DE1197625B - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Copolymerisaten von Aldehyden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Copolymerisaten von AldehydenInfo
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- C08G2/26—Copolymerisation of aldehydes or ketones with compounds containing carbon-to-carbon unsaturation
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
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Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c -19
M52635IVd/39c
26. April 1962
29. Juli 1965
26. April 1962
29. Juli 1965
Es ist bekannt, daß Ketone entweder unter öffnung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung oder der
Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindung copolymerisieren können.
Hochpolymere von Ketenen sind ebenfalls bereits beschrieben worden. Weiterhin ist bekannt, daß ein
Keten mit einem Aldehyd in Gegenwart verschiedener Katalysatoren reagieren kann, wobei zwei Reihen
von Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht entstehen. Mit sauren Katalysatoren wie Schwefelsäure
reagiert der Aldehyd, wenn er eine enolisierbare Carbonylgruppe enthält, in der Enolform, und es
wird so der Ester eines ungesättigten Alkohols erhalten.
Wenn man andererseits als Katalysatoren Verbindüngen
vom Friedel-Krafts-Typ mit kationischer Aktivität wie AlCl3 oder ZnCk verwendet, führt die
Reaktion zwischen einem Keten und einem Aldehyd zur Bildung von Produkten, die einen Viererring
enthalten, entsprechend den /J-Lactonen. Wenn man beispielsweise Benzaldehyd mit Dimethylketen in
Gegenwart von AlBr3 reagieren läßt, wird das Lacton
-CH-C
\
\
/CH3
CH3
O C = O
in guter Ausbeute erhalten.
Beispielsweise ist es aus der französischen Patentschrift 1 262 179 bekannt, Copolymere aus Acetaldehyd
mit anderen Aldehyden, die keine Mehrfachdoppelbindungen oder cycloaromatische Systeme in
α-Stellung zur Carbonylgruppe enthalten, herzustellen. Bei diesem Verfahren wird Bortrifluorid als
Katalysator verwendet. Als Produkte erhält man Polyacetale.
Aus der USA.-Patentschrift 2 296 249 ist es weiterhin bekannt, Formaldehyd mit 0,05 bis 5 Molprozent
eines aliphatischen Acylketens und 0,01 bis 2 Molprozent eines nicht substituierten organischen
Isocyanats umzusetzen. Bei dieser Umsetzung wird kein Katalysator verwendet. Die Reaktionsprodukte
sind keine Copolymeren, sondern werden als Formaldehydpolymere bezeichnet. Diese Polymeren sind
nicht besonders stabil.
Schließlich ist es aus der französischen Patentschrift 1 235 730 bekannt, Polyaldehyde mit Hilfe
von Alkalikatalysatoren herzustellen. Die gebildeten Polymeren haben eine vollständig polyacetalische
Struktur.
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Copolymerisaten von Aldehyden
Anmelder:
Montecatini Societä Generale per l'Industria
Mineraria e Chimica*,· Mail and (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues
und Dipl.-Chem. Dr. H.-G. Eggert,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Giulio Natta,
Giorgio Mazzanti,
Gianfranco Pregaglia,
Giancarlo Pozzi, Mailand (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 27. April 1961 (7721)
Es wurde bereits vorgeschlagen, Copolymere von Ketonen mit Ketenen herzustellen, in denen ein Teil
der Monomereinheiten durch öffnen der Carbonyldoppelbindung eines Ketons gebildet wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Copolymerisaten
von Aldehyden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Aldehyde der allgemeinen Formel
R —C —H
Il
ο
in der R einen Alkyl-, Acyl-, Alkaryl-, Cycloalkyl- oder heterocyclischen Rest bedeutet, mit Ketenen
der allgemeinen Formel
R3Nx
r/C=c=o
in der R3 und R4 gleiche oder verschiedene Alkyl-
oder Arylreste bedeuten, in Gegenwart von Li-
509 628/417
thiumaluminiumhydrid oder Lithiumverbindungen der allgemeinen Formel LiR, in der R ein Wasserstoffatom,
einen Alkyl-, Acyl-, Alkylaryl- oder AIkoxyrest bedeutet, bei Temperaturen zwischen — 1000C
und Raumtemperatur copolymerisiert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht die Copolymerisation aus einer abwechselnden Polyaddition
der beiden Monomeren, wenn diese in geeigneten Verhältnissen zugesetzt werden. Bei dieser
wechselnden Copolymerisation reagiert das Keten ausschließlich über die C — C-Doppelbindung, wodurch
Monomereinheiten vom Typ
15
R4
entstehen.
