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Mechanisierte Gewinnungs- und Fördereinrichtung Zusatz zum Patent:
1041444 Die Erfindung betrifft eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung des
Hauptpatents 1041444. Die Erfindung geht demgemäß von einer mechanisierten Gewinnungs-
und Fördereinrichtung mit über die Länge des Abbaustoßes verteilt angeordneten,
in Richtung auf den Abbaustoß nachrückbaren, zwischen Hangendem und Liegendem verspannbaren
Stützgliedern aus, bei welchen die vorgepfändeten kappenartigen Oberteile durch
Führungsgehäuseabschnitte für die in Streblängsrichtung bewegbaren Schälwerkzeuge
verbunden sind und vor dem Strebförderer eine weitere Werkzeugführung vorgesehen
ist. Bei der Bauart nach dem Hauptpatent ist es wesentlich, daß die den Ausbau bildenden
Stützglieder gegen das Hangende verspannbare kappenartige Oberteile besitzen, die
an den vorderen Enden als Träger der oberen Führungen für Schälwerkzeuge ausgebildet
sind. Diese Kappen schmiegen sich zunächst auf einer großen Länge dem Verlauf des
Hangenden an. Die Kappen können daher nicht kippen oder verkanten und bilden damit
einen besonders gut geführten und starken Tragkörper für die Führungsgehäuse der
oberen Schälwerkzeuge. Da sich die Stützglieder im Zuge des Abbaufortschrittes langsam
vorwärts bewegen lassen und ihre Kappen in Berührung mit dem Hangenden bleiben,
müssen auch die Schälwerkzeuge in genau vorbestimmter Weise dicht am Hangenden arbeiten.
Diese Verbindung der oberen Führungsgehäuse von Schälwerkzeugen mit den Oberteilen
der Stützglieder sichert in einfachster Weise einen völlig selbsttätigen Einstellvorgang
für die oberen Führungsgehäuse. Das saubere Herausschneiden der Kohle in dem obersten
Bereich ermöglicht ein störungsfreies Nachführen der Stützglieder, weil die Kappen
nicht an stehengebliebenen Kohlenresten hängenbleiben können.
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Bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent sind die Schälwerkzeuge mit
rückwärts gerichteten Ansätzen in gehäuseartigen Führungsschienen geführt. Die zwischen
den Werkzeugen befindlichen Kettenabschnitte liegen an der offenen Seite der Führungsgehäuse,
so daß diese Kettenabschnitte jeweils mittelbar durch die in die Führungsgehäuse
eingreifenden Werkzeugansätze geführt sind. Die Kette sollte stetig in einer Richtung
umlaufen können. Die Anordnung der Werkzeuge in den Führungsgehäusen erlaubt aber
auch einen periodischen Wechsel der Antriebsrichtung.
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Bei einem gegenüber dem Hauptpatent 1041444 jüngeren Vorschlag
wurden die oberen Führungsgehäuse für die Schälwerkzeuge mittels eines besonderen
Hebel- und Lenkermechanismus an Ausbaugliedern gelagert bzw. aufgehängt. Die Führungsgehäuse
wurden systematisch vor dem Abbaustoß auf- und abbewegt. Die vorliegende Erfindung
betrifft keine Weiterentwicklung dieses zwischenzeitlichen Vorschlags.
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Gemäß der Erfindung wird die Gewinnungs- und Fördereinrichtung nach
dem Hauptpatent 1041444 dadurch wesentlich verbessert, daß die obere Werkzeugführung
in der gleichen Weise wie die untere Werkzeugführung aus hochstegigen Rinnenprofilabschnitten
mit abwärts offenen Führungsrinnen gebildet und das aus mindestens einem Hobelkörper
bestehende obere Schälwerkzeug in der gleichen aufrechten Grundstellung wie der
bzw. die unteren Hobelkörper angeordnet und mit einem unteren Führungsansatz unterhalb
der Führungsgehäuseabschnitte gegen eine parallel zu den Führungsgehäuseabschnitten
angeordnete Stütz- bzw. Gleitschiene abgestützt und in an sich bekannter Weise über
die ganze Streblänge oder eine Teillänge des Strebs pendelnd vor- und zurückbeweglich
angetrieben sind.
