DE1225945B - Schwenkbarer Aufspanntisch fuer Werkstuecke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES JiffiWG&iSS PATENTAMT Int. CL:

B23d

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kt; 49e-3l/Öi

Nurflmer·;
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1225 945
D38179IV49 6
20. Februar 1962
29. September 1966

Die Erfindung betrifft einen schwenkbaren Aufspanntisch für Werkstücke* der als drehbarer Rundtisch ausgebildet sein kann und aus einem Sockel und einem die Aufspannfläche tragenden Schwenkteil besteht. Der Sockel ist um eine vorzugsweise vertikale Achse drehbar, und der Schwenkteil ist mit dem Sockel durch eine Schwenkachse verbunden, die mit der Ebene der Aufspannfläche einen Winkel α bildet, für welchen 90° > α ^ 45° gilt.

Ein solcher Aufspanntisch mit vertikaler Drehachse fur den Sockel und einem Winkel der Schwenkachse α = 45° ist durch die französische Patentschrift 1255 474 bekannt. Bei ihm muß das aufgespannte Werkstück beim Schwenken der Spannfläche um die Schwenkachse, die unter 45° zur Horizontalen geneigt ist, gehoben oder gesenkt werden. Insbesondere bei der Bearbeitung großer Werkstücke wirkt sich das sehr nachteilig aus; denn zum Antrieb des Tisches bedarf es darum einer besonders starken Kraftquelle.

Außerdem weist dieser bekannte Aufspanntisch noch einen weiteren Nachteil auf. Beim Schwenken um die Schwenkachse verändert das Werkstück seine Lage im Raum, und zwar wird es bei zentrischer Aufspannung beim Schwenken der Aufspannfläche von der vertikalen in die horizontale Lage sowohl mindestens um mehr als die halbe Breite der Aufspannfläche gehoben, als auch um ein etwa gleich großes Stück nach hinten verschoben. Wird diese bekannte Vorrichtung als Aufspanntisch für eine Werkzeugmaschine verwendet, so bedarf diese Maschine besonders langer Zustellmöglichkeiten, um diese Verschiebungen des Werkstückes nach dem Schwenken auszugleichen.

Bei einem anderen, durch die deutsche Patentschrift 908 339 bekannten Aufspanntisch ist die Anordnung so getroffen, daß sich die Drehachse für den Sockel, die Schwenkachse für den Schwenkteil, welche mit der Aufspannfläche einen Winkel von z. B. 70° bildet, und die zentrale Achse des Rundtisches in einem gemeinsamen Punkt schneiden. Dieser Schnittpunkt liegt in der Fläche, in der sich der Sockel und der Schwenkteil berühren. Hier ist eine Verschwenkung des aufgespannten Werkstückes möglich, bei der alle seine Punkte Kugelbahnen beschreiben, deren Mittelpunkt der gemeinsame Schnittpunkt der genannten drei Achsen ist. Da dieser Schnittpunkt weit unterhalb des Schwerpunktes (Mittelpunktes) des Werkstückes liegt, ist auch hier die oben als nachteilig erwähnte Hubarbeit erforderlich, und ebenfalls tritt die Ortsverlagerung des Werkstückes im Raum ein.

Schwenkbarer Aufspaontisch für Werkstücke

Anmelder:

Dr.-Ing. Hans Deckel,

München 25, Waakirchner Str. 7;

Dipl.-Ing. Friedrich Wilhelm Deckel,

Zug (Schweiz)

Vertreter:

Dr. jur. H. Lersch, Rechtsanwalt,

München 27, Maximilianstr. 35

Die Erfindung vermeidet diese Nachteile durch eine andere Anordnung der Aufspannfläche für das Werkstück im Verhältnis zur Schwenkachse, um welche der die Aufspannfläche tragende Schwenkteil geschwenkt wird. Sie besteht darin, daß die Schwenkachse die Ebene der Aufspannfläche in einem Punkt durchdringt, der von der dem Sockel näher liegenden Kante der Aufspannfläche einen kleineren Abstand hat als von der dem Sockel ferner liegenden Tischkante. Je nach der Lage des Durchdringungspunktes auf der Ebene der Aufspannfläche und je nach der Größe und Form des aufgespannten Werkstückes verläuft dann die Schwenkachse mehr oder weniger nahe dem Schwerpunkt des Werkstückes, so daß die beim Schwenken aufzuwendende Hub- oder Senkarbeit erheblich vermindert ist. Diese Arbeit wird am geringsten, wenn die Schwenkachse genau durch den Schwerpunkt der Teile geht, welche gemeinsam um die Achse geschwenkt werden, also des Schwenkteiles mit dem auf ihm befestigten Werkstück. In diesem Fall ist die reine Hubarbeit gleich Null, und beim Schwenken sind nur noch die Reibungskräfte zu überwinden. Auch die Verlagerung des Werkstückes im Raum ist beim Schwenken des erfindungsgemäßen Aufspanntisches wesentlich geringer als bei den bekannten. Diese Verlagerung wird z. B. bei einem kubischen Werkstück gleich Null, wenn die Schwenkachse durch den Mittelpunkt des Werkstückes geht.

