DE1172430B - Verfahren zur Herstellung von hochpolymeren ª‡-substituierten Acrylnitrilen mit stereo-regelmaessiger Struktur - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochpolymeren ª‡-substituierten Acrylnitrilen mit stereo-regelmaessiger StrukturInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C08f
Deutsche Kl.: 39 c - 25/01
Nummer: 1172430
Aktenzeichen: M 52014IV d / 39 c
Anmeldetag: 5. März 1962
Auslegetag: 18. Juni 1964
Aus der französischen Patentschrift 1210743 ist ein Verfahren zur Polymerisation von ungesättigten Verbindungen
der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von hochpolymeren
α-substituierten Acrylnitrilen mit stereoregelmäßiger Struktur
α-substituierten Acrylnitrilen mit stereoregelmäßiger Struktur
CH9-C
in der A unter anderem einen Rest —CN und B Wasserstoff oder Methylreste bedeuten, bekannt, bei
dem metallorganische Verbindungen als Katalysatoren verwendet werden, die Lithium, Natrium, Magnesium
oder Aluminium als Metall enthalten. Des Verfahren wird bei Temperaturen zwischen 0 und 1000C durchgeführt.
Die dabei erhaltenen Polymeren sind feste Produkte, die gute mechanische Eigenschaften aufweisen
sollen und zur Herstellung von plastischen und elastischen Materialien geeignet sind. Über die
Struktur der Produkte ist nichts ausgesagt.
Im Gegensatz zu «-Methyl-acrylnitril, von dem amorphe Hochpolymere mit ataktischer Struktur in
der Literatur bekannt sind, sind Polymere der höheren Homologen der Reihe, in denen R von CH3 verschiedene
organische Reste bedeutet, vollständig unbekannt.
Im Falle des «-Äthyl- und des «-n-Pentyl-acrylnitrils
ist lediglich ihre Fähigkeit bekannt, mit gewissen Monomeren, wie Vinylsulfonen (USA.-Patentschrift
2605256) und Butadien (CS. Marvel und Mitarbeiter,
Ind. Eng. Chem., 46, 804 [1954]) zu copolymerisieren. Von diesen Monomeren sich ableitende
Hochpolymere wurden indessen niemals beschrieben. Vielmehr wurde erst kürzlich festgestellt, daß es nicht
möglich ist, α-Äthyl- oder «-naPentyl-acrylnitril mit
nach einem Radikalmechanismus wirkenden Katalysatoren oder mit Katalysatoren vom Ionentyp zu
polymerisieren (CS. Marvel, ibid.). Darüber hinaus findet sich in der Literatur kein Hinweis auf
Polymere, die sich von Monomeren der aliphatischen Reihen, jedoch verschieden vom «-Äthyl- oder
rt-n-Pentyl-acrylnitril, ableiten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von polymeren «-substituierten Acrylnitrilen
durch Polymerisation der Monomeren bei Temperaturen zwischen —50 und +1200C in Gegenwart
von Katalysatoren, die aus metallorganischen Verbindungen der allgemeinen Formel MeR'JR/'sXc
bestehen, in der Me ein Metall der Gruppen Ia, II oder III des Periodischen Systems der Elemente, R' und R"
gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl- oder Cyclo-Anmelder:
Montecatini Societä Generale per I'Industria
Mineraria e Chimica, Mailand (Italien)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
Giulio Natta,
Gino Dall'Asta,
Giorgio Mazzanti, Mailand (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 7. März 1961 (4235)
alkylreste, X Halogen und a = 0, 1,2 oder 3, b — 1,
2 oder 3, c = 0, 1 oder 2 bedeuten und c = 0 ist, wenn Me ein Metall der Gruppen Ia ist und a + b + c
der Wertigkeit des Metalls entsprechen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Monomere der allgemeinen
Formel
— C -
'CN
in der R einen linearen Rest mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder einen verzweigten Rest mit 3 Kohlenstoffatomen
bedeutet, polymerisiert werden.
Besonders geeignete Metalle (Me) für das erfindungsgemäße Verfahren sind: Lithium, Natrium, Kalium,
Beryllium, Magnesium, Zink, Cadmium und Aluminium.
409 600/420
3 4
Als Katalysatoren, die die besten Ergebnisse liefern, Verbindung mit einer konstanten Art der Öffnung der
seien erwähnt z. B. Lithiumbutyl, Berylliumdiäthyl, polymerisierbaren Doppelbindung ist vermutlich die
Magnesiumdiäthyl, Magnesiumdiphenyl, Magnesium- Ursache der Stereospezifität des Verfahrens,
dicyclohexyl, Magnesiumdibenzyl, Monoäthyl-magne- Die stereoregularen Polymerisationen werden bei
sium-monobromid, Monoäthyl-magnesium-monochlo- 5 Temperaturen zwischen —50 und 4-12O0C ausgeführt,
rid, Monophenyl-magnesium-monobromid und Mono- Mit Monomeren, die eine Äthylgruppe als Substituenphenyl-magnesium-monochlorid.
ten in «-Stellung enthalten, werden sehr gute Ergeb-
Die besten Katalysatoren, sowohl hinsichtlich der nisse bei Temperaturen zwischen 0 und 1200C erUmwandlung
vom Monomeren zum Polymeren als halten; mit Monomeren, die höhere Gruppen (z. B.
auch hinsichtlich der Eigenschaften des Polymeren, io n-Propyl oder Isopropyl) in «-Stellung enthalten, ist
sind die Magnesium-, Beryllium- und Lithiumverbin- es ratsam, bei Temperaturen zwischen —30 und +80°C
düngen. zu arbeiten.