entstehen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymeren besitzen eine regelmäßige chemische Struktur, die
durch die allgemeine Formel
R3 O H
C — C — O — C-R4
R2
dargestellt werden kann, in der R3 und Rj die vorstehend
angeführte Bedeutung haben.
Die Makromoleküle, die die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate bilden, sind linear und
bestehen aus langen Kopf-Schwanz-Folgen vom Typ
R3 | O | O | H | R3 | ( | — 0- | H |
I
c- |
-c — |
— c —
I |
C- | ) | -C 1 |
||
R4 |
I
R |
R4 | 1 -C |
1 R |
|||
(D
40
(R. R3 und R4 haben die vorstehend angeführte
Bedeutung).
Wie aus der vorerwähnten Strukturformel ersichtlich ist, ist in jeder sich wiederholenden Einheit
das in der Hauptkette vorliegende Kohlenstoffatom, das von der öffnung der Carbonyldoppelbindung des
Aldehyds stammt, asymmetrisch, auch wenn R3=R4
ist. Wenn dagegen R3 von R4 verschieden ist, enthält
jede der sich wiederholenden Einheiten zwei Zentren der optischen Asymmetrie.
Damit die neuen erfindungsgemäß hergestellten Polymeren kristallisierbar sind, müssen wenigstens
über lange Abschnitte der Hauptketten alle asymmetrischen Kohlenstoffatome jedes vorhandenen
Typs in gleicher sterischer Konfiguration vorliegen, oder es müssen sich die beiden möglichen sterischen
Konfigurationen regelmäßig wiederholen.
Durch Copolymerisation eines symmetrischen Ketens mit einem Aldehyd werden Copolymere
erhalten, die sich schon im rohen Zustand ohne jegliche Fraktionierung bei der Röntgenanalyse
kristallin erweisen. Die höchste Kristallinität wurde bei den aus Dimethylketen und Aldehyden RCHO
erhaltenen Copolymeren beobachtet, wobei R einen aromatischen oder heterocyclischen Ring darstellt.
Besonders interessante Ergebnisse wurden erhalten, wenn man als Aldehydverbindungen Benzaldehyd,
o- oder p-Chlorbenzaldehyd oder Furfural verwendet.
Daraus ergibt sich, daß die erfindungsgemäß durch Copolymerisation von Ketenen mit Aldehyden erhaltenen
Produkte der allgemeinen Formel (1) zur Klasse der Polyester gezählt werden können.
Polyester der Formel (1), bei denen R2, R3 und R4
von Wasserstoff verschieden sind, waren bisher nicht bekannt und wurden durch die erwähnte Copolymerisation
von Ketenen mit Aldehyden erstmals hergestellt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Herstellung von Polyestern dieser Art nicht durch öffnung von
Lactonringen erhalten werden kann. Zur Herstellung eines Polyesters dieser Art müßte ein Lacton der
Formel
H R3
R2 — C — C — Ri
R2 — C — C — Ri
O C = O
geöffnet werden.
Diese Reaktion, die im Fall von Propiolacton, (d. h. wenn R2, R3 und R4 Wasserstoffatome sind)
und im Falle von jö-Butyrolacton (d. h. wenn R2 eine
Methylgruppe und R3 und R4 Wasserstoffatome sind)
möglich ist, kann bei Lactonen nicht eintreten, bei denen eine größere Zahl von Wasserstoffatomen
durch Alkylgruppen substituiert ist. Es ist bekannt, daß in diesem Fall bei der Reaktion CO2 entwickelt
wird und ein Olefin entsteht (siehe z. B. Z a η g, J. Am. Chem. Soc. 72. 2998 [1950]).
Es konnte daher nicht vorausgesehen werden, daß die Herstellung von hochmolekularen linearen Copolymerisaten
von Ketenen mit Aldehyden, die die regelmäßige Struktur eines Polyesters besitzen,
möglich ist.
Außerdem konnte nicht vorhergesehen werden, daß diese Copolymerisation zur Bildung von Copolymerisaten
führt, die gemäß Röntgenanalyse kristallin sind und aus sterisch geordneten Makromolekülen
bestehen.
Wenn die beiden Monomeren in äquimolarem Verhältnis zusammengebracht werden, ist das Polymerisationsprodukt
im wesentlichen ein alternierendes Copolymerisat. Wird dagegen ein Überschuß an Ketenverbindung verwendet, so kann man ein
lineares Polymerisat erhalten, bei dem Folgen von Polyestereinheiten mit Folgen abwechseln, in denen
nur Monomereinheiten die vom Keten abgeleitet sind, vorliegen.
Arbeitet man mit einem Überschuß an einem Aldehyd, der unter den Reaktionsbedingungen kein
Homopolymerisat bilden kann (z. B. Benzaldehyd), besitzt das isolierte Produkt die Struktur eines
alternierenden Copolymeren. Wenn jedoch ein Überschuß eines Aldehyds vorliegt, der unter den Reaktionsbedingungen
polymerisieren kann (z. B. Butyraldehyd). werden Polymere erhalten, bei denen Folgen von alternierendem Copolymerisat und
Folgen, die durch Polyaddition des Aldehydprodukts gebildet sind, vorliegen.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Copolymeren bestehen aus hochmolekularen linearen Makromolekülen,
wie sich aus den Werten der spezifischen Viskosität ihrer Lösungen in Chloroform ergibt.
Obwohl es nicht leicht ist, einen exakten Molekulargewichtswert aus diesen Viskositätswerten zu
errechnen, kann man doch daraus ersehen, daß die neuen Copolymeren ein Molekulargewicht besitzen,
das wenigstens höher als 10 000 ist. wenn man auch die Unlöslichkeit der erfindungsgemäß erhaltenen
Produkte in kochendem Aceton berücksichtigt. Es ist nämlich bekannt, daß Produkte mit der Struktur
eines Polyesters in kochendem Aceton unlöslich sind, wenn ihr Molekulargewicht über 10 000 liegt.
Die Zusammensetzung der neuen Copolymeren entsprechend einem äquimolaren Gehalt an Keten
und Aldehyd wurde durch Elementaranalyse und durch physikochemische Analysen, z. B. durch Infrarotspektrographie,
der erhaltenen Produkte festgestellt. Die chemische Struktur der neuen Copolymeren
wurde nach chemischen Methoden bestimmt.
So ergab beispielsweise im Falle von Benzaldehyd-Dimethylketen-Copolymeren
die Elementaranalyse folgende Werte: ■
Gefunden ... C 73,5%, H 9.06%;
berechnet für
berechnet für
CH3O
I Il
— c —c —ο —c-
CH3
C 73.3%. H 8,95%.
Die Regelmäßigkeit der Verkettung der beiden Monomereinheiten war aus der bei der Röntgenanalyse
beobachteten hohen Kristallinität ersichtlich.
Außerdem wurde durch Reduktion dieses Copolymeren mit LiAlHi in Tetrahydrofuranlösung mit
sehr guten Ausbeuten ein Produkt isoliert, das aus niedrigsiedendem Petroläther kristallisiert werden
kann und einen Fp. von 80 bis 8I0C besitzt.
Die Elementaranalyse und kryoskopische Bestimmung des Molekulargewichts stimmten überein
mit der Formel
C6H5 CH3
HO-C C — CH2OH
H CH3. ;
entsprechend 1 -Phenyl-2.2'-dimethylpropandiol. Diese
Formel wurde auch durch Infrarotspektrographie bestätigt.
Die Ergebnisse dieser Hydrogenolyse zeigen, daß die Makromoleküle des ursprünglichen Dimethylketen-Benzaldehyd-Copolymeren
aus einer regelmäßigen Wiederholung von Struktureinheiten und von langen Folgen der Art
C6H5 CH3O
— o —c-
C6H5 CH3 O
-C — C — O — C-
C-C
CH3
CH3
bestehen.
Aus den durch Copolymerisation von Benzaldehyd mit Dimethylketen erhaltenen Rohprodukten
kann man durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln Fraktionen mit einem verschiedenen Molekulargewicht
und einem verschiedenen Kristallinitätsgrad bei der Röntgenanalyse abtrennen. Die
für diesen Zweck geeigneten Lösungsmittel sind z. B. Aceton. Diäthyläther und Benzol. Die hochkristallinen
Dimethylketen-Benzaldehyd-Cbpolymere haben einen Schmelzpunkt von ungefähr 290°C und
schmelzen ohne Zersetzung.
Die erfindungsgemäß hergestellten neuen Copolymere von Aldehyden mit Ketenen werden durch
Copolymerisation der Monomeren in Gegenwart von Katalysatoren erhalten, die aus Lithiumaluminiumhydrid
oder Lithiumverbindungen der Formel LiR, in der R ein Wasserstoffatom oder einen
Alkyl-, Aryl-, Alkylacyl- oder Alkoxyrest bedeutet, bestehen.
Vorgezogen werden Katalysatoren, die aus Lithiumalkylen.
-arylen oder -alkylarylen, wie Lithiummethyl. Lithiumbutyl. Lithiumamyl, Lithiumphenyl.
Lithiumphenyläthyl oder LiAlHi. bestehen.
Die Copolymerisation kann bei Temperaturen zwischen — 1000C und Raumtemperatur, vorzugsweise
zwischen —80 und — 300C. durchgeführt
werden.
Es kann zweckmäßig sein, bei niedriger Temperatur zu arbeiten, da bei Raumtemperatur die Reaktion
sehr schnell und in manchen Fällen sogar explosiv verläuft.
Die Copolymerisation kann in Abwesenheit von Lösungsmitteln durchgeführt werden. Vorzugsweise
wird im allgemeinen jedoch in Gegenwart eines Lösungsmittels gearbeitet, das durch Erniedrigung
der Monomerkonzentration eine Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit bewirkt, die sonst zu hoch
sein kann.
Als Verdünnungsmittel können Lösungsmittel verwendet werden, die unter den Polymerisationsbedingungen nicht mit den Monomeren reagieren
und die sich bei Reaktionstemperatur nicht verfestigen. So können beispielsweise Propan. Pentan.
n-Heptan. Isooktan. Toluol oder Diäthyläther verwendet werden.
Die Polymerisation kann unter verschiedenen Arbeitsbedingungen entweder kontinuierlich oder
absatzweise durchgeführt werden. So kann man beispielsweise den Katalysator oder seine Lösung
dem Monomer oder einer Monomerlösung, abgekühlt auf Polymerisationstemperatur, zusetzen und
die Zusatzgeschwindigkeit des Katalysators je nach der jeweiligen Aktivität des Katalysators selbst
regeln.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Copolymeren können auf dem Gebiet der Plaste Verwendung
finden. Die kristallinen Produkte, z. B. insbesondere Dimethylketen-Benzaldehyd-Copolymere sind zur
Herstellung von orientierten Filmen und Textilfasern geeignet.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert. In den Beispielen wurde die Polymerisation
unter Stickstoff durchgeführt.
C0 B e i s ρ i e 1 1
15 ml einer 4molaren Toluollösung von Dimethylketen und 6 ml Benzaldehyd werden unter einer
inerten Atmosphäre in einen Dreihalskolben gebracht, der mit einem mechanischen Rührwerk und
einem Tropftrichter versehen ist. Der Kolben wird auf —78 0C gekühlt und 10 ml einer Toluollösung.
die 1 mMol Butyllithium gelöst enthält, tropfenweise zugesetzt.
45
55
7 8
Die Reaktion verläuft sehr schnell und exotherm. Nach Extraktion mit kochendem Benzol beträgt
Innerhalb weniger Minuten steigt die Viskosität der der Rückstand 30%; dieser erweist sich bei der
Lösung an, und es bildet sich eine gelatinöse Masse. Röntgenanalyse als kristallin.
Nach 20 Minuten wird der Katalysator mit Me- _ . . .
thanol zersetzt. Der Methanolüberschuß bewirkt die 5 ü e 1 s ρ 1 e 1 3
Ausfallung eines weißen pulvrigen Produkts, das in Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise
kochendem Chloroform, Nitrobenzol oder Benzol wird eine Lösung von 13,5 ml Dimethylketen
teilweise löslich ist. (0,153 Mol) und 37,8 ml Furfural (0.459 Mol) in
Es werden 6,5 g Polymerisat erhalten entsprechend 75 ml Toluol hergestellt, zu der 1,5 ml einer l,35moeiner
Ausbeute von 62%, berechnet auf das zu- 10 laren Lösung von Lithiumbutyl in Petroläther zugesetzte
Dimethylketen. gesetzt werden. Die Viskosität nimmt langsam zu".
Das rohe, noch keiner thermischen oder mecha- Nach 7 Stunden wird die Reaktionsmischung mit
nischen Behandlung unterworfene Polymerisat zeigt Methanol behandelt, wobei man eine ölige weiße
bei der Röntgenanalyse eine klare Kristallinität, die Masse erhält, die sich langsam zu einer pulvrigen
zunimmt, wenn man das Probestück in kochendem 15 Masse verfestigt.
Heptan oder Cyclohexanon thermisch behandelt. Das Es werden 3,2 g Polymerisat erhalten, das in
Polymerisat wurde durch Extraktion mit verschie- kaltem Benzol und Chloroform vollständig löslich ist.
denen Lösungsmitteln bei deren Siedepunkt frak- Das Polymerisat erweist sich bei der Röntgen-
tioniert, wobei man folgende Fraktionen erhielt: analyse als vollständig kristallin und ergibt ein für die
Ätherextrakt 23 4% 20 P°lyesterstruktur charakteristisches Infrarotabsorp-
1 iqoin tionsspektrum.
^Q 70/ Der Polyester ist m heißem Äther teilweise loslich.
Die m Äther unlösliche Fraktion schmilzt bei
Während die Ätherfraktion und die Benzolfraktion ungefähr 1800C.
eine schlechte Kristallinität zeigen, ist der Rückstand 25 .
nach der Benzolextraktion bei der Röntgenanalyse Beispiel 4
hoch kristallin. Es wird eine Lösung von 12 ml Dimethylketen
Die durch Verformung der Ätherfraktion, der (0,138 Mol) und 19,2 g p-Chlorbenzaldehyd
Benzolfraktion und des Rückstandes nach der (0,138 Mol) in 120 ml Toluol hergestellt, zu der,
Benzolextraktion erhaltenen Probestücke zeigen bei 30 während die Temperatur im Reaktionsgefaß bei
verschiedenen Temperaturen eine verschiedene Di- —35 0C gehalten wird, 1,9 · 10~3 Mol Lithiumbutyl
mensionsstabilität. und 0,394 g Brucin zugesetzt werden.
Der Benzolextrakt ist bei ungefähr 2500C völlig Nach 2x/2 Stunden werden der Ketenüberschuß
flüssig, während der Rückstand nach der Benzol- und der noch vorhandene Katalysator mit Methanol
extraktion bei ungefähr 2900C kristallographisch 35 zerstört. Es werden 20,8 g weißes Polymerisat erschmilzt,
halten, das in kaltem Benzol und Chloroform fast
r,. τ,, . , ·!.<. f 1 j r. * ··<. vollständig löslich ist. Nach Extraktion mit kochen-
Die Elementaranalyse gibt folgende Prozentsatze: dem ^ wifd em Rückstand in einer Mcnge von
Rohpolymerisat C = 76,35%, H = 6,63%; 76,4% erhalten, der nicht bei Temperaturen unter
Mit kochendem Benzol 4° 29^^^alt der mit Äther nicht extrahierbaren
C = 74,500/0, η β 6,81o/o. fraktion beträgt 17,1% (berechnet für
Berechnet für ^ Clh Q [-(CHs)2COO - CHC6H4Cl] ... 16,9%).
I I Il 45 Beispiel 5
Y 1 Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise
I I werden 18,3 g m-Nitrobenzaldehyd in 150 ml Toluol
3 bei Raumtemperatur gelöst und 10,5 ml Dimethyl-
C = 74.97%, H = 6,87%. 50 keten in 30 ml Toluol zugesetzt.
