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Farben and bzw. oiler Bedrucken von Gebilden aus linearen Polyestern
Es wurde gefunden, daB man Gebilde aus linearen Polyestern in ausgezeichneter Weise
farben and bzw. oiler bedrucken kann, wenn man als Farbstoffe Abk6mmlinge des 1-Aminoanthrachinons
der allgemeinen Formel
verwendet, wobei R ein Wasserstoffatom oiler eine Hydroxylgruppe and Y ein Wasserstoffatom,
eine Methylgruppe, eine Hydroxylgruppe, eine Methoxylgruppe oiler ein Halogenatom,
wie ein Chlor- oiler ein Bromatom, bedeutet.
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Derartige nach der Erfindung verwendete Farbstoffe konnen in iiblicher
Weise durch Umsetzen entsprechend substituierter Aminohalogenanthrachinone mit Arylmercaptanen
in organischen Losungsmitteln and in Gegenwart von alkalischen Mitteln erhalten
werden.
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Gebilde aus linearen Polyestern sind beispielsweise Folien, Filme
oiler Textilgut, wie Fasern, Faden, Flocken, Gewebe and Gewirke, aus Polyathylenglykolterephthalat
oiler auf Basis von Terephthalsaure and p-Dimethylol-cyclohexan.
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Man verwendet die Farbstoffe vorteilhaft in feinverteilter Form, wie
man sie z. B. durch Umlosen aus Schwefelsaure oiler durch Vermahlen oiler Verkneten
mit Dispergiermitteln erhalt.
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Mit den nach der Erfindung verwendeten Farbstoffen kann man Textilgut
aus Polyestern sowohl bei Temperaturen zwischen 95 and 100°C, vorzugsweise bei ungefahr
100°C, unter gewohnlichem Druck als auch bei Temperaturen iffier 100°C, in der Regel
bei 105 bis 140°C, unter erhohtem Druck fdrben. Will man insbesondere bei Temperaturen
von ungefahr 100°C kraftige Farbungen erhalten, so ist es zweckmaBig, den Farbebadern
Quellmittel (sogenannte »Carrier«), z. B. aromatische Carbonsauren, wie Benzoesaure
oiler Salicylsaure, oiler Phenole, wie o- oiler p-Hydroxydiphenyl, oiler aromatische
Halogenverbindungen, wie Chlorbenzole, oiler aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Diphenyl, oiler Carbinole, wie Phenylmethylcarbinol, zuzusetzen.
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Zum Bedrucken von Textilgut aus Polyestern verwendet man nach der
Erfindung Druckpasten, die neben den iiblichen Verdickungsmitteln and Druckereihilfsmitteln
die zuvor genannten Farbstoffe in feinverteilter Form enthalten. Zweckmal3ig gibt
man auch den Druckpasten Quellmittel zu. Nach dem Bedrucken wird das Gut wie iiblich
gedampft and fertiggestellt. Ubliche Verdickungsmittel sind beispielsweise Kristallgummi,
Alginate, Johannisbrotkernmehl, Starkeather oiler Starke. Als Druckereihilfsmittel
seien z. B. Resorcin, p-Hydroxydiphenyl, o-Hydroxydiphenyl and #-Naphthol erwahnt.
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Die so- erhaltlichen Farbungen and Drucke zeichnen sich durch sehr
gute Licht- and NaB-echtheitseigenschaften aus. Sie sind aul3erdem sehr bestandig
gegeniiber thermischen Beanspruchungen, wie sie beispielsweise beim sogenannten
Thermofixieren auftreten. Die erfindungsgemaB verwendeten Farbstoffe iibertreffen
ahnlich gebaute Anthrachinonfarbstoffe, die in 2-Stellung Thioaralkylathergruppen
tragen, durch die bessere Sublimier- and Lichtechtheat ihrer Farbungen auf Textilgut
aus Polyathylenterephthalat, and unterscheiden sich von den aus der deutschen Patentschrift
841313 bekannten Anthrachinonfarbstoffen, die in 2-Stellung Alkylthioathergruppen
enthalten, durch die erheblich groBere Lichtechtheit ihrer Farbungen auf Gewebe
aus Polyathylenglykolterephthalat.
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Es konnen auch Mischungen der obengenannten Farbstoffe untereinander
oiler mit anderen Farbstoffen verwendet werden.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile and Prozentzahlen Bind Gewichtseinheiten.
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Beispiel 1 In ein Farbebad, das aus 5000 Teilen Wasser, 15 Teilen
feinverteiltem o-Phenylphenol and 2 Teilen 1- Amino - 2 - (p - chlorphenylmercapto)
- 4 - hydroxyanthrachinon
(in feinverteilter Form) besteht, bring
man bei 50°C 100 Teile eines gut vorgereinigten Gewebes aus Polyathylenterephthalat
ein. Sodann erh6ht man innerhalb von 30 Minuten die Temperatur auf 100°C and farbt
90 Minuten Lang bei dieser Temperatur.
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Das so gefarbte Gewebe wird nun in einem Bad, das im Liter 2 g Natriumdithionit,
2 g waBrige Natriumhydroxydlosung (38' B6) and 2 g einer durch Umsetzung
von 1 Mol Oleylamid mit 10 Mol Athylenoxyd erhaltlichen Verbindung enthalt, reduktiv
nachbehandelt. Dazu wird das Bad innerhalb von 30 Minuten auf 70°C erhitzt and 30
Minuten fang bei dieser Temperatur gehalten.
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Man erhalt ein in leuchtend rotvioletten T6nen mit ausgezeichneten
Echtheitseigenschaften gefarbtes Gewebe.
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Verwendet man ein Farbebad, das an Stelle von 1- Amino - 2 - (p -
chlorphenylmercapto) - 4 - hydroxyanthrachinon den Farbstoff 1-Amino-2-(o-chlorphenylmercapto)-4-hydroxyanthrachinon
in gleicher Menge enthalt, so erhalt man eine sehr echte Farbung in rotviolettem
Ton.
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Beispiel2 In ein Farbebad, das aus 3000 Teilen Wassef, 2 Teilen einer
durch Umsetzung von 1 Mol Oleylalkohol mit 80 Mol Athylenoxyd and nachfolgende Sulfonierung
erhaltlichen Verbindung and 2,5 Teilen feinverteiltem 1- Amino - 2 - (p - hydroxyphenylmercapto)-anthrachinon
besteht, tragt man 100 Teile gut vorgereinigter Polyesterfasern auf Basis von Athylenglykol
and Terephthalsaure ein. Man farbt nun in einem DruckgefaI3 in der Weise, daf3 man
das Farbebad innerhalb von 30 Minuten auf 1350C erhitzt and these Temperatur 60
Minuten Lang aufrechterhalt. Erforderlichenfalls werden die Fasern sodann, wie im
Beispiell erlautert, reduktiv nachbehandelt. Man erhalt ein rotes Farbegut mit sehr
guten Echtheitseigenschaften. Besonders bemerkenswert ist die sehr gute Wasch-,
Sublimier- and Biigelechtheit der gefarbten Fasern. Beispiel3 Man bedruckt ein gut
vorgereinigtes Polyestergewebe mit einer Druckpaste, bestehend aus 25 Teilen 1-
Amino - 2 - (p - chlorphenylmercapto) - 4 - hydroxyanthrachinon, 335 Teilen Wasser,
600 Teilen einer Verdickung aus Carboxymethylcellulose (18°/oig) and 40 Teilen Benzylalkohol.
Nach dem Trocknen wird das bedruckte Gewebe 30 Minuten Lang bei gewohnlichem Druck
and ungefahr 100°C mit Hilfe eines Sterndampfers fixiert. Nun spiilt man das bedruckte
Gut mit kaltem Wasser and unterwirft es gegebenenfalls der iiblichen reduktiven
Nachbehandlung. Das so erhaltene, in rotvioletten T6nen bedruckte Gewebe weist sehr
gute Echtheitseigenschaften auf.
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Das bedruckte Gewebe kann auch durch 15 Minuten lang wahrendes Dampfen
unter einem Druck von 1,5 atii fixiert werden.