilnehmerleitungs-Sperr- und Identifizierungsschaltungen
im amtsentfernten Wählsternschalter,
F i g. 3 die Teilnehmerleitungs-Sperr- und Identifizierungsschaltungen
in der Wählsternübertragung im Amt.
Im folgenden sind zur Vereinfachung nur diejenigen Bauteile der Fernsprechvermittlungsanordnung
beschrieben, die für das Verständnis der Erfindung wesentlich sind. Eine vollständige Beschreibung einer
Fernsprechvermittlungsanordnung mit einem amtsentfernten Wählsternschalter und einer Wählsternübertragung
im Amt findet sich in der USA.-Patentschrift 3 133 156.
I. Allgemeine Erläuterung
IA Allgemeine Erläuterung der Hauptbestandteile
30
In F i g. 1 gehören die links von der Linie 120 gezeichneten Bauteile zum amtsentfernten Wählsternschalter,
während die rechts von der Linie 120 liegende Wählsternübertragung im Amt angeordnet ist.
Der Wählsternschalter ist mit der Wählsternübertragung über zwanzig Sprechleitungen einen Steuerkanal
mit zwei Signaladerpaaren verbunden.
IA-I Koordinatenschalter
40
Im Wählsternschalter verbindet ein Koordinatenschalter 102 die Teilnehmerleitungen und Sprechleitungen
miteinander. Es enthält vier Sechsdraht-Koordinatenschalter mit drei Leitungen je Kreuzpunkt.
An den Horizontalen des Schalters liegen die Teilnehmerleitungen und an den Vertikalen die
Sprechleitungen. Zwei Steuerebenen (nicht gezeigt) geben die Möglichkeit, eine der beiden Teilnehmerleitungen
eines Kreuzpunktes zu wählen. Die Teilnehmerleitungen sind in zwei Gruppen von jeweils
49 Leitungen unterteilt, wobei jede Gruppe vollen Zugang zu jeweils einer Gruppe (0 oder 1) von zehn
Sprechleitungen hat. Ein entsprechender Koordinatenschalter 101 im Amt enthält drei Sechsdraht-Koordinatenschalter
mit zwei Teilnehmerleitungen je Kreuzpunkt. In beiden Fällen werden magnetisch verrastende Haltemagnete benutzt, um den Leistungsverbrauch klein zu halten. Geeignete Ausführungen
sind in einem Aufsatz »Magnetic Latching Grossbar Switches« in der Zeitschrift »Bell System Technical
Journal«, September 1960, S. 135, beschrieben.
IA-2 Register
Das Register 107 in der Wählsternübertragung enthält Relaisgruppen, die die Teilnehmerleitungsgruppe
(0 oder 1) sowie Verbindungs- oder Trennangaben registrieren. Das Register speichert ferner
die Teile A und B der Teilnehmerleitungsnummer sowie die Sprechleitungsnummer. Entsprechende Registrierungsmöglichkeiten
stellt das Register 117 im Wählsternschalter bereit.
IA-3 Folgesteuerschaltungen
Zur Steuerung der Reihenfolge bestimmter Signalfunktionen werden Gruppen von Relais W-Z nach
Art einer Programmanordnung benutzt. Die Folgesteuerung 112 in der Wählsternübertragung enthält
drei Gruppen von Relaiskombinationen W bis Z, die nacheinander in der Reihenfolge Wl, Zl, Wl, Zl
usw. betätigt werden. Dadurch werden Kontaktwege in den Signalschaltungen und anderen Schaltungen
derart abgeändert, daß die Wählsternübertragung und der Wählsternschalter nacheinander die verschiedenen
Arbeitsstufen durchlaufen, die zur Herstellung einer Verbindung oder zur Trennung einer
Verbindung erforderlich sind. Die Folgesteuerschaltung
115 im Wählsternschalter ist gleich ausgebildet wie die Folgesteuerschaltung 112 im Amt.
IA-4 Signalschaltungen
Die Signalschaltung 110 im Amt enthält zwei Paare von empfindlichen und Grenzwertrelais 1351
bis 1354. Die empfindlichen Relais ziehen an, wenn der Signalschaltung ein sehr kleiner Strom zugeführt
wird, während die Grenzwertrelais zu ihrer Betätigung einen Strom benötigen, der einen bestimmten,
oberhalb des Ansprechstromes der empfindlichen Relais liegenden Grenzwert übersteigt. Eine entsprechende
Signalschaltung 114 im Wählsternschalter enthält ebenfalls zwei Paare von empfindlichen und
Grenzwertrelais 751 bis 754 und stellt eine vollständige
Ergänzung der Signalschaltung 110 im Amt dar.
Jeweils ein empfindliches und ein Grenzwertrelais im Wählsternschalter arbeitet mit jeweils einem empfindlichen
und einem Grenzwertrelais im Amt zusammen. Die vier Relais sind durch eine einzige
Ader miteinander verbunden und können in beiden Richtungen betrieben werden. Im Fall einer ankommenden
Verbindung überträgt beispielsweise die Signalschaltung 110 im Amt eine Information mit
Bezug auf die gerufene Teilnehmerleitung zur Signalschaltung 114 im Wählsternschalter. Wegen der
Reihenschaltung der Relaiswicklungen, beispielsweise 751, 753, 1351, 1353, werden dabei jeweils die
gleichen Relaiskombinationen im Wählsternschalter und im Amt betätigt.
Auf entsprechende Weise werden bei einer abgehenden Verbindung Informationen mit Bezug auf
die rufende Teilnehmerleitung von der Signalschaltung 114 zur Signalschaltung 110 übertragen.
Beide Signalschaltungen können also sowohl vom Wählsternschalter als auch von der Wählsternübertragung
in Tätigkeit gesetzt werden. Nach Betätigung der Relais wird die in ihnen gespeicherte Information
zu den oben beschriebenen Registern 107 und 117 übertragen.