Gemäß einem weiteren, besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung bildet die Drehachse des Sockels mit der Schwenkachse einen Winkel/?, für den β = 90° - α gut.

609 668/131

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich, aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und den Zeichnungen. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht des Tisches bei senkrechter Stellung der Aufspannfläche,

F i g. 2 eine Seitenansicht bei senkrechter Stellung der Aufspannfläche, die einen drehbaren Rundtisch trägt,

Fig. 3 eine weitere Seitenansicht des Tisches mit aufgespanntem Werkstück.

Im einzelnen zeigen die Figuren eine Grundplatte 10, auf der mittels eines Handrades 12 ein keilförmig abgeschnittener Sockel 14 um eine vertikale Achse 40 drehbar gelagert ist. Dieser Sockel trägt einen Schwenkteil 16, der mit dem Handrad 18 auf einer runden Gleitbahn 15 des Sockels 14 um eine Achse 38 geschwenkt werden kann, welche mit der Achse 40 einen Winkel β = 45° bildet. Die Achse 38 durchdringt die Ebene der Aufspannfläche 20 in einem PunktP. Der Abstand« des PunktesP von der Tischkante A, die dem Sockel 14 näher liegt als die gegenüberliegende Tischkante B, ist kleiner als sein Abstand b von der Kante B. An dem Schwenkteil 16 ist unter einem Winkel von α = 45° zur Achse 38 die Hauptaufspannfläche 20 mit ihren Spannuten 22 angebracht. Senkrecht zur Hauptauf spannfläche 20 ist eine Hilfsspannfläche 24 mit den Spannuten 26 vorgesehen.

Vor der Hauptaufspannfläche 20 an ihrer dem Sockel 14 zugewendeten Seite ist eine kleine Stufe vorgesehen, deren Setzstufe 28 als Richtkante für das Werkstück dient und deren Trittstufe 29 eine einzelne Spannut 30 trägt, die besonders dann von Interesse ist, wenn das Werkstück 32 — wie in Fig. 3 dargestellt — bis an die Richtkante heranreicht. In diesem Fall kann das Werkstück auch dann noch aufgespannt werden, wenn es über die drei übrigen Seiten herausragt. Dadurch, daß der Durchdringungspunkt P auf der Hälfte der Aufspannfläche liegt, welche dem Sockel 14 näher benachbart ist, verläuft die Mittellinie der Schwenkachse 38 im wesentlichen oberhalb der Aufspannfläche, so daß die Möglichkeit besteht, ein Werkstück so aufzuspannen, daß sein Schwer- oder Mittelpunkt in der Nähe oder direkt auf dieser Mittellinie liegt.

In F i g. 2 ist auf der Hauptaufspannfläche 20 ein drehbarer Rundtisch 34 aufgebracht, der mittels eines

ίο Handrades 36 gedreht wird. Mit diesem Rundtisch in Verbindung mit der Drehbarkeit um die Achsen und 40 wird erreicht, daß das Werkstück einem festen Werkzeug gegenüber in jede beliebige Stellung gebracht werden kann.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Schwenkbarer, gegebenenfalls als drehbarer Rundtisch ausgebildeter Aufspanntisch für Werkstücke, der aus einem um eine vorzugsweise ver-

ao tikale Achse drehbaren Sockel und aus einem die Aufspannfläche tragenden Schwenkteil besteht, welch letzterer mit dem Sockel durch eine Schwenkachse verbunden' ist, die mit der Ebene der Aufspannfläche einen Winkel von 90° > α ^ 45° bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (38) die Ebene der Aufspannfläche (20) in einem Punkt (P) durchdringt, der von der dem Sockel (14) näher liegenden Kante (A) der Aufspannfläche (20) einen kleineren Abstand (a) hat als von der dem Sockel (14) ferner liegenden Tischkante (B) (a<b).

2. Aufspanntisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (40) des Sockels (14) mit der Schwenkachse (38) einen Winkel β = 90° — α bildet.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 367 316, 908 339;
französische Patentschrift Nr. 1255 474.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen