DE2231704C3 - Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von OxymethylenmischpolymerisatenInfo
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Description
(H)
cyclischen Äthern der Formeln
C
\ R
\ R
O
oder
oder
3°
in denen die Reste R gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff atome, Alkylreste mit 1 as
bis 3 Kohlenstoffatomen, Alkenylreste mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen oder Arylreste mit 6 bis
8 Kohlenstoffatomen, η eine ganze Zahl von 2 bis 6 und ni eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten,
in inerten organischen Lösungsmitteln in Gegen- +o wart von Katalysatoren bei Temperaturen von
-20 bis 120' C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren ein Reaktionsgemisch verwendet, das durch Umsetzen von
1) Metallchelaten, bestehend aus
a) Jvletallzentralatomen von Metallen der Gruppe I, II oder III oder von Übergangsmetallen
des Periodensystems und
b) /9-Diketonen, Thio-/j-diketonen, aromatischen
Hydroxyaldehyde!!, Kondensationsprodukten aus aromatischen Hydroxyaldehyde!! und Diaminen,
zweibasischen Säuren, Aminosäuren, Oximen, 8-Hydroxychinolin oder Äthylendiamintetraessigsäure
mit
2) Bortrifluorid, organischen Bcrfluoridkomplexen
oder Metallhalogenide!! hergestellt worden ist.
fio
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Oxymethyleiimischpolymerisaten durch Polymerieren
von praktisch wasserfreiem Formaldehyd mit
(H)
R
R
O —C
R
R
in denen die Reste R gleich oder verschieden sind und jeweils WasserstolTatome, Alkylreste mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen, Alkenyireste mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen oder Arylreste mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen,
;; eine ganze Zahl von 2 bis 6 und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten, in inerten organischen Lösungsmitteln
in Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen von —20 bis 120 C.
Zur Mischpolymerisation von Formaldehyd mit cyclischen Äthern sind bereits die verschiedensten
Katalysatoren bekannt. Derartige bekannte Katalysatoren sind beispielsweise basische Verbindungen,
wie Triäthylenamin und Pyridin, saure Verbindungen, wie Schwefelsäure und Bortrifluorid, sowie Reaktionsprodukte,
die man durch Inberührungbringen einer organometallischen Verbindung mit einem Metall
der Gruppen II, 111 oder VI b des Periodensystems mit Kohlendioxid erhält.
Die bei Verwendung solcher Katalysatoren hergestellten
Mischpolymerisate besitzen jedoch ein niedriges Molekulargewicht und eine schlechte thermische
Stabilität. Insbesondere bei Verwendung saurer Katalysatoren erhält man Oxymethylenmischpolynierisate
so niedrigen Molekulargewichts und so schlechter thermischer Stabilität, daß sich diese einem praktischen
Gebrauch nicht zuführen lassen. Bei Verwendung basischer Verbindungen und von Reaktionsprodukten,
die durch Inberührungbringen einer organometallischen Verbindung mit einem Metall der Gruppen II,
111 oder VIb des Periodensystems mit Kohlendioxid hergestellt wurden, erhält man Oxymethylenmisch
polymerisate, deren Molekulargewicht zwar praktischen Erfordernissen genügt, deren »Grundstabilität«
jedoch niedrig ist. Die «Grundstabilität« ist ein Maß für die Anzahl der instabilen Oxymethylen- und
llydroxycndgruppen eines Oxymeihylenmisehpolyme.
risats. Je niedriger die Grundstabilität eines Oxymethylenmischpolynieiisats
ist, desto mehr instabile Endgruppen enthält es. Wenn man erlindungsgemäß
in die Mischpolymerisatkette eine geeignete Zahl an cyclischen Äthergruppen einbaut, erhält das Mischpolymerisat
eine recht hohe Grundstabilität. Im Gegensatz dazu besitzt ein Oxymethylenhomopolymerisat
eine Grundstabilität von 0. Das Verfahren zur Er-
mittlung der Grundstabilität wird später eingehender
erläutert.
Es ist ferner bereits bekannt, ein Oxymethylenhomopolymerisat
mit einem cyclischen Äther in einem eine Lewissäure enthaltenden flüssigen Medium zu behandeln,
um ein Oxymethylenmischpolymerisat des geschilderten Aufbaus herzustellen. Nachteilig an
diesem Verfahren ist jedoch, daß zur Herstellung des Oxymethylenmischpolymerisats zwei Stufen, nämlich
zunächst eine Polymerisation von Formaldehyd zur Herstellung von Polyoxymethylen und dann die Behandlung
des erhaltenen Polyoxymethylens mit einem cyclischen Äther zum Einbau der cyclischen Äthereinheiten
in die Oxymethylenhauptkette, erforderlich verwendbaren Katalysatoren bestehen aus Reaktionsgemischen, die bei der Umsetzung einer Metallchelatverbindung
bzw. eines Metallchelats mit einer aus Bortrifluorid, einem organischen Bortrifluoridkomplex
oder einem Metallhalogenid bestehenden Lewissäure anfallen.
Aus Metallhalogeniden bestehende geeignete Lewissäuren sind beispielsweise Aluminiumtrichlorid, Vanadiumtrichlorid,
Vanadiumoxychlorid, Phenylzinntrichlorid, Zinntetrachlorid, Zinntetrabromid, Eisen(III)-chlorid,
Titantetrachlorid, Zinkchlorid, Antimontrichlorid, Amimonpentachlorid, Antimontrifiuorid, Antimonpentafluorid
oder Antimontrijodid. Neben diesen Verbindungen stellen auch die folgenden organischen
sind. Dieses Verfahren erfordert somit eine wesentlich 15 Borfiuoridkompiexe geeignete Lewissäuren dar: Borkompliziertere
Arbeitsweise und ist dementsprechend trifluoridätherkomplexe, wie Bortrifluoriddiäthyläthe-
Borlrifiuoriddimethylätherat, Bortrifiaoriddiiso-
35
kostspielig.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 301 100 ist es bekannt, mehrwertige MelallchelaU erbindungen als
Katalysatoren bei der Mischpolymerisation von Formaldehyd mit einem cyclischen Äther zu verwenden.
Diese Metallchelatverbindungen besitzen jedoch bei solchen Mischpolymerisationsverfahren praktisch keine
katalytische Aktivität.
Ferner ist es aus der britischen Patentschrift 911 960
bekannt, Friedel-Krafts-Metallhalogenid-Katalysatoren bei der Mischpolymerisation von Formaldehyd
mit Isobutylen, einem Vinyläther, einer Vinyl-Stickstoffverbindung
oder einem Alkylenoxid zu verwenden. Diese Katalysatoren führen jedoch bei der Mischpolymerisation von Formaldehyd mit einem
cyclischen Äther zu Mischpolymerisaten niedrigen Molekulargewichts und schlechter Grundstabilität und
thermischen Stabilität.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Oymethylenniischpolymerisats
mittleren Molekulargewichts und guter thermischer Stabilität anzugeben, das sich in höchst
einfacher Weise mit geringen Kosten durchführen
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren der eingangs geschilderten Art, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Katalsyatoren ein Reaktionsgemisch verwendet, das durch Umsetzen vein
1) Metallchelaten, bestehend aus
a) Metallzentralatomen von Metallen der Gruppe 1, II, oder III oder von Übergangsmetallen des
Periodensystems und
b) ß-Diketonen, Thio-/f-diketonen, aromatischen Hydroxyaldehyden,
Kondensationsprodukten aus aromatischen Hydroxyaldehyde!! und Diaminen,
zweibasischen Säuren, Aminosäuren, Oximen, 8-Hydroxychinolin oder Äthylendianiintetraessigsäure
mit
55
2) Bortrifluorid, organischen Borfluoridkomplexen oder Metallhalogeniden hergestellt worden ist.
Unter dem Ausdruck «praktisch wasserfreier Formaldehyd«
ist ein Formaldehyd ohne oder mit höchstens 1 Gewichtsprozent Verunreinigungen, wie Wasser oder
Ameisensäure zu veixtchcn. Praktisch wasserfreier
Formaldehyd läßt sich aus bekannten Formaldehydquellen, beispielsweise .luivh Reinigung eines durch
Destillation einer wäßrigen Formaldehydlösung gewonnenen Formaldehyds oder durch Hitzezersetzung
von Heniiformal, Paral'ormaldehyd oder λ-Polyoxymethylen,
herstellen.
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
propylätherat, Bortrifluoridäthylphenylätherat, Bortrifluoridtetrahydrofuranat,
Bortrifiuoriddioxanal, Bortrifiuoriddioxolan.at;
Bortrifluoridesterkomplexe, wie Bortrifluoridameisensäureäthylat, Bortrifluoridessigsäureäthylat,
Bortrifluoridessigsäuremethylat, Bortrifluoridessigsäurebenzoat,
Bortrifluoridessigsäurebenzoesäureäthylat oder Bortrifluoridacetoessigsäureäthylat;
Bortrifluoridketonkomplexe, wie Bortrifluoridmonochlcracitor.at,
Bortrifluoridacetylacetonat, Bortrifluorid benzoylacetonat, Bortrifluoriddibenzoylacetonat
oder Bortrifluoridacetonat; Bortrifluoridsäureanhydridkomplexe, wie Bortrifluoridessigsäureanhydrat,
Bortrifluuridpropionsäureanhydrat oder Bortrilluoridphthalsäureanhydral:
Bortrifluoridalkoholkomplexe oder -phcnolkomplexe, wie Bortrifluoridmethanolat,
Bortrifiuoridälhanolat und Bortrifluoridphenolai;
Komplexe aus Bortrifluorid und organischen Säuren, wie Bortrilluoridformirat oder Bortrifluoridacelirat;
Bo; letrailuoridalkyloxoniumverbindungen,
wie Borietrafiuoridtriäthyloxonium oder Bortetrafluoridtri-n-butyloxonium.
Zur Herstellung der im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbaren Katalysatoren
eignen sich Metallchelate mit (als Zentralatom) Metallen der Gruppen 1, 11 und 111 des Periodensystems
oder Übergangsmetallen.
Geeignete Metalle sind beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Aluminium, Kupfer, Zink, Kobalt,
F.isen, Nickel, Thorium, Mangan, Molybdän, Vanadium, Chrom, Titan, Magnesium oder Cadmium.
Chelatbildende Verbindungen sind /f-Diketone, wie Acetylaceton, S-Metliylacelylaceton, 3-Äthylaceiylaceton.
3-Anisacetylaceton. S-Phenylacetylaceton,
3 - Naphthylacetylaceton, 3 - Benzylacetylaceton, 3 Naphthomethylacetylaceton, 3-AllylacelyIaceton, 3-Methoxyacetylaceton,
3-Äthoxyacctylaceton, 3-Benzo\ !acetylaceton, Propionylaceton, Benzoylaceton, Dibenzoylaceton.
Naphthoylaceton, 5-Dirnelhyl-4-heptenoylaceton, Melhoxycarbonylaceton, Äthoxycarbonylaceton,
Thienoylaceton, Furoylacelon, Trifluoracety!aceton, Dichloracetylaceton, Brombenzoylaceton
oder Jodacetylaceton: Thio-p'-diketone. wie Monothioacetylacelon
oder Dithioacetylaceton; aromatische Hydroxyaldehyde, wie Salicylaldehyd, 5-Mclhylsalicylaldehyd.
3-Chlorsalicyclaldehyd, 4-Meihoxysalicylaldehyd
oder 5-Sulfosalicylaldehyd; Kondensationsprodukte
aus aromatischen Hydroxyaldehyde!! und Diamineii, wie Bis(salicylaldehyd)äthylendiimin
oder Bisisalicylaldehydjhexamethylcndiimin; zwclbasisclie
Säuren, wie Malonsäure, Methylamlonsäure,
Oxalsäure, Bernsteinsäure oder Itaconsäurc; Amino-
•15
säuren, wie Glycin, Glutaminsäure oder Phenylalanin; Oxime, wie Benzoinoxim oder Dimethylglyoxim;
8-Hydroxychinolin und Äthylendiamintetraessigsäure.
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbaren Katalysatoren lassen sich v.ie
folgt herstellen:
Die Lewissäure und das Metaüchelat werden in ein Lösungsmittel eingetragen und zur Reaktion miteinander
bei einer Temperatur von 0DC b:s zum Siedepunkt des jeweiligen Lösungsmittels gerührt.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie η-Hexan oder n-Heptan;
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol; alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentan
oder Cyclohexan; halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform oder Methylenchlorid; Äther,
z. B. Diäthyläther, sowie Mischungen hiervon.
Pro Mol Chelatverbindung werden [sofern es sich rieht um Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer handelt]
vorzugsweise 2 bis 20 Mole Lewissäure eingesetzt. Zur Umsetzung mit einem Mol Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer
bedient man sich vorzugsweise 2 bis 20OvO Mol Lewissäure.
Je nach der speziellen Lewissäure, dem jeweiligen Metallchelat und der Reaktionstemperatur dauert
die Reaktionszeit in der Regel 5 min bis 3 Tage. In der Regel läßt sich die Reaktionszeit durch Erhöhung
der Reaktionstemperatur verkürzen.
So ergibt sich beispielsweise die Abhängigkeit der Reaktionszeit, d. h. der zur vollständigen Umsetzung
benötigten Zeit, von der Reaktionstemperatur bei der Umsetzung von 5 miVlol Tris(acetylacelon)kobalt
mit 50 mMol Bortrifluoridätherat in 1 1 Toluol unter Rühren aus der folgenden Tubelle 1:
Reaktionstemperatur
CC)
Reaktionszeit
(min)
(min)
26
60
80
120
60
60
Wie sich aus Tabelle 1 ergibt, reichen beispielsweise bei einer Reaktionstemperatur von 80°C etwa 10 min
als Reaktionszeit völlig aus.
In einigen Fällen bildet sich während der Umsetzung ein geringer Niederschlag. Die Bildung des Niederschlags
lälit sich dadurch verhindern, daß man das Reaktionsgemisch vorher mit mindestens 4 Mol Essigläureanhydrid
pro Mol Metallchelat versetzt. Vorzugsweise setzt man jedoch nicht übermäßige Mengen,
ι. B. mehr als 100 Mol, Essigsäureanhydrid zu, da hierbei ein Oxymethylenmischpoiymerisat schlechter
Grundstabilität erhalten wird.
Das bei der Umsetzung zwischen der Lewissäure und einem Metallchelat erhaltene Reaktionsgemisch
kann als solches ohne Weiterbehandlung als Mischpolymerisationskalalysator
eingesetzt werden.
Die Menge an Katalysator ist, bezogen auf den zu polymeri-ici'üiiden Formaldehyd, vorzugsweise
derart, daß die Meuiie an (zur Herstellung des Katalysators
verwendeter» Lewissäure 0,1 bis 2,OmMoI
und die Menge an (zur Herstellung des Katalysators verwendeten) Metallchelat 0,02 bis 0,25 mMol [im
Falle eines von Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer verschiedenen Metallchclats] und 0,0002 bis 0,25 mMol
bei Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer beträgt. Die Bezugsgröße
ist hierbei jeweils 1 Mol Formaldehyd. Die Menge an verwendetem Katalysator ist, bezogen
auf das inerte organische Lösungsmittel, vorzugsweise derart, daß die Menge an (zur Herstellung
des Katalysators verwendeter) Lewissäure 0,5 bis 2,0 mMol und die Menge an (zur Herstellung des
Katalysators verwendeten) Metallchelat 0,1 bis 0,25 mMol [im Falle eines von Bis(3-phenylacetylaceton)-kupfer
verschiedenen Metallchelats] und 0,001 bis 0,25 mMol bei Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer beträgt.
Die Bezugsgröße ist hierbei in jedem Falle 1 1 Lösungsmittel.
Das einen Bestandteil des Katalysators bildende Metallchelat ist als solches bereits als Katalysator zur Homopolymerisation von Formaldehyd bekannt.
Das einen Bestandteil des Katalysators bildende Metallchelat ist als solches bereits als Katalysator zur Homopolymerisation von Formaldehyd bekannt.
Andererseits im auch die den anderen Bestandteil
des Katalysators bildende Lewissäure als Katalysator zur Behandlung von Polyoxymethylen mit einem
zo cyclischen Äther unter Einbau cyclischer Äthereinheiten in die Oxymethylenkette ebenfalls bereits
bekannt. Die im Rahmen dieses Verfahrens auftretende Reaktion wird im folgenden der Kürze halber
als "Einbaureaktion« bezeichnet.
Da im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung ein Reaktionsgemisch der beiden Bestandteile, d. h.
einer Lewissäure und eines Metallchelats, als Katalysator zur Mischpolymerisation von Formaldehyd
mit einem cyclischen Äther verwendet wird, liegt auf den ersten Blick bezüglich des im Rahmen des Verfahrens
gemäß der Erfindung ablaufenden Reaktionsmechanismus folgender Schluß nahe; Zunächst wird
Formaldehyd allein durch den einen Bestandteil, nämlich das Metallchelat, polymerisiert, worauf der
gleichzeitig anwesende cyclische Äther mit Hilfe des anderen Bestandteils, d. h. der Lewissäure, in das gebildete
Oxymethylenhomopolymerisat eingebaut wird, so daß ein Oxymethylenmischpoiymerisat anfällt.
Dieser Schluß steht jedoch im Gegensatz zu den beobachteten Fakten. Wenn ein Metallchelat und
eine Lewissäure (lediglich) in Form eines Reaktionsgemisches, das durch Umsetzen der beiden bestandteile
miteinander in Abwesenheit der beiden Monomeren, nämlich Formaldehyd und eyelscher Äther,
vor Zugabe der beiden Bestandteile zu dem Mischpolymerisationssystem hergestellt wurde, verwendet
werden, erhält man ein geeignetes Mischpolymerisat hohen Molekulargewichts und verbesserter thermischer
Stabilität. Wenn — in anderen Worten — die beiden Bestandteile getrennt in das Mischpolymerisationssystem
eingeführt werden, erhält man ein Mischpolymerisat niedrigen Molekulargewichts und
schlechter thermischer Stabilität ohne praktische Verwertbarkeil, welches dem bei Verwendung von
lediglich Lewissäure als Katalysator erhaltenen Mischpolymerisat entspricht. Diese Tatsache wird durcli
das Vergleichsbeispiel 3 erhellt. Da dies der Fall ist, liegt der Schluß nahe, daß die beiden Bestandteile
ihre katalytische Aktivität nicht unabhängig voneinander entfalten, sondern daß vielmehr das Reaktionsgemisch
aus den beiden Bestandteilen eine spezifischt katalylische Aktivität zeigt.
Die in den folgenden Beispielen genannte Intrinsic
Viskosität (//) der Mischpolymerisate wurde mit einei
Lösung des jeweiligen Mischpolymerisats in 2 Ge wichtsprozent \-Pinen enthaltendem p-Chlorpheno
bei einer Temperatur von 60 C unter Verwendmij eines Cannon-Fenske-Viskosimeters ermittelt.
Unter dem Parameter K222 ist die Konstante der
thermischen Abbaugeschwindigkeit des Mischpolymerisats in einer Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur
von 222' C zu verstehen. Dieser Parameter ergibt sich aus folgender Formel:
-2'303
log Wn · 100 (in "n pro min),
II'
II'
worin W0 und W das jeweilige Gewicht eines Misehpolymcrisatprüflings
vor der Messung und / Minuten nach Beginn der Messung bedeuten.
Die >>Grundstabilität« wurde wie folgt bestimmt: Etwa 5 g eines Mischpolymerisatprüflings wurden
genau abgewogen, worauf das Mischpolymerisat und 50 ml Benzylalkohol mit 1 % Triälhylamin in einen
200 ml fassenden Rundkolben eingefüllt wurden. Hierauf wurde das Ganze 2 Stunden lang auf eine
Temperatur von 160" C erhitzt. Nach dem Abkühlen
der Mischpolymcrisatlösung wurde das koagulierte Mischpolymerisat abfiltriert, mit Aceton gewaschen
und schließlich getrocknet. Das getrocknete Mischpolymerisat wurde ebenfalls genau gewogen. Die
Grundstabililät wird als Gewichtsverhältnis des trockenen Mischpolymerisats zum ursprünglichen
Mischpolymerisat definiert und in "0 wiedergegeben. Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß sich sowohl die
Ausbeute als auch die Mischpolymerisatcigenschaflcn ίο während der Mischpolymerisation im Rahmen des
Verfahrens gemäß der Erfindung schrittweise ändern.
Herstellung des Mischpolymerisats
Die Mischpolymerisation von Formaldehyd und 1,3-Dioxolan erfolgte unter den später im Beispiel 1
angegebenen Bedingungen. Die Abhängigkeit der Ausbeute und der Mischpolymcrisaieigcnschaften von
der Polymerisationsdauer geht aus der folgenden Tabelle II klar und deutlich hervor.
Zeit | Polymerisations | Ausbeute | Eigenschaften des Mischpolymerisats | '' | Grundslabilität | K.n; |
(min) | temperatur | (g) | Schmelzpunkt | 0.82 | (%) | C/o/min) |
("C) | 73 | CCl | 1.05 | 35 | 0,55 | |
5 | 15 | 112 | 168 | 1.37 | 60 | 0.50 |
10 | 50 | 160 | 166 | 1,51 | 75 | 0,18 |
20 | 60 | 245 | 166 | 98 | 0,01 | |
120 | 60 | 165 | ||||
Wie sich aus Tabelle II ergibt, nehmen die Ausbeute,
der Schmelzpunkt, das Molekulargewicht, ausgedrückt als Intrinsic-Viskosität ()/), und die Grundstabilität
des Mischpolymerisats schrittweise zu. Die Geschwindigkeitskonstante für den thermischen Abbau (K21,,)
des Mischpolymerisats nimmt dagegen im Laufe der Zeit während der Mischpolymerisation schrittweise
ab. Diese Ergebnisse zeigen klar und deutlich, daß die Mischpolymerisation derart abläuft, daß der
cyclische Äther, d. h. im vorliegenden Falle das 1,3-Dioxolan, mit fortschreitender Polymerisation des
Formaldehyds willkürlich und schrittweise in das Polymerisat eingebaut wird, wobei ein willkürliches
Mischpolymerisat aus Formaldehyd und dem cyclischen Äther gebildet wird.
Diese Tatsache wird auch noch durch einen Vergleich des Molekulargewichts des nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellten Mischpolymerisats mit dem Molekulargewicht eines in üblicher bekannter
Weise durch »Finbaureaktion« hergestellten Mischpolymerisats erhärtet (vgl. Vergleichsversuch 1).
Vergleichsversuch 1
100 g Polyformaldehyd mit einer Intrinsic-Viskosität (η) von 5 und 20 g 1,3-Dioxolan wurden in 1 1
Toluol eingetragen. Das erhaltene Gemisch wurde hierauf unter Rühren auf eine Temperatur von 60 C
erwärmt und anschließend mit 2,0 Mol Bortrifluoridätherat versetzt. Die »Einbaureaktion« dauerte 30 Minuten
bei einer Temperatur von 60 C. Das hierbei erhaltene Mischpolymerisat wurde abfiltriert, mit
Aceton gewaschen und dann unicr vermindertem Druck 10 Stunden lang getrocknet.
