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Verfahren zur Herstellung von Olefinen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur thermischen Spaltung von Paraffinen mit Hilfe bestimmter homogener
Kohlenwasserstoffinitiatoren, um Olefine herzustellen.
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Die thermische Spaltung von paraffinischen Kohlenwasserstoffen wird
seit verhältnismäßig langer Zeit durchgeführt. Zum Beispiel sind bisher paraffinische
Kohlenwasserstoffe von Äthan und Propan bis zu den paraffinischen Wachsen und noch
höheren Molekulargewichten thermisch zersetzt worden, indem sie hohen Temperaturen
unterworfen wurden, um die verschiedensten Produkte herzustellen, unter denen sich
verschiedene olefinische Kohlenwasserstoffe befinden. Diese echten thermischen Spaltverfahren
erfordern ziemlich hohe Temperaturen, was natürlich kostspielig ist. Weiterhin verursachen
diese hohen Temperaturen eine äußerst starke Kohlenstoff- bzw.
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Koksbildung. Diese hohen Temperaturen führen weiterhin zu einem Verlust
an Selektivität in bezug auf die gebildeten Produkte. Um die übermäßige Koksbildung
in Grenzen zu halten, war es bisher üblich, überschüssigen Wasserdampf zu verwenden,
wodurch sich aber die Kosten des Krackverfahrens infolge der zusätzlichen Heizkosten
zur Herstellung des Wasserdampfes weiter erhöhen. Der durch die ziemlich drastischen
Bedingungen, die zur thermischen Zersetzung von paraffinischen Kohlenwasserstoffen
erforderlich sind, hervorgerufene Selektivitätsverlust führt dazu, daß die Paraffine
in eine Anzahl verschiedener Verbindungen zersetzt werden. Dieser Mangel an Selektivität
bei den Produkten führt zu weiteren Kosten wegen der Komplikationen, die bei der
Trennung bzw. Fraktionierung der gebildeten Produkte auftreten. Weiterhin kann bei
diesen thermischen Krackverfahren nicht eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Produkten
erhalten werden, sondern man muß die erhaltene große Vielzahl von Produkten veräußern
bzw. sie verwenden, um die Gesamtkosten des Verfahrens niedrig genug zu halten,
damit es wirtschaftlich tragbar ist.
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Tragbare Verfahren zur Herstellung von Äthylen und Propylen durch
thermische Spaltung von niedrigsiedenden paraffinischen Ausgangsmaterialien z. B.
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Äthan, Propan und Butan, sind bekannt. Wegen der verhältnismäßig hohen
Kosten dieser Verfahren werden jedoch zunehmend größere Mengen des technisch hergestellten
ethylens und Propylens durch Wasserdampfspaltung von Paraffinen höheren Kohlenstoffgehaltes,
wie z. B den Naphthas bzw. Schwerbenzinen, hergestellt.
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Es ist insbesondere ein Verfahren (USA.-Patentschrift 2 409 815)
zum Umwandeln von Hexan in ein
Produkt bekanntgeworden, das einen hohen Anteil an
Amylen enthält, wobei das Hexan in Gegenwart eines die Spaltung fördernden Gemisches
aus Äthan, Äthylen, Propan oder Propylen bei einem Molverhältnis von Hexan zu diesem
Gemisch von etwa 1 : 1 bis etwa 1 : 7 vorliegt.
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Es ist weiterhin ein Verfahren zum Spalten von Pentan (USA.-Patentschrift
2 388 099) in ein Produkt bekanntgeworden, das einen hohen Anteil an Butylen enthält,
indem das Pentan in Gegenwart eines die Spaltung fördernden Gemisches aus Äthan,
Äthylen, Propan oder Propylen bei einem Molverhältnis von Pentan zu diesem Gemisch
von etwa 1: 1 bis etwa 1:7 gespalten wird.
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Erfindungsgemäß gelingt es demgegenüber mit 1 Mol Initiator pro 100
Mol des zu spaltenden Paraffins auszukommen.
