DE1214354B - Verfahren zur Herstellung von Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leder

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DE1214354B
DE1214354B DEB47378A DEB0047378A DE1214354B DE 1214354 B DE1214354 B DE 1214354B DE B47378 A DEB47378 A DE B47378A DE B0047378 A DEB0047378 A DE B0047378A DE 1214354 B DE1214354 B DE 1214354B
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DE
Germany
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leather
tanning
chrome
copolymers
production
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Pending
Application number
DEB47378A
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Ackermann
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Publication of DE1214354B publication Critical patent/DE1214354B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Leder Es ist aus der schwedischen Patentschrift 124 377 und der französischen Patentschrift 938 058 bekannt, chromgegerbtes Leder nach üblichen Methoden, d. h. mit Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat zu neutralisieren und es dann mit einer Vinylchloridpolymerisatdispersion zu behandeln. Zweck dieses bekannten Verfahrens ist es, dem Leder eine größere Fülle und ein samtartiges Aussehen zu verleihen. Das bekannte Verfahren hat eine Reihe von erheblichen Nachteilen. So muß man das Leder 1 Stunde lang bei 65° C, also au der oberen Grenze des für das Material Zuträglichen, mit dir Polymerisatdispersion walken. Trotz dieser scharfen Arbeitsbedingungen wird das Polymerisat von dem Leder nur sehr unvollkommen aufgenommen, ja zum Teil sogar auf seiner Oberfläche in Form einer schmierigen Schicht abgelagert.
  • Es ist weiterhin aus der britischen Patentschrift 725 671 bekannt, chromgegerbte Leder mit w4ßrigen Dispersionen bestimmter Mischpolymerisate zu behandeln. Bei diesem bekannten Verfahren, ist zvyisehen der Chromgerbung und der Behandlung mit den Mischpolymerisaten nicht eine Neutralisation, sondern nur ein Auswaschen mit Wasser vorgesehen. Das Verfahren hat ähnliche Nachteile wie das eingangs geschilderte. Es erfordert ebenfalls lange Behandlungszeiten, ermöglicht aber dennoch nicht ein vollständiges Eindringen der Mischpolymerisate in das Leder.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Leder von verbesserten Eigenschaften ohne die genannten Nachteile und unter sehr milden Bedingungen durch Vor-oder Ausgerben mit chromhaltigen Gerbstoffen und Nachbehandlung mit wäßrigen Dispersionen von Homo- und/oder Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen herstellen kann, wenn man das Leder zwischen der Chromgerbung und der Nachbehandlung mit den Polymerisatdispersionen mit schwefliger Säure und/oder ihren sauren oder neutralen Salzen behandelt.
  • Für die Zwischenbehandlung kommen außer schwefliger Säure Hydrogensulfite, Sulfite oder Mischungen dieser Stoffe in Betracht. Sie können in Mengen bis zu 10%, vorzugsweise 2 bis 411/o, bezogen auf das Falzgewicht des Leders, verwendet werden. Vielfach führen schon Mengen von etwa 1% zu merklichen Effekten.
  • Als Polymerisate kommen für das neue Verfahren insbesondere bei Normaltemperatur geschmeidige Homo- und/oder Mischpolymerisate von Vinylverbindungen in Betracht, die gegebenenfalls Weichmacher enthalten können. Derartige Homo- und Mischpolymerisate leiten sich z.13. von Acryl5äureestern, Vinylacetat oder -propionat, Vinylchlorid, Acrylsäure und Acrylsäureamlden ab. Sie lassen sich in wäßriger, vorzugsweise 15- bis 30%iger Dispersion und zweckmäßig in Mengen bis 300-%, vorzugsweise 10 bis 100%, bezogen auf das Falzgewicht des Leders, verwenden.
  • Die Behandlung des mit chromhaltigen Gerbstoffen vor- oder ausgegerbten Leders, das gewünschtenfalls vor der Chromgerbung bereits mit anderen pflanzlichen, synthetischen und/oder Harzgerbstoffen vorgegerbt sein kann, mit den genannten Stoffen kann z. B. in einfacher Weise in Walkfässern bei Normaltemperatur vorgenommen werden. Ebenfalls läßt sich eine Nachgerbung mit beliebigen pflanzlichen und/oder Harzgerbstoffen ohne weiteres vornehmen. Im übrigen empfehlen sich zum Fertigstellen des Leders die üblichen Methoden.
