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Müllkübel-Hebevorrichtung Zur Müllabfuhr sind noch vielfach Wagen
in Verwendung, bei welchen die vollen Müllkübel von Hand aus hochgehoben und in
das Kipplager eingehängt werden müssen. Dies erfordert stets zwei kräftige Arbeitsleute,
da ein Mann allein die bis zu ioo kg schweren Kübel nicht bis an das beträchtlich
über der Fahrbahn liegende Kipplager hochheben kann. Die unerläßliche Bereitstellung
zweier Arbeitsleute für die Müllkübelentleerung vermindert aber die Abfuhrleistung
wesentlich, so daß sich der Wagenpark nicht wirtschaftlich genug ausnutzen läßt.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, mit der ein einzelner Mann
mühelos die schweren Müllkübel hochheben und in das Kipplager einhängen kann. Der
Abfuhrbetrieb kann damit wirtschaftlicher durchgeführt werden, indem der eine Bedienungsmann
die Kübel heranbringt und der andere Mann zur gleichen Zeit die Kübel entleert.
Dadurch läßt sich entweder für jeden Wagen ein Mann einsparen oder aber die Arbeit
so günstig einteilen, daß auch diese Wagen, die von vielen Gemeinden wegen der hohen
Kosten neuer Wagen nicht außer Dienst gestellt werden können, einen zufriedenstellenden
Betrieb ermöglichen.
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Erreicht wird dies gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß
die Hebevorrichtung einen hubschlittenartigen, nahe an die Fahrbahn heranreichenden
Müllkübeltragarm hat, der mittels an einer oder an beiden Seiten vorgesehenen Zugketten
mit einem ihn anhebenden Tritthebel versehen ist.
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Es sind zwar bereits M;:lkübel-Entleerungsvorrichtungen bekannt, bei
welchen zum Hochziehen der Kübel ein Schlitten benutzt wird, der jedoch vom Antriebsmotor
des Wagens, also mechanisch angetrieben wird. Der Schlitten liegt dabei in der untersten
Stellung so hoch über der Fahrbahn, daß auch hier zwei Mann zum Einsetzen des Müllkübels
in den Schlitten notwendig sind.
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Bei anderen bekannten Entleerungsvorrichtungen an Müllwagen ist zum
Hochschwenken und Kippen der vollen Kübel ein Hebelwerk vorgesehen, das mittels
Handhebels bedient wird. Dies bedingt entweder die Verwendung sehr kleiner, als
unwirtschaftlich aufgegebener Müllkübel oder die Bedienung normaler Kübel durch
zwei Mann, da ein Mann allein auch mit einem noch so günstig übersetzten Hebelwerk
von Hand aus die schweren Kübel nicht hochbringen kann.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausfühiungsform der Erfindung in den verschiedenen
Gebrauchslagen dargestellt.
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Hierbei ist a der Müllwagenkasten mit rückwärtigem Entleerungsdeckel
b, an welchem sich unten die staubfreie Einschüttgosse und die beliebig geartete
Einschüttvorrichtung befinden, die aber auch seitlich am Wagenkasten vorgesehen
sein können. Unten am Deckel b ist ein aus zwei entsprechend weit voneinander entfernten
Platten c bestehender
Lagerbock angebracht, der ein nach oben offenes
Gabellager d bildet. Der Lagerbock c trägt eine zweckmäßig aus zwei zueinander parallelen
Stangen e bestehende Führung für einen Schlitten f, der einen Träger g zum Aufsetzen
des Müllkübels h bildet. Der Träger hat einen Anschlag i und ist so lang, daß der
bis zum Anschlag i aufgesetzte Müllkübel bis über seine Mitte gefaßt ist und damit
beim Kippen ein Übergewicht nach vorn erhält; ein Auge l am Ende des Trägers unterstützt
die Müllküb°elkippung. Der Schlitten f steht unter dem Einfluß einer Rückholfeder
m, die sich einerseits am Schlitten f und andererseits an einem Widerlager n der
Führung e
abstützt. An einer Seite des Lagerbocks c ist ein einarmiger Fußtritthebel
o drehbar gelagert, an welchem eine Kette p, Seil o. dgl. angreift, deren anderes
Ende am Schlitten f befestigt ist. Zweckmäßig kommen zwei zu beiden Seiten vorgesehene
Kettenzüge zur Verwendung, die auf einer durchlaufenden Kettenradwelle r sitzen,
um ein Ecken beim Hochheben des Müllkübels zu vermeiden. Am Lagerbock c ist eine
Gleitschiene s vorgesehen, die der Müllkübelwelle t als Führung dient. Für den Bedienungsmann
ist eine Fußraste u und ein Handgriff v angebracht; zu ist ein Auge am Trittheberg
zum Durchstecken eines Sperriegeibolzens.
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Der hochzuhebende Müllkübel k wird um seine Bodenkanten gerollt, an
den Müllwagen herangebracht und auf den ganz unten befindlichen Träger g (Abb. i)
so aufgesetzt, daß er am Änschlag i anliegt und sodann nach vorn kippt, was zufolge
des Übergewichtes leicht geschehen kann. Der Müllkübel steht dann schräg (Abb. z)
und kommt damit zum sicheren Stand und liegt mit seiner Welle auf der Führungsschiene
s auf. Nun wird der Fußtritthebel o nach abwärts gedrückt und damit der Schlitten
f,-g so weit hochgehoben, daß die Müllkübelwelle t in das Gabellager
d
einfällt (Abb.3). Das Anheben des Müllkübels kann infolge der größeren Kraft
der Fußarbeit viel leichter geschehen als mit der Hand. Der hochgehobene Müllkübel
kann nun entweder von Hand aus oder mittels Kraftantriebs geschwenkt und in den
Müllwagen entleert werden. Nach dem Zurückschwenken des leeren Müllkübels zieht
die Feder m den Schlitten wieder in seine Ausgangslage zurück.
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Beim Fahren sind der Schlitten und der Fußtritthebel so einzustellen
(Abb. q.), daß sie sich genügend hoch über der Fahrbahn befinden, und in dieser
Lage durch irgendeine Verriegelung zu sichern, z. B. mittels eines Steckriegels,
einer Kette u. dgl. Beim Öffnen des Wagenkastendeckels b schwingt die ganze Einrichtung
mit.
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Erwähnt sei noch, daß die Rückzugfeder in auch am Seil- oder Kettenzug
p unmittelbar angreifen kann; bei seitlich am= Wagenkasten angeordneter Einschüttung
ist die Einrichtung naturgemäß ebenfalls seitlich angeordnet.