DE1223797B

DE1223797B - Faerben und bzw. oder Bedrucken von Gebilden aus linearen Polyestern

Info

Publication number: DE1223797B
Application number: DEB54969A
Authority: DE
Inventors: Dr Willy Braun; Dr Enno Spohler; Dr Roland Mueller
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1959-09-29
Filing date: 1959-09-29
Publication date: 1966-09-01
Also published as: CH1006060A4; BE595479A; FR1268400A; CH369741A; GB905449A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

D 06p

Deutsche Kl.: 8m-1/01

Nummer: 1223 797

Aktenzeichen: B 54969IV c/8 m

Anmeldetag: 29. September 1959

Auslegetag: 1. September 1966

Es wurde gefunden, daß man Gebilde aus linearen Polyestern in ausgezeichneter Weise färben und bzw. oder bedrucken kann, wenn man als Farbstoffe Abkömmlinge des 1-Aminoanthrachinons der Formel

NH₂

verwendet, wobei Y für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Methoxylgruppe oder ein Halogenatom, wie ein Chlor- oder ein Bromatom, steht.

Derartige nach der Erfindung verwendete Farbstoffe können in üblicher Weise durch Umsetzen entsprechend substituierter Aminohalogenanthrachinone mit Arylmercaptanen in organischen Lösungsmitteln und in Gegenwart von alkalischen Mitteln erhalten werden.

Gebilde aus linearen Polyestern sind beispielsweise Folien, Filme oder Textilgut, wie Fasern, Fäden, Flocken, Gewebe und Gewirke, aus Polyäthylenglykolterephthalat oder auf Basis von Terephthalsäure und p-Dimethylol-cyclohexan.

Man verwendet die Farbstoffe vorteilhaft in feinverteilter Form, wie man sie z. B. durch Umlösen aus Schwefelsäure oder durch Vermählen oder Verkneten mit Dispergiermitteln erhält.

Mit den nach der Erfindung verwendeten Farbstoffen kann man Textilgut aus Polyestern sowohl bei Temperaturen zwischen 95 und 100⁰C, vorzugsweise bei ungefähr 100⁰C, unter gewöhnlichem Druck als auch bei Temperaturen über 100⁰C, in der Regel bei 105 bis 140 C, unter erhöhtem Druck färben. Will man, insbesondere bei Temperaturen von ungefähr 100⁰C, kräftige Färbungen erhalten, so ist es zweckmäßig, den Färbebädern Quellmittel (sogenannte »Carrier«), ζ. Β. aromatische Carbonsäuren, wie Benzoesäure oder Salicylsäure, oder Phenole, wie o- oder p-Hydroxydiphenyl, oder aromatische Halogenverbindungen, wie Chlorbenzole, oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Diphenyl, oder Carbinole, wie Phenylmethylcarbinol, zuzusetzen.

Zum Bedrucken von Textilgut aus Polyestern verwendet man nach der Erfindung Druckpasten, die neben den üblichen Verdickungsmitteln und Druckereihilfsmitteln die zuvor genannten Farbstoffe in Färben und bzw. oder Bedrucken von Gebilden
aus linearen Polyestern

Anmelder:

Badische Anilin- & Soda-Fabrik

Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein

Als Erfinder benannt:

Dr. Willy Braun, Heidelberg;

Dr. Enno Spohler, Limburgerhof;

Dr. Roland Müller, Ludwigshafen/Rhein

fein verteilter Form enthalten. Zweckmäßig gibt man auch den Druckpasten Quellmittel zu. Nach dem Bedrucken wird das Gut wie üblich gedämpft und fertiggestellt. Übliche Verdickungsmittel sind beispielsweise Kristallgummi, Alginate, Johannisbrotkernmehl, Stärkeäther oder Stärke. Als Druckereihilfsmittel seien z. B. Resorcin, p-Hydroxydiphenyl, o-Hydroxydiphenyl und ß-Naphthol erwähnt.

Die so erhältlichen Färbungen und Drucke zeichnen sich durch sehr gute Licht- und Naßechtheitseigenschaften aus. Sie sind außerdem sehr beständig gegenüber thermischen Beanspruchungen, wie sie beispielsweise beim sogenannten Thermofixieren auftreten. Die erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe übertreffen ähnlich gebaute Anthrachinonfarbstoffe, die in 4-Stellung Thioaralkyläthergruppen oder Alkylthioäthergruppen tragen, durch die bessere Sublimier- und Lichtechtheit ihrer Färbungen auf Textilgut aus Polyäthylenterephthalat.