Die Konzentration des Monomeren in bezug auf den Diese Polymerisationsverfahren liefern hohe AusKatalysator kann innerhalb weiter Grenzen variiert beuten. Es werden in verhältnismäßig kurzen Zeiten
werden. Es ist jedoch vorteilhaft, innerhalb von 10: 1 15 hohe Umsetzungen von Monomerem zu Polymerem
und 200 : 1 liegende Molverhältnisse von Monomerem bei den angeführten Temperaturen erreicht,
zu Katalysator zu verwenden. Die erfindungsgemäß hergestellten Hochpolymeren
Sehr gute Umsetzungen von Monomerem zu Poly- und insbesondere die aus den genannten Monomeren
merem werden mit Molverhältnissen zwischen 20: 1 abgeleiteten linearen Kopf-Schwanz-Polymeren mit
und 50: 1 erhalten. 20 regulärer Struktur sind im Rohzustand mehr oder
Die Polymerisation von in Λ-Stellung mit linearen weniger gefärbte Pulver (von Gelb bis Rot oder Violett).
Resten mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder mit Durch eine kurze Behandlung bei Raumtemperatur
einem verzweigten Rest mit 3 Kohlenstoffatomen sub- mit ungefähr 5 bis 10 % Chlorwasserstoffsäure entstituierten
Acrylnitrilen kann mit Hilfe der Katalysa- haltendem Methanol wird der Katalysatorrückstand
toren in Abwesenheit von Lösungsmitteln durchgeführt 25 entfernt, und das Polymere stellt nach dieser Behandwerden.
Es ist jedoch zweckmäßig, in Gegenwart eines lung im allgemeinen ein weißes Pulver dar.
Lösungsmittels zu arbeiten, um eine Überhitzung zu Die thermischen Behandlungen, entweder im trocke-
vermeiden und einen Katalysatoreinschluß in der nen Zustand oder in hochsiedenden Lösungsmitteln
während der Reaktion gebildeten Masse herabzusetzen. bei über 1200C, bewirken eine zunehmende Verfär-AIs
Verdünnungsmittel werden vorzugsweise inerte 30 bung des Polymeren. Diese Färbung kann im all-Lösungsmittel,
die mit dem Katalysator nicht reagieren gemeinen durch Behandeln mit Methanol und SaIz-
und keine Komplexe bilden, verwendet, insbesondere säure beseitigt werden. Werden die erfindungsgemäß
Kohlenwasserstoffe. Bei Verwendung von aromatischen hergestellten Polymeren vor dem Erhitzen mit geringen
Kohlenwasserstoffen, wie Toluol und Benzol, wurden Mengen besonderer hochsiedender Stoffe, z. B. mit
sehr gute Ergebnisse erhalten. 35 1 bis 5 Gewichtsprozent «-Brombuttersäure, vermischt,
Verbindungen, die Sauerstoff- oder Stickstoffatome kann diese Verfärbung vermieden oder zumindest
mit isolierten Elektronendubletten aufweisen, können weitgehend herabgesetzt werden,
nicht als Lösungsmittel verwendet werden. Tatsächlich Die mit einer linearen Gruppe mit 2 oder 3 Kohlenkönnen
Lösungsmittel, wie Äther und Amin, sich Stoffatomen oder mit einem verzweigten Rest mit
mit dem im Katalysator enthaltenen Metall assoziieren 40 3 Kohlenstoffatomen \-substituierten Polyacrylnitrile
und so die stereoreguläre Polymerisation von die zeigen im allgemeinen eine hohe Strukturregelmäßiggenannten
Substituenten in «-Stellung enthaltenden keit und erscheinen bei der Röntgenanalyse kristallin.
Acrylnitrilen verhindern. Dies unterscheidet das er- Die Kristallisation der Polymeren wird durch Anfindungsgemäße
Verfahren von anderen anionischen wendung einer trockenen thermischen Behandlung bei
Polymerisationen, wie der für den Fall des «-Methyl- 45 150 bis 200° C oder einer Behandlung bei 100 bis 15O0C
acrylnitril beschriebenen (s. zum Beispiel R. Beaman in Gegenwart quellender Lösungsmittel erleichtert.
J. Am. Chem. Soc, 70, 3115 [1958]), bei dem Äther- Die Behandlung mit quellenden Lösungsmitteln ist
lösungen des Monomeren und der metallorganischen besonders zweckmäßig im Falle des Poly-«-äthyl-Magnesiumverbindungen
verwendet werden. acrylnitril, da diese Lösung nicht nur die Kristallisa-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erfor- 50 tion erleichtern, sondern auch einen Teil des amorphen
derlich, daß komplexbildende Lösungsmittel nicht Polymeren lösen. Diese Fraktion beträgt je nach dem
vorliegen (nicht einmal bezüglich des Katalysators in verwendeten Lösungsmittel bis zu 20 bis 35% des
stöchiometrischen Mengen). rohen Polymeren. Im Gegensatz dazu zeigt sich im
Die Bildung eines Komplexes zwischen Monomerem Falle von Polymeren von Acrylnitrilen mit n-Propyl-
und Katalysator ist wesentlich für die stereospezifische 55 oder Isopropylgruppen als \-Substituenten keine in
Polymerisation der Monomeren. Diese Komplexbil- diesen Lösungsmitteln lösliche Fraktion; ihre Wirdung
zeigt sich auch durch die bei Zugabe des Mono- kung ist in diesen Fällen auf eine die Kristallisation
meren zum katalytischen System auftretende intensive erleichternde Quell ung beschränkt. Die verschiedenen
Färbung. Methoden der Nachbehandlung zur Vermeidung von
Die Stereospezifität ist darauf zurückzuführen, daß 60 Verfärbungen oder zur Erhöhung der Kristallinität
das Monomere ein Stickstoffatom mit einem isolierten der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
Elektronenpaar in der an die Vinylidengruppe gebun- Polymerisate sind jedoch nicht Gegenstand der Erdenen
Nitrilgruppe enthält. Dieses Stickstoffatom ge- findung.
stattet eine spezielle Assoziation des Monomeren mit In dem mit einem Geigerzähler aufgenommenen
dem Katalysator während der Polymerisation. Das 65 Röntgen-Pulverdiagramm sind einige den Gitter-Monomerenmolekül
lagert sich daher stets mit der abständen entsprechende Reflexionen festzustellen,
gleichen sterischen Anordnung in die wachsende deren wichtigste in der nachfolgenden Tabelle für die
Polymerenkette ein. Die Konstanz des Einbaues in einzelnen Polymeren wiedergegeben sind.
5 | Polymere | Thermische Behandlung | 6 | Kristallines Polymeres Rohes Polymeres |
Hauptgitterabstände (A) |
Poly-a-äthyl-acrylnitril Poly-Ä-n-propyl-acrylnitril Poly-Ä-isopropyl-acrylnitril |
15O0C gequollen in Dimethyl formamid 150° C gequollen in Anisol trockenes Erhitzen bei 1900C |
65 99 I 99 |
7,9 5,3 9,8 7,7 5,25 3,65 8,25 5,7 |
||
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren sind durch eine außergewöhnliche Unlöslichkeit
in den üblichen organischen Lösungsmitteln gekennzeichnet.
Ausgenommen eine lösliche Fraktion von amorphen Polymeren, wie sie im Fall des Poly-oc-äthyl-acrylnitrils
gefunden wurde, sind die kristallinen Polymeren der Reihe im allgemeinen sogar beim Siedepunkt völlig
unlöslich und werden nur in einigen Fällen durch folgende Lösungsmittel gequollen: aliphatische, cycloaliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, Äther
und Ketone der aliphatischen und aromatischen Reihe. Besonders wirksame Quellmittel sind Benzonitril,
Anisol, Acetophenon, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Pyridin und Nitrobenzol.
Als Folge der Unlöslichkeit dieser Polymeren war es nicht möglich, direkte Bestimmungen des Molekulargewichtes
auszuführen. Die thermischen Eigenschaften, die Möglichkeit warmstreckbare Fasern oder Filme
zu erhalten, die Röntgen- und Infrarotbeugungsspektren und ihre Viskosität im geschmolzenen Zustand
zeigen, daß es sich um hochmolekulare lineare Polymere handelt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen kristallinen Polymeren sind gegen die Einwirkung von Säure sehr beständig.
Sie erscheinen sogar nach mehrstündiger Behandlung mit konzentrierter Salzsäure (38%ig) bei
der Röntgenanalyse noch kristallin, und ihr Stickstoffgehalt ist nur geringfügig vermindert.
Im Gegensatz dazu werden die Polymeren durch Behandlung mit alkalischen Mitteln (z. B. 50% KÖH)
zumindest zu einem hohen Anteil verseift und zeigen einen hohen Gehalt an — COOK-Funktionen.
Die Polymeren zeigen je nach der Art des a-Substituenten
im Ausgangsmonomeren außerordentlich hohe Schmelztemperaturen, wie aus der nachfolgenden
Tabelle ersichtlich ist.
Polymeres | Schmelz temperatur (0C) |
Poly-oc-äthyl-acrylnitril Poly-x-n-propyl-acrylnitril Poly-a-isopropyl-acrylnitril |
190 bis 210 200 bis 220 300 bis 320 |
Die Polymeren können bei geringfügig über ihrer Schmelztemperatur liegenden Temperaturen geformt
werden und ergeben im allgemeinen gefärbte transparente Produkte. Die nach dem Verfahren der Erfindung
erhaltenen Polymeren können durch Formen oder Spinnen weiterverarbeitet werden, wodurch
steife und sehr harte Produkte erhalten werden, die durch die verschiedensten Lösungsmittel und durch
verdünnte Säuren nicht angegriffen werden und hohe thermische Beständigkeit besitzen. Gleichfalls ergeben
sie Fasern mit guten mechanischen und chemischen Eigenschaften.
Die Herstellung von α-Äthyl- und a-Isopropylacrylnitrilen
war, wie bereits angeführt, in der Literatur bereits bekannt. a-n-Propyl-acrylnitril war im Gegensatz
dazu nicht bekannt und wurde folgendermaßen erstmalig hergesetllt.
Die Herstellung von monomerem a-n-Propyl-acrylnitril
wurde in analoger Weise, wie für die anderen Monomeren der Reihe von C. S. M a r ν e 1 und Mitarbeiter
(J. Am. Chem. Soc, 72, 5408 [1950]; 70, 1694 [1948]) beschrieben, vorgenommen. Es wurden
1036 g destillierter n-Valeraldehyd, 1180 g Dimethylaminhydrochlorid
und 1090 g 40%ige Formaldehydlösung in einen mit einem Rückflußkühler, Rührer
und Thermometer versehenen 5-1-Dreihalskolben eingefüllt.
Das Ganze wurde auf 700C erhitzt und 24 Stunden gerührt. Das Reaktionsprodukt wurde
danach dampfdestilliert und die organische, über MgSO4 getrocknete Schicht über eine kleine Kolonne
destilliert. Bei 1170C wurden 652 g (56% Ausbeute
der Theorie) a-n-Propylacrolein mit einem n'a—1,4285
erhalten.
720 g a-n-Propylacrolein und 563 g Hydroxylaminhydrochlorid wurden in einen mit Rückflußkühler,
Thermometer, Tropftrichter und Rührer versehenen 2-1-Dreihalskolben eingefüllt. Innerhalb von 2 Minuten
wird eine wäßrige Lösung vom 429 g Na2CO3 zugesetzt.
Die Temperatur erreicht von selbst 35°C. Die Mischung wird danach 3 Stunden gerührt, das Oxim
abgetrennt, mit Wasser gewaschen, mit MgSO4 getrocknet und in Gegenwart von Hydrochinon unter
vermindertem Druck destilliert. Bei 44°C/0,4Torr werden 546 g (Ausbeute 66 % der Theorie) «-n-Propylacroleinoxim
mit einem Schmelzpunkt von 15°C und nl° = 1,4790 destilliert.
546 g Λ-n-Propylacroleinoxim, 521 ml Essigsäureanhydrid
und 1 g Hydrochinon werden in einen mit einem Rückflußkühler versehenen 1-1-Kolben eingefüllt.
Nach 30 Minuten Erhitzen am Rückfluß und Abkühlen wird die Lösung langsam mit einer wäßrigen
Lösung von 700 g Na2CO3 neutralisiert. Das Produkt
wird wasserdampfdestilliert und der organische Teil abgetrennt, getrocknet und über K2CO3 zunächst
unter vermindertem Druck (70 Torr) und danach unter Normaldruck destilliert. Bei 135°C werden
190 g (Ausbeute 41,5% der Theorie) a-n-Propylacrylnitril
mit einem nf = 1,4185, d"g = 0,782 und
einem Stickstoffgehalt (bestimmt nach der Methode von D u m a s) von 14,97% (N berechnet = 14,74%)
erhalten.
Die Herstellung des a-n-Propyl-acrylnitrils ist nicht
Gegenstand der Erfindung.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert.
7 8
Beispiel 1 ^as P°lymere ist außerordentlich beständig gegen
organische Säuren und Mineralsäuren und erleidet
100 ml wasserfreies Toluol (frei von schwefelhaltigen eine partielle Verseifung nur unter sehr drastischen
Stoffen) und 410 mg (5 mMol) Magnesiumdiäthyl Bedingungen. Im Gegensatz dazu wird es in 50%iger
wurden unter trockenem Stickstoff in einen mit Rührer, 5 KOH-Lösung sehr leicht verseift. Es zeigt eine Schmelz-Tropftrichter
und Rückflußkühler versehenen 250-ml- temperatur von 190 bis 21O0C, wobei das Schmelzen
Dreihalskolben eingefüllt. Die Mischung wurde auf ohne Zersetzung vor sich geht. Das Polymere (sowohl
75 0C erhitzt und unter vorsichtigem Rühren 10 g der kristalline Anteil als auch das Gesamtpolymere)
(124 mMol) reines, wasserfreies x-Äthyl-acrylnitril ist thermoplastisch und kann bei Temperaturen von
in 30 Minuten zugeführt. io 210 bis 2300C durch Spritzgießen, Formpressen,
Sobald die Monomerenzugabe beginnt, nimmt die Auspressen oder Spinnen verarbeitet werden.
Lösung eine rote Farbe an, und nach kurzer Zeit . .
fallen beträchtliche Mengen einer gelatinösen Masse e ι s ρ ι e
aus. Um die Reaktion zu vervollständigen, wird die Die Polymerisation von Λ-Äthyl-acrylnitril wird
Mischung weitere 6 Stunden bei 75° C gehalten und 15 wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, jedoch an
der Kolbeninhalt danach in 500 ml Methanol, enthal- Stelle von 75° C bei 45° C gearbeitet. Wird sonst wie
tend 2 bis 5 % Chlorwasserstoffsäure, gegeben. Wenn im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 7,7 g
der gesamte Niederschlag weiß geworden ist, wird die (entsprechend einer Umsetzung von 77 %) von PolySuspension
filtriert, das Polymere sehr reichlich mit a-äthyl-acrylnitril isoliert. Es zeigt Eigenschaften, die
Methanol gewaschen und danach getrocknet. 20 praktisch identisch sind mit denen der im Beispiel 1
Es werden 6,8 g Poly-ct-äthyl-acrylnitril (entspre- beschriebenen Probe,
chend einer Umsetzung von 68%) erhalten. Das . .
Polymere ist ein weißes Pulver mit einem nach der e 1 s ρ 1 e
Methode von Dumas bestimmten Stickstoffge- Die Polymerisation von Λ-Äthyl-acrylnitril wird wie
halt von 17% (N berechnet nach der Formel (C5H7N)n 25 im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, jedoch an
= 17,27%) und einem Aschegehalt von 0,05%. Es Stelle von 750C bei 150C gearbeitet. Wird sonst wie
ist unlöslich und quillt auch nicht beim Siedepunkt im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 7,9 g
in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, wie (entsprechend einer Umsetzung von 79%) PoIyaliphatischen
oder cycloaliphatischen Kohlenwasser- Λ-äthyl-acrylnitril erhalten, das praktisch identische
stoffen, Estern, Alkoholen, Schwefelkohlenstoff und 3° Eigenschaften mit der im Beispiel 1 beschriebenen
Diisopropyläther. Indessen wird es mehr oder weniger Probe besitzt,
in der Hitze durch verschiedene andere Lösungsmittel- Beispiel 4
die auch Fraktionen von amorphem Polymeren (im
allgemeinen 10 bis 20% des Gesamtpolymeren) lösen, Die Polymerisation von Λ-Äthyl-acrylnitril wird
jedoch den kristallinen Teil des Polymeren (80 bis 90 % 35 wie im Beispiel 2 beschrieben durchgeführt, jedoch
des Gesamten) ungelöst lassen, gequollen. Diese werden an Stelle von Magnesiumdiäthyl 534 mg
Gruppe quellender Lösungsmittel umfaßt aromatische (3 mMol) Magnesiumdiphenyl verwendet. Wird sonst
Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden
Methylenchlorid und o-Dichlorbenzol, Äther, wie 7,9 g (entsprechend einer Umsetzung von 79 %)
Tetrahydrofuran und Dioxan, und Methyl-äthyl-keton. 40 Poly-a-äthyl-acrylnitril erhalten, das praktisch iden-Lösungsmittel,
die eine stärkere Quellwirkung be- tische Eigenschaften mit der im Beispiel 1 beschriesitzen,
lösen bis zu 35% überwiegend amorphes benen Probe aufweist. Polymeres und lassen den Anteil ungelöst, der ein . . 1
hohes Maß an Kristallinität besitzt. Quellende Beispiel 5
Lösungsmittel dieser Art sind Benzonitril, Anisol, 45 Die Polymerisation wird wie im Beispiel 1 beschrie-Dimethylformamid,
Acetophenon und Pyridin. ben durchgeführt. Als Monomeres werden an Stelle
Die durch Dimethylformamid gequollene unlösliche von «-Äthyl-acrylnitril 10 g (105 mMol) reines,
kristalline Fraktion zeigt (nach Entfernung des Lö- wasserfreies oc-Isopropyl-acrylnitril verwendet. Die
sungsmittels durch Trocknung) ein mit einem Geiger- Polymerisation wird bei 45°C ausgeführt,
zähler aufgenommenes Röntgenbeugungsspektrum, 50 Als Katalysator werden 1,08 g (6 mMol) Phenyldas
die Hauptrefiexionen bei Gitterabständen d — 7,9 magnesiumbromid verwendet. Sobald das Monomere
und 5,3 A zeigt. Analoge Spektren können beispiels- zugefügt wird, nimmt die Lösung eine rote Färbung
weise mit Acetophenon oder Tetrahydrofuran als an, und nach kurzer Zeit fallen rote gelatinöse Massen
Quellmittel oder auch vom gesamten Polymeren nach aus. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vortrockener
Behandlung bei 1600C erhalten werden. 55 gegangen, werden 7,4 g (entsprechend einer Umsetzung
Das Polymere besitzt folgende Eigenschaften: Es von 74 %) Poly-ot-isopropyl-acrylnitril isoliert,
kann leicht zu Fäden extrudiert werden, die in der Das Produkt ist ein gelbes Pulver, das einen nach
Hitze verstreckt werden können. Es nimmt nach der Methode von Dumas bestimmten Stickstoff-Behandlung
im trockenen Zustand oder in Gegenwart gehalt von 14,4% (N berechnet auf Grund der Formel
von quellenden Lösungsmitteln bei Temperaturen 60 (C6H9N)n = 14,74%) und einen Aschegehalt von
über ungefähr 1200C eine orange oder rote Färbung 0,10% besitzt. Es ist unlöslich und wird sogar beim
an, die nachfolgend durch eine kurze Behandlung mit Siedepunkt in den meisten organischen Lösungs-5
bis 10% Chlorwasserstoffsäure enthaltendem Me- mitteln, wie aliphatischen, cycloaliphatischen und
thanol beseitigt werden kann. Diese Färbung kann aromatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten aliindessen
vermieden oder zumindest merklich herab- 65 phatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Estern,
gesetzt werden, wenn dem Polymeren vor der ther- aliphatischen Ketonen und Äthern, Methacrylnitril,
mischen Behandlung 2 bis 5 Gewichtsprozent «-Brom- Schwefelkohlenstoff und verschiedenen anderen Löbuttersäure
zugesetzt werden. sungsmitteln nicht gequollen.
Lösungsmittel, wie Benzonitril, Anisol, Acetophenon und Nitrobenzol, quellen das Polymere, ohne
jedoch selbst bei mehrstündiger Berührung mit dem Polymeren bei 150° C nennenswerte Mengen desselben
zu lösen.
Das rohe Polymere ist kristallin, besitzt eine lineare, sterisch regelmäßige Struktur und ist in allen üblichen
Lösungsmitteln praktisch unlöslich.
Die Kristallisation des Polymeren kann durch trockene thermische Behandlung (bei 1800C) oder
durch Quellen in der Hitze mit den genannten quellenden Lösungsmitteln erleichtert werden. Das so behandelte
Polymere zeigt ein mit einem Geigerzähler aufgenommenes Röntgenbeugungsspektrum, das
Hauptreflexionen bei Gitterabständen d = 8,25 und 5,7 Ä zeigt.
Gleich dem Poly-a-äthyl-acrylnitril nimmt auch
kristallines Poly-a-isopropyl-acrylnitril beim Erhitzen auf Temperaturen über 1200C eine rote oder violette
Färbung an und ist gegen organische Säuren und Mineralsäuren sehr beständig, wogegen es durch
50°/0ige KOH-Lösungen stark verseift wird.
Zum Unterschied von Poly-a-äthyl-acrylnitril kann
die von diesem Polymeren angenommene Färbung durch Behandeln mit Methanol und Chlorwasserstoffsäure
nicht leicht entfernt werden.
Es zeigt eine Schmelztemperatur von ungefähr 300 bis 320° C. Sein Stabilitätsbereich im geschmolzenen
Zustand ist jedoch klein (20 bis 3O0C), da über
ungefähr 340° C seine Zersetzung zum Monomeren beginnt. Daher kann es, wenn auch mit einer gewissen
Vorsicht, vorzugsweise durch Formpressen bei ungefähr 300 bis 33O0C geformt werden.
B e i s ρ i e 1 6
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, wobei 723 mg (4 mMol) Phenylmagnesiumbromid verwendet
werden und an Stelle von 450C bei 15°C gearbeitet
wird. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 9 g (entsprechend einer Umsetzung
von 90 °/o) kristallines Poly-a-isopropyl-acrylnitril, das eine Orangefärbung besitzt, erhalten. Das Polymere
zeigt Eigenschaften, die praktisch identisch mit jenen der im Beispiel 5 beschriebenen Probe sind. Auch die
Schmelztemperatur liegt bei ungefähr 310° C.
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, jedoch bei
O0C an Stelle von 15°C gearbeitet. Wird danach wie
im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 8,4 g (entsprechend einer Umsetzung von 84 %) kristallines,
orangegefärbtes Poly-a-isopropyl-acrylnitril erhalten. Es zeigt Eigenschaften, die praktisch identisch mit
denen der im Beispiel 5 beschriebenen Probe sind.
Die Polymerisation von «-Isopropyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, jedoch an
Stelle von Phenylmagnesiumbromid als Katalysator 622 mg (3,5 rnMol) Magnesiumdiphenyl verwendet.
Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegengen, werden 5,6 g (entsprechend einer Umsetzung
von 56%) kristallines Poly-a-isopropyl-acrylnitril mit einer rosa Färbung erhalten. Das Polymere zeigt
praktisch identische Eigenschaften mit der im Beispiel 5 beschriebenen Probe.
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 8 beschrieben durchgeführt, wobei
356 mg (2 mMol) des gleichen Katalysators verwendet werden und bei 0°C an Stelle von 45°C gearbeitet
wird. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 7,2 g (entsprechend einer Umsetzung
von 72%) kristallines Poly-a-isopropyl-acrylnitril erhalten, das mit der im Beispiel 8 beschriebenen Probe
praktisch identische Eigenschaften und Aussehen besitzt.
Beispiel 10
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, jedoch werden an Stelle von Phenylmagnesiumbromid als
Katalysator 369 mg (4,5 mMol) Magnesiumdiäthyl verwendet. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben
vorgegangen, werden 5,4 g (entsprechend einer Umsetzung von 54%) kristallines Poly-a-isopropylacrylnitril
mit einer violetten Färbung erhalten. Das Polymere zeigt praktisch identische Eigenschaften wie
die im Beispiel 5 beschriebene Probe.
