DE1222188B - Verfahren zur Herstellung von arylsubstituierten Oxyanthrachinonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von arylsubstituierten OxyanthrachinonenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C09b
Deutsche Kl.: 22 b-3/01
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1222188
F35758IVc/22b
12. Januar 1962
4. August 1966
F35758IVc/22b
12. Januar 1962
4. August 1966
Es wurde gefunden, daß man wertvolle neue arylsubstituierte
Oxyanthrachinone erhält, wenn man den Borsäureester des l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinons
in Gegenwart saurer Kondensationsmittel bei 250C
nicht übersteigenden Temperaturen mit Oxyarylverbindungen oder mit deren Äthern zu in 3-Stellung
arylsubstituierten Anthrachinonen umsetzt, in diesen die Borsäureestergruppierungen verseift und gegebenenfalls
die Nitrogruppen vollständig zu Aminogruppen reduziert. Als saures Kondensationsmittel erweist sich
Schwefelsäure vielfach als besonders vorteilhaft.
Das neue Verfahren führt in der Endstufe zu Oxyr anthrachinonfarbstoffen der Formel
OH
OH
hierin steht R für den Rest einer über ein ArylkohlenstofFatom
gebundenen Oxyarylverbihdung oder eines Äthers derselben.
Die vollständige Reduzierung gegebenenfalls noch vorhandener Nitrogruppen oder deren unter den
reduktiven Bedingungen entstehender Zwischenstufen, wie Hydroxylaminogruppen, ist nicht zwingend. Die
jenigen Verbindungen, die gemäß der Formel
OH
II
OH
als Substituenten X1' bzw. X2' in 4- bzw. 8-Stellung
eine Amino- bzw. eine Nitrogruppe aufweisen, sind wertvolle farbige Farbstoffzwischenprodukte.
Die Umsetzung des Borsäureesters des 1,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinons
mit den Oxyarylverbindungen oder mit den Äthern wird im allgemeinen zwischen —20 und +200C durchgeführt. Temperaturbereiche
unter 00C sind in vielen Fällen mit besonderem Vorteil
anwendbar, um die Arylsubstitution in 3-Stellung des 1,5-Dioxyanthrachinons möglichst vollständig zu
gestalten.
Die verfahrensgemäß zu verwendenden Kondensationsmittel sind stark saurer Natur. Aus Wirtschaft-Verfahren
zur Herstellung von arylsubstituierten Oxyanthrachinonen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Klaus Wunderlich, Leverkusen;
Dr. Hans-Samuel Bien, Burscheid;
Dr. Fritz Baumann, Opladen
Dr. Klaus Wunderlich, Leverkusen;
Dr. Hans-Samuel Bien, Burscheid;
Dr. Fritz Baumann, Opladen
liehen Gründen und wegen der besonders günstigen Verfahrensbedingungen und Ausbeuten wird im allgemeinen
Schwefelsäure verschiedener Konzentration,
ao vorzugsweise etwa 90%ige Schwefelsäure, angewendet.
Das Reaktionsmittel besteht neben den Ausgangskomponenten üblicherweise aus dem Kondensationsmittel selbst oder geeigneten Mischungen desselben,
. z. B. Schwefelsäure im Gemisch mit untergeordneten Anteilen Essigsäure. Zuweilen können sich organische
Flüssigkeiten als Reaktionsmittel empfehlen.
Als Oxyarylverbindungen lassen sich neben Phenolen, bevorzugt das einfachste Phenol, deren Substitutionsprodukte,
wie Oxy-, Alkoxy-, Halogen- oder Alkylderivate, verwenden sowie Alkyl-, Cycloalkyl-
oder Aryläther der Phenole oder deren Substitutionsprodukte. Beispiele dieser Verbindungen sind: Phenol,
o-Kresol, Anisol, Phenetol, Resorcin und Resorzindimethyläther.
Aus den deutschen Patentschriften 445 269, 446 563 und 456 235 sind bereits verschiedene Verfahren zur
Darstellung in 2-Stellung arylsubstituierter 1,5-Dioxyanthrachinonverbindungen
bekanntgeworden, in denen l,5-Dioxy-4,8-diamino-anthrachinon-2,6-disuhOnsäure
bei Gegenwart von Borsäure in konzentrierter Schwefelsäure mit Phenolen, Naphtholen oder Anisolen zu
Anlagerungsprodukten umgesetzt werden, die bei nachfolgender Behandlung mit Säuren oder Alkalien
unter Austausch der 2-ständigen Sulfonsäuregruppen in die entsprechenden arylsubstituierten Verbindungen
umgewandelt und in denen auch die 6-ständige SuIf on*
säuregruppe noch nachträglich entfernt werden kann. Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren geht das
Verfahren nach der Erfindung von den 4,8-Dinitro- an Stelle der 4,8-Diaminoverbindungen aus; es führt zu
Endprodukten, die in ihrer Farbe und ihren physikalischen und anwendungstechnischen Eigenschaften von
■ . . 609 608/357
10
den vorbekannten Verbindungen verschieden sind und daher im Gegensatz zu diesen nach bisherigen Analysenergebnissen
die 3-arylsubstituierten Verbindungen darstellen.