Es können auch Mischungen der obengenannten Farbstoffe untereinander oder mit anderen Farbstoffen verwendet werden.

Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentzahlen sind Gewichtseinheiten.

Beispiel 1

In ein Färbebad, das aus 5000 Teilen Wasser, 15 Teilen fein verteiltem o-Phenylphenol und 2 Teilen l-Amino-4-phenylmercaptoanthrachinon (in feinverteilter Form) besteht, bringt man bei 50⁰C 100 Teile eines gut vorgereinigten Gewebes aus Polyäthylenterephthalat ein. Sodann erhöht man innerhalb von 30 Minuten die Temperatur auf 100° C und färbt 90 Minuten lang bei dieser Temperatur.

609 658/357

Das so gefärbte Gewebe wird nun in einem Bad, das im Liter 2 g Natriumdithionit, 2 g wäßrige Natriumhydroxydlösung (38° Be) und 2 g einer durch Umsetzung von 1 Mol Oleylamid mit 10 Mol Äthylenoxyd erhältlichen Verbindung enthält, reduktiv nachbehandelt. Dazu wird das Bad innerhalb von 30 Minuten auf 70⁰C erhitzt und 30 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten.

Man erhält ein in leuchtend rosa Tönen mit ausgezeichneten Echtheitseigenschaften gefärbtes Gewebe.

Verwendet man Färbebäder, die an Stelle von l-Amino-4-phenylmercaptoanthrachinon die folgenden Farbstoffe in gleicher Menge enthalten, so erhält man sehr echte Färbungen in den angegebenen Tönen:

Farbstoff

l-Amino-4-(p-chlorphenylmercapto)-anthrachinon

l-Amino-4-(o-chlorphenylmercapto)-anthrachinon

Farbton

Rosa Rosa

Beispiel 2

erhält man rosarote Färbungen mit vorzüglichen Echtheitseigenschaften.

Beispiel 3

Man bedruckt ein gut vorgereinigtes Polyestergewebe mit einer Druckpaste, bestehend aus 25 Teilen l-Amino-4-phenylmercaptoanthrachinon, 335 Teilen Wasser, 600 Teilen einer Verdickung aus Carboxymethylcellulose (18%ig) und 40 Teilen einer 50%igen Emulsion von o-Hydroxydiphenyl in Wasser. Das bedruckte Gewebe wird nun getrocknet und durch eine 30 Sekunden lang währende Behandlung mit 190⁰C heißer Luft fixiert. Sodann wird das bedruckte Gut kalt gespült und gegebenenfalls in üblicher Weise reduktiv nachbehandelt. Man erhält einen leuchtend rosafarbenen Druck mit sehr guten Echtheitseigenschaften.

Claims

Patentanspruch:

Verwendung von Abkömmlingen des 1-Aminoanthrachinons der Formel

In einem Bad, das aus 4000 Teilen Wasser und 40 Teilen feinverteilter Benzoesäure besteht, behandelt man 100 Teile gut vorgereinigtes Polyestergewebe 15 Minuten lang bei 60⁰C. Sodann trägt man in das Bad 3 Teile l-Amino-4-phenylmercaptoanthrachinon in feinverteilter Form ein. Man erhitzt nun das so bereitete Färbebad innerhalb von 30 Minuten zum Sieden und färbt 90 Minuten lang bei 100⁰C. Danach behandelt man das Färbegut, wie im Beispiel 1 angegeben, reduktiv nach. Man erhält kräftige Färbungen in rosafarbenen Tönen Von hervorragender thermischer Beständigkeit.

Verfährt man in der gleichen Weise mit einem Färbebad, das an Stelle von l-Amino-4-phenylmercaptoanthrachinon die gleiche Menge 1-Amino-4-(p-chlorphenylmercapto)-anthrachinon enthält, so O NH₂

O S

wobei Y für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Methoxylgruppe oder ein Halogenatom, wie ein Chlor- oder ein Bromatom, steht, als Farbstoffe zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Gebilden aus linearen Polyestern.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 841313;
Textil-Rundschau, 1956, S. 520.