Beispiel 11
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, jedoch
werden als Katalysator 200 mg (0,31 ml = 3 mMol) Berylliumdiäthyl an Stelle von Phenylmagnesiumbromid
verwendet. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 4,1 g (entsprechend
einer Umsetzung von 41 %) kristallines gelb gefärbtes Poly-a-isopropyl-acrylnitril erhalten. Das Polymere
hat eine Schmelztemperatur von ungefähr 300°C. Da sein Stabilitätsbereich im geschmolzenen Zustand
(ungefähr 300 bis 34O0C) weiter ist als der der entsprechenden
in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Proben, ist es für eine Verarbeitung in der
Hitze, insbesondere für ein Pressen, besser geeignet und ergibt dabei transparente gelbe Blätter. Seine
anderen Eigenschaften sind sehr ähnlich denen der im Beispiel 5 beschriebenen Probe.
Beispiel 12
Die Polymerisation von a-Isopropyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 5 beschrieben durchgeführt, jedoch
werden an Stelle von Phenylmagnesiumbromid als Katalysator 256 mg (4 mMol) Lithiumbutyl (in n-Pentanlösung)
verwendet. Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 4,2 g (entsprechend
einer Umsetzung von 42%) kristallines rosafarbenes Poly-a-isopropyl-acrylnitril erhalten. Seine Eigenschaften
sind sehr ähnlich den der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Proben.
Beispiel 13
Die Polymerisation wird wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Als Monomeres werden an Stelle
von a-Äthyl-acrylnitril 10 g (105 mMol) reines, wasserfreies
a-n-Propyl-acrylnitril verwendet.
Die Polymerisation wird bei 40° C durchgeführt und als Katalysator 246 mg (3 mMol) Magnesiumdiäthyl
verwendet. Sobald das Monomere zugefügt wird, nimmt die Lösung eine rote Farbe an, und nach
kurzer Zeit fallen rote gelatinöse Massen aus. Wird wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden
409 600/420
8,6 g (entsprechend einer Umsetzung von 86%) Poly- x-n-propyl-acrylnitril erhalten.
Das Produkt ist nach Waschen mit 5 bis 10% Chlorwasserstoffsäure enthaltendem Methanol ein
weißes Pulver mit einem nach der Methode von Dumas bestimmten Stickstoffgehalt von 14,5 %
(N berechnet auf Basis der Formel (C6H9N)n=14,47 %)
und einem Aschegehalt von 0,04%· Es ist unlöslich und sogar beim Siedepunkt in einer Reihe organischer
Lösungsmittel, wie aliphatischen und cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, aliphatischen
Äthern, niedrigsiedenden Ketonen oder Äthylacetat, nicht gequollen. Es wird jedoch in der Wärme durch
eine Reihe anderer Lösungsmittel, wie aromatische Kohlenwasserstoffe, dem Monomeren selbst, cyclischen
Äthern, wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid und chlorierten Lösungsmitteln, wie Methylenchlorid,
Tetrachlorkohlenstoff, «-Dichlorbenzol, mehr oder weniger gequollen. Das Polymere wird schon bei
Raumtemperatur durch Nitrobenzol, Pyridin, Benzonitril, Anisol, Acetophenon und Cyclohexanon stark
gequollen. Keines der genannten Lösungsmittel, sowohl mit als auch ohne Quellwirkung, löst auch nach
mehrstündiger Berührung bei 1500C nennenswerte Mengen des Polymeren.
Das rohe Polymere ist kristallin, besitzt eine lineare, sterisch regelmäßige Struktur und ist praktisch in
allen üblichen Lösungsmitteln unlöslich.
Die Kristallisation des Polymeren wird durch trockene thermische Behandlung (bei 17O0C) oder,
besser, durch Quellen in der Hitze mit den genannten quellenden Lösungsmitteln erleichtert. Das z. B. mit
Anisol bei 1500C gequollene und danach getrocknete Polymere zeigt ein mit einem Geigerzähler aufgenommenes
Röntgenbeugungsspektrum, das Hauptreflexionen bei Gitterabständen d = 9,8, 7,7, 5,25 und
3,65 Ä zeigt.
Analoge Spektren werden auch nach Kristallisation in Gegenwart quellender Lösungsmittel, wie Benzonitril
und Acetophenon, erhalten.
Kristallines Poly-a-n-propyl-acrylnitril nimmt, wenn
es in trockenem Zustand oder in einem quellenden Lösungsmittel bei Temperaturen über ungefähr 12O0C
behandelt wird, eine orange oder rote Färbung an, die danach durch kurze Behandlung mit 5 bis 10%
Chlorwasserstoffsäure enthaltendem Methanol entfernt werden kann. Diese Färbung kann indessen
vermieden oder zumindest merklich vermindert werden, wenn dem Polymeren vor seiner thermischen
Behandlung 2 bis 5 Gewichtsprozent Ä-Brombuttersäure zugesetzt werden.