Die nach der Erfindung herstellbaren Verbindungen sind blaue Farbstoffe, die sich als solche oder bevorzugt
in Form wäßriger Suspensionen vor allem zum Färben und Bedrucken synthetischer und halbsynthetischer
Fasern eignen, z. B. zum Färben und Bedrucken von Zelluloseestern, Triacetatzellulose, synthetischen Polyamid-,
Polyurethan- und Polyesterfasern, vor allem Polyäthylenterephthalatfasern. Man erhält auf diesen
Fasermaterialien Färbungen mit guten bis sehr guten Echtheitseigenschaften, insbesondere gute bis sehr gute
Licht- und Sublimierechtheit.
B ei spiel 1
16,5 g l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinon werden bei Zimmeilemp.eratur. in .einer. Mischung aus 37Og
konzentrierter Schwefelsäure und 25 g Borsäure gelöst. Nach Kühlung auf —5°C wird langsam so viel
Methoxybenzbl eingetropft, bis daß das Ausgangsprodukt vollständig verschwunden ist. Nach lstündigem
Nachrühren wird, auf Eis^ gegeben- und die erhaltene
wäßrige Suspension, um den Borester zu zerstören, aufgekocht. Nach dem'Äbsaugen und Neutralwaschen
wird dks feuchte Fütergut durch 2stündiges
Kochen mit 80 g einer wäßrigen 18°70igen Natriumhydrogensulfidlösung
(500 g Wasser + 200 g Äthanol) reduziert.-Es-wird kalt abgesaugt und neutral gewaschen.
Das feuchte Filtergut wird mit verdünnter Salzsäure aufgekocht, abgesaugt, neutral gewaschen
und getrocknet. · ;
Man erhält in sehr guter Ausbeute einen bläuen Farbstoff, der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit
brauner Farbe löst.
In eine Mischung aus 420 g konzentrierter Schwefelsäure und 25 g Borsäure werden bei Zimmertemperatur
16,5 g l,5rDioxy-4,8-dinitro-anthrachinon eingetragen. Nach erfolgter Lösung wird auf —15° C
gekühlt. Unter gutem Rühren werden innerhalb V2 Stunde in kleinen Anteilen 11 g o-Methylphenol
zugesetzt. Im Verlauf der Reaktion schlägt die Lösungsfarbe von. Violettrot nach Blau um. Nach
1 VaStüncligem Rühren bei —15 0C wird auf Eis gegeben
und zur Zerstörung des Boresters die erhaltene wäßrige Suspension einige Zeit aufgekocht. Nach dem Absaugen
und Neutralwaschen wird das feuchte Filtergut zunächst analog den Angaben des Beispiels 1 mit
Natriumhydrogensulfid reduziert, anschließend mit Natriumhydrogensulfit neutralisiert, abgesaugt und
gründlich mit heißem Wasser gewaschen. Das feuchte Filtergut wird dann in verdünnter Salzsäure aufgekocht,
abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Der in sehr guter Ausbeute erhaltene blaue Farbstoff
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit brauner Farbe.
Mit dem erhaltenen Farbstoff lassen sich Polyäthylenterephthalatfasern
nach üblichen Verfahren grünstichigblau färben. Die Färbungen besitzen gute Licht-
und Naßechtheiten.
B ei spiel' 3 '
Nach den Angaben des Beispiels 2 werden 16,5 g l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinon mit 11 g Resorzin
umgesetzt. Der nachher. Reduktion erhaltene blaue Farbstoff läßt sich über das Alkalisalz von anhaftendem
l,5-Dioxy-4,8-diamino-anthrachinon befreien.
In analoger Weise läßt sich die Umsetzung mit 10 g Phenol -durchführen, wobei gleichfalls ein blauer
Farbstoff erhalten wird. ο
Nach den Angaben des Beispiels 2 werden 16,5 g l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinon mit Äthoxybenzol
umgesetzt, bis das Ausgangsprodukt nicht mehr nachweisbar ist. Nach der Reduktion erhält man einen
bläuen Farbstoff, der sich in.konzentrierter Schwefelsäure
mit brauner Farbe löst und gewünschtenfalls gereinigt werden kann.
20
• 33 g l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinon werden bei Zimmertemperatur in einer Mischung aus 740 g konzentrierter
Schwefelsäure und' 50 g Borsäure gelöst.
Nach Kühlung auf -180G werden langsam 24 g
Methoxybenzol eingetropft. Nach 15 Minuten Nachrühren wird auf Eis gegeben und die erhaltene wäßrige
Suspension, um den Borester zu zerstören, aufgekocht. Nach dem Absaugen und Neutralwaschen wird getrocknet.
Das erhaltene Farbstoffgemisch besteht zur Hauptsache aus der folgende^ Verbindung:
OCH3
OH O
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung neuer arylsubstituierter
Oxyanthrachinone, dadurch gekennzeichnet, daß man den Borsäureester des l,5-Dioxy-4,8-dinitro-anthrachinons in Gegenwart
saurer Kondensationsmittel bei 25° C nicht übersteigenden Temperaturen mit Oxyarylverbindungen
oder deren Äthern zu in 3-Stellung arylsubstituierten
Anthrachinonen umsetzt, in diesen die Borsäureestergruppierungen verseift und gegebenenfalls
die Nitrogruppen vollständig zu Aminogruppen reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicknet, daß man als saure Kondensationsmittel
Schwefelsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen zwischen
—20°C und +2O0C arbeitet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 456 235.
Deutsche Patentschrift Nr. 456 235.
609 608/357 7.66 © Bundesdruckerei Berlin
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1967
- 1967-02-23 US US618238A patent/US3549667A/en not_active Expired - Lifetime
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