DE1202637B - Lichtempfindliches 3-Acylaminopyrazolon-kuppler enthaltendes photographisches Material mit mindestens einer Halogensilberemulsions-schicht - Google Patents
Lichtempfindliches 3-Acylaminopyrazolon-kuppler enthaltendes photographisches Material mit mindestens einer Halogensilberemulsions-schichtInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Gö3c
Deutsche Kl.: 57 b-18/12
Nummer. 1 202 637
Aktenzeichen: A 46126IX a/ 57 b
Anmeldetag: 23. Mai 1964
Auslegetag: 7. Oktober 1965
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Material für die Herstellung von photographischen
Farbbildern nach dem subtraktiven Verfahren durch Farbentwicklung, das charakterisiert ist durch einen
Gehalt an einem neuartigen 3-Acylaminopyrazolon-Purpurkuppler.
Zur Erzeugung des Purpurfarbstoffbildes ist es bekannt, Pyrazolone zu verwenden, die mit Derivaten
des p-Phenylendiamins, sogenannten Farbentwicklern, unter oxydativer Kupplung Purpurfarbstoffe
bilden. Ein Nachteil der Pyrazolone sind die relativ ungünstigsten Absorptionseigenschaften der
daraus entstehenden Farbstoffe.
Es ist ferner bekannt, daß man die ungünstigen Absorptionseigenschaften der Pyrazolonfarbstoffe
durch Verwendung von 3-Acylaminoderivaten des Pyrazolons verbessern kann. Zahlreiche Vertreter
dieser Verbindungsklasse sind inzwischen bekanntgeworden. Im wesentlichen sind solche Vertreter
hergestellt worden, die einen diffusionsverhindernden Rest tragen und mit Hilfe des sogenannten Emulgierverfahrens,
d. h. durch Lösen des Farbkupplers in einem niedrigsiedenden organischen Lösungsmittel
wie Essigsäureäthylester in Gegenwart eines Weichmachers mit der photographischen Emulsion emulgiert
und auf diese Weise in die photographische Schicht eingebracht werden. Fernerhin sind zahlreiche
Vertreter von 3-Acylaminopyrazolonen bekanntgeworden,
die keinen diffusionsverhindernden Rest tragen und für das sogenannte Einentwicklungsverfahren
geeignet sind. Diese Verbindungen bilden mit einem Farbentwickler einen im wäßrigen Milieu
schwerlöslichen Azomethinfarbstoff, der auf Grund Lichtempfindliches 3-Acylaminopyrazolonkuppler
enthaltendes photographisches Material mit mindestens einer Halogensüberemulsionsschicbt
Anmelder:
Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen, Kaiser- Wilhelm-Allee 24
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl-Heinz Menzel, Vaihingen/Enz;
Dr. Erich Böckly, Leverkusen
seiner Schwerlöslichkeit in der photographischen Schicht fest haftet. Weniger zahlreich sind bisher
Vertreter von 3-Acylaminopyrazolonkupplern bekannt,
die einerseits einen diffusionsverhindernden Rest tragen, andererseits an der 1-Stellung des Pyrazolons
einen Phenylring tragen, der durch alkalilöslichmachende saure Gruppen wie Sulfonsäuregruppen
oder Carboxylgruppen substituiert ist, obwohl solche bekannt sind. Solche Farbkuppler können
in bekannter Weise durch Lösen in wäßrigem Alkali und Zugabe dieser Lösung zur photographischen
Emulsion in die photographische Schicht eingebracht werden.
Es wurde nun gefunden, daß Farbkuppler der allgemeinen Formel
R —CO —HN-C
wobei R = gesättigtes oder olefinisch ungesättigtes Alkyl mit 8 bis 20, vorzugsweise mit 15 bis 18
C-Atomen ist, mit Farbentwicklern zu Purpurfarbstoffen kuppeln, deren Absorptionseigenschaften alle
bisher bekannten, alkalilöslichen Abkömmlinge des 3-Acylaminopyrazolons übertreffen und daher in
OC2H5
hervorragendem Maße als Purpurkuppler für die Farbenphotographie geeignet sind.