IA-5 Hauptsignalsteuerschaltung
Um eine Konkurrenz zwischen dem Wählsternschalter und der Wählsternübertragung bei gleichzeitig ankommenden
und abgehenden Verbindungen zu ver-
5 6
hindern und eine gegenseitige Sperrung der beiden Es sei bemerkt, daß die Teilnehmerleitungs-Einheiten
bei solchen Verbindungen zu vermeiden, anschlüsse der Schaltung 103 einzeln zu den Leitungswenn diese in Konkurrenz versuchen, eine Signal- und Trennrelais 123 im Amt weitergeführt sind.
Übertragung auszulösen, steuert die Hauptsignal- Diese Relais stellen die üblichen Leitungsschaltungen
übertragungsschaltung 113 die Reihenfolge, in der 5 im Amt dar.
die Signalschaltungen betätigt werden.
die Signalschaltungen betätigt werden.
IA-8 Auswahl der Sprechleitungen
IA-6 Bevorzugungssteuerschaltung
IA-6 Bevorzugungssteuerschaltung
Die Wählschaltung 108 bestimmt, welche freie
Im Fall von gleichzeitigen Verbindungen wählt die io Sprechleitung gewählt werden soll. Die Schaltung
Bevorzugungssteuerschaltung 109, die eine Anzahl enthält eine Vielzahl von Relais, die jeweils den
von Relaisketten enthält, die Art der zu bedienenden Sprechleitungen individuell zugeordnet und in einer
Verbindung aus und sperrt alle anderen Verbin- Kette angeordnet sind. Die Wählschaltung 108 wird
düngen, bis die bevorzugte Verbindung bedient ist. sowohl zur Auswahl einer Sprechleitung bei Her-Die
Bevorzugungssteuerschaltung gibt ferner die Teil- 15 stellung einer Verbindung als auch bei einer Trennung
nehmerleitungsgruppennummer (0 oder 1) an. Die benutzt.
Verbindungsarten, unter denen die Bevorzugungssteuerschaltung wählt, sind: IA-9 Prüfschaltungen
Verbindungsarten, unter denen die Bevorzugungssteuerschaltung wählt, sind: IA-9 Prüfschaltungen
1. Bedienungsanforderung oder Wählzeichen, 2o Um die ridltige Arbeitsweise des Wählsternschal-
2. ankommende Verbindungen und ters und der Wählsternübertragung sicherzustellen,
3. Trenn verbindungen. sind umfangreiche Prüfanordnungen in Form der
Schaltungen 116 und 111 vorgesehen.
IA-7 Teilnehmerleitungs-Sperrschaltungen Während des Betriebs der Anlage werden nach-
IA-7 Teilnehmerleitungs-Sperrschaltungen Während des Betriebs der Anlage werden nach-
sowie Teilnehmerleitungs- und Trennschaltungen *5 einander verschiedene Prüfungen durchgeführt. Dazu
zählt die Prüfung der Registrierung einer und nur
Die genannten Schaltungen sind für die Wählstern- einer Information für die Identifizierung der Grupp A,
Übertragung mit 103 und 105 und für den Wählstern- die Identifizierung der Gruppe B usw. Ferner werden
schalter mit 104 und 118 bezeichnet. Die Teilnehmer- Prüfungen durchgeführt, die sicherstellen, daß bei
leitungs- und Trennrelais in der Schaltung 104 werden 30 gleichzeitigen Verbindungen nur gültige Identifibenutzt,
um Bedienungsanforderungen zu erkennen zierungen stattgefunden haben. Weiterhin wird ge-
und die Teilnehmerleitungsrelais abzutrennen, wenn prüft, ob die Information in den Registern 117 und
die Teilnehmerleitung über den Wählsternschalter 107 genau der Information entspricht, die von den
mit dem Amt verbunden ist. Die Teilnehmerleitungs- Relais in den Signalschaltungen 114 und 110 bereit-
und Trennrelais des Wählsternschalters verrasten 35 gestellt wird.
magnetisch und bleiben demgemäß ohne dauernden Weitere Prüfungen stellen sicher, daß die richtigen
Stromverbrauch unbegrenzt im gewünschten Zustand. Haltemagnete, Sprechleitungsrelais usw. betätigt sind.
Die Identifizierung einer rufenden Teilnehmerleitung bei einer Bedienungsanforderung wird im IA-10 Trennsteuerung
Wählsternschalter unter dem Einfluß des Teilnehmer- 40
Wählsternschalter unter dem Einfluß des Teilnehmer- 40
leitungsrelais in der Schaltung 104 mit Hilfe von Die Trennsteuerschaltung 106 stellt sicher, daß
zwei getrennten Sperrketten in der Schaltung 118 ge- wenigstens immer acht Teilnehmerleitungen zum Amt
wonnen. Die erste Kette identifiziert eine von zwölf durchgeschaltet sind. Die Trennsteuerschaltung wird
Teilnehmerleitungsgruppen, die zweite Kette wählt außer Tätigkeit gesetzt, wenn je Gruppe vier oder
eine von neun Teilnehmerleitungen innerhalb der 45 weniger Teilnehmerleitungen über Sprechleitungen
Gruppen aus. Widerstände in Reihe mit den Relais durchgeschaltet sind. Infolgedessen bleiben die Teilder
zweiten Kette verhindern, daß bei gleichzeitigen nehmerleitungen, obwohl sie nicht in Betrieb sind,
Bedienungsanforderungen von mehreren Teilnehmer- durchgeschaltet, wenn weniger als vier Teilnehmerleitungen
eine doppeldeutige Nummer gewonnen leitungen der Gruppe durchgeschaltet sind,
wird. Das soll im folgenden noch näher erläutert 50
werden. IB Allgemeine Erläuterung der Arbeitsweise
wird. Das soll im folgenden noch näher erläutert 50
werden. IB Allgemeine Erläuterung der Arbeitsweise
In der Identifizierungsschaltung 105 im Amt wird
eine ankommende Verbindung durch eine Zustande- Zunächst soll eine kurze Erläuterung der Hauptänderung
der c-Ader im Amt erkannt. Dabei zieht funktionen unter Weglassung von Einzelheiten und
ein c-Relais in der Schaltung 103 an. Dieses Relais 55 Hervorhebung der wesentlichen Merkmale gegeben
ist der jeweiligen Teilnehmerleitung individuell zu- werden,
geordnet und leitet eine Identifizierung mit Hilfe von
geordnet und leitet eine Identifizierung mit Hilfe von
zwei Relais-Sperrketten in der Schaltung 105 auf die ib_i Allgemeine Erläuterung der Signalgabe
gleiche Weise ein, die oben in Verbindung mit dem
Wählsternschalter erläutert worden ist. Außerdem 60 Wie oben angegeben, erfolgt die Signalgabe in
wird ein Trennrelais in der Schaltung 103 zur Ab- ternärer Form. Die beiden Kombinationen von emptrennung
des c-Relais benutzt, wenn die Teilnehmer- findlichen und Grenzwertrelais und die drei Stromleitung
zum Wählsternschalter durchgeschaltet wird. werte auf den Signaladern ergeben insgesamt neun
Die Trennrelais im Amt sind ebenfalls magnetisch individuelle Signale zur Übertragung der Ziffernverrastend.
Nach Betätigung der Trennrelais im 65 informationen.
Wählsternschalter und in der Wählsternübertragung Die Übertragungsrichtung für die Signalinforma-
ist die durchgeschaltete Teilnehmerleitung frei von tion hängt von der Art des bedienten Gesprächs ab.
Neben- oder Erdanschlüssen. Im Fall einer vom Wählsternschalter abgehenden
Verbindung steht die Information mit Bezug auf die rufende Teilnehmerleitung im Wählsternschalter zur
Verfügung. Dann erfolgt die Übertragung der Information mit Bezug auf die Identifizierung der Teilnehmerleitung
in Richtung vom Wählsternschalter zum Amt. Andererseits geht bei einer ankommenden
Verbindung die Information, die die gerufene Teilnehmerleitung bezeichnet, von der Wählsternübertragung
im Amt aus.
Im Fall einer abgehenden Verbindung werden die Signalrelais entsprechend der in der Identifizierungsschaltung 118 gespeicherten Information betätigt, die
wiederum auf die Betätigung der Teilnehmerleitungsrelais in der Schaltung 104 anspricht. Da die Signalschaltungen
in beiden Richtungen arbeiten, werden die Signalschaltungen 110 und 114 gleichzeitig erregt
und geben die entsprechende Information wieder. Die Information wird dann in den Registern 117 und
107 gespeichert.
Im Fall einer ankommenden Verbindung kommt die Information mit Bezug auf die gerufene Teilnehmerleitung
von der Identifizierungsschaltung 105, die ihrerseits auf die Betätigung eines bestimmten
c-Relais anspricht. Auch in diesem Fall werden die Signalschaltungen 110 und 114 gleichzeitig betätigt
und die Information dann in den Registern 107 und 117 gespeichert.
In beiden Fällen wird die Information nacheinander in folgender Reihenfolge übertragen:
Ziffer-Nr.
Information
Teilnehmerleitungsgruppe (0 oder 1)
sowie Verbindungs- oder Trennangabe
sowie Verbindungs- oder Trennangabe
Teil B der Teilnehmerleitungsnummer
(eine von neun Kombinationen)
(eine von neun Kombinationen)
Teil A der Teilnehmerleitungsnummer
(eine von sechs Kombinationen)
(eine von sechs Kombinationen)
Sprechleitungsnummer
(eine von neun Kombinationen)
30
35
40
Die beiden Gruppen von Signalrelais an beiden Enden der Signaladern TSO und RSO sind symmetrisch
angeordnet und wirken in beiden Richtungen. Sie können jedoch gemeinsam nur neun
Ziffernangaben liefern. Da zwanzig Sprechleitungen in zwei Gruppen zu je zehn Leitungen benutzt
werden, muß ein zusätzliches Signal zur Angabe der zehnten Sprechleitung bereitgestellt werden.
Diese Information wird über das zweite Signaladernpaar TSl und RSl übertragen. Das zweite
Signaladernpaar wird außerdem für eine Anzahl weiterer Signalübertragungen benutzt. Dazu zählen
das Fortschalten der Folgesteuerschaltungen in beiden Einheiten, Prüfangaben und Wählsternschalter-Freigabeangaben.
IB-2 Bedienungsanforderung
Bei Einleitung einer abgehenden Verbindung wird ein Leitungsrelais in der Schaltung 104, das dem
rufenden Teilnehmer individuell zugeordnet ist, betätigt und führt seinerseits zur Betätigung von zwei
Relais in der Identifizierungsschaltung 118, die eine eindeutige Identifizierung ergeben. Die Betätigung
dieser Identifizierungsrelais legt, wenn die Verbindung aus der Gruppe 0 stammt, die Signalader TSO, oder
wenn die Verbindung aus der Gruppe 1 stammt, die Signalader RSO über einen kleinen Widerstand an
Erde. Dadurch wird der Wählsternübertragung angezeigt, daß eine Bedienungsanforderung vorliegt.
Gleichzeitig wird die Gruppe identifiziert (die Teilnehmerleitungen 0 bis 49 befinden sich in der
Gruppe 0 und die Teilnehmerleitungen 50 bis 99 in der Gruppe 1), in dem ein Relais in der Bevorzugungssteuerschaltung
109 betätigt wird. Wenn die Bedienungsanforderung den Vorzug erhält, wird ein
Relais in der Haupt-Signalsteuerschaltung 113 betätigt. Dadurch wird ein Markiersignal ausgelöst und
ein entsprechendes Relais im Wählsternschalter betätigt. Hierdurch ziehen bestimmte Signalrelais (751
bis 754 und 13Sl bis 1354) im Wählsternschalter
und in der Wählsternübertragung an und geben diejenige Gruppe wieder, in der sich die rufende Teilnehmerleitung
befindet, sowie die Klasse der zu bedienenden Verbindung. Es werden also die Signalrelais
in den Signalschaltungen 114 und 110 gleichzeitig entsprechend einer bestimmten Kodeanordnung
betätigt. Nimmt man beispielsweise an, daß die rufende Teilnehmerleitung die Leitung 99 ist, so
handelt es sich um die Gruppe 1.
IB-2 a Registrierung der Gruppeninformation
Nach Betätigung der Signalrelais werden die Registerrelais in den Registern 107 und 117 entsprechend
der durch die Signalrelais dargestellten Information betätigt. Dann ist die Gruppennummer in
den Registern 117 und 107 registriert.
Wenn die Registrierung beendet und geprüft ist, geben die Prüfschaltungen 116 und 111 die Markier-
und Signalrelais frei. Mit Hilfe von Relaiskombinationen W bis Z werden, wie oben beschrieben, die
Folgesteuerschaltungen 116 und 112 im Wählsternschalter bzw. in der Wählsternübertragung gleichzeitig
weitergeschaltet.
IB-2b Registrierung der Information B
Wenn die Folgesteuerrelais betätigt und die Prüfrelais freigegeben sind, werden die Signalschaltungen
HO und 114 erneut erregt, in diesem Fall jedoch unter dem Einfluß desjenigen Relais in der Identifizierungsschaltung
118, das den Teil B der Teilnehmerleitungsnummer angibt. Wie vorher ziehen die
Signalrelais entsprechend einer eindeutigen Kombination an, um den Teil B der Teilnehmerleitungsnummer
zu speichern und zu übertragen. Die Information wird wiederum in den Registern 117 und 107
gespeichert und durch die Prüfschaltungen 116 und 111 geprüft.
Danach werden die Folgesteuerschaltungen weitergeschaltet, um die Übertragung des Teiles A der Teilnehmerleitungsnummer
vorzubereiten. Die Signalschaltungen treten unter dem Einfluß der Relais in der Identifizierungsschaltung 118, die den Teil A dei
Teilnehmerleitungsnummer angeben, wieder in Tätigkeit. Dadurch werden die Signalrelais entsprechend
einer Kodeanordnung betätigt, die die Information A wiedergibt.
I B-2 c Registrierung der Information A
Die Register 107 und 117 erhalten gleichzeitig die in den Signalrelais der Schaltungen 110 und 114 ge-
speicherten Angaben. Wenn die Information A vollständig gespeichert und durch die Prüfschaltungen
116 und 111 geprüft ist, wird das Markiersignal wieder abgeschaltet, so daß die Folgesteuerschaltungen
112 und 115 zur nächsten und letzten Position durch Betätigung der letzten Gruppe von Z-Relais
weitergeschaltet werden.
Bisher wurden Informationen vom Wählsternschalter zum Amt übertragen, um die Identität der
rufenden Teilnehmerleitung zu geben. Da sich der letzte Teil der zu übertragenden Information auf die
Sprechleitungswahl bezieht und diese Information vom Amt kommen muß, wird nunmehr Erdpotential
an die Signalrelais im Wählsternschalter angelegt, um die Signalschaltungen 110 und 114 unter den Einfluß
der Sprechleitungswählschaltung 108 zu bringen, damit die Sprechleitungsnumnier zum Wählsternschalter
übertragen und dort registriert wird. Die Signalrelais werden also entsprechend einem eindeutigen
Kode betätigt, der die gewählte Sprechleitung angibt.
IB-2d Registrierung und Übertragung
der Sprechleitungsinformation
der Sprechleitungsinformation
Die Sprechleitungsnummern 0 bis 8 werden unmittelbar in den Registerrelais gespeichert. Da nur
neun Kodierungen verfügbar sind, ist ein besonderes Signal erforderlich, wenn die Sprechleitung 9 benutzt
werden soll. Dieses Signal ist ein vorlaufendes Signal, das dem Sprechleitungssignal vorangeht und die Betätigung
eines Umlegerelais in den Registern 117 und 107 bewirkt, um die Sprechleitungsangabe 0 in die
Sprechleitungsangabe 9 umzuwandeln.
Die Registrierung der Information A bedeutet das Ende der Übertragung und Registrierung der Teilnehmerleitungsinformation
und bereitet Stromkreise zur Betätigung geeigneter Wählmagnete in den Koordinatenschaltern
101 und 102 vor. Außerdem wird ein Vergleichsstromkreis im Wählsternschalter geschlossen,
um zu bestätigen, daß die im Register 117 gespeicherte Information mit der in der Identifizierungsschaltung
118 gespeicherten Information übereinstimmt. Dieser Vergleich wird in der Schaltung 116
durchgeführt. Ein negatives Ergebnis verhindert ein weiteres Fortschreiten des Verbindungsaufbaus.
Vor der Übertragung einer Information vom Amt zum Wählsternschalter mit Bezug auf die Sprechleitungsnummer
verbindet die Wählsternübertragung die gewählte Sprechleitung mit dem richtigen Teilnehmerleitungsanschluß
im Amt und gibt das Trennrelais frei. Es ist vorteilhaft, zuerst die Verbindung am amtsseitigen Ende herzustellen, da sich dadurch
im Amt eine Aufzeichnung mit Bezug auf den Versuch ergibt, im Wählsternschalter eine Verbindung
herzustellen, und ein Mittel zum Trennen im Fall der nichterfolgten Verbindung geschaffen wird.
Wenn die Gruppen- und Teilnehmerleitungsregistrierung sowie die Wählmagnetbetätigung geprüft
ist, wird ein Stromkreis zur Freigabe des Trennrelais geschlossen. Dieser Vorgang wird wiederum
geprüft, und wenn der Versuch zur Freigabe des Trennrelais erfolgreich ist, werden die Haltemagnete
im Koordinatenschalter 101 betätigt und ebenfalls geprüft. Anschließend wird mit Hilfe der Signalrelais
die Sprechleitungsnummer zum Wählsternschalter übertragen und gleichzeitig in den Registern 107 und
117 registriert.
