DE88331C

DE88331C -

Info

Publication number: DE88331C
Application number: DENDAT88331D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung für staubfreie Abfuhr unterscheidet sich gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art im Wesentlichen dadurch, dafs am Wagenbehälter ein zur Aufnahme der Müllkästen dienender Fahrstuhl angeordnet ist. Derselbe wird in seiner höchsten Lage durch eine Tragkette umgekippt, wobei der Müllkasten in den Wagenbehälter entleert wird. In dem Wagenbehälter befindet sich eine Schnecke, die, mit der Antriebsvorrichtung für den Fahrstuhl verbunden, den Inhalt des Behälters vertheilt.

Diese Einrichtung wird durch beiliegende Zeichnung veranschaulicht und ist die Ausführung folgende:

Auf einem Wagengestell α ruht ein eiserner, zweckmäfsig cylinderförmiger Behälter b, welcher zur Aufnahme der hauswirthschaftlichen Abfallstoffe dient. Die Einschüttöffnung c befindet sich oben am hinteren Theile des Behälters und ist zur Ermöglichung staubfreier Entleerung gefüllter Behälter durch eine Haube d überdeckt, welche, die zu entleerenden Behälter aufnehmend, ein Austreten von Staub beim Entleeren, des Behälters verhindert.

Die zu entleerenden Müllkästen werden auf einen unterhalb der Haube d befindlichen Fahrstuhl e gestellt, welcher auf einem Consol f ruht. Der Fahrstuhl e hängt in zwei bei g¹ befestigten endlosen Ketten g, welche über die Leitrollen h h¹ /z², Kettentriebe z, sowie die Halter k am Fahrstuhl geleitet sind.

Zur Führung des Fahrstuhles dienen die Nuthen m, in welche die am Fahrstuhl befestigten Stifte / eingreifen. Das Heben des Fahrstuhles mit Müllkasten η geschieht durch Hand mittelst der beiden Kurbeln 0 auf der Welle p. Auf letzterer sitzt ein Zahnrad q, welches in das Zahnrad q¹ auf Welle p¹ mit Kettentrieben i eingreift (Fig. 3). Andererseits könnte dies Heben des Fahrstuhles auch dadurch bewirkt werden, dafs das Kettenrad r¹ auf der Welle ρ mit dem Kettenrad r der hinteren Wagenachse, vermittelst einer Galischen Kette verbunden ist.

Sobald sich der Wagen in Bewegung setzt oder die Kurbeln 0 in der entsprechenden Richtung gedreht werden, hebt sich der Fahrstuhl e in der Haube d bis zum Punkt s am Ende der Führungsnuthen m. Alsdann schwingt der Fahrstuhl mit Müllkasten η um die Zapfen / bis in die punktirte Stellung (Fig. 1). Jetzt deckt sich die Oeffnung des Müllkastens mit der Einschüttöffnung c des Wagenbehälters b, wobei die Selbstentleerung vor sich geht.

In letzterer Stellung hat der Fahrstuhl e den Ausrückhebel u so bewegt, dafs dieser vermittelst Kette ν und Hebel χ die Reibungskuppelung auf Welle p^l auslöst. Das Stirnrad ^¹ sitzt nur lose auf Welle j?¹, dagegen ist die Kuppelungshälfte q² durch Keil und Nuth verschiebbar.

Will man den Fahrstuhl wieder niederlassen, so wird entweder an den Kurbeln 0 rückwärts

gedreht oder die Ketten g, welche unterhalb der Haube d herunterhängen, werden nach unten gezogen, wobei gleichzeitig der Handhebel χ angezogen wird, so dafs die Reibungskuppelung entsprechend in Wirksamkeit tritt.

Damit nun die in den Wagenbehälter b eingeschütteten Abfallstoffe sich nicht am Ende desselben anhäufen, ist innerhalb des Behälters eine Schnecke F angeordnet, welche durch die konischen Räder BDE, von denen die beiden ersteren von einer Welle C getragen werden, beim Fahren des Wagens in Drehung versetzt werden und die Abfallstoffe nach vorn schiebt. Soll der Behälter b entleert werden, so wird derselbe mit der Oese G in einen Krahn gehängt, vom Wagengestell abgehoben und nach vorn gesenkt. Nunmehr öffnet man einen Schieber H durch entsprechende Drehung einer Spindel J zur Entfernung der Abfallstoffe aus dem Behälter b.

Die vorbeschriebenen Einrichtungen lassen sich auch abändern und constructiv anders gestalten, ohne dafs hierdurch an dem Wesen der vorliegenden Erfindung etwas geändert wird.

So könnte z. B. die Transportschnecke F entbehrt werden, in welchem Falle der Boden des Behälters b zur Herbeiführung einer gleichmäfsigen Vertheilüng schräg angeordnet wird, so dafs sich die bei c eingeschütteten ■ Abfallstoffe beim Weiterfahren selbstthätig nach vorn vertheilen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Wagen für staubfreie Müllabfuhr, gekennzeichnet durch einen am Müllbehälter (b) angeordneten, zur Aufnahme der Müllkästen dienenden Fahrstuhl (e), der in Schienen fm) so geführt ist, dafs er in seiner höchsten Lage durch die Tragkette (g) umgekippt wird und den Müllkasten entleert, wobei der Fahrstuhl durch eine Räderübersetzung von den Wagenrädern aus unter Vermittelung einer Kuppelung gehoben wird, die sich bei Erreichung der Endstellung selbstthätig auslöst, in Verbindung mit einer im Müllbehälter (b) liegenden Schnecke, die mit der Antriebsvorrichtung für den Fahrstuhl derart verbunden ist, dafs sie bei jeder Bewegung des Fahrstuhles oder des Transportwagens in Drehung versetzt wird und den Inhalt des Behälters vertheilt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.