Hierbei wurden 100 g eines Mischpolymerisats mit einem Schmelzpunkt von 163C, einer Grundst:\bilität
von 75";, und einer Intrinsic-Viskosität (?,) von 1,30
erhalten.
Vergleichsvcrsuch I
Wie sich aus dem Vergleichsversuch 1 ergibt, erhält man im Rahmen einer Einbaureaktion von 1,3-Dioxolan
in ein Oxymethylenhomopolymerisat in Gegenwart einer Lewissäure ein Mischpolymerisat mit
im Vergleich zum Molekulargewicht des Ausgangsoxymethylenhomopolymerisats
merklich erniedrigtem Molekulargewicht. Wenn dagegen die Mischpolymerisation des Formaldehyds und 1,3-Dioxolans in Gegenwart
eines erfindungsgemäß als Katalysator verwendeten Reaktionsgemischs durchgeführt wird, erhält
man ein Mischpolymerisat mit einem im Lauf« der Polymerisationszeit steigenden Molekulargewich
(vgl. Tabelle II).
Dies wird auch noch durch die Abhängigkeit de:
Grundstabilität des Mischpolymerisats von der Poly merisationszeit verdeutlicht. Wenn im Rahmen de
Verfahrens gemäß der Erfindung zunächst Polyform aldchyd gebildet und anschließend das 1,3-Dioxolai
im Rahmen einer Einbaureaktion eingebaut wird dürfte sich die Grundstabilität des erhaltenen Misch
Polymerisats unabhängig von der Dauer der Poly merisationszeit nicht ändern.
Die Tatsachen sind jedoch völlig anders. Di Grundstabilität des Mischpolymerisats erhöht sich
wie sich dies aus Tabelle 11 ergibt — mit zunehmende Polymcrisaiionsdauer schrittweise.
Die vorherigen Ausführungen dürften klar un deutlich gezeigt haben, daß der im Rahmen des Vei
9 10
fahrens gemäß der Erfindung verwendete Katalysator, der erhaltenen Aufschlämmung 30 bis 150 g/l inertes
d. h. das Reaktionsgemisch, aus einem Metallchelat organisches Lösungsmittel erreicht hat.
und einer Lewissäure — ungeachtet der Tatsache, daß Wie die folgenden Beispiele zeigen, lassen sich nach
die Einzelbestandteile als Katalysatoren für die Homo- dem Verfahren gemäß der Erfindung bei hohem 'Wirpolymerisation
von Formaldehyd oder für die Einbau- 5 kungsgrad Oxymethylenmischpolymerisate eines für
reaktion bekannt sind — neu ist und bei der Misch- die Praxis ausreichenden Molekulargewichts, verbespolymerisation
von Formaldehyd mit einem cyclischen serter thermischer Stabilität und einer Grundstabilität
Äther ein völlig anderes Verhalten zeigt als die beiden von nicht unter 95% herstellen. Das jeweils erhaltene
Bestandteile allein oder bloße Mischungen aus den Oxymethylenmischpolymerisat läßt sich nach üblichen
beiden Bestandteilen. Das Verfahren gemäß der Er- io bekannten Verfahren, beispielsweise durch Extrufindung
ist üblichen bekannten Verfahren weit über- dieren, Spritzen u. dgl., zu Formkörpern ausformen,
legen. Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren gemäß
Wenn lediglich das einen Bestandteil der erfindungs- der Erfindung näher veranschaulichen,
gemäß verwendbaren Katalysatoren bildende Metallchelat als »Mischpolymerisationskatalysator« venven- 15 B e i s ρ i e 1 1
der wird, bildet sich — wie dies das später folgende
Vergleichsbeispiel III ausweist — kein Mischpoly- Ein Reaktor wurde mit 2,51 Toluol und 125 g
merisat. Wenn lediglich die Lewissäure als »Misch- 1,3-DioxoIan beschickt, worauf der Reaktorinhalt
polymerisationskatalysator« verwendet wird, erhält auf eine Temperatur von —780C gekühlt wurde.
man ein Mischpolymerisat mit niedriger Intrinsic- 20 Hierauf wurde in die im Reaktor befindliche Lösung
Viskosität (η), schlechter Grundstabilität und folglich so lange durch thermische Zersetzung von a-Polyoxy-
keiner praktischen Verwertbarkeit. methylen gebildeter gasförmiger Formaldehyd über
Beispiele für durch die Formel (I) darstellbare (zur Reinigung dienende) auf einer Temperatur von
cyclische Äther sind: Äthylenoxid, Propylenoxid, — 15CC gehaltene U-Rohre eingeleitet, bis sich 250 g
Buten-1-oxid, 1,3-Butadien-l-oxid, Styroloxid, a-Me- 25 Formaldehyd (in der Lösung) gelöst hatten. Nachdem
thylstyroloxid, Oxetan, Tetrahydrofuran oder Tetra- die Temperatur der Formaldehydlösung auf 0cC an-
hydropyran. Beispiele für durch die Formel (II) dar- gestiegen war, wurde ein Reaktionsgemisch, das durch
stellbare cyclische Äther sind: 1,3-Dioxolan, 4-PhenyI- Zugabe von 0,25 mMol Tris(acetyiacton)kobalt und
1,3-dioxolan, 2-Methyl-l,3-dioxolan, 2-Phenyl-1.3-di- 2,5 mMol Bortrifluoriddiäthylätherat zu 47 ml Toluol
oxolan, 1,3-Üioxan, 4-Phenyl-l,3-dioxan, 1,4-Butan- 30 und 24stündige Umsetzung der beiden Bestandteile
diolformal, 2-Buten-l,4-diolformal, Styrolglykolfor- bei Raumtemperatur hergestellt worden war, zur
mal. Diäthylenglykolformal oder Polyäthylenglykol- Einleitung der Mischpolymerisation zu der Formalde-
formal. hydlösung zugegeben. Innerhalb von 20 Minuten nach
Die Menge an dem Formaldehyd enthaltenden Zugabe des Katalysators wurde die Temperatur des
Mischpolymerisationssystem zugespeistem cyclischen 35 Mischpolymerisationssystems auf 6O0C erhöht und
Äther liegt in der Regel, bezogen auf ein Mol Form- 100 Minuten lang auf 60 "C gehalten. Nachdem das
aldehyd, bei 0,001 bis 1, vorzugsweise bei 0,01 bis, Mischpolymerisationssystem zur Beendigung der
0,3 Mol. Mischpolymerisation mit einer 10"„igen Lösung von
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens Triethylamin in 20 ml Methanol versetzt worden war,
gemäß der Erfindung lassen sich die folgenden beiden 40 wurde das erhaltene Mischpolymerisat abfiltriert,
Verfahrensweisen einhalten. Die erste Verfahrensweise wiederholt mit Aceton gewaschen und schließlich
besteht in einer Lösungspolymerisation, wobei der 10 Stunden lang unter vermindertem Druck bei einer
Formaldehyd in einer gekühlten Lösung des cyclischen Temperatur von 6O0C getrocknet.