Das Polymere ist gegen organische Säuren und Mineralsäuren sehr beständig und erleidet eine partielle
Verseifung nur unter sehr drastischen Bedingungen. Im Gegensatz dazu wird es durch 50%ige KOH-Lösung
sehr leicht verseift.
Das Polymere besitzt eine Schmelztemperatur von ungefähr 200 bis 220° C. Sein Stabilitätsbereich im
geschmolzenen Zustand ist ziemlich groß. Es zersetzt sich nicht unterhalb 2500C und kann daher insbesondere
durch Formen oder Spinnen bei ungefähr 200 bis 240°C verarbeitet werden.
Beispiel 14
Die Polymerisation von Λ-n-Propyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 13 beschrieben durchgeführt, jedoch werden an Stelle von Magnesiumdiäthyl als Katalysator
534 mg (3 mMol) Magnesiumdiphenyl verwendet.
Wird danach wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, werden 6,8 g (entsprechend einer Umsetzung
von 68%) kristallines Poly-oc-n-propyl-acrylnitril von
weißer Farbe erhalten. Die Eigenschaften des PoIymeren
sind praktisch identisch mit denen der im Beispiel 13 beschriebenen Probe.
Beispiel 15
ίο Die Polymerisation von \-n-Propyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 13 beschrieben durchgeführt, jedoch als Katalysator an Stelle von Magnesiumdiäthyl
597 mg (3,3 mMol) Phenylmagnesiumbromid verwendet. Wird wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen,
werden 4,8 g (entsprechend einer Umsetzung von 48%) kristallines Poly-*-n-propyl-acrylnitril erhalten.
Die Eigenschaften des Polymeren sind praktisch identisch mit denen der im Beispiel 13 beschriebenen
Probe.
Beispiel 16
Die Polymerisation von *-n-Propyl-acrylnitril wird wie im Beispiel 13 beschrieben durchgeführt, wobei
als Katalysator an Stelle von Magnesiumdiäthyl 200 mg (3 mMol) Berylliumdiäthyl verwendet werden.
Wird wie im Beispiel 1 vorgegangen, werden 9 g (entsprechend einer Umsetzung von 90%) kristallines
weißes Poly-«-n-propyl-acrylnitril erhalten. Die Eigenschaften des Polymeren sind praktisch identisch mit
denen der im Beispiel 13 beschriebenen Probe.
Beispiel 17
Die Polymerisation von Λ-n-Propyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 13 beschrieben durchgeführt, wobei als Katalysator an Stelle von Magnesiumdiäthyl
200 mg (0,31 ml = 3 mMol) Berylliumdiäthyl verwendet werden. Die Polymerisation wird an Stelle
von 400C bei 80C ausgeführt. Wird wie im Beispiel 1
beschrieben vorgegangen, werden 8,9 g (entsprechend einer Umsetzung von 89%) kristallines weißes
Poly-a-n-propyl-acrylnitril erhalten. Die Eigenschaften
des Polymeren sind praktisch identisch mit denen der im Beispiel 13 beschriebenen Probe.
Beispiel 18
Die Polymerisation von Λ-n-Propyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 17 beschrieben durchgeführt, jedoch an Stelle von 80C bei 8O0C. Wird danach wie im Beispiel
1 beschrieben vorgegangen, werden 4,8 g (entsprechend einer Umsetzung von 48%) kristallines
weißes Poly-a-n-propyl-acrylnitril erhalten. Die Eigenschaften
des Polymeren sind praktisch identisch mit denen der im Beispiel 13 beschriebenen Probe.
Beispiel 19
Die Polymerisation von «-n-Propyl-acrylnitril wird
wie im Beispiel 13 beschrieben durchgeführt, jedoch als Katalysator an Stelle von Magnesiumdiäthyl
160 mg (2,5 mMol) Lithiumbutyl (in normaler n-Pentanlösung) verwendet. Wird wie im Beispiel 1 beschrieben
vorgegangen, werden 4,9 g (entsprechend einer Umsetzung von 49%) kristallines weißes
Poly-a-n-propyl-acrylnitril erhalten. Die Eigenschaften
des Polymeren sind praktisch identisch mit denen der im Beispiel 13 beschriebenen Probe.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von polymeren «-substituierten Acrylnitrilen durch Polymerisation der Monomeren bei Temperaturen zwischen —50 und +1200C in Gegenwart von Katalysatoren, die aus metallorganischen Verbindungen der allgemeinen Formel MeR'aR"»Xc, bestehen, in der Me ein Metall der Gruppen Ia, II oder III des Periodischen Systems der Elemente, R' und R" gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl- oder Cycloalkylreste, X Halogen und a = 0, 1, 2 oder 3, b = 1, 2 oder 3, c = 0, 1 oder 2 bedeuten und c — 0 ist, wenn Me ein Metall der Gruppen Ia ist und a + b + c der Wertigkeit des Metalls entsprechen, dadurchgekennzeichnet,
gemeinen Formeldaß Monomere der all-,RCH2 = C Nin der R einen linearen Rest mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder einen verzweigten Rest mit 3 Kohlenstoffatomen bedeutet, polymerisiert werden.In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 210 743.409 600/420 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
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Patent Citations (1)
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