IB-2e Durchschalten einer Verbindung über die
Koordinatenschalter
Wenn die Sprechleitungsnummer aufgezeichnet ist und entsprechende Vergleiche in den Prüfschaltungen
116 und 111 sowie zusätzliche Prüfungen dahingehend durchgeführt worden sind, daß nur ein Relais
in jeder Registerstufe betätigt ist und die Wählmagnete im Koordinatenschalter 102 des Wählsternschalters
betätigt sind, wird ein Stromkreis zur Freigabe des Trennrelais in der Schaltung 104 und zur
Betätigung der Sprechleitungshaltemagnete im Koordinatenschalter 102 geschlossen. Dieser Vorgang
wird wiederum durch die Prüfschaltung 116 geprüft, und es wird ein Signal zum Amt übertragen, das eine
erfolgreiche Herstellung der Verbindung im Wählsternschalter anzeigt. Damit ist die Verbindungsherstellung
beendet, und die Freigabe des Wählsternschalters und der Wählsternübertragung wird vorbereitet.
Nach Durchführung der Freigabe bleibt die Leitung in beiden Einheiten über magnetisch verrastende
Haltemagnete mit der Sprechleitung verbunden. Die einzigen weiteren Relais, die betätigt
bleiben, sind die Trennrelais in beiden Einheiten, die ebenfalls magnetisch verrastet sind. Es ist also eine
Nebenschlußfreie Verbindung über den Wählsternschalter vorhanden.
IB-3 Ankommende Verbindung
Eine ankommende Verbindung geht vom Amt aus und wird zum rufenden Teilnehmer geleitet, in dem
zunächst das oRelais betätigt wird, das zur Leitung des gerufenen Teilnehmers gehört.
Querverbindungen vom c-Relais zu den Relais-Sperrketten
in der Schaltung 105 identifizieren die Teilnehmerleitungsgruppe und die Teilnehmerleitung
innerhalb der Gruppe. Wenn der Verbindungswunsch von der Schaltung 109 den Vorzug erhält,
wird diese gesperrt und die Verbindung bedient.
Insbesondere wird ein Signal zum Wählsternschalter übertragen, das bestimmte Freigaberelais in
der Identifizierungsschaltung 118 bei einer ankommenden Verbindung betätigt, um die Identifizierungsschaltung
außer Tätigkeit zu setzen. Dadurch wird eine Konkurrenz zwischen der Identifizierungsschaltung 118 (die möglicherweise versuchen will,
eine Teilnehmerleitung bei einer abgehenden Verbindung zu identifizieren) und der Identifizierungsschaltung 105 im Amt verhindert. Außerdem wird
Erdpotential in der Signalschaltung 114 an die Signaladern angelegt, um die Signalschaltung im Wählsternschalter
auf den Empfang von Signalen vom Amt vorzubereiten.
Die weiteren Vorgänge entsprechen im wesentlichen denjenigen bei einem abgehenden Verbindungswunsch mit der Ausnahme, daß in diesem Fall die
Signale, die die Teilnehmerleitungsnummern angeben, vom Amt kommen.
Die Relais W bis Z in der Folgesteuerschaltung bewirken also, daß die Signalschaltungen die Gruppennummer,
den Teil B der Teilnehmerleitungsnummer, den Teil .,4 der Teilnehmerleitungsnummer und die
Sprechleitungsnummer übertragen. Ferner werden, wie oben erläutert, die Signalrelais in jedem Fall entsprechend
einem eindeutigen Kode betätigt, der die zu übertragende Information darstellt, und die Register
107 und 117 speichern die entsprechenden In-
709 518/105
formationen, die dann durch die Schaltungen 116 und 111 geprüft werden. Wenn die Informationen
vollständig sind, werden wiederum die Koordinatenschalter 102 und 101 zur Durchschaltung der Verbindung
betätigt.
IB-4 Trennen einer hergestellten Verbindung
In der Bevorzugungssteuerschaltung 109 werden die nichtbelegten Sprechleitungen entsprechend einer
Bevorzugungsreihenfolge dann freigegeben, wenn fünf oder mehr Sprechleitungen je Gruppe durchgeschaltet
sind. Es werden jedoch nur so viele Sprechleitungen freigegeben, daß vier Sprechleitungen
je Gruppe durchgeschaltet bleiben. Kurz gesagt, wird also das Trennen der Teilnehmerleitung von der bei
der Verbindung benutzten Sprechleitung »verzögert«, wenn weniger als vier Sprechleitungen durchgeschaltet
sind.
Eine Trennanforderung für eine bestimmte Sprech- ao
leitung wird eingeleitet, wenn der Sprechleitungs-Haltemagnet betätigt ist (Anzeige dafür, daß die
Teilnehmerleitung noch durchgeschaltet ist), wenn sich das Sprechleitungs-Besetztrelais im Normalzustand
befindet (Anzeige dafür, daß die Teilnehmerleitung frei ist) und wenn ein (nicht gezeigtes) Relais
zur Laststeuerung der Sprechleitungen betätigt ist (Anzeige dafür, daß mehr als vier Haltemagnete betätigt
sind). Unter diesen Umständen werden Relais in der Trennsteuerschaltung 106 betätigt, wodurch
schließlich die Stromkreise aller c-Relais zum Amt unterbrochen und diese mit den zugehörigen c-Adern
der Wählsternübertragung verbunden werden, um die Identifizierung derjenigen Teilnehmerleitung vorzubereiten,
mit der die Sprechleitung verbunden ist. Außerdem wählt die Sprechleitungs-Wählschaltung
108 eine der zu trennenden Sprechleitung aus.