Äthers in einem inerten organischen Lösungsmittel Hierbei wurden 245 g eines Mischpolymerisats mit
absorbiert und das erhaltene Reaktionsgemisch nach 45 einem Schmelzpunkt von 165°C, einer Grunsdtabilität
Katalysatorzugabe zur Einleitung der Mischpolymeri- von 98%, einer Intrinsic-Viskosität (η) von 1 51 und
sation erwärmt wird. Die zweite Verfahrensweise be- einer Geschwindigkeitskonstante für den thermischen
steht aus einer Einblaspolymerisation, bei welcher die Abbau K222 von 0,01 °o pro Minute erhalten.
Mischpolymerisation in der Weise durchgeführt wird,
daß Formaldehyd einerseits und der cyclische Äther 50 B e i s ρ i e 1 2
andererseits kontinuierlich in eine Lösung des Kata- Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde
lysators in einem inerten organischen Lösungsmittel wiederholt, wobei jedoch — unter sonst gleichen Be-
eingeblasen werden. dingungen — an Stelle des 1,3-Dioxolans 125 g Di-
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Er- äthylenglykolformal verwendet und die Mischpoly-
findung eignen sich sämtliche inerte organische Lö- 55 merisation anstatt bei 60 bei 100"C durchgeführt
sungsmittel, die weder mit Formaldehyd noch mit wurden. (Die Temperatur der Formaldehyd-Kata-
dem cyclischen Äther bei den Mischpolymerisations- lysator-Lösung wurde innerhalb von 20 Minuten nach
temperaturen eine Reaktion eingehen. Beispiele hierfür Zugabe des Katalysators auf 1000C erhöht),
sind gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hierbei wurden 243 g eines Mischpolymerisats mit
η-Hexan oder n-Heptan; alicvclische Kohlenwasser- 60 einem Schmelzpunkt von 1660C, einer Grundstabilität
stoffe, wie Cyclohexan oder Cyclopentan; aromatische von 99%, einer Intrinsic-Viskosität (η) von 1,73 und
Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Tetralin; einer Geschwindigkeitskonstante für den thermischen
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform oder Abbau K222 von 0,02%/min erhalten.
Tetrachlorkohlenstoff, sowie Mischungen hiervon.
Die Mischpolymerisationstemperatur beträgt - 20 65 B e 1 s ρ i e 1 e 3 bis 22
bis 1200C, vorzugsweise 40 bis 1000C. In der Regel Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde
wird die Mischpolymerisation so lange ablaufen ge- wiederholt, wobei jedoch — unter sonst gleichblei-
lassen, bis die Konzentration an Mischpolymerisat in benden Bedingungen -- als Katalysator jeweils eine
Kombination aus den in der folgenden Tabelle III angegebenen Metallchelaten und Lewissäuren verwendet
wurde. Mit Ausnahme vom Beispiel 21, in
welchem 0,025 mMol Metallchelat verwendet wurden, wurden jeweils 0,25 mMol Metallchelat und 2,5 mMol
Lewissäure verwendet.