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Der Begriff »thermische Spaltung«, wie er in der vorliegenden Beschreibung
und den Ansprüchen verwendet wird, schließt sowohl die Spaltung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
als auch die Spaltung von Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein. So werden diese Begriffe verwendet, wenn Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
unter Bildung eines oder mehrerer Kohlenwasserstofffragmente gespalten werden, und
auch dann, wenn Wasserstoffatome unter Bildung von Kohlenwasserstoffen mit höherem
Kohlenstoff-Wasserstoff-Verhältnis entfernt werden.
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Erfindungsgemäß werden bei dem Verfahren zum Herstellung von Olefinen
durch thermische Spaltung von paraffinischen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
dadurch Verbesserungen erzielt, daß man die Spaltung mindestens eines paraffinischen
Kohlenwasserstoffes in Gegenwart mindestens
eines olefinischen
Kohlenwasserstoffes, der eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung in ß-Stellung
zur Doppelbindung aufweist, oder eines alkylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffes,
der eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung in ß-Stellung zum aromatischen Ring
aufweist, durchgeführt.
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Wenn die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen, die sich in ß-Stellung
entweder zum Ring der oben beschriebenen aromatischen Verbindungen oder zur Doppelbindung
der oben beschriebenen olefinischen Verbindungen befinden, gespalten werden, bilden
sich zunächst freie Radikale, wie Methyl- und Äthylradikale. So läßt sich sagen,
daß bei der vorliegenden Erfindung die thermische Spaltung der paraffinischen Kohlenwasserstoffe
in Gegenwart von freien Radikalen, wie z. B. Methyl- und 2ithylradikalen, als Initiatoren
durchgeführt wird, die durch die Zersetzung von olefinischen Kohlenwasserstoffen,
die in ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zur Doppelbindung
aufweisen oder von alkylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, die in
ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zum aromatischen
Ring aufweisen, erzeugt werden.
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Beispiele für olefinische Kohlenwasserstoffe, die in ihrem Molekül
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung in ß-Stellung zur Doppelbindung aufweisen
und die bei Zersetzung unter den Krackbedingungen ein freies Methylradikal liefern,
sind die folgenden Olefine: 1-Buten, 2-Methyl-1-buten, 3-Methyl-1-buten, 2-Penten,
3-Hexen, 4-Methyl-2-penten, 3-Methyl-2-penten, 2-Methyl-2-penten, 4-Methyl-2-penten,
2-Methyl-1-penten, 2,3-Dimethyl- 1-buten, 2-Athyl-1-buten, 2-Athyl-2-penten, 3-Athyl-2-penten
und andere olefinische Kohlenwasserstoffe, die in ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung
in einer ß-Stellung zur Doppelbindung aufweisen und freie Methylradikale ergeben,
wenn diese ß-Bindung gespalten wird.
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Beispiele für alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
die in ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zum Ring
enthalten und die bei Zersetzung unter den Spaltbedingungen ein freies Methylradikal
ergeben, sind die folgenden: Äthylbenzol, Cumol, o-, m- und p-Cymol, Diisopropylbenzol,
Diäthylbenzol, Methyläthylbenzol und andere alkylsubstituierte aromatische Verbindungen,
die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zum Ring aufweisen und die,
wem die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung gespalten wird, ein freies Methylradikal
ergeben.
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Beispiele für olefinische Kohlenwasserstoffe, die in ihrem Molekül
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zur Doppelbindung enthalten und
die bei Zersetzung unter den Spaltbedingungen ein freies Äthylradikal ergeben, sind
die folgenden Olefine: 1-Penten, 2-Hexen, 2-Methyl- 1-penten, 2-Äthyl-1-penten,
2-Methyl-2-hexen, 2-Methyl- 1-buten und andere olefinische Kohlenwasserstoffe, die
in ß-Stellung zur Doppelbindung Kohlenstoff-Kohlenstoff: Bindungen aufweisen und
die bei der Spaltung dieser Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen ein freies Äthylradikal
ergeben.
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Beispiele für alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
die in ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zum Ring
aufweisen und die bei Zersetzung unter den Spallbe-
dingungen ein freies Äthylradikal
liefern, sind n-Propylbenzol, d-Propyltoluol, sek.-Butylbenzol, Din-propylbenzol
und andere aromatische Kohlenwasserstoffe, die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
in ß-Stellung zum Ring aufweisen und die bei der Spaltung ein freies Äthylradikal
liefern.
