DE841729C

DE841729C - Vorrichtung zum Abstuetzen der Wagen bei Wagenkippern und Wippern

Info

Publication number: DE841729C
Application number: DEP3111A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dellmann
Original assignee: J Pohlig AG
Current assignee: J Pohlig AG
Priority date: 1950-09-03
Filing date: 1950-09-03
Publication date: 1952-06-19

Description

Vorrichtung zum Abstützen der Wagen bei Wagenkippern und Wippern Es ist bekannt, Wagen beim Kippen zu halten. Dies geschieht bei den bekannten Kippern durch feste oder in die Kipprichtung mechanisch oder von Hand einschwenkbare Anschläge und Greifer, die den zu kippenden Wagen vor dem Kippen schon erfassen oder gegen die er sich beim Kippen anlegt. Ein gleichmäßiges, gemeinsames und mechanisches Vorschiaben mehrerer Stützen bis zum Anschlag am Wagen ist mit den bekannten Vorrichtungen unmöglich.
Da bei den meisten Wagen, insbesondere bei den Eisenbahnwagen, selbst der einzelne Wagen in der Höhe und auch seitlich nicht durchgehend gleich ist, besteht bei den bekannten Kippern daher häufig die Gefahr, daß sie die zu kippenden Wagen nicht genügend abstützen, daß zu wenig Stützen angreifen und so der Flächendruck der Stützen zu hoch ist. An den Wagen seit en wänden stehende einzelne Teile, wie Verstärkungsrippen, Türen u. dgl., bewirken z. daß ein von den bekannten Vorrichtungen gleichmäßig vorgeschobener durchgehender Auflagebalken eine genügende Auflage nicht erzielt.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung vermeidet diese Nachteile und hat besonders bei vollmaschinellem Betrieb eine hohe Leistung. Die neue Vorrichtung ist einfach in ihrem Aufbau. Sie hat gemäß der Erfindung nur einen Hauptantrieb, von dem alle Stützen gemeinsam angetrieben werden. Der gemeinsame Antrieb wirkt auf die einzelnen Stützen über Überlastungskupplungen, wie z. B. ausklinkende Sicherheitskupplungen, Riemenantriebe oder vor allem Rutschkupplungen, ein. Der Vorrichtung nach der Erfindung ist es so möglich, trotz ihres gemeinsamen Antriebs jede einzelne Stütze, sei es Pratze, nicht durchgehender Auflagebalken od. dgl., entsprechend der besonderen Ausbildung des Wagens bis zu ihrem Anschlag am abzustützenden Wagen hinzubewegen.
Sobald sich eine Stütze am Wagen fest angelegt hat, setzt ihr Vorschub durch die Rutschkupplung aus, während die anderen Stützen, die noch nicht zur Anlage gekommen sind, weiter vorgeschoben werden.
Dadurch, daß die Stützen gemäß der Erfindung von den Überlastungskupplungen über selbsthemmende Antriebselemente, insbesondere über selbsthemmende Spindeln, angetrieben werden, ist Gewähr für festen Sitz der vorgeschobenen Stützen am Wagen geboten.
Die Verzweigungen des gemeinsamen Antriebs können gemäß der Erfindung durch Differentialgetriebe miteinander gekuppelt sein. Die Ausrüstung mit Differentialgetriebe ist aber nicht notwendig, wenn auch in einzelnen Fällen von Vorteil.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Der im Kreiselwipper a eingetahrene Eisenbahnwagen b steht auf den Schienen c und wird von den Pratzen d, d' und Auflagebalken e, e' gehalten. Die -Pratzen d, d' werden von den selbsthemmenden Spindeln f, f' in und außer Betriebsstelluhg gebracht, die ihrerseits vom Differentialgetriebe g über Rutschkupplungen h, h' und Kegelräderpaare i, i' gemeinsam angetrieben werden. In derselben Weise werden die Auflagebalken e, e' von den Spindeln k, k' über die Spindelmuttern 1, 1', Kegelräder m, m', Wellen n, n', Kegelräderpaar o, o', Wellen p, p', q, q' und Rutschkupplungen r, r' vom Differentialgetriebe s gemeinsam angetrieben. Die beiden Differentialgetriebe g und s haben nochmals einen gemeinsamen in der Zeichnung nicht dargestellten Hauptantrieb an sich bekannter Bauart.
Es sei angenommen, die beiden Differentialgetriebe g, s würden in solcher Umlaufrichtung gemeinsam angetrieben, daß die Spindeln f, f' und k, k' die Pratzen d, d' und Auflagebalken e, e' gleichmäßig vorschieben.
Kommt dann z. B. die Pratze d infolge eines Vorsprungs am Wagen früher als die Pratze d' am Wagen zur Anlage, dann schleift die Rutschkupplung h, und die Spindel f steht still. Die Pratze d' wird dagegen vom Differentialgetriebe g über die Rutschkupplung h' weiter vorgeschoben. Erst wenn die Pratze d' auch am Wagen anliegt, rutscht die Kupplung h', und die Spindel f' steht still. Das Differentialgetriebe g läuft noch so lange weiter, bis es oder sein nicht dargestellter Hauptantrieb abgeschaltet wird. Der Hauptantiieb wird dann abgeschaltet, wenn auch das Differentialgetriebe s alle Auflagebalken e, e' usw. zur Anlage mit dem Wagen gebracht hat. Sollten die Stützen vom Wagen b entfernt werden, so schaltet man den Hauptantrieb wieder ein und die Umlaufrichtung des Getriebes in an sich bekannter Weise um, so daß die Spindeln f, f' und k, k' die Pratzen d, d' und Auflagebalken e, e' zurückiiehen. Die Spindeln haben Selbsthemmung, so daß die Stützen nicht zurückgedrängt werden können. Die Erfindung kann bei Kippern auch derart angewandt werden, daß nicht sämtliche Stützen gemeinsam vorgeschoben werden. Vielmehr kann die Erfindung auch so zur Anwendung kommen, daß nur einige der Stützen gemeinsam vorgeschoben und so zum festen Anliegen an den zu kippenden Wagen gebracht werden.
PTENTANSPRCHE: I. Vorrichtung zum Abstützen der Wagen bei Wagenkippern und Wippern, insbesondere bei Seitenkippern und Kreiselwippern, dadurch gekenr.-zeichnet, daß mehrere Stützen, wie z. B. Pratzen (d, d'), Auflagebalken (e, e'), einen gemeinsamen Antrieb haben, mit dem sie über Überlastungskp,plungen, wie g. B. ausklinkende Sicherheitskupplungen, Riemenantrieb oder insbesondere Rutschkupplungen (h, h', r, r') gekuppelt sind.

Claims

2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen mittels selbsthemmender Antriebselemente, insbesondere mittels selbsthemmender Spindeln (f, f', k, k'), mit dem gemeinsamen Antrieb gekuppelt sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und z, dadurch gekennzeichnet, daß Verzweigungen des gemeinsamen Antriebs mittels Differentialgetriebes (g, s} miteinander gekuppelt sind.

4. Verfahren zum Kippen von Wagen, insbesondere von Eisenbahnwagen mittels, Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, - daß - mehrere gemeinsam angetriebene zur Abstützung des Wagens dienende Pratzen und/ oder Auflagebalken od. dgl. bis zum Anschlag am Wagen gleichmäßig maschinell vorgeschoben werden.