. . Der Reaktionskolben wird auf —30° C gekühlt
Beispiel 2 und j 5 mj ejner i%35molaren Lösung von Lithium-
15 ml Dimethylketen (0,171 Mol), 60 ml Toluol butyl in Petroläther (Siedestrecke 40 bis 6O0C)
und 17,25 ml Benzaldehyd werden in ein 250-ml- tropfenweise zugesetzt.
Probierrohr gebracht, das mit einem seitlichen Hahn 55 Die Reaktionsmasse wird etwas trüb. Nach 3 Stun-
zum Einleiten von Stickstoff versehen ist. den wird sie mit Methanol gefallt, wobei 7,5 g eines
Nach Kühlen mit flüssiger Luft werden 0,9 ml schwachgelben Polymeren erhalten werden, das
einer I,35molaren Lösung von Lithiumbutyl in unlöslich in Äther und Heptan, jedoch völlig löslich
wasserfreiem Petroläther (Siedebereich 40 bis 6O0C) in kaltem Aceton oder Chloroform ist.
zugesetzt. 60 stickstoff gefunden .. .6,23%;
Die Temperatur wird eine Weile ansteigen ge- stickstoff berechnet für
lassen, um die Masse zu schmelzen und die Homogenisierung zu erreichen, worauf die Masse wiederum — (CHa^COOCHCeHi(NO2) — ... 6,33%. mit flüssiger Luft gekühlt wird. „ . . . ,
Nach 20 Stunden wird das Produkt mit Methanol b5 b e 1 s ρ 1 e 1 0
behandelt und dabei 21,3 g Polymerisat isoliert (mit Nach den im Beispiel 1 beschriebenen Bedineiner Ausbeute von 68%, bezogen auf das eingesetzte gungen wird eine Lösung von 14,5 ml Dimethylketen Dimethylketen). und 15,6 ml Benzaldehyd in 90 ml Toluol hergestellt
lassen, um die Masse zu schmelzen und die Homogenisierung zu erreichen, worauf die Masse wiederum — (CHa^COOCHCeHi(NO2) — ... 6,33%. mit flüssiger Luft gekühlt wird. „ . . . ,
Nach 20 Stunden wird das Produkt mit Methanol b5 b e 1 s ρ 1 e 1 0
behandelt und dabei 21,3 g Polymerisat isoliert (mit Nach den im Beispiel 1 beschriebenen Bedineiner Ausbeute von 68%, bezogen auf das eingesetzte gungen wird eine Lösung von 14,5 ml Dimethylketen Dimethylketen). und 15,6 ml Benzaldehyd in 90 ml Toluol hergestellt
Claims (1)
- 9 10und, während der Reaktionskolben auf —78 0C tionsmasse mit Methanol gefällt, das wenige mlgehalten wird, 1,5 ml einer gesättigten ätherischen Hydrazinhydroxyd enthält, wobei eine weiße viskoseLösung von L1AIH4 zugesetzt. Masse erhalten wird, die dann mit Aceton gemischtNach 3,5 Stunden wird Methanol zugesetzt, der und wieder mit Methanol gefällt wird.Niederschlag abfiltriert und getrocknet. Es werden 5 Die so erhaltene pulvrige Masse beträgt 4,2 g; sieso 3.5 g Polyester erhalten. Das Polymerisat wird ist löslich in Benzol und teilweise löslich in Äther,dann mit kochenden Lösungsmitteln extrahiert, wo- Die in Äther unlösliche Fraktion ist bei Tempera-bei folgende Fraktionen erhalten werden: türen unter 1400C stabil..... , .„ 8,0, Nach thermischer Behandlung bei 1100C zeigt sieAtnerextraKt „ „ni ro bei der Röntgenanalyse deutliche Kristallinität.Benzolextrakt 58,53% 6 JRückstand 12,64% B e i s ρ i e 1 10... 15 ecm Dimethylketen. 