An diesem Punkt soll kurz erläutert werden, warum die Identifizierung der Teilnehmerleitung erforderlich
ist. Durch die bloße Freigabe der Haltemagnete in den Koordinatenschaltern 101 und 102 wird das der
Teilnehmerleitung zugeordnete Trennrelais in der Schaltung 104 nicht freigegeben. Da im Amt keine
Aufzeichnung darüber vorhanden ist, welche Teilnehmerleitungen mit welchen Sprechleitungen verbunden
sind, muß zur Gewinnung dieser Information eine Identifizierung der Teilnehmerleitung erfolgen.
Nach Wahl einer zu trennenden Sprechleitung erdet die Sprechleitungs-Wählschaltung 108 die
c-Ader der Sprechleitung, wodurch das c-Relais der- 5c
jenigen Teilnehmerleitung anzieht, mit der die Sprechleitung verbunden ist. Nach Betätigung des c-Relais
wird die Teilnehmerleitung durch Betätigung der zugehörigen Relais in der Schaltung 105 in gleicher
Weise wie bei einer ankommenden Verbindung identifiziert.
Vor der Übertragung irgendeiner Teilnehmerleitungs- oder Sprechleitungsinf ormation zum Wählsternschalter
geht ein Vorlaufimpuls über eine der Signaladern, um den Wählsternschalter für den Empfang einer
Information vom Amt vorzubereiten. Im wesentlichen betrifft dies eine direkte Erdverbindung zu den Signalrelais
im Wählsternschalter. Danach wird die Teilnehmerleitungs- und Sprechleitungsnummer zusammen
mit einer Trennangabe auf die gleiche Weise wie bei einer ankommenden Verbindung zum Wählsternschalter
übertragen. Die Trennangabe bewirkt eine Polaritätsumkehr der an das Trennrelais in der
Schaltung 104 und an den Sprechleitungs-Haltemagneten
in den Koordinatenschaltern 102 und 101 angelegten Spannung. Dadurch werden die betätigten
Haltemagnete freigegeben, und das Trennrelais zieht an.
Bei der Freigabe der Verbindung wird deren amtsentferntes Ende vor dem amtsseitigen Ende freigegeben
und geprüft. Dadurch wird die Sprechleitung für den Fall belegt gehalten, daß eine Störung ihre
Freigabe verhindert. Außerdem wird dadurch, daß das amtsseitige Ende der Verbindung angeschlossen
bleibt, eine Aufzeichnung der Verbindung zwischen der Teilnehmerleitung und der Sprechleitung gewonnen,
die erneute Versuche zur Trennung der Verbindung ermöglicht.
IB-5 Freigabe des Wählsternschalters
Wenn die Prüfschaltungen 111 und 116 anzeigen, daß die gewünschten Funktionen an beiden Enden
der Verbindung durchgeführt sind, wird ein Freigaberelais in der Wählsternübertragung betätigt, das ein
Freigabesignal zum Wählsternschalter überträgt. Wenn die Steuerrelais im Wählsternschalter abgefallen
sind, wird ein zweites Freigaberelais in der Wählsternübertragung betätigt, das die Einleitung
weiterer Verbindungen so lange verhindert, bis alle Relais in der Wählsternübertragung abgefallen sind.
IB-6 Überwachung der Signalschaltungen
Bei jeder Einleitung einer Verbindung müssen die empfindlichen Relais 752, 754, 1352 und 1354 betätigt
werden. Dadurch wird die Durchgängigkeit der Signaladern sichergestellt, über die eine Bedienungsanforderung eingeleitet werden kann.
IB-7 Sprechleitungsüberlastung
Wenn sämtliche Sprechleitungen, die für eine bestimmte Teilnehmerleitungsgruppe zur Verfugung
stehen, belegt sind, werden alle Bedienungsanforderungen in dieser Gruppe gelöscht, und ankommende
Verbindungen erhalten ein Überlastungssignal.
IB-8 Bedienungsverweigerung
Es sind Mittel vorgesehen, die verhindern, daß eine Teilnehmerleitung mit einem Dauerzustand,
d. h. mit ausgehängtem Hörer, Kurzschluß zwischen der a- und fe-Ader usw. eine Sprechleitung unnötig
belegt. Diese Funktion wird als »Bedienungsverweigerung« oder »Sperrung« bezeichnet. Dazu wird das
der gestörten Teilnehmerleitung zugeordnete Trennrelais im Wählsternschalter betätigt und damit die
Bedienung verweigert und die Teilnehmerleitung vollständig vom Wählsternschalter abgetrennt. Dabei ist
es vorteilhaft, daß dieser Vorgang vom Amt aus gesteuert werden kann. Eine auf diese Weise außer Betrieb
genommene Teilnehmerleitung kann vom Amt aus auch wieder in Betrieb genommen werden, in
dem eine ankommende Verbindung zu der Teilnehmerleitung hergestellt wird.
II Ins einzelne gehende Erläuterung
Bei einer Bedienungsanforderung im Wählsternschalter wird ein bestimmtes Teilnehmerleitungsrelais
über die Adern der Teilnehmerleitung betätigt. Wenn beispielsweise am Teilnehmerapparat 99 der Hörer
abgenommen wird, zieht das entsprechende Teilnehmerleitungsrelais 2 L 99 an. Dann sind die Arbeitskontakte 2L99 (Fig. 2) geschlossen. Anschließend
werden der rufenden Teilnehmerleitung eindeutig zugeordnete Identifizierungsrelais zur Identifizierung
der rufenden Teilnehmerleitung betätigt. In diesem Fall ziehen die Relais 3 LA 11 und 3 LB 04 an. Für
das Relais 3 LA 11 gilt:
Erde, Kontakt 2 L 99, Wicklung 3 LA 11, Kontakte 3LAlO, 3LA06, 3LA05, 3LA04,
3ΖΛ00, 4MK, TRRA, Widerstand 31,
Batterie.