  • Bei Anwendung des neuen Verfahrens lassen sich dem Leder wesentlich größere Mengen von Polymerisaten, als es nach den bisher bekannten Verfahrensweisen möglich ist, einverleiben. Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens ist es, daß die Polymerisate von dem Leder schon bei normaler Temperatur in ungewöhnlich kurzer Zeit vollständig aufgenommen werden und sich trotzdem gleichmäßig durch die ganze Dicke des Leders verteilen. Bei Unterleder erhält man nach dem neuen Verfahren einen wesentlich erhöhten Abnutzungswiderstand, der sich sowohl bei Tragversuccen wie auch in Abnutzungs-Meßapparaten nachweisen läßt. Bei Oberleder läßt sich die Schleifbarkeit des Leders verbessern und ein festerer und stärker ausgeprägter Narben erzielen. Beispiel 1 15 Croupons vom Blößengewicht 60 kg werden mit einer Lösung von 2,4 kg eines handelsüblichen Chromgerbmittels, das 25% Chrom(III)-oxyd enthält und eine Basizität von 331/o nach Schorlemmer besitzt, in 90 kg Wässer vorgegerbt. Nach dem üblichen Falzen (Falzgewicht 40 kg) behandelt man das Leder mit einer Lösung von 0,8 kg Natriumhydrogensulfit in 80 kg Wasser 30 Minuten in einem laufenden Walkfaß bei Normaltemperatur. Nachdem Abwelken folgt, wiederum im laufenden Walkfaß, eine Behandlung mit 10 kg einer 20%igen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats -von 50 Teilen Acrylsäurebutylester und 50 Teilen Vinylacetat bei Normaltemperatur während 15 bis 30 Minuten. Tragversuche zeigen, daß so erhaltenes Leder etwa doppelt bis dreimal so lange hält wie nicht erfindungsgemäß behandeltes Leder. Bei Abnutzungsversuchen mit Hilfe eines Mitton-Apparats zeigt sich, daß die Abnutzung über die ganze Dicke des Leders gleich ist; als Abnutzungsweg für 1 mm Dicke ergibt sich:
    Trocken Im Wasser
    ' (m/mm>
    (m/mm)
    Für nach Beispiel 1 behandeltes
    Leder ..................... 33,1 23,4
    Für unbehandeltes Leder ...... 25,4. 16,9
    (Bei den in Wasser gemessenen Werten ist die durch das Quellen im Wasser erhöhte Dicke auf die ursprüngliche Dicke umgerechnet.) Statt 10 kg Polymerisationsdispersion kann man auch 4 bis 15 kg derselben Dispersion oder einer 15- bis 30%igen Dispersion desselben Mischpolymerisats verwenden. Ebenso sind auch Mischpolymerisate verwendbar, die unter veränderten Mengenverhältnissen der Monomeren hergestellt wurden. Beispiel 2 50 kg gefalztes Leder, das mit einem Chromgerbmittel von 2% (bezogen auf das -Blößengewicht) Chrom(III)=oxydangebot gegerbt wurde, walkt man mit einer Lösung von 1,25 kg Natriumsulfit in 125 kg Wasser 1/z Stunde in einem Faß. Nach kurzem Spülen wird abgewelkt. Dann walkt man mit 5 kg einer 20%igen Dispersion von weichgemachtem Polyvinylacetat 15 Minuten. Das Leder wird in üblicher Weise als Oberleder fertiggestellt, wozu auch eine Nachgerbung mit pflanzlichen oder Harzgerbstoffen gehören kann. Man erhält so Leder von wesentlich verbesserter Schleifbarkeit und außerdem einen besser ausgeprägten und festeren Narben.
  • Ähnliche Wirkungen lassen sich auch bei Verwendung von 1,0 bis 2,0 kg eines Sulfits erzielen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Leder durch Vor- oder Ausgerben mit chromhaltigen Gerbstoffen und Nachbehandlung mit wäßrigen Dispersionen von Homo- und/oder Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen, d a d u r ö h g e -k e n n z e i c h n e t, daß man das Leder zwischen der Chromgerbung und der Nachbehandlung mit den Polymerisatdispersionen mit schwefliger Säure und/oder ihren sauren oder neutralen Salzen behandelt. In. Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 720 505, 725 671, 725 672; belgische Patentschrift Nr. 511423; französische Patentschrift Nr. 938 058; schwedische Patentschrift Nr. 124 377; Referat im Chemischen Zentralblatt, 1954, S. 4533, »Untersuchungen über die Neutralisation von chromgegerbtem Leder«.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2930342A1 (de) * 1979-07-26 1981-02-19 Roehm Gmbh Verbessertes verfahren zur herstellung von leder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE511423A (de) *
FR938058A (fr) * 1944-04-28 1948-09-03 Ici Ltd Procédé perfectionné pour charger le cuir
GB720505A (en) * 1951-05-15 1954-12-22 Verband Der Deutschen Lederind Process for the preserving treatment of animal skins and hides
GB725672A (en) * 1953-01-26 1955-03-09 Fairweather Harold G C Treatment of hides and skins
GB725671A (en) * 1953-01-26 1955-03-09 Fairweather Harold G C Treatment of hides, skins and leather

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