100 ecm Toluol undBeispiel / 17 25 ccm Benzaldehyd werden in die im Beispiel 1Nach den im Beispiel 1 beschriebenen Arbeits- 15 beschriebene Reaktionsvorrichtung eingeführt. Zubedingungen werden 0,1 g Lithium-n-butylat zu einer der in Bewegung gehaltenen Reaktionsmasse, die beiLösung von 4,5 ml Dimethylketen und 5,2 ml Benz- -780C gehalten wird, werden 10 ecm Toluollösungaldehyd in 40 ml Toluol zugesetzt. Der Katalysator mit einem Gehalt von 0,196 g Lithiumtolyl (0,002 Mol)ist in der Reaktionsmischung nicht völlig gelöst und tropfenweise zugegeben. Nach 60 Minuten wirdwird durch heftiges Rühren in Suspension gehalten. 20 Methanol zugegeben und der dabei gebildete Nieder-Es wird eine Wärmeentwicklung der Masse beob- schlag abfiltriert und getrocknet. Man erhält 16,4 gachtet, während die Viskosität der Masse zunimmt. eines weißen Produktes; das entspricht einer Aus-Nach 7 Stunden wird das erhaltene Polymerisat beute von 55%, bezogen auf die eingeführte Dimethyl-mit Methanol gefällt; es wiegt nach Trocknen 6,8 g. ketenmenge. Das Polymere ist gemäß Röntgen-Es ist löslich in kaltem Benzol und teilweise löslich 25 analyse kristallin. Das Infrarotspektrum zeigt diein Aceton. Die in heißem Äther unlösliche Fraktion typische Polyesterstruktur,beträgt 72,5% des Gesamtpolymeren und erweist ,sich bei der Röntgenanalyse als schwach kristallin. Patentanspruch:. -ίο Verfahren zur Herstellung von hochmole-Beispiel« ^0 kularen linearen Copolymerisaten von Aldehyden,Nach den im Beispiel 1 beschriebenen Arbeits- dadurch gekennzeichnet, daß manbedingungen, wobei jedoch das Bad bei —300C Aldehyde der allgemeinen Formel
gehalten wird, werden 5,5 ml Benzaldehyd und 4,5 mlDimethylketen in 80 ml Toluol gelöst. R — C — HDie Lösung wird heftig gerührt und 0,21 mMol 35 ||n-Lithiumbutyl zugesetzt. Es wird eine starke Wärme- O
entwicklung beobachtet, während die Viskosität sehrschnell zunimmt. in der R einen Alkyl-, Aryl-, Alkylaryl-, Cyclo-Nach 5 Minuten wird das erhaltene Polymerisat alkyl- oder heterocyclischen Rest bedeutet, mitmit Methanol gefällt; nach Waschen und Trocknen 40 Ketenen der allgemeinen Formelwiegt das Polymerisat 8,5 g. ™Durch Fraktionierung mit kochenden Lösungs- \q — q==qmitteln werden folgende Fraktionen erhalten: r. /Ätherextrakt 14,2% ■ _■ τ> j^t-uj 1 · j λ n 1ο 1 t o]_t O7 T0; 45 in der Ra und R4 gleiche oder verschiedene Alkyl-Sstand 48 6° η oder AryIreste bedeuten, in Gegenwart vonKucKsidna ta,o /0 Lithiumaluminiumhydrid oder Lithiumverbin-_ . . . _ düngen der allgemeinen Formel LiR, in der Rü e ' s P 1 e l y ein Wasserstoffatom, einen Alkyl-, Aryl-, Alkyl-Nach den im Beispiel 1 beschriebenen Arbeits- 50 aryl- oder Alkoxyrest bedeutet, bei Temperaturenbedingungen wird eine Lösung von 18-ml Di- zwischen —100° C und Raumtemperatur copoly-methylketen (0,206 Mol) und 20 ml n-Butyraldehyd merisiert.(0,222 Mol) in 100 ml n-Heptan hergestellt.Nach Abkühlen auf—780C werden 20 ml Heptan- In Betracht gezogene Druckschriften:lösung mit einem Gehalt an 3,3 · 10"3 Mol n-Butyl- 55 Französische Patentschrift Nr. 1 235 730;lithium zugesetzt. Nach 2 Stunden wird die Reak- USA.-Patentschrift Nr. 2 296 249.509 628/417 7.65 ® Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT1197625X | 1961-04-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1197625B true DE1197625B (de) | 1965-07-29 |
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