DE120495C

DE120495C -

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Publication number: DE120495C
Application number: DENDAT120495D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der in den Zuckerfabriken aus den Filterpressen kommende Schlamm mufs aus den Fabrikräumen durch Fahrzeuge entfernt werden, die aufserhalb auf eine Hochbahn übergehen und von Arbeitern geschoben und entladen werden. Hierbei kommen durch Abstürzen von der Hochbahn zahlreiche Unglücksfälle vor.

Der Zweck der Erfindung ist, diese Arbeit möglichst selbstthätig zu erledigen. Die für ähnliche Zwecke üblichen selbstthätigen Drahtseilbahnen und zugehörigen Einrichtungen sind im vorliegenden Falle deshalb nicht mit Erfolg verwendbar, weil sie nicht einfach und billig genug sind. Diese Eigenschaften besitzt aber die nachstehend beschriebene Vorrichtung.

Von dem Raum aus, in welchem die Entleerung der Pressen und die Beladung des betreffenden Wagens durch Einschaufeln oder durch Einfüllung mittelst Trichter t (Fig. 1) erfolgt, ist auf die Hochbahn h ein Seil s ohne Ende hinausgeführt, an das der Wagen Jf angehängt ist. Dieser Wagen ist mit einer einfachen Entleerungsvorrichtung versehen, indem er einen herabklappbaren Boden besitzt, der durch einen zweiarmigen Haken a (Fig. 2) geschlossen gehalten wird. Durch Anfahren des Wagens gegen ein verstellbares Hindernifs i klappt der Boden herab, und die Entleerung des Wagens erfolgt.

Durch das Antreffen des Wagens gegen das Hindernifs i wird auch gleichzeitig seine Weiterbewegung gehindert, und zwar einfach dadurch, dafs der Antrieb des Zugseiles durch einen Reibungstrieb r erfolgt, dessen Reibungskraft so bemessen ist, dafs sie zur Bewegung des Wagens genügt, dafs aber ein Gleiten der auf einander reibenden Antriebstheile eintritt, sobald ein Hindernifs i die Fortbewegung des Wagens hindert.

Auf diese Weise hat es der Bedienende in der Hand, durch Verschiebung des Hindernisses i den Stillstand und die Entleerung des Wagens an jeder beliebigen Stelle der Hochbahn erfolgen zu lassen.

Die Rückfahrt des Wagens kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. dadurch, dafs das Reibungsgetriebe r, wie es die Fig. 1 andeutet, als Wendegetriebe ausgeführt und, nach Beendigung der Entleerung des Wagens, von einem Wärter oder auch selbstthätig vom Wagen aus durch mechanische oder elektrische Uebermittelung umgeschaltet wird.

Um bei der Einfahrt des Wagens in den Beladungsraum den Boden wieder geschlossen zu haben, bringt man ein geeignetes Hindernifs u (Fig. 1) an, welches den Boden derart hochdrückt, dafs der Haken α ihn wieder fängt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine selbstthätige Förder- und Abladevorrichtung für Pressenschlamm oder andere • Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Bestimmung der für die Entladung, dienenden Stelle auf der Bahn des Wagens (w) ein verschiebbares Hindernifs (i) angebracht, in den Antrieb eine schleifende Kupplung^

eingeschaltet und der Wagen (w) mit einer Bodenklappe versehen ist, derart, dafs durch das Anfahren des Wagens gegen das Hindernifs die Kupplung zum Schleifen, der Wagen also zum Stillhalten, und der Wagenboden zum Herabklappen gebracht wird.
2. Eine Einrichtung nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, dafs der Reibungsantrieb als Wendegetriebe ausgeführt und vom Wagen selbst behufs seiner selbstthätigen Umkehr auf mechanischem oder elektrischem Wege umgeschaltet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.