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Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß sämtliche Kohlenwasserstoffe,
die in ihrer Molekülstruktur eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung entweder in ß-Stellung
zu einer olefinischen Doppelbindung oder in ß-Stellung zu einem aromatischen Ring
enthalten und sich unter Bildung eines freien Methyl-oder Äthylradikals zersetzen,
sowie deren Gemische als Initiatoren zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet sind.
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Die Menge der erfindungsgemäß als Initiatoren verwendeten aliphatischen
Olefine, die in ihren Molekülen eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung in ß-Stellung
zur Doppelbindung aufweisen, und alkylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen,
die in ihrem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung in ß-Stellung zum
aromatischen Ring aufweisen, kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Natürlich
muß zur Erzielung günstiger Ergebnisse eine genügende Menge dieser Initiatoren verwendet
werden; vom theoretischen Standpunkt aus sollten jedoch bereits sehr geringe Mengen
einen zusätzlichen Vorteil vergeben. Vom theoretischen Standpunkt aus besteht auch
keine Grenze, durch die die zu verwendende Menge dieser Initiatoren nach oben hin
begrenzt wäre. Es wurde gefunden, daß Vorteile selbst bei Verwendung so geringer
Mengen, wie 1 Mol Initiator je 100 Mol zu krackenden Paraffins, erzielt werden.
Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß genügend Substanz, sei es nun ein Olefin
mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zur Doppelbindung oder ein
alkylsubstituierter Aromat mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung
zum Ring, verwendet wird, damit zum Vorantreiben des Paraffinkrackverfahrens ausreichend
freie Methyl- bzw. Äthylradikale zur Verfügung stehen.
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Die Bedingungen, die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angewendet werden, sind - soweit es die Temperatur betrifft - etwas milder und weniger
extrem als die Bedingungen, die bei einem echten thermischen Spalten von paraffinischen
Kohlenwasserstoffen angewendet werden.
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Der breite Temperaturbereich, der erfindungsgemäß angewendet werden
kann, liegt zwischen etwa 500 und etwa 10000 C. Die anzuwendende Temperatur hängt
natürlich von dem jeweiligen Paraffin ab, das erfindungsgemäß gespalten werden soll.
Wenn Paraffine mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen gespalten werden sollen, können Temperaturen
von etwa 600 bis 10000 C angewendet werden, wobei ein Bereich von etwa 675 bis 8750
C bevorzugt wird und ein Bereich von etwa 700 bis 8250 C am besten geeignet ist.
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Wenn Paraffine mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen einschließlich Cyclopentan,
Methyl- und Athylcyclopentan, Cyclohexan und Methylcyclohexan gespalten werden sollen,
können Temperaturen von etwa 550 bis 9500 C angewendet werden, wobei ein Bereich
von etwa 625 bis 8500 C bevorzugt, ein Bereich von 650 bis 8250 C noch mehr bevorzugt
und ein Bereich von etwa 675 bis 8000 C am meisten bevorzugt wird.
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Wenn Paraffine, die 8 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, einschließlich
Cycloparaffine und substituierte
Paraffine mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
gespalten werden sollen, können Temperaturen von etwa 525 bis 9250 C angewendet
werden, wobei ein Bereich von etwa 575 bis 8750 C bevorzugt, ein Bereich von etwa
625 bis 8250 C noch mehr bevorzugt und ein Bereich von etwa 650 bis 8000 C am meisten
bevorzugt wird. Wenn paraffinische Kohlenwasserstoffe mit 11 bis 15 Kohlenstoffatomen
einschließlich cycloparaffinische Kohlenwasserstoffe mit 11 bis 15 Kohlenstoffatomen
gespalten werden sollen, können Temperaturen von etwa 500 bis 9000 C angewendet
werden, wobei ein Bereich von etwa 525 bis 8500 C bevorzugt, ein Bereich von etwa
575 bis 8250 C noch mehr bevorzugt, ein Bereich von etwa 625 bis 8000 C noch mehr
bevorzugt und ein Bereich von etwa 650 bis 7750 C am meisten bevorzugt wird.