Entsprechend dem im folgenden noch im einzelnen erläuterten Sperrmerkmalen zieht das Relais 3 LB 04
erst an, wenn das Relais 3 LA 11 betätigt ist:
Sternschalter angeschalteten Teilnehmern 99 und 86 hergestellt werden. Dann ziehen die c-Relais 8 SL 86
und 8 SL 99 (nicht gezeigt) gleichzeitig an. Dadurch wird das Relais 9LA10 betätigt:
Erde, Kontakt 8 AL 86, Wicklung 9 LA 10,
Kontakte 9 LA 10, 9 LA 11, 9 LA 10, 9 LA 06,
16TER1, Widerstand 94, Batterie.
Das Relais 9 LA U zieht über einen ähnlichen
ίο Stromkreis an, der einen Kontakt des Relais 8 SL 99
enthält. Nimmt man den verhältnismäßig seltenen Fall an, daß beide Relais genau gleichzeitig anziehen,
so wird das Relais9LAU schließlich zugunsten des
Relais 9LA10 abfallen, und zwar wegen des in Reihe
im Haltestromkreis des Relais 9LA11 liegenden
Ruhekontaktes des Relais 9LA10.
Der Anzugsstromkreis für das Relais 9 LB 09 ist der folgende:
Erde, Kontakt 3 LA 11, Widerstand 35, Kontakt 2 L 99, Wicklung 3 LB 04, Kontakt 3 LB 04, ao
Kontakte 3 LB 08, 3 LB 04, 3 LB 00, Widerstand
33, Batterie.
Erde, Kontakt des Relais 9 LA 10, Widerstand 96, Kontakt des Relais 8 SL 86, Wicklung
9 LB 09, Kontakte 9 LB 09, 9 LB17, 9LB13, 9 LB 09, Widerstand 95, Batterie.
Die Relais 3 LA 11 und 3 LB 04 halten sich selbst, beispielsweise im Fall des Relais 3 LB 04 über die
Kontakte 3 LB 04, 3 LB 00 und den Widerstand 33.
Nachfolgend werden die Signalrelais unter Steuerung der Relais 3 LA 11 und 3 LB 04 entsprechend
einer Kodierung betätigt, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, aber in den Abschnitten IA-4 und
IA-7 oben kurz erläutert worden ist. Die Signalrelais übertragen dann die Information vom Wählsternschalter
zur Wählsternübertragung im Amt über den Steuerkanal TSO, RSO, TSl und RSl auf die in den
Abschnitten IB-I und IB-2 beschriebene Weise.
Im Fall einer ankommenden Verbindung wird die c-Ader im Amt geerdet, um ein bestimmtes, der gerufenen
Teilnehmerleitung zugeordnetes c-Relais in der Schaltung 103 zu betätigen. Wenn wiederum zur
Erläuterung angenommen wird, daß der Teilnehmer 99 gerufen wird, zieht das c-Relais 8 SL 99 über die
der gerufenen Teilnehmerleitung individuell zugeordnete c-Ader an. Wenn die Kontakte der Relais 8 SL 99
daraufhin schließen, wird die Betätigung der Relais 9LAU und 9LB13 eingeleitet. Für das Relais
9LAU gilt:
Erde, Kontakt 8 SL 99, Wicklung 9LA 11,
Kontakte 9 LA 10, 9 L.4 06, 16T£i?l, Widerstand
94, Batterie.
Für das Relais 9 LB13 gilt:
Erde, Kontakt 9LAU, Widerstand 93, Kontakt
8 SL 99, Wicklung 9LB13, Ruhekontakte 9LB13, 9 LB17, 9 LB13, 9 LB 09, Widerstand
95, Batterie.
Die Betätigung der Relais 9LAU und 9LB13
leitet die Übertragung der Signalinformation, die die Identifizierung der gerufenen Teilnehmerleitung darstellt,
von der Wählsternübertragung zum Wählsternschalter ein. Dieser Vorgang ist oben allgemein im
Abschnitt IB-3 erläutert worden. Die Folge der Vorgänge
entspricht im allgemeinen der bei einer abgehenden Verbindung. In diesem Fall gehen die Signale,
die die Identifizierung der Teilnehmerleitung darstellen, jedoch von der Wählsternübertragung aus.
Es sei zur Erläuterung angenommen, daß gleichzeitig ankommende Verbindungen zu den an den Wähl-Das
der Teilnehmerleitung 99 zugeordnete Relais 9 LB13 kann nicht anziehen, da das Relais 9 LA 11
abgefallen ist und ein Arbeitskontakt dieses Relais in Reihe zu dem Relais 9 LB13 liegt. Dadurch wird eine
zweideutige oder ungültige Identifizierung vermieden.
Man beachte, daß, wenn zwei c-Relais, die Teilnehmerleitungen
in der gleichen L;4-Gruppe darstellen, beispielsweise die dem Relais 9 LA 10 zugeordneten
Relais 8 SL 86 und 8 SL 90, gleichzeitig betätigt werden, das Relais 9LA10 anzieht. In diesem
Fall stellen beide Relais 9 LB 09 und 9 LB13 eine
gültige Identifizierung dar. Ein Relais sperrt zwar jeweils das andere aus, aber da beide Kombinationen
mit dem Relais 9L^410 gültig sind, arbeitet die
Schaltung richtig.
Es sei nun angenommen, daß die Relais 8 SL 86, 8 SL 95 und 8 SL 99 gleichzeitig betätigt werden. In diesem Fall ist das bevorzugte LA -Relais, wie oben angegeben, das Relais 9L^i 10. Es müßte dann das Relais 9 LB 09 (zusammen mit dem Relais 9 LA 10) anziehen, um die kodierte Identifizierung für die Teilnehmerleitung 86 bereitzustellen. Dann könnte das Relais 9 LB13 über folgenden Stromkreis anziehen:
Es sei nun angenommen, daß die Relais 8 SL 86, 8 SL 95 und 8 SL 99 gleichzeitig betätigt werden. In diesem Fall ist das bevorzugte LA -Relais, wie oben angegeben, das Relais 9L^i 10. Es müßte dann das Relais 9 LB 09 (zusammen mit dem Relais 9 LA 10) anziehen, um die kodierte Identifizierung für die Teilnehmerleitung 86 bereitzustellen. Dann könnte das Relais 9 LB13 über folgenden Stromkreis anziehen:
Erde, Kontakt 9 L.410, Widerstand 96, Kontakte
8 SL 86, 8 SL 95, Widerstand 97, Widerstand 93, Kontakt 8SL99, Wicklung 9LB13,
Ruhekontakte der LB-Relais, Widerstand 95, Batterie.