Dabei überrascht es besonders, daß nur die Verbindung
mit der Äthoxygruppe in Kombination mit der nachbarständigen Sulfogruppe am Phenylring
diese alle ähnlichen Verbindungen übertreffenden
509 690/437
Eigenschaften besitzt. Beispielsweise besitzt die entsprechende Methoxyverbindung oder die Phenoxyverbindung
ungleich schlechtere Absorptionseigenschaften in Form des resultierenden Azomethinfarbstoffes.
Die entsprechenden Propyl- und Butyläther sind präparativ sehr viel schwerer zugänglich und
erreichen in ihren Eigenschaften auch nicht den Äthyläther. Läßt man die nachbarständige Sulfogruppe
weg und erzeugt die Alkalilöslichkeit durch Einführung anderer Substituenten beispielsweise ι ο
durch Einführung des α-Sulfopalmitinsäurerestes oder
des Octadecylenbernsteinsäureanhydridrestes an der Aminogruppe, so wird die Absorption des entsprechenden
Azomethinfarbstoffes zu weit nach kurzen Wellen verschoben. Auch bei Ersatz der Sulfogruppe
durch eine Carboxylgruppe erreicht man nicht die Farbbrillanz wie bei dem beanspruchten
Farbkuppler.
Es bleibt also das überraschende Ergebnis, daß hier nur eine ganz spezifische Konstitution mit einer außergewöhnlich
guten Farbkupplung verbunden ist.
Denselben Farbstoff erhält man auch, wenn man ein WasserstofFatom der Methylengruppe durch eine
weitere Sulfogruppe oder durch ein Halogenatom ersetzt. Die Gradation des Purpurfarbstoffes wird
dann bei der Farbentwicklung verflacht.
Zur Verwendung in Kombination mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Purpurkupplern sind
Silberchlorid, Silberbromid oder Mischungen davon, eventuell mit einem geringen Gehalt von bis zu
10 Molprozent Silberjodid geeignet.
Als Bindemittel für die Schichten können die üblichen wasserdurchlässigen Filmbildner wie insbesondere
Gelatine verwendet werden. Diese kann man jedoch ganz oder teilweise ersetzen durch Produkte
wie Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Alginsäure oder Derivate davon
wie Salze, Ester oder Amide, Stärke oder deren Derivate und ähnliche.
Die Farbkuppler werden der photographischen Schicht vorzugsweise der Halogensilberemulsionsschicht
in Mengen von 15 bis 100 g pro Grammatom
Silber zugesetzt.
Als Farbentwickler sind die üblichen farbgebenden Entwickler geeignet, deren Oxydationsprodukte mit
dem Kuppler unter Bildung eines Purpurfarbstoffes zu reagieren vermögen, bevorzugt sind aromatische
primäre Aminogruppen enthaltende Entwickler insbesondere des p-Phenylendiamintyps.
Beispiel 1
Herstellung des Farbkupplers
Herstellung des Farbkupplers
26,9 g 4 - Äthoxyphenylhydrazinsulfonsäure - (3) und 28 g Natriumacetat sicc. werden in einer Mischung
von 300 cm3 Methanol und 75 cm3 Wasser auf 45°C erhitzt. Bei dieser Temperatur werden 22 g
Iminoätherhydrochlorid des Cyanessigsäureäthylesters
eingetragen. Es wird auf O0C abgekühlt und 1 Stunde gerührt, wobei sich eine klare Lösung bildet.
Hierzu gibt man 20 g Soda sicc. und erhitzt 20 Minuten zum Sieden. Es wird abgekühlt, filtriert und
das Filtrat mit 60 cm3 konzentrierter Salzsäure versetzt. Nach Kühlung wird das ausgefallene Reaktionsprodukt
abgesaugt und mit Methanoi gewaschen. Man erhält etwa 28 g l-(3'-Sulfo-4'-äthoxy)-phenyl-3-aminopyrazolon-(5).
10 gdieses 3-Aminopyrazolons werden in 50 cm3 Pyridin auf 8O0C erwärmt. Bei dieser
Temperatur tropft man 9 g Stearinsäurechlorid hinzu und läßt dann 2 Stunden bei 700C rühren. Man gibt
dann das Reaktionsgemisch in eine Mischung von 500 g Eis und 100 cm3 konzentrierte Salzsäure. Das
Reaktionsprodukt fällt aus und wird abgesaugt. Die feuchte Masse wird dann mit 100 cm3 trockenem
Acetonitril verrührt, und wieder abgesaugt. Es wird dann zweimal mit je 50 cm3 Acetonitril ausgekocht
und erneut abgesaugt. Man erhält 10 bis 12 g 1 - (3' - Sulfo - 4' - äthoxy) - phenyl - 3 - stearoylaminopyrazolon-(5).