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Der Arbeitsdruck kann zwischen geringen unteratmosphärischen Drücken,
wie z. B. 10 mm Hg absolut, und Drücken im Bereich von 7 at liegen, wobei Drücke
zwischen Atmosphärendruck und etwa 3,5 at am häufigsten verwendet werden.
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Die zum Spalten der innerhalb des Erfindungsbereichs liegenden paraffinischen
Kohlenwasserstoffe erforderliche Zeit variiert gewöhnlich zwischen Werten von nur
0,001 und etwa 2 Minuten, wobei Zeiten von 0,005 bis etwa 0,5 Sekunden am häufigsten
verwendet und Zeiten zwischen etwa 0,01 und etwa 0,5 Sekunden am meisten bevorzugt
werden. Die zum Spalten paraffinischer Kohlenwasserstoffe nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erforderliche Zeit steht natürlich in umgekehrter Beziehung zur angewendeten
Temperatur, d. h., je höher die Temperatur, desto kürzer ist die erforderliche Zeit.
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Obgleich es möglich ist, das Spaltverfahren in Abwesenheit eines
Verdünnungsmittels durchzuführen, ist es gewöhnlich bequemer, ein inertes Verdünnungsmittel
zu verwenden. Beispiele solcher inerter Verdünnungsmittel sind Stickstoff, Kohlendioxyd
Methan und Wasserdampf. Wasserdampf als das wirtschaftlichste und am leichtesten
erhältliche ist gewöhnlich das bevorzugte Verdünnungsmittel. Die Menge an Verdünnungsmittel
kann zwischen etwa 15 und etwa 1 Mol Verdünnungsmittel je Mol zu spaltenden Kohlenwasserstoffs
liegen, gewöhnlich liegt das Verhältnis jedoch zwischen 5:1 und 2:1.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist die
Spaltung von Propan unter Bildung der beiden Olefine Äthylen und Propylen. Bei Anwendung
bestimmter Bedingungen, wie in bezug auf Zeit, Temperatur, Druck und Menge an Initiator,
kann das Verhältnis von Propylen zu Äthylen innerhalb bestimmter Grenzen eingeregelt
werden. Andere Paraffine und Cycloparaffine können nach dem erfilldungsgemäßen Verfahren
ebenfalls mit Vorteil gespalten werden. Beispiele solcher Paraffine sind Äthan,
Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Undecan, Dodecan, Tridecan, Tetradecan
und Pentadecan sowie deren Gemische, deren isomere Formen sowie Gemische dieser
isomeren Formen. Beispiele für cycloparaffinische Kohlenwasserstoffe, die erfindungsgemäß
als Ausgangsmaterialien verwendet werden können, sind Cyclopentan, Cyclohexan, substituierte
Cycloparaffine, d. h.
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Methylcyclopentan, Athylcyclopentan, Methylcyclohexan, Äthylcyclohexan,
Dimethylcyclopentan, Dimethylcyclohexan, Propylcyclohexan, Diäthylcyclohexan, bis
zu nonylcyclohexan, sowie Gemische dieser Substanzen.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die
folgenden Beispiele weiter erläutert.
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Sämtliche folgenden Spaltversuche wurden in einer Reaktoranordnung
durchgeführt, die aus einer »Haarnadel«-Schlange aus rostfreiem Stahlrohr mit einem
Außendurchmesser von 6,35mm und einem Innendurchmesser von 3,17 mm bestand und ein
wahres Volumen von 23,5 cms aufwies. Diese Schlange wurde in ein Wirbelschichtbett
eines Wärmeübertragungspulvers eingetaucht, wobei es sich um Kieselsäure-Tonerde-Mikrokügelchen
handelte.
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Dieses Wärmeübertragungspulver wurde sowohl durch elektrische Widerstandsheizvorrichtungen
als auch durch Verbrennung einer Naturgasfiamme innerhalb des Pulverbettes geheizt.
Die Durchwirbelung wurde mit Hilfe von Luft sowie der Naturgasflamme vorgenommen.