Tabelle I | Metallchelatverbindung | II | Lewissäure | Mischpoly | |
Tris(acetylaceton)eisen | Bortrifluoriddiäthylätherat | merisations- temperatur Γ C)*) |
|||
Beispiel | Bis(acetylaceton)nickel | Bortrifluoriddiäthylätherat | 100 | ||
3 | Bis(acetylaceton)kupfer | Bortrifluoriddiäthylätherat | 100 | ||
4 | Tetrakis(acetylaceton)thorium | Bortrifl uoriddiäthylätherat | 100 | ||
5 | Bis(monothioacetylaceton)kupfer | Bortrifluoriddiäthylätherat | 100 | ||
6 | Bis(3-phenylacetylaceton)kobalt | Biortrfluoriddiäthyiätherat | 80 | ||
7 | Bis(salicylaldehyd)äthylendiiminkobalt | Bortrifluoriddiäthylätherat | 60 | ||
8 | Bis(8-oxychinolin)kupfer | Bortrifluoriddiäthylätherat | 60 | ||
9 | Nickelglyoxim | Bortrifluoriddiäthylätherat | 60 | ||
10 | Tris(acetylaceton)kobalt | Bortrifluoridtetrahydrofuranat | 60 | ||
11 | Tris(acetylaceton)kobalt | Bortrifluoridphenolat | 60 | ||
12 | Tris(acetylaceton)kobalt | Bortrifluorid | 60 | ||
13 | Tris(acetylaceton)kobalt | Zinntetrachlorid | 60 | ||
14 | Tris(acetylaceton)kobalt | Titantetrachlorid | 80 | ||
15 | Tetrakis(acety!aceton)thorium | Zinntetrachlorid | 80 | ||
16 | Bis(3-anisacetylaceton)zink | Bortetrafluoridtriäthyloxonium | 80 | ||
17 | Bis(acetylaceton)magnesium | Bortrifluoriddiäthylätherat | 80 | ||
18 | Tris(acetylaceton)aluminiurn | Bortrifluoriddiäthylätherat | 60 | ||
19 | Bis(3-phenylacetylaceton)kupfer | Bortrifluoriddiäthylälherat | 60 | ||
20 | Bis(3-methylacetylaceton)kupfer | Bortrifluoriddiäthylätherat | 60 | ||
21 | 60 | ||||
22 |
Die Eigenschaften der bei den verschiedenen Polymerisationsverfahren
erhaltenen Mischpolymerisate sind in der folgenden Tabelle IHa zusammengestellt:
Ausbeute | M ischpoly merisat | (V) | Grund | ("/„/min) | |
Bei | (g) | Schmelz | stabilität | 0,02 | |
spiel | 246 | punkt | 1,53 | CU) | 0,01 |
245 | (0Q | 1,47 | 98 | 0,01 | |
3 | 247 | 165 | 1,27 | 99 | 0,02 |
4 | 247 | 165 | 1,76 | 96 | 0,02 |
5 | 249 | 166 | 1,53 | 96 | 0,02 |
6 | 243 | 166 | 1,43 | 99 | 0.01 |
7 | 241 | 166 | 1,47 | 98 | 0,02 |
8 | 245 | 166 | 1,53 | 97 | 0,01 |
9 | 244 | 165 | 1,76 | 98 | 0,01 |
10 | 247 | 166 | 1,53 | 96 | 0,02 |
11 | 248 | 166 | 1,53 | 96 | 0,01 |
12 | 241 | 166 | 1,47 | 97 | 0.01 |
13 | 240 | 166 | 1,46 | 98 | 0,02 |
14 | 242 | 165 | 1,45 | 96 | 0,02 |
15 | 243 | 166 | 1,37 | 97 | 0,02 |
16 | 250 | 166 | 1,55 | 96 | 0,02 |
17 | 245 | 167 | 1,53 | 98 | 0,01 |
18 | 248 | 165 | 1,67 | 98 | 0,01 |
19 | 250 | 165 | 1,78 | 99 | 0,02 |
20 | 245 | 167 | 1,63 | 99 | |
21 | 165 | 98 | |||
22 | 165 | ||||
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch — unter sonst gleichbleibenden
Bedingungen — an Steile des 1,3-Düoxolans
125 g Propylenoxid verwendet wurden.
Hierbei wurden 242 g eines Mischpolymerisats mit einem Schmelzpunkt von 166°C. einer lntrinsic-Viskosität
(;/) von 1,46, einer Grundstabilität von 96% und einer Geschwindigkeilskonstante für den
thermischen Abbau K222 von 0,01 %/min erhalten.
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß unter sonsi
gleichbleibenden Bedingungen der a. a. O. verwendete Katalysator durch ein Reaktionsgemisch, das durcr
Zugabe von 0,25 mMol Tris(acetylaceton)kobalt 2,5 mMol Bortrifluorid und 0,23 g Essigsäureanhydric
zu 47 ml Toluol und 24stündige Umsetzung diesei Verbindungen miteinander hergestellt wurde, ein
gesetzt wurde. Bei der Herstellung des Katalysator war während der Umsetzung keine Niederschlags
bildung festzustellen.
Hierbei wurden 246 g eines Mischpolymerisats mi einem Schmelzpunkt von 166"C, einer Intrinsic-Vis
kosität (η) von 1,65, einer Grundstabilität von 99° und einer Geschwindigkeitskonstante für den ther
mischen Abbau K21x von 0,01 %/min erhalten.
*) Die Temperatur des Mischpolymerisationssystems wurde während 20 Minuten nach Zugabe des Katalysators auf den
angegebenen Wert erhöht.
B e i s ρ i e I 25
Ein 10 1 fassender Vierhalskolben wurde mit 5,0 Cyclohexan und anschließend unter Rühren bei eine
Temperatur von 60cC mit 100 g 1,3-Dioxolan beschickt.
Hierauf wurden auf den ersten und zweiten Hals des Vierhalskolbens zwei Tropftrichter aufgesetzt,
von denen der eine mit einem Reaktionsgemisch, das durch Zugabe von 0,05 mMol Bis(3-phenylacetylaceton)kobalt
und 5,0 mMol Bortrifiuoriddiäthylätherat
zu 120 ml Toluol und 24stiindige Umsetzung der beiden Verbindungen bei Raumtemperatur hergestellt
worden war, und der andere mit einer Lösung von 24 g 1,3-Dioxolan in 240 ml Cyclohexan gefüllt war.
Durch den dritten Hals des Vierhalskolbens wurde durch thermische Zersetzung von Pclyäthylenglykolhemiformal
(Formaldehydgehalt: 20 Gewichtsprozent) bei einer Temperatur von 17O0C gebildeter gasförmiger
Formaldehyd mit 0,8 Gewichtsprozent Wasser kontinuierlich mit einer Fließgeschwindigkeit von 2 g/min
in die !,S-Dioxolan-Cyclohexan-Lösung eingeleitet.
Gleichzeitig wurde die 1,3-Dioxolanlösung kontinuierlich
mit einer Fließgeschwindigkeit von 2 ml/min durch den zweiten Hals des Vierhalskolbens in die
im Vierhalskolben befindliche Reaktionslösung einfließen gelassen. Wieterhin wurde gleichzeitig die
Katalysatorlösung durch den ersten Hals des Vierhalskolbens in die Reaktionslösung einfließen gelassen.