Fp. 235 bis 237° C.
Photographische Anwendung
1,5 g obiger Farbkupplersubstanz werden in wenig Methanol angeschlämmt. Man versetzt mit 3 cm3
η-Natronlauge und löst durch Zugabe von 30 bis 50 cm3 Wasser. Die klare Lösung wird mit 10%iger
Zitronensäurelösung oder mit verdünnter Essigsäure auf pH 8 zurückgestellt, mit Wasser auf 100 cm3
aufgefüllt und mit 100 cm3 einer photographischen Halogensilberemulsion vermischt. In bekannter Weise
wird hiermit ein blattförmiger Träger aus Papier oder einer transparenten Unterlage beschichtet. Das belichtete
Material liefert nach Farbentwicklung mit p-Diäthylaminoanilinsulfat ein Purpurbild mit einem
Absorptionsmaximum bei 535 ηΐμ. Bei der photographischen
Verarbeitung, wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält man ein Purpurbild ausgezeichneter
Qualität.
Beispiel 2
Herstellung des Farbkupplers
Herstellung des Farbkupplers
15g 1 - (3' - Sulfo - 4' - äthoxy) - phenyl - 3 - aminopyrazolon-(5)
werden in 75 cm3 Pyridin auf 8O0C
erhitzt. Dann tropft man 12 g Palmitinsäurechlorid hinzu. Es bildet sich eine klare Lösung, die 2 Stunden
bei 8O0C gerührt wird. Die Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1. Man erhält etwa 17 g l-(3'-Sulfo-4'
- äthoxy)- phenyl - 3 -palmitoylaminopyrazolon - (5). Fp. 230 bis 232°C. Bei der photographischen Verarbeitung,
wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält man ein Purpurbild ausgezeichneter Qualität.
Beispiel 3
Herstellung des Farbkupplers
Herstellung des Farbkupplers
15g 1 - (3' - Sulfo - 4' - äthoxy) - phenyl - 3 - aminopyrazolon-(5)
werden in 75 cm3 Pyridin auf 80° C erhitzt. Man tropft 11g Myristinsäurechlorid hinzu
und rührt 2 Stunden bei 80° C. Die Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1. Man erhält etwa 15 g
1 - (3' - Sulfo -4' - äthoxy) - phenyl - 3 - myristoylaminopyrazolon-(5).
Fp. 2400C. Bei der photographischen Verarbeitung, wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält
man ein Purpurbild ausgezeichneter Qualität.
Beispiel 4
Herstellung des Farbkupplers
Herstellung des Farbkupplers
15 g l-(3'-SuIfo-4'-äthoxy)-phenyl-3-aminopyrazolon-(5)
werden in 75 cm3 Pyridin auf 80° C erwärmt. Bei dieser Temperatur tropft man 13,5 g
ölsäurechlorid hinzu und rührt 2 Stunden bei 800C.
Das Lösungsmittel wird im Wasserstrahlvakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in 200 cm3 Aceton
aufgenommen und vom ungelösten Salz filtriert. Die Lösung wird im Vakuum eingedampft. Der Rückstand
wird dreimal kalt mit Acetonitril verrührt und abgesaugt. Schließlich wird noch mit 200 cm3 Essigsäureäthylester
verrührt und abgesaugt. Ausbeute etwa 8 g 1-(3'-Sulfo-4'-äthoxy)-phenyl-3-oleoroylaminopyrazolon-(5).
Fp. 135 bis 1400C. Bei der photographischen Verarbeitung, wie im Beispiel 1
beschrieben, erhält man ein Purpurbild ausgezeichneter Qualität.
Claims (2)
1. Lichtempfindliches 3-Acylaminopyrazolonkuppler
enthaltendes photographisches Material mit mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem 3-AcylaminopyrazoIonkuppler
der allgemeinen Formel:
R — CO — HN — C
R — CO — HN — C
OC2H5
worin R einen gesättigten oder olefinisch ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
2. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
3-Acylaminopyrazolonkuppler enthält, bei dem
der Substituent R einen gesättigten oder olefinisch ungesättigten Alkylrest mit 15 bis 18 C-Atomen
darstellt.
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