Zum Messen der Temperatur wurden übliche Thermoelemente verwendet. Die gewünschten
Mengen an Verdünnungsmittel, paraffinischem Kohlenwasserstoff und Initiator wurden
gesondert eingepumpt und nach dem Durchlaufen von Vorerhitzern und Strömungsmessern
vereinigt. Wenn sich die gewünschten Betriebsbedingungen eingestellt hatten, wurde
dies als Versuchsbeginn angesehen, und es wurden Ablesungen und Probenentnahmen
vorgenommen. Die Produkte wurden unmittelbar nach dem Austritt aus dem Reaktor in
Trockeneisfallen abgeschreckt und teilweise kondensiert und aufgefangen.
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Die Analyse der Produkte auf die prozentuale Ausbeute bzw. Umwandlung
wurde nach üblichen analytischen Verfahren durchgeführt.
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In den ersten beiden Beispielen, in denen Propan nach Initiierung
durch zwei verschiedene der erfindungsgemäßen Initiatoren gespalten wird, wird die
Bildung von Propylen und Äthylen aus Propan erläutert. Das Beispiel 3 erläutert
die Vorteile, die unter zwei verschiedenen Bedingungen erhalten werden. In den Beispielen
1 und 2 wird in Spalte 1 die Nummer des Versuchs, in Spalte 2 die Temperatur in
Celsiusgraden, in Spalte 3 die Menge an als Initiator verwendetem olefinischem Kohlenwasserstoff,
der in seinem Molekül eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung in ß-Stellung zur Doppelbindung
aufweist, in Molprozent, bezogen auf das verwendete Propan, in Spalte 4 die Ausbeute
an Propylen in Molprozent, in Spalte 5 die Ausbeute an Äthylen in Molprozent und
im Fall des Beispiels 2 in Spalte 6 die Verweilzeit in Sekunden angegeben. In Beispiel
3 wird in Spalte 1 die Nummer des Versuchs, in Spalte 2 die Temperatur in Celsiusgraden,
in Spalte 3 die Verweilzeit in Sekunden, in Spalte 4 - falls verwendet - die Menge
an Initiator in Molprozent, bezogen auf das eingesetzte Propan, und in Spalte 4
die Ausbeute bzw. die prozentuale Umwandlung des Propans angegeben.
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Beispiel 1 Spaltung von Propan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Versuch Tempe- Olefin Propylen- | Athylen- |
ratur rasur | initiator | ausbeute | ausbeute |
1 675 - 1,23 0,79 |
2 675 100 4,83 3,70 |
3 700 - 1,61 1,37 |
4 700 100 11,27 8,42 |
5 725 - 2,97 3,50 |
6 725 100 9,42 17,33 |
Die Verweilzeit bei den Versuchen 1 bis 6 betrug 0,15 Sekunden.
Als Verdünnungsmittel wurde Wasserdampf in einer Menge von 3 Mol je Mol zu spaltenden
Kohlenwasserstoffs verwendet.
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Beispiel 2 Spaltung von Propan mit 2-Methyl-2-penten als Initiator
Tempe- Olefin- Propylen- Äthylen- Verweil- |
Versuch |
ratur initiator ausbeute ausbeute zeit |
1 675,2 - 2,88 1,35 0,1547 |
2 679,7 4,0 5,09 2,75 0,1367 |
3 675,3 10,0 7,57 9,53 0,1468 |
4 673,3 2,0 5,49 3,94 0,1340 |
5 675,0 100 5,39 4,04 0,1500 |
Als Verdünnungsmittel wurde Wasserdampf in einem Molverhältnis von Wasserdampf zu
Kohlenwasserstoff von 3: 1 verwendet.
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Aus den obigen Beispielen ist ersichtlich, daß die Verwendung der
erfindungsgemäßen Initiatoren beim Kracken von Propan zu Propylen und Äthylen äußerst
vorteilhaft ist. Wie aus dem Beispiel 1 bei den Versuchen 1 und 2, die bei 6750
C durchgeführt wurden, entnommen werden kann, wird durch die Verwendung des Promotors
eine etwa 3000/oige Erhöhung der Ausbeute an Propylen und Äthylen erzielt. Aus den
Ergebnissen der Versuche 3 und 4 kann entnommen werden, daß bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eine über 600%-ige Erhöhung der Ausbeute an Propylen
und Äthylen gegenüber dem echten thermischen Spaltverfahren erzielt wird. Recht
wesentliche Verbesserungen können auch aus den Ergebnissen der Versuche von Beispiel
2 und 3 festgelegt werden.