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Wesentlich für die Erfindung ist, daß die von den kappenartigen Oberteilen
der Stützglieder getragenen Führungsgehäuse schmal, hochstegig und als abwärts offene
Rinne ausgebildet sind. Es soll ferner durch diese für Ober- und Untertrum gleichmäßig
ausgebildeten besonderen Führungsgehäuse die Voraussetzung zur Verwendung größerer
Hobelkörper im Obertrum geschaffen werden. Derartige Hobelkörper größerer Bauart
können an den Strebenden nicht vom Obertrum ins Untertrum übergeführt werden; andererseits
sind solche größeren Hobelkörper aber gerade im Bereich des Hangenden schwierig
zu führen. Gemäß der Erfindung wird durch die aufrechte Anordnung der Hobelkörper
auf besonderen Führungsgehäusen unmittelbar unter dem Hangenden in
wirksamer
Weise das Schälen von Kohle im oberen Bereich des Abbaustoßes ohne die Notwendigkeit
komplizierter Trag- und Führungsgestelle ermöglicht.
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Schienenartige Werkzeugführungsgehäuse aus hochstegigen Rinnenprofilabschnitten
mit abwärts offenen Führungsrinnen bilden den Gegenstand des älteren Patents 1072
575. Führungsgehäuse dieser Art wurden ursprünglich aber nur an der Abbaustoßseite
eines auf dem Liegenden angeordneten Kratzförderers befestigt, wo der mit dem Führungsgehäuse
zwangsgekuppelte Kohlenhobel ebenfalls auf dem Liegenden abgestützt ist. über die
vorteilhafte Verwendungsmöglichkeit der Führungsgehäuse im Sinne der Erfindung befinden
sich beim älteren Vorschlag keine Hinweise.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die oberen Führungsgehäuse
an etwa senkrecht zum Abbaustoß - gegen federnde Mittel - verschieblich gelagerten
auslegerartigen Gestängeteilen der kappenartigen Oberteile der Ausbauglieder befestigt
ist. Nachgiebige Lagerungen von Führungen für schälende Gewinnungsgeräte sind an
sich bekannt. Die Befestigung der oberen Führungsgehäuse an den verschieblichen
Gestängeteilen der Kappen der Ausbauglieder führt dazu, daß die oberen und die unteren
Lösewerkzeuge sich jeweils auf den Verlauf des Abbaustoßes einstellen können, ohne
das Nachrücken der Ausbauglieder und des Förderers zu behindern.
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In vorteilhafter Weise werden die Schälwerkzeuge mit einem den gewölbten
Kopf der schienenartigen Führungsgehäuse übergreifenden leistenartigen Ansatz gegen
den oberen Bereich der an den Kappen vorgesehenen Gleitschiene abgestützt. Die Gleitschiene
verstärkt die obere Führung und schafft für die in diesem Bereich vorgesehenen Schälwerkzeuge
ähnliche Abstützungsverhältnisse, wie sie bei den unteren Schälwerkzeugen durch
die Seitenwand des Strebförderers vorliegen. Die Führungsgehäuse können dabei ihre
einfache Querschnittsform beibehalten.
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In der Zeichnung ist die Einrichtung nach der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt einen Streb mit der Gewinnungseinrichtung in Seitenansicht
unter Verwendung mehrerer kleiner Hobelkörper; F i g. 2 ist ein Schnitt nach der
Linie II-11 der F i g. 1 in größerem Maßstab.
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Im Abbaustreb sind in seitlichem Abstand voneinander über die Länge
des Strebs verteilt die den Strebausbau bildenden Stützglieder 1 angeordnet, welche
die in Richtung auf den Abbaustoß 2 vorgepfändeten kappenartigen Oberteile
3 besitzen. In den vorderen Enden der Oberteile sind auslegerartige Gestängeteile
3 a angeordnet, die an der Rückseite gegen ein elastisch nachgebendes Rückstellelement,
z. B. eine Feder 3 b, abgestützt sind. Das vordere Ende des Gestängeteiles 3 a ist
lösbar und gelenkig mit einer Gleit- bzw. Stützschiene 3 c gekuppelt, welche unter
Einschaltung von Zwischengliedern 3 d als Träger von Abschnitten rinnenartiger Führungsgehäuse
6 dient.