Die Widerstände 97, 96, 93 usw. sind jedoch so groß mit Bezug auf den normalen Widerstand des
Anzugsstromkreises gewählt, daß das Relais 9 LB13 über diesen unerwünschten Stromkreis nicht anziehen
kann.
Eine entsprechende Untersuchung läßt sich für die Relais in der Schaltungsanordnung 118 durchführen.
Bei der Prüfung der Schaltung gemäß F i g. 2 zeigt sich, daß die Betätigung des Relais 3LAU eine
nachfolgende Betätigung jedes anderen Relais 3LA.. wegen eines in deren Anzugstromkreis Hegenden
Kontaktes des Relais 3 LA 11 verhindert. Wenn beispielsweise das Teilnehmerleitungsrelais
3 L 86 nach dem Teilnehmerleitungsrelais 2 L 99 angezogen hat, wäre ein Teilstromkreis von Erde über
den Kontakt 2 L 86, die Wicklung 3 LA 10 und den
Kontakt 3 LA 10 verfügbar. Es führt jedoch kein Stromkreis zur Batterie, da der Kontakt des Relais
3LAU jetzt geöffnet ist. Im Ergebnis kann das Relais
3 LA 10 nicht anziehen. S
Wenn tatsächlich die Relais 3 LA 10 und 3 LA 11
genau gleichzeitig anziehen, läßt der Kontakt des Relais 3 LA 10 im Haltestromkreis des Relais 3 LA 11
dieses Relais abfallen.
Dadurch, daß Kontakte jedes Relais in Reihe mit dem Anzugssiromkreis jedes anderen Relais der
Gruppe und Kontakte jedes Relais in Reihe mit dem Haltestromkreis aller vorgeordneten Relais der
Gruppe geschaltet sind, kann nur ein Relais in jeder Gruppe von A- und B-Relais angezogen bleiben.
Außerdem ist die Betätigung jedes Relais der B-Gruppe so lange ausgeschlossen, bis das Relais in
der A -Gruppe angezogen hat. Wenn ein einziges Relais in jeder Gruppe von Relais betätigt ist, stellen
die beiden Relais yl und B gemeinsam die Identifizierung
der eine Bedienung anfordernden Teilnehmerleitung dar. Diese Identifizierung wird anschließend
zum Amt bzw. zum Wählsternschalter übertragen.
Auf diese Weise werden zweideutige und ungültige Identifizierungen von Teilnehmerleitungen unter
allen Umständen, und zwar auch bei gleichzeitig auftretenden Verbindungen, vermieden.
Claims (3)
1. Fernsprechvermittlungsanordnung mit einem amtsentfernten Wählsternschalter und einer
Wählsternübertragung im Amt, die über eine gegenüber der Zahl von Teilnehmerleitungen geringere
Zahl von Sprechleitungen und einen allen Sprechleitungen gemeinsamen Steuerkanal
verbunden sind und mit einer Identifizieranordnung für die Teilnehmerleitungen zur Gewinnung
ihrer Identifizierung, dadurch gekennzeichnet, daß ein jeder Teilnehmerleitung individuell zugeordnetes Überwachungselement
(Fig. 2: Kontakte der Relais 2L00 bis 2L99) in der Identifizieranordnung (118 bzw. 105) ein
bestimmtes Relais einer ersten Gruppe (F i g. 2: 3 LA 00 bis 3L^Il) und über einen Kontakt
dieses Relais ein bestimmtes Relais einer zweiten Gruppe (Fig. 2: 3LB 00 bis 3LB 08) anziehen
läßt, wobei diese Relais derart angeordnet sind, daß im Anzugsstromkreis jedes Relais ein Kontakt
aller anderen Relais der Gruppe und im Haltestromkreis je ein Kontakt aller vorgeordneien
ReJais der Gruppe in Reihe liegen, und daß eine Steuerschaltung (114 bzw. 110) die
durch die Betätigung der beiden Relais gewonnene eindeutige Identifizierung einer Teilnehmerleitung
über den Steuerkanal (Γ5Ό, RSO, TSi, RSl) überträgt.
2. Fernsprechvermittlungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungselemente
(2 L 99) beim Übergang der zugeordneten Teilnehmerleitungen in den Aushängezustand
in Tätigkeit treten und mit den Relais (3LA..) gemäß einem vorbestimmten Kode
derart verbunden sind, daß sie die Relais (3 LA..) der ersten Gruppe und zusammen mit diesen das
Anziehen der Relais (3 LB. .) der zweiten Gruppe steuern.
3. Fernsprechvermittlungsanordnung nach Anspruch 2, bei der die Überwachungselemente
Teilnehmerleitungsrelais sind, dadurch gekennzeichnet, daß Impedanzen (35) derart mit den
Relais (3 LB..) der zweiten Gruppe verbunden sind, daß deren Anziehen über irgendeinen
Stromkreis außer über die Kontakte eines einzigen betätigten Relais (3LA..) der ersten
Gruppe und die Kontakte des entsprechenden einzigen Teilnehmerleitungsrelais verhindert ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 004 240,
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 004 240,
059 515, 1 076 191, 1 077 270, 1 081 060;
Druckschrift der Firma Telefunken GmbH.,
Druckschrift der Firma Telefunken GmbH.,
»Mehrfachanschlüsse«, Bestell-Nr. AW 57 59 a,
November 1957, S. 15 bis 25.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 518/105 2. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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