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Beispiel 3 Spaltung von Propan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Tempe- an olefinischen |
Versuch Verweilzeit Initiator |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 675 0,15 20 17,82 |
2 675 0,15 - 6,45 |
3 704 0,15 20 18,25 |
4 704 0,15 - 8,26 |
Für die Versuche 1 bis 4 wurde Wasserdampf in einem Molverhältnis H2O: Propan von
3:1 verwendet.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Spaltung anderer paraffinischer
Kohlenwasserstoffe, einschließlich substituierter cycloparaffinischer Kohlenwasserstoffe,
ohne und mit den erfindungsgemäßen Initiatoren, und erläutern die mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen Vorteile.
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In diesen Beispielen wird in Spalte 1 die Nummer des Versuchs, in
Spalte 2 die Temperatur in Celsiusgraden, in Spalte 3 die Verweilzeit, in Spalte
4 die Menge an verwendetem Initiator - falls verwendet - in Molprozent, bezogen
auf eingesetzten paraffinischen Kohlenwasserstoff, und in Spalte 5 die
Ausbeute bzw.
die prozentuale Umwandlung des paraffinischen Kohlenwasserstoffs angegeben.
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In den folgenden Beispielen wurde bei sämtlichen Versuchen Wasserdampf
als Verdünnungsmittel in einem Molverhältnis von H2O:Paraffin von 3:1 verwendet.
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Beispiel 4 Spaltung von Isopentan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Versuch |
ratur Te mpe- Verweilzeit Initiator an olefinischen |
Kohlen- |
wasserstoffen |
1 665 0,9 20 8,46 |
2 662 0,9 - 2,24 |
Beispiel 5 Spaltung von 2-Methypentan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Tempe- an olefinischen |
Versuch Verweilzeit Initiator |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 673 0,15 20 21,98 |
2 671 0,15 20 17,42 |
3 666 0,15 - 9,81 |
Beispiel 6 Spaltung von n-Octan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Versuch Te mpe- Verweilzeit Initiator an olefinischen |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 676 0,15 20 26,20 |
2 678 0,15 - 12,10 |
Beispiel 7 Spaltung von n-Tetradecan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Versuch |
ratur an olefinischen |
Versuch ratur Verweilzeit Initiator Kohlen- |
wasserstoffen |
1 672 0,19 20 27,85 |
2 673 0,19 - 21,40 |
Beispiel 8 Spaltung von Isopentan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Tempe- an olefinischen |
Versuch Verweilzeit Initiator |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen . |
1 671,2 0,1470 20 16,63 |
2 672,0 0,1401 - 10,76 |
Beispiel 9 Spaltung von 2-Methylpentan mit 4-Methyl-2-penten als
Initiator
Ausbeute |
Versuch Tempe- Verweilzeit Initiator an olefinischen |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 671,0 0,1578 20 16,80 |
2 665,8 0,1485 - 8,43 |
Beispiel 10 Spaltung von 3-Methylpentan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Tempe- rasur Verweilzeit Initiator an olefinischen |
ratur ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 682,2 0,1522 20 16,50 |
2 680,8 0,1508 - 11,68 |
Beispiel 11 Spaltung von Methylcyclohexan mit 4-Methyl-2-penten als Initiator
Ausbeute |
Versuch Tempe- Verweilzeit Initiator an olefinischen |
ratur Kohlen- |
wasserstoffen |
1 704,6 0,1636 20 13,22 |
2 693,1 0,1421 - 6,35 |
3 733,3 0,1482 20 29,80 |
4 730,9 0,1580 - 10,80 |
Shnliche Ergebnisse können unter Verwendung dieser und anderer olefinischer Kohlenwasserstoffe,
die in ß-Stellung zur Doppelbindung eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung aufweisen,
und anderer
alkylsubstituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe, die in ß-Stellung
zum aromatischen Ring eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung enthalten, mit Propan
oder den anderen paraffinischen Kohlenwasserstoffen unter Anwendung dieser und anderer
Bedingungen erhalten werden, wie sie in der vorhergehenden Beschreibung und den
Ansprüchen erläutert worden sind.