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Auf dem Liegenden ist vor den Stützgliedern der als Doppelkettenkratzförderer
ausgebildete Strebförderer 4 angeordnet. Die Gleitschiene 3 c und
der Förderer 4 liegen mit ihren Vorderseiten etwa in der gleichen vertikalen, in
Längsrichtung des Strebs ver-. laufenden Ebene. Für die Gewinnung der Kohle dienen
im Abstand voneinander angeordnete, als kleine Kohlenhobel ausgebildete Schälwerkzeuge
5a, die an einem endlosen Zugmittel 5 befestigt sind. Das endlose Zugmittel wird
beispielsweise im Bereich eines Strebendes mittels eines nicht dargestellten Antriebs
in wechselnder Richtung angetrieben. An Stelle eines Zugmittels können auch mehrere,
beispielsweise zwei, vorgesehen sein.
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Die zur Führung der oberen Schälwerkzeuge 5a und gegebenenfalls auch
der Zugmittel s dienenden Führungsgehäuseabschnitte 6 sind an der Gleit- und Stützschiene
3 c befestigt, während die Führungsgehäuseabschnitte 6a vor der Seitenwand des Strebförderers
befestigt sind. Die Führungsgehäuseabschnitte und die Gleitschienenabschnitte besitzen
etwa die Länge der Schüsse des Förderers 4. In entsprechendem Abstand werden
auch die Ausbauglieder 1 angeordnet, so daß die Länge der Führungsgehäuseabschnitte
auch etwa dem Abstand der Ausbauglieder 1 entspricht. Der Abstand ist zu messen
von Mitte Ausbauglied zu Mitte Ausbauglied. Die Abschnitte der Führungsgehäuse und
der Gleitschienen sind gelenkig aneinandergefügt bzw. gelenkig miteinander verbunden.
Die Führungsgehäuse 6 und 6a bilden jeweils eine lange gelenkige Schälwerkzeugführung,
welche sich in horizontaler und vertikaler Ebene den jeweiligen Stellungen des Förderers
und des Ausbaus anpassen können.
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Wie aus F i g. 2 zu erkennen ist, können die unteren Hobelkörper derart
ausgebildet und bemessen werden, daß sie tiefer in den Abbaustoß eindringen als
die oberen Hobelkörper. Diese Anordnung der Hobelkörper hat den Vorteil, daß die
oberen Bereiche der Kohle leichter hereinbrechen und in den Förderer fallen. Infolge
der Einschaltung der elastischen Vordrückelemente 3 b werden die oberen Hobelkörper
stets im sicheren Eingriff mit dem Abbaustoß gehalten. Es kann dadurch während des
Arbeitens der Hobelkörper der Ausbau systematisch nachrücken, wobei durch die Federelemente
Verklemmungen oder Blockierungen verhindert werden.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind am
Liegenden und am Hangenden die Hobelkörper 5 a beispielsweise im Abstand von etwa
10 m voneinander angeordnet. Diese Hobelkörper werden auf den ihnen zugeordneten
Führungsgehäusen 6 bzw. 6a etwa um das Maß ihres Abstandes hin- und hergezogen.
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Die oberen und unteren Führungsgehäuse erhalten etwa die gleiche Querschnittsform.
Die Hobelkörper 5 a erhalten einen Führungsansatz 11. Dieser Führungsansatz
11 der oberen Hobelkörper bewirkt eine gute Abstützung an der Gleit- bzw. Stützschiene
3 c. Die Führungsgehäuse 6 und 6a besitzen einen nach abwärts offenen, nach Art
einer Haarnadel geformten rinnenartigen Querschnitt, wobei die der Stützschiene
3 c bzw. dem Förderer 4 zugewendeten Schenkel 12 länger bemessen sind und einen
rückwärts abgewinkelten Teil 13 besitzen. Zwischen dem Schenkel 13 des oberen Führungsgehäuses
6 und der Stützschiene 3 c ist ein Zwischenglied 3 d eingeschaltet, welches der
Teil 13 untergreift.