Mit Beginn der Zugabe der Katalysatorlösung wurde die Mischpolymerisation eingeleitet, wobei
sich das gebildete Mischpolymerisat in der Reaktionslösung in Form feinteiliger weißer Partikeln zu dispergieren
begann. Die Mischpolymerisation wurde 2 Stunden lang bei einer Temperatur von 600C ab"
laufen gelassen. Nachdem das Mischpolymerisation" system zur Beendigung der Mischpolymerisation mi1
einer 10%igen Lösung von Triäthylamin in 20 m' Methanol versetzt worden war, wurde das gebildete
Mischpolymerisat abfiltriert, dreimal mit 5 1 Methanol gewaschen und schließlich 4 Stunden lang unter vermindertem
Druck bei einer Temperatur von 80°C getrocknet. Hierbei wurden 235 g eines Mischpolymerisats
mit einem Schmelzpunkt von 165 C, einer Intrinsic-Viskosität (/;) von 1,40 und einer Grundstabilität
von 99,5 % erhalten.
Das erhaltene Mischpolymerisat wurde in einem Extruder zu Chips eines Durchmessers von 1,5 mm
und einer Länge von 3 mm ausgeformt. Die erhaltenen Chips waren reinweiß und besaßen eine Geschwindigkeitskenstante
für den thermischen Abbau k,.,, von 0,02%/min.
Vergleichsbeispiel Il
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch — unier sonst gleichbleibenden
Bedingungen — das Reaktionsgemisch aus Tris(ace1ylaceton)koba!t und Bortrifluoriddiäthyläthcrat
durch (lediglich) Bortrifluoriddiäthylätherat (als Katalysator) in den in der folgenden Tabelle IV angegebenen
Mengen ersetzt wurde. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt:
Menge an zugegebenem Bor |
Ausbeute | Schmelzpunkt | Mischpolymerisat | Gnindstabilität | (",„■min) | |
Versuch | trifluoriddiäthyl | (g) | (1C) | ("A.) | 0.38 | |
ätherat | 120 | 165 | 53 | 0.28 | ||
(mMol) | 220 | 166 | (';) | 75 | 0.2? | |
1 | 0.5 | 142 | 166 | 0,45 | 80 | |
2 | 2,5 | 0,43 | ||||
3 | 12,3 | 0,37 | ||||
Wie aus Tabelle IV hervorgeht, führt die alleinige Verwendung von Bortiilluoriddiäthyläthcrat als Katalysator
zu einem Mischpolymerisat niedriger Intrinsic-Viskosität (77) und niedriger Grundstabilität. Dieses
Mischpolymerisat ist keinem praktischen Verwendungszweck zugänglich.
Vergleichsbeispiel III
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch — unter sonst gleichbleibcnden
Bedingungen — das Reaktionsgemisch aus Tris(acetylaceton)kobalt und Bortrifluoriddiäthylätherat
durch (lediglich) Tris(acetylaceton)kobalt als Katalysator in den in der folgenden Tabelle V angegebenen
Mengen ersetzt wurde. Die hierbei erhaltenen Ergebnissesind
in der folgenden TabelleV zusammengestellt:
Menge an | Ausbeute | Schmelzpunkt | 2,4 | Grundslabilität | K.22 | |
zugegebenem Tris- | (g) | ("C) | 7,8 | (Vo) | ("/„/min) | |
Versuch | (acetylaceton)- | 245 | 176 | 7,1 | 0 | 1,3 |
kobalt | 247 | 178 | 0 | 1,1 | ||
(mMol) | 249 | 178 | 0 | 1.1 | ||
1 | 0.05 | |||||
2 | 0,25 | |||||
3 | 1,25 | |||||
Wie aus Tabelle V hervorgeht, führt die alleinige Verwendung von Trisiacetylacetonikobalt als Katalysator
zu einem Mischpolymerisat einer Grundstabilität von 0, das ohne weiteres zu den entsprechenden
Monomeren zersetzbar ist.
Vergidchsbeispiel IV
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch — unter sonst gleichbleibenden
Bedingungen — 0,25 niMol Tris(acetylaceton)-kobalt
und 2,5 mMol Bortrinuoriddiäthylätherat —
ohne vorherige Umsetzung der beiden Bestandteile
miteinander — getrennt in die Reaktionslösung (als Katalysator) eingeführt wurden.
Hierbei wurden 240 g eines Mischpolymerisats mit einem Schmelzpunkt von 168 0C, einer Intrinsic-Viskosität
(η) von 0,65, einer Grundstabilität von 70% und einer Geschwindigkeitskonstante für den
thermischen Abbau Kt2i von 0,25%/min erhalten.
Dies zeigt, daß selbst im Falle, daß beide Bestandteile, nämlich ein Metallchelat und eine Lewissäure
— -jedoch unter getrennter Zufuhr ·— als Katalysatoren
verwendet werden, lediglich ein Mischpolymerisat mit einer deutlich niedrigen Intrinsic-Viskosität (η) und
Grundstabilität erhalten wird, das keinem praktischen Verwendungszweck zugänglich ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten durch Polymerisieren von praktisch wasserfreiem Formaldehyd mit cyclischen Äthern der Formelnoder
/ R Il C \ R O R \ / C ) R R ι C R Ο — (D
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722231704 DE2231704C3 (de) | 1972-06-28 | 1972-06-28 | Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722231704 DE2231704C3 (de) | 1972-06-28 | 1972-06-28 | Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2231704A1 DE2231704A1 (de) | 1974-01-31 |
DE2231704B2 DE2231704B2 (de) | 1974-05-16 |
DE2231704C3 true DE2231704C3 (de) | 1975-03-06 |
Family
ID=5849103
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722231704 Expired DE2231704C3 (de) | 1972-06-28 | 1972-06-28 | Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenmischpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2231704C3 (de) |
-
1972
- 1972-06-28 DE DE19722231704 patent/DE2231704C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2231704B2 (de) | 1974-05-16 |
DE2231704A1 (de) | 1974-01-31 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |